Titel: Wolffs Welpe
Team: Weiß (Titanic)
Challenge: Angst: Kein Welpenschutz - Für mich
Fandom: Wolffs Revier (@
nyx_chan oder @
rei17, könnte ich ein Tag dafür bekommen? Danke.)
Rating: PG-13
Genre: Gen, Crime, Drama, light angst
Warnungen: None
Zusammenfassung: Tom hat es vergeigt, aber so richtig...
Wörter: ~950
Anmerkungen: Ähem ja, noch so ein Guilty Pleasure aus jungen Jahren. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich jetzt ausgerechnet darauf gekommen bin und es ist auch wirklich eher light angst, und hat sogar ein positives Ende, aber egal. Wahrscheinlich wollte ich einfach nur verhindern, dass ich Tom/Wolff-Slash schreibe (weil, ja, es gibt da Szene, die sich eignen täten...) oder so. Komplett ohne Beta, weil ich es sonst in die Tonne gekloppt hätte. Bezieht sich auf Toms wundervolles Bad im Selbstmitleid in Folge 08x05 "Der Killer".
Und ja, ich befürchte glaube, es ist die erst FanFic in diesem Fandom. Wozu die Sommerchallenge nicht alles gut ist...
Wolffs Welpe
„Hab’s versaut.“
Tom schnaubte verächtlich, lehnte sich auf seinen Hocker zurück, starrte an die Decke. Sein verzerrtes Spiegelbild starrte auf ihn zurück. Wie passend!
„Ich hab’s richtiggehend vermasselt. Aber echt! Vom feinsten. Borkmann, das haste wieder mal klasse hingekriegt. Du bist wirklich manchmal so dämlich, ey!“
Er hatte sich benommen, wie ein dummer Anfänger. Hatte gemeint, er hätte sowas wie ein Vorrecht auf den Fall, eine besondere Einsicht. Weil er Susanne kannte. Weil er sie mochte, weil sie seine beste Freundin gewesen war. Hatte Wolff fast erpresst, hatte die Sawatzki-Karte gespielt, damit Wolff ihn mitarbeiten ließ. Obwohl sie doch beide eigentlich wussten, dass es falsch war, dass er befangen war, dass er viel zu nah dran war. Und das hatte er natürlich prompt demonstrierte. Susannes Mörder finden, dass war das einzige, was er noch für sie tun konnte. Und selbst das hatte er völlig vergeigt. Er war mehr als geneigt, seinen Whiskey auf Ex wegzukippen, einfach aus Frust, aber er ließ es bleiben. Schlimm genug, dass er mitten am Tag Alkohol trank. Im Dienst!
„Ich mein’, mal unter uns, echt, bei jedem anderen wär’s mir echt scheißegal gewesen, aber bei Wolff…“
Wolff. Ausgerechnet Wolff. Warum kein anderer? Warum ausgerechnet Wolff?
„Der Bulle ist klasse.“
Klasse traf es nicht man annähernd. Eine Legende der Berliner Polizei war er. Der Beste. Mit Abstand. Allein, wie der ihn ausgeschaltet hatte, da in diesem Hotelzimmer. Er hatte irgendwelchen peinlichen Blödsinn gelabert, über Scheißtage und Magenkrämpfe und zitternde Finger. Und Wolff? Der war cool geblieben, trotz Waffe an der Schläfe. Hatte wahrscheinlich binnen nicht mal einer Minute gepeilt, dass er gar nicht schießen würde. Und hatte entsprechend gehandelt. So schnell hatte er sich lange nicht mehr auf dem Hosenboden wiedergefunden. Und Wolff hatte einen Schlag. Halleluja. Aber nachtragend war er nicht gewesen. Hatte ihm eine Chance gegeben.
„Ich mein’, klar, ich hab’ schon irgendwie gehofft, dass wir, also er und ich da… ich mein’, wir hatten den Mistkerl ja auch schon. Das war richtig… das war doch nicht schlecht.“
Das war doch wirklich nicht schlecht gewesen, mit ihnen. Das hatte doch irgendwie gepasst. Tom legte die Unterarme auf der Theke ab, starrte trübsinnig in sein Glas. Da war doch was gewesen, so ein Verstehen. Die Arbeitsweise, die Gedankengänge, das hätte was werden können, was Richtiges.
„Aber ich hab’ mich angestellt wie ein Idiot, echt. Und wer will schon einen Idioten zum Partner? Er nicht, ich nicht. Du?“
Der Barkeeper verzog keine Miene, schüttelte nur den Kopf. Natürlich schüttelte er den Kopf. Niemand wollte einen Idioten zum Partner. Auch nicht Wolff. Erst recht nicht Wolff. Der war der Beste. Und er? Er hatte sich benommen wie ein Welpe. Aber bei der Mordkommission gab es keinen Welpenschutz. Da wurde man ins kalte Wasser geworden und musste schwimmen. Gnadenlos abgesoffen war er. Konnte er voll verstehen, dass Wolff ihn rausgeschmissen hatte.
„Siehste! Trotzdem… kannste mir sagen, waste willst. Ich kapier’s nicht… Ich kapier’s einfach nicht. Es will einfach nicht in meinen Schädel rein. Warum sollte Jaqueline … also, Susanne, ich mein … sag mal, verstehst mich überhaupt?“
Der Barkeeper nickte dieses Mal. Glatt gelogen, aber auch egal. Tom verstand sich ja selber nicht. Er verstand überhaupt nichts mehr. Susanne, alles drehte sich nur um Susanne.
„Doch! Weißte, wir kannten uns nämlich. Wir haben uns alles gesagt. Immer! Alles!“
Alles, nur das nicht. Das hatte sie ihm nicht gesagt. Weil er Bulle war. Weil er ein Idiot war. Warum hatte er das nicht gesehen. Er hatte doch jeden Tag damit zu tun. Dafür hätte es doch Anzeichen geben müssen. Hinweise, Spuren, Indizien. Aber da war doch nichts gewesen. War er denn wirklich so blind? Oder hatte er es nicht gesehen, weil es da nichts zu sehen gab?
„Sie hat’s überhaupt nicht nötig gehabt. Ich mein weder von … also, warum soll sie dann…?“
Es ergab einfach keinen Sinn. Susanne war gutaussehend, klug, witzig, eine erfolgreiche Journalistin. Warum sollte sie sich prostituieren? Sie hatte einfach keinen Grund. Ja, natürlich, er kannte diese Geschichten von den Frauen, die das angeblich toll fanden, das gerne taten. Freiwillig. Weil sie es wollten. Aber so eine war Susanne nicht. Das konnte er einfach nicht glauben. Wollte er nicht glauben.
Er war sich so sicher gewesen, dass Karsten der Mörder war. Ihre Ehe war schon lange nicht mehr glücklich. Karsten war nie zuhause und dann immer noch höllisch eifersüchtig. Susanne hatte in letzter Zeit immer öfter von Trennung gesprochen. Es hatte einfach alles so gut gepasst. So perfekt. Zu perfekt.
„Auf der anderen Seite dann wieder die Hautspuren, Blut, genetischer Fingerabdruck… das kannste gar nicht türken.“
Gott, er war sie so dämlich vorgekommen, als sie das Ergebnis des DNA-Abgleichs bekommen hatten. Negativ. Die Hautspuren stammten nicht von Karsten Feldmann. Er war nicht der Mörder seiner Frau. Und Tom war ein Idiot.
„Ich mein’, theoretisch ist es machbar, klar. Ist nur ’ne Frage vom Timing…“
Timing. Timing, Timing, Timing! Theoretisch ging das theoretisch könnte man sowas faken, den perfekten Mord begehen. Aber dafür brauchte es so viele Zufälle, so viele Variablen. Das Opfer, ein Alibi, das DNA-Material, alles musste absolut perfekt zusammenpassen. Das musste man erst mal…
„Ja, genau…“
Warum eigentlich nicht. Karsten hätte die Mittel, die Gelegenheit, ein Motiv sowieso. Alles andere…
„Ist ja wirklich nur ne Frage vom Timing.“
Das Alibi, das war das einzige Problem. Das musste er knacken. Nein, erst musste er beweisen, wer Susanne garantiert nicht umgebracht hatte. Und er wusste auch schon wie. Das konnte man wirklich nicht türken.
Er trank seinen Whiskey aus, schob dem Barkeeper das Glas und einen Zehner zu und glitt von seinem Barhocker. Vielleicht wurde es ja doch noch etwas, mit ihm und Wolff.