Orte - In einem fahrenden Fahrzeug (fürs Team)

Sep 03, 2017 13:21

Team: Aschenputtel
Challenge: Orte - In einem fahrenden Fahrzeug (fürs Team)
Wörter: ca. 500
Fandom: American Gods (TV)
Charaktere: Laura Moon, Salim, Mad Sweeney
A/N: Die drei und ihre Road Trip-Folge waren mein Lieblingsteil der Serie. Also muss der auch in diesem götterfreien AU stattfinden. ...Nicht dass man wirklich merken würde, dass es was damit zu tun hat. ;)


Laura starrt aus dem Fenster und die Welt rauscht an ihnen vorbei. Eintönige Felder und Wiesen, vereinzelt Zäune. Ein grünes Schild Welcome to Kentucky - The Bluegrass State. Laura war noch nie in Kentucky und wenn das das Beste ist, was ihnen eingefallen ist, dann hätte sie es vielleicht besser dabei belassen.

“Kentucky von allen verschissenen Plätzen auf der Welt”, sagt sie zu niemandem bestimmten. “Wie sind wir bloß hier gelandet?”

“Schicksal”, antwortet Salim mit einem leichten Lächeln. “Schicksal, Fügung, eine freundliche, gütige Hand, wer weiß.”

Laura verdreht die Augen und Sweeney auf dem Rücksitz schnaubt. Salim lächelt weiter, die Augen geradeaus auf die Straße vor ihnen gerichtet.

Das Schlimme an Salim ist, er glaubt das. Sweeney glaubt auch an eine ganze Reihe von Göttern aber kann keinen von ihnen sonderlich gut leiden. Laura hält beide für schwachsinnige Idioten, aber wenn sie an einen Gott glauben würde, denkt sie, dass Sweeney vermutlich näher dran ist. Wenn es einen freundlichen, gütigen Gott gäbe, säße Laura jetzt nicht mit diesem Arschloch Sweeney in einem gestohlenen Auto. Und Salim nicht mit ihr.

Was wahrscheinlich der Punkt ist.

„Bullshit“, sagt sie, aber Salim lächelt bloß.

„Die verfickte gütige Hand von deinem Lover, hu?“, meldet sich Sweeney vom Rücksitz als das Schweigen grade angenehm geworden ist. „Hat dich am Schwanz nach Kentucky geführt, hu?“ Sweeney kichert über seinen eigenen schlechten Witz und Laura verdreht wieder die Augen. Salim lächelt.

„Liebst du ihn?“ Sweeney kann wirklich nicht gut mit Schweigen. Und er hat diese nervtötende Angewohnheit, sich in die Beziehungen anderer Leute einzumischen, die überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass er mit ihnen in diesem Auto sitzt. (Und dass sie überhaupt in einem Auto sitzen, weder Laura noch Salim können eines knacken.)

Als keiner der beiden antwortet, weil sie beide so tun können, dass er den jeweils anderen meint, schnaubt Sweeney. „Deinen Stecher mit den ‚feurigen Augen‘? Liebst du ihn oder war er nur echt gut im Bett? Ich will nicht in ein verdammtes großes Homo-Drama reingezogen werden, das ist kranker Scheiß.“

Salim atmet tief ein und lächelt und sieht weiter auf die Straße und Laura möchte einem von beiden die Augen auskratzen.

„Halt die Schnauze, Sweeney.“ Sie sagt nicht, dass er keine so großen Töne spucken soll, dass sie gesehen hat, wie er Shadow angesehen hat, dass es nicht wirklich weniger schwul ist, nur weil eine Frau mit im Bett ist. Nicht, weil es nicht wirklich Spaß machen würde, Sweeneys Reaktion darauf zu sehen, sondern viel mehr, weil sie damit zugeben würde, dass es und alles danach tatsächlich passiert ist. Und dass sie deshalb wirklich kein Recht hat, Shadow durchs halbe Land nachzufahren, ob sie ihn nun liebt oder nicht.

Was sie tut! Wahrscheinlich.

„Bullshit“, sagt sie stattdessen. Salim lächelt und draußen rauschen Kentuckys verdammte Bluegrass-Wiesen an ihnen vorbei.

aku, team: aschenputtel, american gods

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