Titel: (Nicht) mein Typ
Team: Aschenputtel
Challenge: Farbe - Orange: Mandarine (Für's Team)
Fandom: Original: Nano 2010
Charaktere: Paige, Blake
Sprache: Deutsch
Kommentar: Hier, habt mehr awkward Vampirjäger!
„Es gibt da einen Typen, mit dem ich schlafen will.“
(Nicht) mein Typ
Sie sitzt im offenen Fenster auf der Fensterbank mit dem Rücken an den Rahmen gelehnt, und raucht. Das linke Bein lässt sie lässig über die Kante baumeln. Er hat sich abgewöhnt, hinzusehen, stattdessen richtet er seine Aufmerksamkeit auf den Abwasch vor seiner Nase. Immerhin ist jetzt Sommer, sagt er sich.
Sie bläst demonstrativ Rauchringe in seine Richtung. „Es gibt da einen Typen, mit dem ich schlafen will.“
Jetzt sieht er doch rüber. „Ist das eine Frage oder eine Ansage?“
Sie zuckt mit den Schultern. Auf seinen nervösen Blick hin setzt sie den linken Fuß neben den anderen auf die Fensterbank. „Weiß nicht.“
Er wendet sich wieder dem Topf zu, an dessen Boden angebrannter Milchreis hängt, und fängt an zu schrubben.
„Ich meine“, fährt sie fort, „eigentlich sind wir ja nicht zusammen. Oder?“
So genau könnte er das jetzt auch nicht beantworten. Ist man zusammen, wenn man miteinander Sex hat, auf den Hund des jeweils anderen aufpasst und zusammen Vampire jagt? Sie haben nie wirklich darüber geredet. Er weiß nicht, ob er heute damit anfangen will.
„Du kannst tun, was du willst“, sagt er. Wie er sie kennt, tut sie das sowieso.
Als keine Antwort kommt, wirft er erneut einen Blick über die Schulter. Sie zieht die Nase kraus, wie immer, wenn sie mit etwas nicht ganz zufrieden ist. „Stört es dich?“
„Ich weiß nicht.“ Die schwarzen Reisreste halten sich hartnäckig am Topfboden, sein Arm tut schon weh.
„Es gilt natürlich gleiches Recht für alle“, schiebt sie hinterher. „Ich meine, es gibt doch bestimmt einen Haufen Leute, die auf dich stehen.“
„Klar“, sagt er trocken.
Er erwischt sie gerade noch dabei, wie sie die Augen verdreht. „Echt jetzt!“ Sie schwingt die Beine vom Fensterbrett und landet mit einem dumpfen Knall auf dem Fußboden. Die ausgedrückte Zigarette wirft sie unter seinem resignierten Blick in die Regenrinne. „Außerdem könntest du dann auch mal…Dinge ausprobieren.“ Sie sieht ihn vielsagend an.
Er weicht ihrem Blick aus, indem er sich wieder auf den verdammten Topf konzentriert. Er weiß genau, was sie meint, aber er will nicht drüber reden. „Schlaf du ruhig mit deinem Typen“, sagt er stattdessen.
„Er ist nicht mein Typ“, sagt sie, als wäre das völlig absurd. Sie lehnt sich für einen Moment an ihn und grinst ihn von unten schelmisch an. „Du bist mein Typ. Oder?“
Ja, das ist er wahrscheinlich. Er entspannt sich ein bisschen. „Klar.“
„Gut“, sagt sie und angelt sich an ihm vorbei die letzte Mandarine aus dem Obstkorb. Im Gehen wirft sie einen letzten Blick auf den Topf in seinen Händen und sagt: „Du solltest das echt einweichen lassen.“