Titel: Sonnenbrand und andere Schwierigkeiten...
Team: Weiß (Titanic)
Challenge: Hurt/Comfort: Sonnenbrand - Für mich
Fandom: Tatort München
Rating: PG-13
Genre: Preslash, Fluff, Humor
Warnungen: Keine
Zusammenfassung: Wenn Ivo nur auf Franz gehört hätte, dann hätte er jetzt keine Schwierigkeiten...
Wörter: ~750
Anmerkungen: Inspiriert von einer kleinen Szene aus einer meiner liebsten
SK-Kölsch-Fanfics, weil mich irgendwie die Idee überkam, dazu ein Tatort-München-Remix zu schreiben und weil die Szene einfach so schön zum Prompt passte.
Ansonsten: Erster Beitrag zur diesjährigen Sommerchallenge. Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Spaß und Inspiration.
Sonnenbrand und andere Schwierigkeiten...
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich eincremen. Mit dem ständigen Wind merkst auf dem Meer gar nicht, wie sehr die Sonne brennt. Und du bist die Sonne auch einfach nicht mehr gewöhnt.“
Der Tadel in Franz’ Stimme war unüberhörbar. Von seinem Platz auf dem Bett betrachtete er Ivo mit zusammengekniffenen Augenbrauen. Ivo verdrehte die Augen gen Decke. Ach nee, Kommissar Oberschlau, wirklich messerscharf geschlossen. Warum genau hatte er Franz noch gleich mitgenommen, auf seinen ersten Heimaturlaub seit fast zehn Jahren? Ach richtig, weil seine Tanten darauf bestanden hatten. Weil der Franz doch so nett gewesen wäre. Pah… Franz und nett…
Ivo zuckte betont gleichgültig mit den Schultern und wollte gerade zu einer bissigen Erwiderung ansetzen - was wusste Franz den schon, der hatte doch den ganzem Tag unter seinem Sonnenschirm gehockt und gezeichnet, in langer Hose und T-Shirt - doch alles, was über seine Lippen kam, war nur ein unartikulierter Schmerzenslaut. Sein Rücken brannte wie Feuer und mit jeder noch so kleinen Bewegung schien es, als würde seine Haut zerreißen. Ah sranje, warum hatte er denn heute früh nicht auf Franz gehört. Er wusste es doch eigentlich besser…
Franz schüttelte nur den Kopf und Ivo war sich ziemlich sicher, dass da ein kleines, schadenfrohes Grinsen um seine Lippen zuckte. Wer solche Partner hatte, der brauchte echt keine Feinde mehr.
„Na komm, leg dich hin.“ Franz klopfte auf die Matratze und erhob dich dann vom Bett. „Ich hab Aprés-Sun-Gel dabei. Das kühlt.“
Franz ging hinüber ins Bad und Ivo ließ sich bäuchlings auf die freigewordene Matratze fallen. Er verschränkte die Arme und vergrub sein Gesicht in der Ellenbeuge. Ein scharfer, reißender Schmerz glitt über seine Schultern, als würde ihm jemand die Haut bei lebendigem Leibe abziehen. Er biss die Zähne zusammen, widerstand dem Drang, seine Arme neben dem Körper zu platzieren. Das war doch genau das, was er nicht gewollt hatte, was er unbedingt hatte verhindern wollen. Franz’ Hände auf seiner bloßen Haut. Das war doch der Grund, warum er sich heute morgen nicht eingecremt hatte. Und jetzt das… Hoffentlich waren die Schmerzen genug, um seine unangemessenen Gedanken im Zaun zu halten.
Die Dielen knarrten. Kurz darauf senkte sich die Matratze neben Ivos Hüfte und ein warmer Körper presste sich gegen seinen. Franz war zurück. Sofort ruckte Ivo ein wenig hin und her, rutschte weiter zur Bettmitte hin, um Franz mehr Platz zu machen. Franz folgte ihm, rutschte mit, saß immer noch viel zu nah, aber bevor Ivo dazu kam, ein weiteres Mal Abstand zwischen sie zu bringen, klatschte ein Ladung kalter, glibberiger Gelee zwischen seine Schulterblätter. Zischend atmete er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch, spannte alle Muskeln an. Ein scharfe Schmerz zog über seinen ganzen Rücken, bis hinunter zum Hosenbund und dieses Mal war Ivo sich absolut sicher, dass die Haut quer über seinen Rücken zerrissen war.
Immerhin, damit war Franz’ Nähe für den Augenblick tatsächlich sein geringstes Problem. So vorsichtig er auch sein mochte, als er jetzt das Gel auf Ivos Rücken verteilte, es tat im ersten Moment einfach nur weh. Trotzdem biss Ivo den Fluch zurück, der ihm schon auf der Zunge lag. Es war nicht Franz’ Schuld gewesen, dass er sich nicht eingecremt hatte. Das ging allein auf seine Kappe. Er konzentrierte sich darauf, sich zu entspannen, lockerte bewusste jeden einzelnen Muskel in seinem Rücken und seinen Schultern. Langsam registrierten seine Nerven den angenehmen, kühlenden Effekt des Gels, das reißende Gefühl in seinen Schultern ließ nach, der Schmerz verschwand.
Ivo schloss die Augen und seufzte leise. Franz Hände glitten über seinen Rücken, hinauf zu den Schultern, durch seinen Nacken, die Wirbelsäule wieder hinab bis ins Kreuz, dann über seine Flanken wieder hinauf. Sanft und vorsichtig, fast zärtlich, darauf bedacht, ihm nur ja nicht wehzutun. Ein warmes Kribbeln kroch durch seinen ganzen Körper, bis in den Kopf und mit einem Mal war da dieses Bild vor seinem inneren Auge, von ihm und Franz zusammen im Bett, warmen zärtlichen Händen auf bloßer Haut und Ivo erschauerte. Die Hände hielte urplötzlich inne und ein leichter Klaps auf den Oberarm holte ihn aus seine Traumwelt zurück.
„Die Brust auch?“, fragte Franz.
„Nein, nein, da ist nichts,“ erwiderte Ivo schnell.
Vielleicht ein bisschen zu schnell, und sein Kopfschütteln war wahrscheinlich auch zu heftig. Vorsichtshalber schaute er Franz nicht an, sondern vergrub sein Gesicht noch tiefer in seinen Armen. Franz wartete einen Augenblick, dann stand er auf.
„Wie du willst…“
Wieder knarrten die Dielenbretter, Franz ging vermutlich hinüber ins Bad. Ivo schaute immer noch nicht auf, rührte sich keinen Millimeter.
Wie hätte er seinem Partner auch erklären sollten, das er gerade eine Erektion bekommen hatte?