[Prompttabelle: Angst - Kein Welpenschutz]

Sep 23, 2019 16:30

Team: Weiß (Titanic)
Fandom: Hanebado! (AU, weiterhin)
Challenge: Angst - Kein Welpenschutz (für mich)
Charaktere/Pairings: Elena & Ayano :o
Warnungen: Charadeath~ ôo
Kommentar: Spielt in der Vergangenheit zu diesem ganzen AU und jah ... v__v


„Sie hat ein Talent.“
Elenas Augen richteten sich auf den Mann, der komplett in einen schwarzen Anzug gekleidet war, während seine Haare glatt nach hinten gestrichen waren.
„Ayano ist erst fünfzehn!“
Sie hatte gesehen, wie ihre Freundin sie angesehen hatte, als sie das erste Mal jemanden erstochen hatte. Sie hatte gezittert. Ihr Blick war leer gewesen, obwohl Elena gespürt hatte, wie ihre Freundin kurz davor war, zu weinen.
„Warum sollte ich sie anders behandeln, als andere?“, erwiderte der Ältere und zuckte mit den Schultern, drehte eine Waffe in der Hand, „nur weil ihr noch Schüler seid?“
Sie schluckte, als sie das hörte.
Ayano konnte doch nichts dafür, dass sie dieses ... dieses Talent besaß. Elena wollte es eigentlich gar nicht als Talent bezeichnen. Sie sollte keine Killerin werden. Sie sollte nicht dieses Leben in der Dunkelheit führen.
„Sie will das nicht“, flüsterte sie und senkte ihren Blick, „sie -“,
„Elena.“
Sie zuckte zusammen aufgrund der kalten Stimme und sah auf, bemerkte, wie ihr der Lauf der Pistole entgegengehalten wurde. „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Ayano ist nützlich. Dich allerdings- ich könnte dich jederzeit aus dem Weg räumen.“
Sie weitete ihre Augen, schluckte und nickte. Sie wusste, dass sie nicht als Killerin taugte. Sie beschaffte Informationen für Ayanos Missionen und unterstützte sie im Hintergrund, aber sonst war sie nutzlos für das, was ihr Onkel trieb. „Verstanden.“
Langsam drehte sie sich ab und verließ den Raum.
Sie durfte nicht riskieren von ihm aus dem Weg geräumt zu werden. Ayano brauchte sie. Sie konnte ihre beste Freundin nicht im Stich lassen.
Sie machte sich auf den Weg in das Zimmer, welches sie mit Ayano bewohnte und bemerkte, wie sich der Blick ihrer Freundin auf sie richtete. In den letzten ein bis zwei Jahren hatte ihre Freundin so viel von ihrem Lebenswillen verloren und war fast komplett zu einer eiskalten Killerin geworden. Es zerriss Elena fast das Herz, wenn sie darüber nachdachte, dass es wegen ihr war, dass Ayano überhaupt von ihm entdeckt worden war.
„Elena?“, fing sie leise an und ihre Augen spiegelten etwas Besorgtes wider.
„Es ist alles gut, Ayano“, sagte sie und ließ sich neben ihr nieder, legte einen Arm um ihre Schultern.
Einen Moment blieb es still, bevor Ayano ein wenig mehr durchatmete. „Heute Abend.“
Elena schluckte. Ein weiterer Auftrag?
Dennoch nickte sie nur still. Was sollte sie auch machen, als es geschehen zu lassen?

Zu dem Zeitpunkt, als sie zusammen dort gesessen hatten, hätte Elena nicht gedacht, dass es das letzte Mal war, dass sie so mit ihrer Freundin zusammensitzen konnte.
„A-Ayano ...“, brachte sie mit einem Röcheln von sich, als sie spürte, wie ihr langsam das Atmen schwerfiel.
Ihre Freundin hielt sie in ihren Armen, während ihr die Tränen die Wangen hinab liefen. Sie wollte Ayano nicht so sehen. Nicht in ihrem letzten Moment.
„Elena, du- lass mich nicht alleine! Bitte!“
Elena schluckte, streckte ihren Arm aus und strich ihrer Freundin eine Träne von der Wange. „Ayano? Du musst ... stark sein. Auch- ohne mich.“ Sie war ihnen eh nur lästig und vermutlich hatte er es so eingefädelt, dass sie bei einer Mission starb. Er war bestimmt froh, dass sie Ayano nicht mehr beschützen konnte.
„Elena!“, schluchzte sie und schüttelte den Kopf, „du darfst nicht-!“
„Ich will dich ... lächeln sehen, Ayano-chan“, flüsterte sie ihr entgegen, „ich will ... das du glücklich wirst. Das du dich irgendwann ... von ihm befreist.“
„Elena ...“, flüsterte Ayano ihr erneut entgegen, allerdings zwang sie sich zu einem kleinen Lächeln, „ich- ich werde es versuchen.“
Elena lächelte sie zurück an, ohne etwas zu sagen, bevor sie ihren Arm wieder sinken ließ. Wie konnte er ihrer besten Freundin nur dieses Lächeln, diese Lebensfreude, die sie als Kind gehabt hatte, nehmen? ‚Finde jemanden, mit dem du glücklich werden und eine Familie gründen kannst.‘ Auch wenn sie es nicht mehr schaffte, es auszusprechen, so hoffte sie, dass sich Ayano daran erinnerte, worüber sie als Kinder gescherzt hatten.
„Wenn wir groß sind, heiraten wir und kriegen ganz viele Kinder, okay, Elena-chan?“ Das letzte Bild, was sich aus ihren Erinnerungen zeigte, war das eines sechsjährigen Mädchens, welches sie breit angrinste. Sie hoffte, dass sie Ayano irgendwann, von wo auch immer sie auf sie sehen würde, wieder so Lächeln sehen konnte.

hanebado!, feuchen, team: weiß

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