Vergeben, aber nicht vergessen [Angst: Vergeben, nicht vergessen - Für mich]

Jul 05, 2019 00:12

Titel: Vergeben, aber nicht vergessen
Team: Weiß (Titanic)
Challenge: Angst: Vergeben, nicht vergessen - Für mich
Fandom: Tatort Stuttgart
Rating: PG-13
Genre: Slash (implied), Angst, h/c
Warnungen: Spoiler für "Tödliche Tarnung". Ohne Kenntnis des Films ist es wahrscheinlich komplett wirr.
Zusammenfassung: Thorsten macht seinen Frieden...
Wörter: 300
Anmerkungen: Es scheint Dinge zu geben, die sich niemals ändern. die Tatsache, dass ich "Tödliche Tarnung" nur mit Vorsicht genießen sollte, gehört wohl dazu. Auch nach 10 Jahren fällt meinen Bunnies zu diesem Tatort noch immer etwas ein. Und ich habe mal wieder First-Person-POV geschrieben. Yay for me.


„Ich habe meinen Leuten gesagt, dass du ein vernünftiger Mann bist und dass man sich auf dich verlassen kann.“
„Ich werd’ dich nicht enttäuschen, Chris.“

Du beharrst darauf, mich ‚Chris‘ zu nennen. Selbst jetzt noch, als alles vorbei ist. Nostalgie? Berechnung? Beides? Ein letzter Versuch, mich aus der Ruhe zu bringen? Doch noch als Sieger aus diesem Spiel hervorzugehen, wenigstens auf der persönlichen Ebene? Was immer es ist, es berührt mich nicht mehr. Deine Spitze gleitet an mir ab, wie ein Pfeil an einer Rüstung. Du hast keine Macht mehr über mich.
Ich fast ein bisschen enttäuscht, wie einfach es am Ende ist. Nach allem, was ich investiert habe, dem Preis, den ich gezahlt habe. Du kennst die Regeln, du weißt, dass du verloren hast. Und du bist ein guter Verlierer.

„Meinst du ich könnte noch ein paar Sachen packen?“
„Klar.“

Du greifst nach dem Handy. Ich bin schneller, lege meine Hand darüber. Du hältst mitten in der Bewegung inne, verharrst einen Moment so. Fast bin ich überzeugt, dass du meine Hand nehmen willst. Nicht wegen des Handys. Unsertwegen. Wegen dessen, was da war. Dann besinnst du dich, legst deine Hand auf dem Tresen ab.

„Das mit deiner Frau und Tochter tut mir leid.“

Ich höre deine Worte, gesagte und ungesagte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen für einen Augenblick. Ich knie auf der Straße. Lillys kleiner Körper neben mir. Blut an meinen Händen. Da ist der Mann, da ist die Waffe. Der Schlag in die Brust, brennender Schmerz und Dunkelheit. Sebastians Gesicht. Ich nicke bedächtig.

„Ich weiß!“

Damit ist alles gesagt. Ich habe dich verstanden und du hast mich verstanden. Es ist vorbei. Die Kugel hat mich nicht getötet. Sie hat mein Leben gerettet. Ich habe dir längst vergeben, aber vergessen kann ich nicht. Dann vergesse ich, wer ich bin.

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