Trägheit/Geiz/Neid/Trübsinn/Ruhmsucht

May 12, 2007 17:27


Titel: Still Leben
Fandom: 3 Musketiere
Charaktere: Portos, Athos
Sünde: Trägheit
Word Count: 684
Rating/Warnings: Für alle Altersstufen^^

Summary: Manchmal möchte man gar nichts tun auch wenn es eine Sünde ist


Es war eigentlich ein herrlicher Tag, die Sonne brannte vom Himmel und Portos wollte eigentlich das tun was er schon immer getan hatte wenn es zu heiß war um selbst ein Pferd auf die Wiese zu scheuchen. Alle Fünfe gerade sein lassen, aber es wäre einfach zu schön gewesen, hätte dieses Vorhaben auf Anhieb geklappt. Erst hatten ein paar kleine Kinder ihn mit ihrem Geschrei geweckt, dann war ihm ein Hornissenscharm in den Weg gekommen.

Nun hatte er ein schlimmeres Elend an der Backe kleben. Athos, der über ihm stand und sich aufplusterte wie ein Ballon und vielleicht auch platzen würde, aber er , Portos , würde das nun nicht wegwischen, da war er sich sicher, und wie er das war. Denn er hatte auch seine Freizeit ja wohl verdient so wie jeder andere von ihnen auch und wenn er sie damit verbringen wollte faul im Gras zu liegen, dann sollte es doch wohl niemanden kümmern außer ihm selber. Aber Athos konnte das wollte nicht und so sah er den anderen Mann an, blinzelte in die Sonne als dieser anscheinend etwas gesagt hatte.
„Soll ich dem Herren vielleicht auch noch ein kühles Bier und etwas zu essen servieren? Oder ein Tänzchen aufführen?“
Das hätte sicherlich besser gewirkt hätte er zugehört, tat dieses aber nicht und so sah er den Kleineren Mann einfach nur weiterhin an, blinzelte. „Nun ja wenn du das möchtest steht dir das natürlich mehr als frei mein Guter, aber bitte vergiss die Brezeln nicht wenn du schon dabei bist“

Es war interessant welche Färbungen die Gesichtszüge des langhaarigen Mannes annehmen konnte, wirklich ein Wunder der Medizin wenn er sich da auf das Fachwissen das er so über die Jahre hier und dort aufgesammelt hatte. Aber nun ja, das wusste er auch nicht so genau, zu wie vielen Färbungen das menschliche Gesicht nun fähig war ohne Schaden zu nehmen, aber genauer gesagt, wollte er das auch nicht wissen.

“Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein? Ich meine hast du nicht ein wenig Ehrgefühl?“ Er wusste ja das Athos leicht zu reizen war, aber er wollte es gerne noch ein wenig mehr probieren, grinste gemein wie er hoffte.
„Nun ja , doch ich ehre den Sonntag.“ Meinte er dann leise, richtete sich etwas auf, zuckte mit den Schultern weil der andere Mann natürlich einen, durchaus plausiblen , Einwand gegen diese Theorie hatte.

„Wir haben Mittwoch. Mitten in der Woche und eigentlich sollten wir alle beim Training sein, das weißt du ganz genau, nur du drückst dich wieder mit deinen Ausreden. Gut ich gebe zu das auch andere das machen..“
„..Deren Feiertag du natürlich ehrst und die du nicht aus ihrer Freizeit herausreißen möchtest weil du ein wahrer Menschen und auch Tierfreund bist? Ich meine was ist gegen einen Tag einzuwenden, es fällt doch eh nicht auf, und das weißt du genau.“ Er beobachtete sehnsuchtsvoll Kinder die an einem Teich spielten, dabei fröhlich juchzend durch die Gegend sprangen und sich einen armen, ebenfalls den eigentlich arbeitsvollen Tag ignorierenden Frosch aus dem nahe gelegenen Tümpel angelten , wobei ein paar Knaben damit hinter einem Mädchen her rannten, welches nur grell quietschte was den Musketier zum Lachen brachte, aber mehr auch nicht, bevor er sich wieder zurücklehnte.
„Nun ich glaube nicht das ich in der Lage bin am Training teilzunehmen, wir sollten so etwas wie einen ..Vertrag machen, der uns Pausen und Urlaub sichert, was meinst du?“
Nach dem Trappeln des Fußes des anderen Mannes zu urteilen nicht sehr viel, was er auch irgendwie bedauerte, aber was sollte er ändern. Denn er wollte nicht nachgeben, wusste Athos doch genauso wie seine anderen Kameraden es wussten das man sich in der Not immer auf ihn verlassen konnte, egal was es war und deshalb ärgerte es ihn einfach nur das Athos ihn behandelte als wäre er ein Kind, welches nicht auf die Anweisungen seiner liebevollen Mutter hören wollte. Das half ihm aber auch nicht weiter und so seufzte er nur.
„Dann mach doch was du willst, aber ..“ Athos winkte einfach nur ab und Portos seufzte leise, zuckte abermals mit den Schultern
Genau das würde er tun.

Titel: O Herr
Fandom: 3 Musketiere
Charaktere: Kardinal Richeleu
Sünde: Geiz
Word Count: 770
Rating/Warnings: Für alle Altersstufen^^

Summary: Nicht alles was wertvoll erscheint ist es auch und der erste Blick täuscht immer.



Er saß in einem Glaskasten wenn man sich die Mühe machte und hinsah, er hütete die Schätze des Herren und er würde belohnt werden, daran glaubte er fest, er hatte es auch immer so gelernt von Kindesbeinen an. Gebe nie etwas ab, schenke nichts her, denn es gehört dir oder dem Herren selber, dem aber sowieso. Als Junge hatte er es nicht verstanden und dafür oft Hiebe bekommen, aber diese hatte er schnell vergessen, allerdings nie vergeben. Auch wieder eine Sache die er für sich behielt. Allerdings konnte man es ebenso in seinem Gesicht lesen wie auch die feinen Narben an seinen Fingern.
Nein, niemand sollte etwas haben das ihm gehörte und niemand würde es bekommen, auch wenn er dafür Sünden begehen musste, er würde es, denn das hatten schon andere Männer vor ihm getan und auch weitere Männer außer ihm würden es tun. So war die Welt nun einmal, man konnte nur reich werden indem man reich geboren wurde und würde es nur dann bleiben wenn man auf die Dinge achtete die Wertvoll waren.
Schon zu lange hatte er sich in dem Geübt was andere, schwächere Menschen nicht zu Stande brachten und er hatte gelernt das alles hinter seinem Kreuz zu verstecken, hinter seinem starren Gesicht und seiner ebenso starren Haltung wenn er durch die Flure der Kirche schritt, sich umsah und Heiligen betete die ihn doch ab und an im Stich ließen. So in Gedanken seufzte er als jemand vor ihm nervös auf und ab lief, sicherlich einen Gefallen wollte, als würde er ein Mensch sein der Gefallen erfüllen würde, aber das würde der arme Sünder vor ihm sicherlich auch noch lernen wie alle es vor ihm auch gelernt haben.
Seine Augen blieben wie sie immer waren, er zeigte keine Güte und auch kein Mitleid vor Menschen die im Staub vor ihm krochen denn ihm war mehr als bewusst das auch sie sich nicht anders verhalten würden, würde er an ihrer Stelle sein, was natürlich nicht der Fall war und es niemals sein würde, auch dafür war er Gott dankbar, betete jeden Morgen und jeden Abend.
„Was begehrst du im Hause Gottes mein Sohn, sprech?“ Er wollte gerne voller Güte sein und er konnte sie auch spielen aber er würde sie dem Mann vor sich nicht geben, so wie auch im keine Güte gegeben wurde die weltlich war, mit der man sich Dinge leisten konnte oder ein Haus erbauen.

„Meine Familie hungert Herr, und ich weiß nicht wovon meine Kinder satt werden könnten. Beten hilft mir nicht mehr denn es hilft nur euch und der Kirche“
Ungerührt sah er nach unten, sah dem anderen Mann in die Augen, das verhärmte Gesicht wahrnehmend.
„Sollte ich vielleicht Missgunst und Blasphemie in deiner Stimme vernehmen mein Sohn? Ist es das was du willst, ich kann nicht glauben das ein so guter Christ wie du sich dazu hinreißen lässt, noch mehr bin ich allerdings darüber enttäuscht das du den Herrn bestehlen willst mein Sohn“

Er deutete nur auf den goldenen Ring in der Tasche des Mannes, ein Ring den er ihm wohl in einem unbeobachteten Moment vom Finger gezogen haben musste.
„Denkst du ich hätte dir nicht etwas gegeben aus freien Stücken mein Sohn und wenn es nur ein kostbarer Rat gewesen wäre? Warum bist du so undankbar?“ Wollte er wissen und sah den anderen Mann an, welcher nur schwieg. Natürlich hätte er dem Mann nichts geben können, denn ihm selber gehörte es ja auch nicht, und er selber hatte für alles bezahlt. Mehr als ihm lieb war.

„Ihr versteckt euch doch nur hinter dem Kreuz welches ihr um euren Hals tragt, genau wie alle anderen es immer tun, was mit uns armen Leuten passiert ist euch doch allen egal. Im Gegenteil, ihr schmeißt sogar Essen weg. Und wir können verhungern“
Mit eisigen Augen sah er auf den Mann nieder, entfernte sich und winkte Leibgardisten heran, sah dann wieder zu dem Mann hinab der ihn so beleidigt hatte. Er hatte nichts ausser dem Kreuz, nichts ausser den güldenen Tellern und seinem Glauben und so würde er es auch nicht teilen, denn es gehörte ihm alleine, er würde nichts teilen und erst recht nichts verschenken. Wo käme er denn da hin?

„Ich hörte Witwen sollen einen beträchtlichen Betrag vom Königshaus bekommen.
“Stellt ihn an den Pranger, oder erschießt ihn und schickt seiner Frau einen Schinken oder etwas Ähnliches“
Er schloss die Augen als man den Mann entfernte und drehte sich in alle Richtungen bevor er leise sprach.
„Nicht ich verstecke mich hinter meinem Kreuz das ich zu tragen habe, es versteckt mich vor der Welt und ihrer Habgier die mir die Seele fraß“

Titel: Du bekommst nicht immer was du willst
Fandom: 3 Musketiere
Charaktere: Herzog von Buckingham, James, Königin Anna,
Sünde: Neid
Word Count: 715
Rating/Warnings: Uhm ich würd mal sagen für Alle ;)
Summary: Man kann nicht immer haben was man sich wünscht.



Der Herzog sah lange aus dem Fenster seines Schlosses und was er sah gefiel ihm nicht, würde ihm niemals gefallen und selbst wenn er alles hatte was sich ein normaler Mensch wünschen konnte, es reichte nicht, denn den Menschen den er am meisten auf der Welt liebte, begehrte, den bekam er nicht zu fassen, sie war so unerreichbar fern das er sie nicht einmal erreichen konnte würde er eine Möglichkeit finden die Sterne mit den Händen anzufassen, aber das konnte er nicht und so sah er den Kleineren Mann an der schon eine ganze Weile mit einem Teetablett im Raum stand.

„Ich wünsche keinen Tee James, vielen herzlichen Dank. Trinke ihn selber oder schütte ihn weg“

Der Kleinere seufzte ergeben.
“Auch mir ist nicht nach Tee George“
Er stoppte als der Gelockte herumfuhr. Seid ihrer Kindheit hatte sich vieles verändert.
„Auch mir ist nicht Tee Sire“ Meinte er dann kleinlaut und sah den größeren Mann an, stellte den Tee ab. Auch er hatte etwas das er begehrte und doch nicht haben konnte, aber so war das in der Welt und der Neid begann langsam an ihm zu fressen, so sehr das er das Tablett am liebsten vor Wut gegen die Wand schleudern wollte, zusehen wie alles zerbrach und an dieser elenden Tapete herunter rann. Aber das konnte er nicht und so seufzte er nur leise, brachte das Tablett in die Küche zurück während der Herzog gedanklich ganz wo anders war, er war in seiner Kindheit gefangen, sah Anna vor sich und sah wie sie ihm entglitt, ihm genommen wurde weil es vorbestimmt war. Unmerklich krallten sich seine Finger in seine Handinnenflächen und er fühlte sich als würde er ertrinken, strampeln und doch nicht nach oben schwimmen können, aber so war das manchmal mit Liebe, dachte er sich und wie sehr es immer noch schmerzte.

Ja, er war neidisch, er war neidisch auf Ludwig der gar nichts dafür konnte, denn sie waren schon verheiratet worden, da waren sie alle noch Kinder gewesen, nicht fähig sich selber für einen Weg im Leben zu entscheiden den sie gehen wollten und als sie dazu fähig gewesen wären, da hatten sie nicht einmal mehr den Hauch einer Chance dies zu tun. Aber so war es immer und so würde es immer sein. Die Politik hatte keinem von Ihnen eine Wahl gelassen und auch ihren Eltern wohl nicht, was George eigentlich im Moment wenig bis gar nicht interessierte. Vielmehr interessierte ihn die schöne Zierhecke, welche schön gewesen war bis sich dieser unfähige Gärtner daran vergangen hatte. Nun sah sie aus wie ein grünes-Etwas. Ach es war einfach zum auswachsen.
Aber auch Anna, die weit weg war, von seinen Gedanken nichts wissen konnte und diese nur erahnen konnte, seufzte schwer, stand ebenfalls und ironischer Weise an einem Fenster und blickte in die Ferne. Sie wollte so gerne bei ihm sein und sie konnte immer wieder den trüben Blick aus diesen wunderbaren blauen Augen sehen als Sie gegangen war, aber auch Sie hatte keine Wahl gehabt und noch viel weniger als er. Es war nicht gerecht das andere einfach machen durften was sie wollten, lieben wenn sie liebten und noch dazu frei sein. Nein, das war nicht gerecht, aber was war das schon. Natürlich hatte sie eine Krone und ein Schloss und Menschen die sie anbeteten aber das nützte ihr wenig, es gab ihr doch nicht was Sie wollte. So in Gedanken versunken erschrak sie leicht als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Anna“

Seine Stimme war leise und doch wusste er das Sie ihn so gut hören konnte wie niemand sonst ihn hören konnte, immerhin war sie - wenn auch ungewollt - seine Frau.

“Anna, man kann nicht immer haben was man haben will“
Sie drehte sich zu ihm, sah ihm lange in die Augen.
„Nein, Ludwig, du irrst dich. Wenn man keine Krone auf dem Haupt hat und wenn man nicht anderweitig eingebunden ist kann man.“

Weit weg in England seufzte der Englische Herzog in seinen Tee, saß mit seinem Diener am Tisch und zog die Augenbrauen zusammen.
„Über was denkst du nach?“
Wollte er wissen.
„Über Dinge die man nicht haben kann Sire, belanglos eben“
Wieder einen Blick in den Tee werfend seufzte er leise, sagte aber nichts weiter und nickte. Das tat auch er, aber bringen würde es nichts.

Titel: Fleischwunden
Fandom: 3 Musketiere
Charaktere: Athos /Milady de Winter, D’Artagnan /Constanze
Sünde: Trübsinn
Word Count: 721
Rating/Warnings: Auch hier ab 16^^
Summary: Jeder Verlust, egal wie groß schlägt Fleischwunden.



Da standen Sie nun also alle und wussten nicht was Sie tun sollten, hatten alle etwas verloren und die einen mehr als die anderen, das wusste Athos auch. Am Gesicht des jüngeren Mannes konnte er es lesen, die Sorgen, die Trauer und nicht zuletzt den Vorwurf. Das hätte. Ob man es verhindern hätte können, alles was geschehen war. Aber er wusste nicht wie er dem Jungen erklären sollte, das er auch gestorben war, einfach nicht begreifen konnte das er die Schuld daran trug. Er gab Sie sich selbst, neben den stummen Blicken, ignorierte die Worte so tröstend in sein Ohr geflüstert oder geschrieen wurden wenn er sie nicht hören wollte, drängte sie so weit es ging fort.

Es schmerzte, wie ein Stachel im Fleisch. Aber welche Wahl hatte er gehabt, welche Wahl hätten Sie alle gehabt, Sie musste bestraft werden, Sie hatte unverzeihliche Dinge getan. Nur in seinem Hinterkopf spukten die Bilder und die Gedanken, so undurchdringlich wie seine Mimik es war. Die Vorwürfe allerdings die er sich selber machte, sie waren wahrscheinlich größer als die welche ihm sonst jemand machte, aber das behielt er für sich.

„Ich gebe dir keine Schuld Athos“

Die leise Stimme kannte er nur zu gut und er musste grinsen, konnte es sich nicht verkneifen, denn immerhin wusste er selber ..oder wusste er es doch nicht so gut wie er dachte? Kannte er sich nicht mehr selber wie er es früher immer getan hatte?

„Das ist nett von dir“
Meinte er nur, belanglos wie ein Guter Tag den man wünschte obwohl man schon von Weitem am Horizont erkennen konnte, dass es ein schlechter werden würde, aber das sagte er nicht, es war ja deutlich genug in seiner Stimme zu hören. So wie er den jüngeren Mann allerdings kannte, kam sicherlich noch etwas nach.

“Fragst du dich manchmal warum?“
Wiederum leise, nicht zu laut, nicht hektisch, kein zu schneller Augenkontakt, denn immerhin wäre es wohl besser sich nicht in die Augen des Gegenübers zu schauen wenn man solche Fragen stellte, musste sich der jüngere Mann wohl und es entlockte dem Langhaarigen Mann ein Lächeln.

„Das tue ich allerdings, jeden Tag wenn ich nicht anderweitig beschäftigt bin, wenn niemand etwas von mir möchte, wenn ich weiß das ich Zeit habe mich meinen Gedanken zu widmen, aber ich weiß auch das es dir nicht anders geht, nicht wahr?“ Er wandte sich unvermittelt um, sah den Kleineren unvermittelt fest an was ihn dazu brachte den Blick abzuwenden , so schnell es eben ging.

Nein das wusste er wohl nicht und wieder seufzte Athos nur, wollte eigentlich nicht sagen was ihm auf der Zunge brannte und was früher und später sicherlich doch herauskommen würde. Es war keine Beleidigung die auf seiner Zunge brannte, auch kein barsches, grausames Wort. Es war einfach etwas viel grausameres, etwas das man nicht umstoßen konnte, kaum überwinden wenn man sich nicht stur stellte. Natürlich wusste der Ältere auch das es für den jungen Mann ein Leichtes war Dinge zu überhören wenn er nur wollte, deshalb wandte er seinen Blick nicht ab, hielt den des anderen immer wieder fest wenn dieser versuchte ihm auszuweichen.

„Nun sag mir doch endlich was es ist! Sag es schon“

Auch diese Ungeduld mit den Dingen, wie die Welt sich nicht schnell genug drehte, auch er hatte das alles einmal gekannt, das wusste er noch zu gut und auch davon hatte er so manche Wunde hervor getragen die niemals richtig geheilt war, die immer wieder aufriss wenn man sie nur lange genug berührte. Das mochte niemand, wusste er auch.
Die Lektionen waren bitter gewesen, doch er hatte Sie gelernt und genauso musste es D´Artagnan auch tun, denn sonst würde er nicht einen Tag überleben können, wäre nicht einer von Ihnen dabei.

„Erinnerst du dich noch daran als dein Vater gestorben ist?“ Fragte er leise, mit Bedacht und wartete auf das Nicken des anderen Mannes, nickte ihm ebenfalls zu als dieser ihn wieder ansah.

„Jeder von uns verliert manchmal etwas das er nicht verlieren möchte, zuweilen kann man es einfach nicht umgehen, aber dann geht das Leben doch weiter und so wird es immer sein. Für dich, für mich, für alle anderen hier auch, sieh dich nur um, und das macht Schuldfragen überflüssig. Ich würde dir gerne mehr sagen, aber das kann ich einfach nicht, denn ich habe es auch nicht anders gelernt.“

Titel: Denn mein ist das Himmelreich
Fandom: 3 Musketiere
Charaktere: Richelieu
Sünde: Ruhmsucht
Word Count: 670
Rating/Warnings: Für alle^^
Summary: Auch die Kirche schützt vor Machthunger nicht.



So lange er sich erinnern konnte, hatte er immer alles unter und hinter das Kreuz gestellt, hätte es sich auch auf den Rücken binden lassen hätte man das nur von ihm verlangt, aber er wollte einfach mehr, hatte so lange schon gedient und er wusste auch das es sicherlich Blut kosten würde wenn er sich durchsetzen wollte das konnte er nicht mit dem Glauben tun und so sah er das Kreuz lange an, wandte den Blick ab.

Es war schon lange genug, der König hatte schon viel zu viel Macht, nun war er an der Reihe und würde sich nicht mehr lange gedulden müssen, auch wenn mit jeder weiteren Stunde, ja sogar Minute und Sekunde seine Geduld zu schwinden schien. Wie der Stoff seiner Robe wurde auch Sie immer dünner, weil so viele Menschen einfach den Nerv hatten darauf mit ihren dreckigen Füßen herumzutrampeln, ihm nicht eine freie Minute zu lassen um sich das zu nehmen was ihm zustand.

Hatte er nicht immer alles getan was man von ihm wollte und noch mehr? Hatte er nicht diese Herde von Schafen, die von sich behauptete Krieger zu sein, hatte er nicht auch Sie auf den rechten Pfad geführt, Sie gelehrt, alles zu befolgen was Sie zu befolgen hatten? Doch das hatte er getan, und nun war er, er endlich an der Reihe sich auch ein Stück von Gottes Kuchen abzutrennen und davon zu kosten. Die Musketiere würden ihm schon nicht mehr im Weg stehen, dafür hatte er und würde wenn nötig noch mehr Sorge tragen, nichts sollte ihm auf seinem Weg auf den französischen Thron im Wege stehen, insgeheim regierte er das Land sowieso schon, das wussten viele.
Nur der König nicht.
Seine Schritte lenkten ihn nun aus der Kirche. Heute könnte er sie nicht mehr ertragen und noch weniger die Erinnerungen die er an Sie hatte, immer wieder sah wenn er die Augen schloss. Sie sollten alle Schweigen, aus seiner Erinnerung verbannt werden wie auch er mit des Königs Hilfe aus dem Land verbannt hatte, die ihm im Wege standen. Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge. Nein, die der König mit SEINER Hilfe aus dem Land verbannt hatte, ja so war es und so würde es nun immer sein.

Im seinen Kopf malten sich schon Bilder ab die er eigentlich noch nicht sehen wollte, wollte sich niemals zu sicher sein über das was er erreichen konnte auch wirklich das sein würde das er am Ende auch in Händen halten könnte, aber nun, konnte er sich nicht nun nicht ein wenig erlauben sich die Krone auf seinem Haupt vorzustellen? Was er nicht alles erreichen konnte, und schon gar gegen die Hugenotten, das würde ein Fest werden, ein wahres Fest. Viele kuschten vor ihm, das wusste er, und es erfüllte ihn mit Stolz, an sich ja eine Sünde für einen Mann Gottes, aber auch er wollte einen Antrieb haben, brauchte ihn, besonders wenn er sich diese Querulanten ansah die immer seine Wege streiften und auch den so ein oder anderen Plan immer wieder durchkreuzten

Nur noch ein wenig Geduld und es würde ein weitaus anderer Wind im Lande wehen darauf konnten sich schon alle einstellen. Wieder grinste er als er sich sein Haar richtete, frische Kleidung anlegte. Ja, er konnte es spüren, bald war er am Ziel seiner Träume, konnte seinen Namen unvergessen machen und auch den letzten Spötter überzeugen, das machte auch das Warten weitaus erträglicher und verkürzte es ungemein wenn er sich nur darauf konzentrierte. Aber Geduld hatte er nun schon genug gehabt und er wollte einfach nicht mehr warten. Wie immer wurden seine Wünsche nicht erfüllt doch es würde bald soweit sein und er würde seinen Namen unvergessen machen lassen, er selber und alle die deswegen fielen. Jedes Ziel erforderte Opfer, das eine mehr das andere weniger. Solange er nur an der Spitze stand, war dies in Ordnung und auch Gott würde ihn verstehen , wie er ihn immer verstanden hatte wenn er in Not war, ja, soviel war sicher, aber er würde unvergessen bleiben, das war sicher.

judy_adams - dreimusketiere(m) - diverse

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