Intimität: Beschützerinstinkte (für mich)

Sep 20, 2012 09:22

Fandom: RocknRolla
Titel: Ain't just a River in Egypt 1/3
Charaktere: One-Two, Mumbles, Handsome Bob
Challenge: Intimität: Beschützerinstinkte
Team: Novalis
Wörter: ~1100
Inhalt: Bob wird ausgepimpt. One-Two findet das uncool. (Mumbles würde ja lachen, aber er hat einen Ruf zu verlieren.)
Gewidmet: nessaniel weil sie seit Tagen mein Geschmachte von Tom Hardy klaglos erträgt und weil sie mir hoffentlich bald mehr Billy the kid schreibt. ;P
Warnungen: Ganz, ganz viel language, Gefluche und rüde Ausdrücke, speziell auf die sexuellen Vorlieben gewisser Personen bezogen. Aber nicht mehr als im Film auch? ^^* Und äh - Rauchen wird total glorifiziert und ist im Reallife gar nicht so sexy wie Tom Hardy das auf der Leinwand immer aussehen lässt!
Vorwort: RocknRolla ist ein putziger, britischer Gangsterfilm von 2008, in dem wahnsinnig seltsame Dinge passieren und Tom Hardy der süßeste, schwule Gangster ever ist. Das ist Handsome Bob (der grade mal wieder ausgepimpt wird) und im Hintergrund Mumbles, der cooler ist als der ganze Rest. Handsome Bob ist unglücklich verliebt in One-Two, seinen besten Freund. Mehr Info braucht man, glaub ich, nicht. Oh - außer, dass es tatsächlich einen Moment gibt, wo sie slow dancen. Und daran erkennt man, dass es ein Guy Ritchie Film ist. Viel Spaß.



"Was?"

"Rein und raus in weniger als fünfzehn Minuten", wiederholte Mumbles. "Und danach sind wir zwei Millionen reicher. Plus oder minus, je nachdem wie viel wir für den Schinken kriegen."

"Klar. Ja", sagte One-Two. Und dann: "Nein. Ich meinte, das…das davor."

Mumbles hob die Augenbrauen, so als ob One-Two sich mit Absicht hirnrissiger anstellte als sonst. Was absolut nicht der Fall war. Es waren nur eindeutige noch wichtige Fragen offen, die man vielleicht erst mal klären sollte. One-Two war immer für klärende Gespräche. Meistens jedenfalls.

"Bob lenkt den Sicherheitstypen ab?" wiederholte Mumbles in einem Tonfall, als ob er mit einem Fünfjährigen mit ADHS redete.

"Ja. Genau. Das. Was soll das denn? Ist das nicht ein bisschen…?" One-Two machte vielsagende Handbewegungen.

Er dachte wenigstens, dass sie vielsagend waren. Mumbles fand sie offenbar nicht besonders vielsagend, denn er warf ihm einen unbeeindruckten Blick zu. "Ein bisschen was?"

"Ein bisschen…uncool?"

"Wieso? Wir wissen doch, dass der Typ 'ne Schwuchtel ist."

"Na und? Wir müssen Bob ja nicht gleich an jeden Kerl auspimpen, nur weil er schwul wie ne Puderquaste ist. Das ist uncool, okay? Das ist nicht…" Er suchte nach passenden Wörtern, fand nichts und entschied sich schließlich für: "...kameradschaftlich."
Genau. Das klang gut.

Mumbles' Augenbrauen hoben sich, wenn möglich, noch ein bisschen weiter. "Seit wann das denn?"

"Wie würdest du dich fühlen, wenn du permanent mit…irgendwelchen Frauen rummachen müsstest?"

"Am Boden zerstört", erwiderte Mumbles trocken. "Benutzt und beschmutzt."

"Ja ja, schon gut! Man, du weißt was ich meine!"

Mumbles lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Stell dir vor, ich weiß es nicht. Ich hab absolut keine Ahnung, wovon du redest, One-Two. Du hast ein Problem? Spuck's doch einfach aus."

Das Problem war…dass One-Two selber keine Ahnung hatte, was sein Problem war.
Er wusste nur, dass er eins hatte. Und zwar damit Bob permanent auszupimpen, okay? Das war nicht cool. Das war nicht okay.
Das ging schon seit der Kiste mit Bertie so.
Es war als ob die Jungs plötzlich ne Goldgrube entdeckt hätten, seit die Katze aus dem Sack war mit Bob's Homo-Neigung, und nun alle scharf drauf waren, das Zeug mit vollen Händen auszugeben. Wann immer es darum ging irgendjemanden von irgendwas "überzeugen" oder "abzulenken", sagte garantiert prompt einer: 'Hey, wie wär's wenn Bob sich an ihn ranmacht? Der Typ sieht aus wie ne schrille Schwester.'
Und Bob würde sagen 'Fick dich, man, was glaubst du, wer ich bin?!, mit seinem lasziven, bescheuerten Halbgrinsen und mit seinen dämlichen, langen Wimpern. Und das war so gut wie eine Zustimmung.

Ganz ehrlich - wann war es aus der Mode gekommen Leuten einfach die Kniescheiben zu zertrümmern, wenn man sie von was "überzeugen" wollte, oder jemandem eins über die Rübe zu ziehen?

"Vielleicht steht der Typ ja nicht auf Bob", gab One-Two zu bedenken.

"Quatsch keinen Mist, man. Jeder steht auf Bob."

Okay, zugegeben. Der schöne Bob hatte seinen Spitznamen nicht umsonst.
Er war vermutlich…irgendwo schön. Wenn man eine Tunte war und auf so was stand zumindest. Die Lippen und so. Und die Augen. Und den Fünftagebart. Was auch immer.
One-Two hatte keine Ahnung, worauf diese Kerle so abfuhren und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen.

"Okay, was ist…was ist wenn Bob einfach keine Lust hat, dem Typen schöne Augen zu machen?" fragte er. "Schon mal daran gedacht?"

Mumbles betrachtete ihn milde interessiert. "Denkst du ernsthaft, dass ich oder irgendjemand sonst Bob zu irgendwas zwingen könnte, wozu er keine Lust hat? Wenn ja, frag ich mich wie gut du deinen besten Kumpel eigentlich kennst."

Das war ein gutes Argument.
Und ja, One-Two fragte sich das manchmal. Oder eigentlich ununterbrochen seit der Nacht, in der Bob beschlossen hatte, ihm zu sagen, dass er nicht die Stripper haben wollte, danke sehr, sondern lieber One-Two selber. Mit Schlagsahne oben drauf.
Und wieso das alle außer ihm gewusst hatten und keiner daran gedacht hatte, es ihm mitzuteilen.
Das waren alles gute Fragen, auf die er bisher nur noch keine Antwort gefunden hatte. Aber er arbeitete daran.
Manchmal.
Wenn er nicht damit beschäftigt war, das Ganze zu verdrängen.

"Es ist ne beschissene Idee", sagte er, weil ihm die Einwände ausgingen.

"Man könnte meinen du bist eifersüchtig", bemerkte Mumbles milde.

"Oh fuck you, ich bin nicht eifersüchtig!"

Mumbles sah ihn einfach nur an. Er konnte das gut. Wie ein Profi. Einen ansehen, bis man sich dämlich und geschrumpft fühlte. Und als ob er innerlich ununterbrochen über einen lachte.

"Wie auch immer. Ich wollte es nur mal gesagt haben", sagte One-Two schließlich, wohlwissend, dass er vermutlich grade wie ein schmollender Fünfjähriger klang.

"Ich werde deinen Einwand ins Protokoll eintragen lassen", gab Mumbles gelangweilt zurück. "Können wir jetzt zu dem Part übergehen, wo du uns den Sicherheitscode besorgst, damit Bob nicht ganz umsonst seinen Schwanz auspacken muss?"

One-Two stöhnte. "Jesus fucking…Halt die Schnauze, man! Ich will das nicht hören! Ich will mir das nicht vorstellen!"

"Was willst du dir nicht vorstellen?" fragte eine Stimme hinter ihm.

"Hey Bob", sagte Mumbles gelassen.

"Mumbles. One-Two." Bob nickte ihnen zu. Er beugte sich über One-Two und streckte die Hand aus, um eine Zigarette aus dem Päckchen in seiner Hemdtasche zu angeln. Sekundenlang war sein Oberkörper an One-Twos Schulter gepresst und er brachte einen Schwung von dem Geruch seines Aftershaves und Zigaretten und fruchtigem Kaugummi mit.

"Bob", sagte One-Two mit knirschenden Zähnen und zwang sich nicht zusammen zu zucken, als Bobs Fingerspitzen sein Hemd streiften. Es gelang ihm nicht. "Herrgott nochmal, Bob!Besorg dir eigene Kippen."

"Klar, man." Bob grinste, während er sich die Kippe zwischen die Lippen schob. "Mach ich sofort. Spätestens morgen."

Genau. Ganz sicher.
Bob klaute alles, so einfach war das.
Er klaute One-Twos Zigaretten, die Pommes von seinem Teller, sein Bier, seine Autoschlüssel, seine Strickpullover (okay, auf die konnte er dankend verzichten, aber die waren von seiner Mama - das war eine Sache des Prinzips), Bob klaute einfach alles was nicht niet- und nagelfest war.
Vor allem klaute er Sachen, die One-Two gehörten. Das war nicht cool.

"Hat jemand Feuer?" fragte Bob, ein wenig undeutlich, während er seine Taschen abklopfte.

"Hey Bob", sagte Mumbles. "Ich glaube, One-Two möchte was mit dir besprechen. Wieso geht ihr nicht ne Weile nach draußen und redet darüber?"
Wie alles was Mumbles von sich gab, klang das nicht wie ein Vorschlag. Mumbles machte keine Vorschläge.

One-Two warf ihm einen Blick zu, der Milch hätte sauer werden lassen, aber stand zähneknirschend auf. "Komm schon", befahl er Bob, der ihn halb überrascht und halb amüsiert anblickte.

"'Kay." Bob zuckte mit den Schultern und schlenderte hinter ihm her, die Zigarette immer noch zwischen den Lippen und die Händen in den Hosentaschen vergraben.

Bob war immer so. So…so verdammt umgänglich. Unkompliziert.
Er duckte den Kopf und sagt 'klar, Archie, kein Problem, Archie' und setzte sein schräges, kleines Lächeln auf und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken wie ein ungezogener Schuljunge.
Manchmal fiel es One-Two schwer sich daran zu erinnern, dass Bob genauso ein harter Junge war, wie alle anderen auch. Mit Vorstrafen, und ohne Hemmungen jemandem die Fresse zu polieren, der ihm blöde kam.
Vielleicht war das das ganze Problem.
Und vielleicht hatte hier auch einfach One-Two ein Problem.

Fortsetzung folgt sobald LJ keine Zicke mehr ist...

Hier gehts weiter...

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