May 31, 2007 08:49
Weil ich gestern nichts zu tun hatte... xD
Titel: Kommunikationsprobleme
Autor: Seranita
Claim: Kaoru Hitachiin/ Hikaru Hitachiin
Fandom: Ouran High School Host Club
Prompt: #23 Sonne
Rating: PG
Warnung: Twincest/ potentielle OOCness
Disclaimer: Keine der verwendeten Personen gehört mir… und je mehr ich von der Serie sehe, desto mehr bereue ich das…
Anmerkung: Für mich Sonne = Hitze, und damit basta. xD Außerdem habe ich keine Ahnung, ob der Kleine nun wirklich Honey heißt. Ich finde lauter Variationen.
Irgendwie ist die Story gehetzt… *drop* Okay, was soll ich sagen? Mein erster Versuch in einem Fandom (das ich seit ungefähr zwei Tagen kenne xD)
Es kam selten vor, dass sie hitzefrei bekamen, und wenn es geschah, dann war es immer ein Grund zum feiern. Also hatten sie beschlossen, die Clubaktivitäten nicht in der Schule, sondern am Strand abzuhalten. Das Haruhi bei ihrem letzten Treffen gemeint hatte, sie würde sehr gerne mal an den Strand gehen, hatte dazu sicher nicht unwesentlich beigetragen (insbesondere, wenn man bedachte, dass Tamaki den Ort vorgeschlagen hatte).
So waren sie schließlich hergekommen, mit den Mädchen, voller Strandmontur und aufgeputschtem Selbstbewusstsein. Alles war wie immer.
„Kaoru… Ich kann es kaum ertragen, dass du hier von allen so entblößt gesehen wirst; nicht nur von mir…“
„Hikaru! Ich weiß, was du fühlst…“
Im Hintergrund war das leise Aufseufzen einzelner Mädchen zu vernehmen. Kaoru löste seinen Blick von seinem Bruder, an dessen Brust er gerade geschmiegt war und schielte zur Seite. Alle um sie herum blickten ergriffen zu ihnen, offensichtlich nicht mehr zu einer normalen Reaktion fähig.
Gut so.
Niemand konnte das unscheinbare Lächeln sehen, dass sich nun allmählich auf Hikarus Gesicht bildete. Das hieß, niemand außer Kaoru, natürlich, der nun mit sanftem Druck an seinem Kinn dazu gebracht wurde, seinem Zwilling wieder in die Augen zu sehen.
„Ich will nicht, dass deine Aufmerksamkeit auch nur einen Moment von mir abgelenkt ist…“ Hikarus leise Stimme war nur einen Tick zu übertrieben und eine Spur zu melodramatisch, sonst hätte man ihm die Worte direkt abkaufen können. Langsam näherten sie ihre Gesichter einander an und man konnte das scharfe Lufteinziehen der Umstehenden hören…
… als plötzlich etwas hinter ihnen explodierte.
„Mein Schwimmreifen!“, schrie Honey mit kindlicher Stimme.
„Meine Haare!“, rief Tamaki.
„Meine Nerven“, murmelte Haruhi offensichtlich genervt, aber ihre Stimme ging in dem umherherrschenden Chaos so gut wie unter.
Alle drehten sich um. Die beiden Zwillinge verharrten noch einen Moment in ihrer Position, traten dann aber einen Schritt auseinander und nach einem kurzen Blickwechsel rannten sie beide zu der Stelle des offensichtlichen Unglücks. Chaos war immer gut.
Als Ursache des gesamten Dramas erwies sich die Tatsache, dass Tamaki offensichtlich in dem Versuch, Haruhi zu beeindrucken, über den herumliegenden Schwimmreifen gestolpert war und diesen somit zerstört hatte. Dabei mussten einige der Gummistreifen in Tamakis Haaren gelandet sein und da keiner sich darum bemühte, ihm zu erklären, dass der Gummi wieder aus seinen Haaren zu entfernen war und diese somit nicht ruiniert waren, befand sich der „König“ in einem Zustand akuter Verzweiflung. Honey hingegen war schon fünf Meter weiter und ließ sich von Mori trösten.
Hikaru und Kaoru tauschten einen kurzen Blick und grinsten dann.
Wenigstens ihre Kommunikation funktionierte wie immer.
„Ich glaube, das wird nichts mehr“, gab Hikaru neben ihm eine fachmännische Einschätzung mit Blick auf die blonden Haare ihres „Chefs“ ab. Ein leidender Blick wanderte zu ihnen herüber. Haruhi sah sie fragend an und Kyouya zückte seinen Notizblock.
„Sieht ziemlich hinüber aus“, stimmte Kaoru zu. „Aber ich habe gehört, es soll gute Geschäfte geben, die so etwas wieder richten können.“
„Natürlich, Hikaru, du hast schon Recht. Aber sieh doch mal, wie kaputt es ist. Ich denke, es ist das Beste, man holt sich einen Ersatz.“
„Ersatz?!“ Schockiert tastete Tamaki seine Haare ab. „Ich will keine Perücke tragen. Niemals.“ Sein Blick wanderte zu Haruhi und er schlug dramatisch die Hände vors Gesicht. „ Nicht! Du darfst mich nicht so sehen! Meine strahlende Schönheit… Ich bin entstellt…!“
„So ein Aufstand wegen eines kaputten Schwimmreifens…“ Mit einer fließenden Bewegung hackte sich Kaoru bei Hikaru ein. „Gehen wir? Das hier wird langweilig.“
Sofort lag die Aufmerksamkeit wieder auf ihnen, wie er am Rande bemerkte. „Was möchtest du denn machen?“
„Hm… Ich weiß nicht… Die Sonne scheint so stark…“
„Ich könnte dir helfen, die Hitze in dir zu kühlen.“ Ein Arm schlängelte sich um Kaorus Hüfte und er wurde noch ein Stück näher zu seinem Bruder gezogen. Mit einem unscheinbaren Grinsen legte er die Hände um die Schultern seines Gegenübers. „Aber Hikaru… doch nicht hier. Du machst mich ganz verlegen, wenn du so sprichst.“
Ohne sich von dem Grinsen anstecken zu lassen, wandte sich Hikaru an sein umstehendes Publikum. „Ladies, ich fürchte, ihr müsst uns entschuldigen. Ich fürchte, mein Bruder leidet unter der Hitze - ich kann ihn so unmöglich allein lassen.“
Eifriges Kopfschütteln. Kaoru hätte schwören können, dass die Augen der Mädchen zu funkeln begonnen hatten - und er genoss es.
Manchmal liebte er das Rampenlicht einfach. Und ihre treuen Fans.
Also beschloss er, ihnen noch eine kleine Schau zu bieten und ließ sich dramatisch nach hinten sinken. Die Hand seines Bruders lag noch immer um seine Hüfte und verhinderte, dass er fiel. „Hikaru…“, keuchte er leise und blickte seinen Bruder mit einem hilflosen Augenaufschlag an. „Ich kann nicht mehr…“
Natürlich sprang er sofort auf sein Spiel an.
Mit einem Mal fühlte Kaoru, wie er den festen Boden unter seinen Füßen verlor, als Hikaru ihn in die Luft hob und langsam über den Strand trug. „Ihr seht, es geht wirklich nicht. Wir sind bald wieder für euch da.“, hörte er seinen Bruder - immer noch mit diesem leicht melodramatischen Unterton - verkünden. Ganz ihrer Show entsprechend schloss Kaoru die Augen und ließ seinen Kopf gegen die Brust seines Zwillings sinken. Im Hintergrund war ein Quietschen zu vernehmen.
Er wusste nicht, wohin er gebracht wurde. Auch nachdem die Stimmen der anderen nicht mehr zu hören waren und er sich relativ sicher war, dass niemand sie mehr sehen konnte, öffnete er die Augen nicht. Bis es mit einem Mal merklich kälter wurde und Hikaru seine Füße losließ, damit er sich hinstellen konnte.
„Wo sind wir?“, wollte Kaoru wissen, als er ein paar Schritte zurücktrat und sich umsah. Der Platz lag im Schatten. Das zumindest war gut. Es war wirklich heiß draußen.
„Eine Hütte, die zum Strand gehört. Ich habe sie auf dem Hinweg hier schon gesehen und wollte schon die ganze Zeit mit dir hierher durchbrennen“, flachste sein Gegenüber. „Zumindest wird es genau das sein, was die Ladies jetzt von uns denken.“
„Tamaki wird wohl eher vermuten, dass wir etwas anstellen.“
„Wenn er überhaupt bemerkt, dass wir weg sind.“
„Bestimmt ist er viel zu sehr um seine Haare besorgt…“
„… und darum, dass Haruhi ihn >entstellt< gesehen hat“, vervollständige Hikaru den Satz. Sie grinsten sich an.
Ihre Kommunikation funktionierte wie immer prächtig.
Schließlich blickte Kaoru sich erstmals in der Hütte um. Viel war hier ja nicht. Schien ein ganz normaler Abstieg zu sein, vielleicht von irgendwelchen Fischern oder so? Eigentlich ja nichts für sie - auch wenn Haruhi sie nun sicher wieder als reiche Bastarde bezeichnet hätte - aber hey, was tat man nicht alles, um der Hitze zu entkommen. Oder die Mädchen zu befriedigen, die nun sicher allerhand nicht-jugendfreie Fantasien von ihnen hatten.
Kaoru warf einen Blick zur Seite und musterte seinen Bruder nachdenklich. Hikaru war so sehr mit seiner Umgebung beschäftigt, als sähe er sie jetzt zum ersten Mal und als wären sie hier nicht bereits seit ein paar Minuten. Ein Gedanke erwachte in ihm. Die Show am Strand war nett gewesen, aber…
„Hey, Hikaru“, sagte er, ohne darüber nachzudenken, „Würdest du mich küssen?“
Das brachte ihm nun doch erfolgreich die unbedingte Aufmerksamkeit seines Zwillings.
„Ohne Host Club?“
„Mh~hm...“
Ehe er reagieren konnte, wurde er um die Hüfte gepackt und elegant über Hikarus Arm nach hinten zurück gebogen. Hikarus Gesicht kam seinem gefährlich nahe. „Natürlich würde ich das, mein geliebter Kaoru“, schnurrte er.
Die leicht rauchige Stimme seines Bruders konnte in solchen Situationen wirklich gefährlich sein.
„Du weißt doch, dass ich alles für dich tun würde…“
Tatsächlich näherte er sein Gesicht Kaorus noch weiter an, doch als sie nur noch wenige Millimeter trennten schob dieser mit einem Mal sein Gesicht beiseite und kämpfte sich aus der Position, in der er sich befand. „Lass das!“, wehrte er ab.
Hikaru ließ ihn gehen, blickte ihn aber doch befremdet an. „DU hast gesagt, ich solle dich küssen.“
„So war das nicht gemeint.“
„Wie dann?“
Offensichtlich war ihm nicht klar, was er falsch gemacht hatte. Kaoru seufzte.
„Wir sind hier alleine. Ich wollte keine Show von dir.“
„Oh.“
Hikaru schwieg und schien darüber nachzudenken. Manchmal fragte sich Kaoru ernsthaft, wie die Leute sie für gleich halten konnten. Sie trennten Welten. Hikaru war viel spontaner und hitzköpfiger als er, dachte niemals wirklich über die Sachen nach.
„Vergiss es. Was machen wir dann jetzt?“
„Schlag doch etwas vor.“
Kaoru sah seinen Bruder an, der mit einem Mal sehr viel näher war. Ein leichter Druck auf seinen Lippen lenkte ihn von dem Vorschlag ab, den er gerade noch unterbreiten wollte. Er blinzelte. Starrte auf Hikaru, der ihn schalkhaft anblickte. Irgendwie hatten sich seine Arme um seine Schultern geschlungen und hielten ihre Körper so während des Kusses dicht aneinander gepresst.
„Wir müssen etwas gegen die Hitze unternehmen. Es ist so schrecklich heiß hier drin“, sagte Hikaru schließlich, als sie sich voneinander lösten. Sein Atem klang ganz leicht beschleunigt. Kaoru befeuchtete seine trockenen Lippen und nickte hastig. Er fühlte sich seltsam benebelt. „Schrecklich heiß. Wirklich.“
„Was hältst du von Eis?“
„Ja. Ja, genau. Eis.“ Ihre Lippen trafen sich erneut.
Wenn er es recht bedachte - wer brauchte schon Kommunikation?
- FIN -
seranita-ohshc-kaoru/hikaru