Team: Weiß (Titanic)
Fandom: Hanebado! (immer noch dieses AU ...)
Challenge: Angst - Unerwarteter Rückfall (für mich)
Charaktere: Ayano & Riko (Nagisa/Ayano im Hintergrund?)
Kommentar: Nicht schlafen können und irgendwie hat sich gerade ein Teil von Ayanos Vergangenheit in dieser AU aufgedrängt und ja ... o____o es schrieb sich plötzlich einfach ... x'''D
Erschrocken wich sie zurück, ließ den Dolch fallen, den sie bis eben in der Hand gehalten hatte. Ihre Beine gaben ihr nach und sie fiel auf ihren Hintern, weitete die Augen.
Warum hatte sie das getan?
Sie spürte, wie sie von allen Seiten angesehen wurde, wie sich die Blicke auf sie richteten.
Sie drückte sich von dem Boden ab, richtete sich wieder auf, wenn auch auf sehr wackeligen Beinen. „Ich- ich wollte das nicht- es- es-“,
„Wir hätten dich nie hierbehalten dürfen!“
„Was findet Nagisa an ihr?“
„Unsere Anführerin muss schwach geworden sein ...“
Ayano schluckte, schüttelte heftig den Kopf.
Warum?
Warum konnte sie sich dagegen nicht wehren?
Sie drehte sich in eine andere Richtung und stolperte an den anderen vorbei, bevor sie schließlich schneller rannte, ohne zurückzusehen.
Nein. Sie durfte nicht in der Nähe von irgendjemandem sein.
Sie schadete ihnen nur.
Sie schadete Nagisa, wenn sie dortblieb.
„Ayano!“
Sie drehte sich nicht um, als sie die Stimme der anderen hörte.
Nein.
Nagisa sollte ihr nicht folgen oder sie aufhalten. Wenn sie das tat, würde sie das Vertrauen ihres Rudels verlieren. Ayano war nicht dazu bestimmt, bei ihr zu sein.
Sie rannte einfach weiter, auch wenn ihr Atem schwer ging, aber sie hoffte einfach, dass Nagisa ihr nicht folgte. Dass niemand ihr folgte und sie von ihnen wegkam.
Warum hatte sie nur wieder getötet?
Warum ...? Warum konnte sie sich nicht dagegen wehren?
Wo war ihre Freundin, wenn sie sie brauchte? Sie hatte verhindert, dass sie dem Drang nachkam.
„Elena ...“, flüsterte sie stockend und ließ sich an einem Baumstamm entlang sinken, blieb auf dem weichen Boden sitzen und zog ihre Beine an ihren Körper.
„Ayano!“
Sie zuckte zusammen, als sie diese laute Stimme direkt vor sich hörte und hob ihren Blick, bemerkte, wie sich dunkle Augen auf sie richteten.
Das war nicht Nagisa. Aber wer ...?
War sie eine von Nagisas Rudel, die sie töten sollte?
Ayano lächelte bitter.
Sie war bereit, zu sterben.
Sie wollte nicht mehr leiden.
„Tötest du mich jetzt als Strafe?“ Ihre Stimme wirkte leicht und erheiternd. Sie war darauf vorbereitet zu sterben.
Dennoch war das Einzige, was sie spürte, eine schallende Ohrfeige und sie sah erschrocken zurück, fuhr mit einer Hand zu ihrer Wange, die deutlich schmerzte. Was?
„Ich sollte dich hassen“, sagte diese Wolfskreatur und ihre Augen verengten sich wütend, als sie sich vor ihr niederließ und ihren Schweif aufstellte, „du hast jemanden von unserem Rudel schwer verletzt.“
Ayano weitete ihre Augen. Sie hatte niemanden getötet? Aber dennoch, sie konnte deswegen nicht zurück. „Ich weiß.“
„Ich sollte dich hassen“, fing sie erneut an, „Nagisa hat dich nicht verdient.“
„Ich weiß“, wiederholte Ayano und schluckte heftig. Sie hatte das alles verdient.
„Weißt du, was sie mir eben gesagt hat?“
Ayano schüttelte nur still den Kopf.
„Ich will nicht, dass sie getötet wird. Ich muss sie finden.“
Ayano sah weiterhin mit geweiteten Augen zu der Kreatur vor ihr. Warum? Nagisa sollte nicht so auf sie reagieren. Es war nur normal, dass sie von ihnen gejagt und getötet wurde. Ayano hatte es verdient.
„Nagisa muss sich um das Rudel kümmern und nicht um einen einfachen Menschen, wie dich“, sagte sie mit ernster Stimme, „warum verschwindest du nicht aus ihrem Leben?“
Ayano schluckte und nickte still. Sie wusste, dass sie das tun sollte. Sie zerstörte nur noch mehr, wenn sie hierblieb. Sie sollte irgendwohin, wo sie weit weg von Nagisa und ihrem Rudel war. „Kannst du ... ihr was ausrichten?“, fragte sie dennoch leise nach, senkte allerdings ihren Blick um die andere nicht anzusehen. „Ich wollte das nicht ... und ... ich habe die Zeit genossen, bei ihr zu sein. Ich liebe sie, aber ... ich will, dass sie jemanden findet, der besser zu ihr passt. Sie- sie soll mich vergessen.“
Ayano schluckte, als sie den letzten Satz beendet hatte, stützte sich vom Boden ab und bewegte sich an der anderen vorbei, ohne noch zu ihr zu blicken. Es war alles, was sie sich hatte wünschen können. Aber es war nicht das, was sein sollte.
„Ich wünsche dir viel Glück, Ayano-chan.“
Ayano sah noch ein letztes Mal zurück. Sich daran erinnernd, dass es Nagisas Freundin war, die sie aufgesucht hatte. „Du kannst sie bestimmt glücklicher machen als ich.“
„Nein, das kann ich nicht“, flüsterte Riko hinter ihr, während sie Ayano nachsah.