In Bruges...

Sep 11, 2008 00:15

Passend zum "Original"-Brügge-Eintrag hier nun die Bilder und ein paar Details


Obwohl das Hotel letztes Jahr wirklich nicht schlecht war und auch in der Nähe der Alt-/Innenstadt lag, wollte ich dieses Mal doch ein anderes Hotel und die Entscheidung fiel auf das Hotel Boterhuis. War ein bischen schwierig zu finden, aber eigentlich nur, weil a) der Haupteingang nicht an der Straße liegt, die in der Adresse angegeben ist, b) der Haupteingang sehr unscheinbar ist, c) die Straße, die in der Adresse angegeben ist nicht für Autos freigegeben ist und d) genau gegenüber dem (unscheinbaren) Hoteleingang noch ein recht großes Hotel liegt. Egal, nach ein paar Extrarunden hatte auch ich's begriffen.
Wie's für alte Häuser typisch ist, ist auch dieses Hotel sehr schmal, dafür aber recht lang und teilweise verwinkelt. Zu meinem Zimmer direkt unterm Dach ging's eine superschmale Wendeltreppe hoch, auf der selbst ich mit meinem Koffer Schwierigkeiten bekam. Aber als die Wirtin das Zimmer aufschloß, war ich wirklich erst mal baff. So ein schönes Zimmer, mit dunklem Holzfußboden, sehr dunklen, fast schwarzen Holzmöbeln unter einer teilweise schrägen Decke, geschickte Beleuchtung und der Blick durch die "Terrassentür" (wenn man den etwa halben Quadratmeter begehbares Dach "Terrasse" nennen möchte) auf die verwinkelten Nachbardächer und den "Innenhof". Wirklich seeeehr geschmackvoll und auch stimmig für die Stadt.
Was mich ja immer wieder begeistert sind so Momente oder Orte, an denen mich so ein bischen die Atmosphäre von vor einigen Jahrhunderten anweht. Als ich auf dem Bett saß und dann draußen diese alten verwinkelten Dächer sah, von dem gelben Licht aus dem Innenhof angestrahlt, das durchaus auch von Fackeln hätte kommen können und die Glocken von einem nahen Kirchturm läuteten, war das so ein Moment. Klar, ich weiß auch, daß die Kirchturmglocken damals nicht "Greensleeves" oder "Ode an die Freude" gebimmelt haben, daß in meinem Hotelzimmer damals sicher kein elektrischer Wasserkocher und Teebeutel gestanden hätten und das Badezimmer weder so groß, noch überhaupt vorhanden gewesen wäre. Aber abgesehen davon... ;-)=
Ok, das ganze noch mal vom Schreibtisch aus gesehen.
Der Blick nach draußen.
(Diese Bilder nach draußen habe ich zu unterschiedlichen Zeiten gemacht, deshalb ist die Beleuchtung nicht identisch. Also nicht wundern.)
Der beleuchtete Innenhof. Jedenfalls ein bischen.
Und noch mal ein etwas umfassenderer Blick.
Auf den Innenhof konnte man übrigens auch vom Frühstücksraum aus gucken, den ich leider nicht fotografiert habe. Was wirklich schade ist, denn der war auch wieder total schön. Relativ klein, extrem hohe Decken, alte schwarz-weiße Fliesen auf dem Boden, ein großer Kamin, etc. Wenn dort der Platz nicht ausreichte, konnte man noch im alten Kellergewölbe sitzen.
Das Hotel oder Teile davon waren im Mittelalter das Butterhaus und in den Kellergewölben haben die Bauern damals ihre Butter untergebracht wenn Markt war und auch ihre Abgaben entrichtet, usw. Interessantes Pflaster...
Nun. Aus den Fehlern im letzten Jahr, was die Bedienung der Kamera in puncto Langzeitbelichtung angeht gelernt und zusätzlich mit einem niegelnagelneuen Kleinststativ ausgerüstet, habe ich mich wieder in das nächtliche Brügge gestürzt und versucht, die Atmosphäre einzufangen.
Dies ist z.B. eine typische Straße in der historischen Innenstadt. Nix gestellt oder besonders für die Touris herausgeputzt. Klar laufen da überwiegend Touris herum, aber es sieht da fast überall so aus und die Häuser sind auch ganz normal bewohnt oder halt Kneipen, etc. Also auf jeden Fall "normal" in Benutzung und kein Museum oder so.

Und da ich diese Nachtaufnahmen generell klasse finde, gibt's das auch noch mal in groß (1200x1600, ca. 700kB)
Eines meiner Favoritenbilder. Letztes Jahr leider unterbelichtet, dieses Mal deutlich besser. Der Blick auf einen der Kanäle, die Brügge durchziehen, im Hintergrund der Belfried (Und? "In Bruges" gesehen? ;-)= )
Eines der Häuser auf der linken Seite ist übrigens ein Hotel!

Und da dieses Bild zu meinen Favoriten gehört, gibt's das ebenfalls in groß (1600x1200, ca. 900kB)
Ebenfalls Favorit. Gleicher Kanalarm, nur von einer anderen Stelle aus gesehen. Am rechten Bildrand von diesem Bild habe ich kurz vorher gestanden und das Bild hier drüber gemacht.

Natürlich auch noch mal in groß (1600x1200, ca. 740kB)
Die Brücke. Letztes Jahr leider auch unterbelichtet, dieses Jahr ebenfalls deutlich besser gelungen. Und es war wirklich gespenstisch. Das Wasser war extrem ruhig und ich habe später noch mal direkt neben der Brücke gestanden und auf das Wasser geguckt und die Spiegelung der Brückenunterseite war so perfekt täuschend, daß man beinahe ohne zu zögern geglaubt hätte, man könnte auch quasi "unter" der Brücke trockenen Fußes den Kanal überqueren. Beeindruckend.

In groß sähe das dann so (1600x1200, ca. 808kB) aus.
Nächster Tag, Sightseeing. Enten als Wachhunde. Originell...
Die älteste Brücke von Brügge. 700 Jahre alt und (angeblich) noch nie repariert.
Das Bild ist von einem der Touriboote aus aufgenommen, mit dem ich eine Rundfahrt durch die Kanäle gemacht habe.
Und hier ist die selbe Brücke noch mal von "oben". Auch die ist ganz regulär in Benutzung, auch für Autos. Zwar als Einbahnstraße, aber immerhin.
Direkt neben dem Beginenhof, der in Brügge als Benediktinerinnen-Kloster genutzt wird weitet sich einer der Kanäle zu einer Art kleinem See auf. Sehr malerisch.
Und an diesem "See" liegen ebenso malerische Gärten...
Auch hier wieder so ein wenig Zeitreisen, wenn man sich das Auto im Hintergrund wegdenkt. Alte Ziegelgebäude, die Botanik wuchert teilweise in den Kanal. Was das Bild natürlich nicht hergibt ist das Schnauben der Pferde und das Klappern der Hufe hinter mir, weil hier (übrigens immer noch in der Nähe des Beginenhofes) auch Kutschfahrten losgehen.
Dieser Teil des Gebäudes hätte wunderbar in einen alten Edgar Wallace Film gepasst. Der Zinker oder welcher Schurke auch immer hätte hier in finsterer Nacht die entführte Trulla von Blacky Fuchsberger mit dem Boot in sein geheimes Versteck gebracht. ;-)=
Ich vermute mal, ein Bootsanleger war es wirklich, nur geheimes Versteck paßt wohl nicht ganz, denn dieser Hintereingang klebt an einem riesigen Gebäude, das wie eine Kirche oder Kathedrale aussieht und zu dem ältesten Krankenhaus von Brügge gehört (das ist ein ganzer Krankenhauskomplex).
Belgien, das Land der Pommes und Pralinen. Diese hutzelige Manufaktur liegt am Eiermarkt, wo ich übrigens am ersten Abend auch sehr lecker gegessen habe. Unter anderem Pommes...
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