(no subject)

Jun 03, 2007 09:55

Hm, bei BFF scheint es wieder mal hoffnungslos unterzugehen :-(. Deswegen hier noch mal zu eindeutigen Kenntnisnahme das dritte Kapitel von Always & Never.

Zur Erinnerung:

Hier Kapitel 1
Hier Kapitel 2

Summary: Willow hat ja gar keine Ahnung, worauf sie sich da eingelassen hat. Doch langsam aber sicher dämmert es ihr...
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
A/N: Ich habe die Story nicht vergessen. Aber was gut werden soll, dauert halt 'n bissl länger. Lieben Dankesknutscher an Rica fürs Betan.

Drip Drip Drip
"Ich muss an meine Zukunft denken...", murmelte Angel wütend, goss eine weitere Ladung Wasser über die kleinen Geranientöpfe und schimpfte weiter mit einer absichtlich dumpfen Stimme: "Willow weiß, wie man mit solchen Typen umgeht. Und es würde dir ohnehin keinen Spaß machen. Das sind alles Sesselpupser, die dich nur langweilen würden."

Er hielt inne und drehte sich in seinem kleinen Blumenladen um die eigene Achse. Das Wasser schwamm in jedem einzelnen Übertopf.

"Vielleicht steh ich ja auf Sesselpupser!"

Drip Drip Drip
Irgendwo tropfte Flüssigkeit unaufhaltsam auf den erdbedeckten Fußboden und Angel hatte das Gefühl, jeden Moment einen wütenden Tarzanschrei loswerden zu müssen, da sonst sein Kopf platzen würde. Er hatte den Wunsch, seine Gießkanne einmal quer durch den Laden zu pfeffern, doch er hielt inmitten der Bewegung inne, als er Tara erkannte, die mit fragendem Blick in den Laden hinein spaziert kam.

"Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde", sagte sie mit einem entschuldigenden Lächeln und blickte etwas verstört auf die große Gießkanne, die Angel noch immer hoch erhoben in der Hand hielt. Dummerweise auf eine derart unglückliche Art, dass sich das noch verbliebene Blumenwasser in einem kleinen Schwall über den wütenden Ladenbesitzer ergoss.

"Oooohh... Oooohhh... oh... oh... Oh nein, meine Haare, meine Haare", schimpfte Angel und ließ die Kanne mit einem lauten KLONK fallen. Sein kunstvoll gestylter Pony klebte an seiner Stirn und ein Rinnsal floss über seine Nase hinweg und auf seine Schürze - purpur mit einem gelben Smilie darauf.

Amüsiert schüttelte die Blondine ihren Kopf, griff über die Theke hinweg und schnappte sich ein bereits schmutziges Handtuch, mit dem sie ihm vorsichtig über seine Stirn tupfte während Angel säuerlich das Wasser von seinen Lippen prustete.

Schweigend ließ sich Angel abtrocknen und als Tara damit fertig war, sah er sich in dem Chaos um, das er soeben selbst angerichtet hatte. Schmutzige Pfützen bedeckten den Fußboden und seine Schuhe hatten die braune Suppe im ganzen Laden verteilt, während er wie ein Wilder die Blumen unter Wasser gesetzt hatte. Ein älteres Pärchen lief soeben am Schaufenster vorbei, die vermutlich gerade einen Weihnachtsspaziergang machten, und sah erstaunt in den Verkaufsraum hinein, der im Gegensatz zur nächtlichen Kälte hell erleuchtet war. Angel konnte es sich einfach nicht verkneifen und steckte der neugierigen Dame die Zunge heraus. Es hatte diese Frau überhaupt nicht zu interessieren, warum er am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages sein Geschäft in Trümmern legte. Die Frau drehte empört den Kopf zu Seite und drängte ihren Begleiter, schneller zu laufen. Na toll! Eine Kundin weniger.

"Was ist los, Angel?", fragte Tara während Angel Mopp und Eimer aus dem Hinterzimmer holte und begann, den See unter seinen Füßen zu beseitigen.

"Hmpf", grummelte Angel. Er war sich ja selbst nicht einmal sicher, warum er so wütend war. "Ich glaube, ich habe meine Tage", stellte er schließlich mit ernster Miene fest und Tara kicherte in ihre Faust.

"Deine Tage", wiederholte sie mit ungläubigem Unterton und hob einen Eimer mit langstieligen Rosen an, um mit einem Lappen darunter trocken zu wischen.

"Ja, auch Männer haben Hormone", rechtfertigte er sich mit schmollender Miene. "Dass wir dabei nicht unhygienische Blutungen haben, ist allerdings von Vorteil."

Tara lachte laut auf und schweigend beendeten sie ihre Arbeiten, flitzten nach getaner Mission über die Straße auf die andere Seite und betraten fröstelnd den Hausflur. Vor ihren Haustüren sahen sie einander an.

"In fünf Minuten bei uns? "Der kleine Lord" schauen?", fragte Angel und lächelte dabei mit vor Vorfreude blitzenden Augen.

"Ich bringe Popcorn", bestätigte Tara und sie verschwanden in ihren Wohnungen.

*************
Das Weihnachtsessen schien bereits Jahre zu dauern. Nach einem halbstündigen Rumgestehe waren die Gäste zu Tisch gerufen worden und Willow war erleichtert gewesen, Spikes Geschäftspartner endlich zu entwischen, der ihr mit vor Stolz geschwellter Brust erklärte, wie er seinen Hausangestellten zur Schnecke gemacht hat, weil dieser den Rasen nicht auf die vereinbarten zwei Zentimeter sondern drei Zentimeter geschnitten hatte.

"Aha... nein wie furchtbar... wie konnte er nur," sagte sie in den Atempausen des Grauhaarigen und blinzelte immer wieder hilfesuchend zu Spike, der sich auf der anderen Seite des Raumes mit einer Frau unterhielt, die scheinbar Malerin war und statt einer Leinwand sich selbst als zu bemalende Oberfläche betrachtete.

"Eine Freundin meiner Frau hat ihr zu einem gewissen Doktor Mikelov geraten. Angeblich sei er der Beste in seinem Fach. Seine Fettabsaugungen sollen angeblich einen ganz neuen Menschen aus den Patienten machen", erklärte ihr Gesprächspartner soeben und sie nickte abwesend - "Das ist ja skandalös." - ohne zu realisieren, dass das Thema bereits vor drei Atemzügen gewechselt hatte. "Entschuldigen Sie mich bitte?", fragte sie und ohne auf eine Antwort zu warten hatte sie sich umgedreht und war mit forschem Schritt auf Spike zu gelaufen. Mit einem vor Süßstoff tropfenden Lächeln hatte sie Spike bei seinem momentanen Gesprächspartner entwendet. "Es tut mir Leid, aber dürfte ich mir meinen "Mann" mal einen Moment bei Ihnen ausborgen?"

"Hey, das war die Frau meines Chefs!", schimpfte Spike, während Willow ihn am Ellenbogen in eine etwas ruhigere Ecke zog. Er hoppelte etwas ungeschickt auf seinen Krücken hinter ihr her.

"Es hätte auch Johnny Depp sein können und ich hätte dich Huckepack von ihm weggeholt", entgegnete Willow mit finsterer Miene. "Ich will dass du weißt, dass ich dich hasse!"

Spike zuckte zusammen und versuchte beruhigend auf sie einzureden. Doch seine Bemühungen wurden zu seiner Erleichterung unterbrochen, als die Türen zum Esszimmer sich öffneten und die Gäste zum Abendessen gerufen wurden.

Das war nun mindestens drei Stunden her.

Nervös wippte Willow ihr Knie auf und ab, wobei sie hin und wieder gegen den Tisch stieß und ihr Gedeck mit lauten Klirren in die Luft hüpfen ließ. Entschuldigend sah sie in die Runde doch niemand achtete auf sie. Sämtliche Gäste waren mit ihren jeweiligen Tischnachbarn beschäftigt und rastlose Unterhaltungen erfüllten den Raum mit immer währendem Gemurmel und Gelächter.

Mit einem Blick auf Spike, der soeben angeregt gestikulierend mit der Frau zu seiner Rechten diskutierte, ließ sie ihren Kinn auf ihre Hand senken und konnte sich ein kleines Seufzen nicht verkneifen. So unauffällig wie möglich blickte sie auf ihre Armbanduhr, die ihr ohne Umschweife klar machte, dass erst drei Minuten vergangen waren, seit sie das letzte Mal einen Blick darauf riskiert hatte.

"Na, noch was anderes vor?", fragte eine Stimme und als Willow den Kopf hob sah sie eine junge Frau an, die ihr offenbar gerade die Frage gestellt hatte.

"Hallo, ich bin Cordelia", stellte sich die Frau vor und streckte Willow ihre pedikürte Hand entgegen. "Ich bin die Sekretärin ihres Verlobten."

Willow spürte, wie sie rot anlief und Hitze in ihre Wangen stieg. Oh, das wirst du mir büßen, Spike, dachte sie, rang sich aber zu einem freundlichen Lächeln ab.

"Ah, ja... Hallo."

Über der Karaffe mit dem Sekt schüttelten sie sich die Hände. Cordelia lehnte sich erwartungsvoll auf ihre Ellenbogen und stimmte einen verschwörerischen Tonfall an: "Ich habe gehört, Sie versuchen gerade schwanger zu werden?"

Der Schluck Sekt in Willows Mund machte einen hohen Bogen über ihr Gedeck und Spike drehte sich erschrocken um.

"Willow, alles in Ordnung?"

Er klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken und Willow gab sich allergrößte Mühe so zu tun, als hätte sie sich verschluckt. Sie hustete einmal kräftig und warf Spike dabei einen Blick zu, auf den der Terminator hätte stolz sein können.

"Geht es wieder?", fragte Spike fürsorglich und als Willow nickte, war im anzusehen, dass er froh war, sich wieder auf die Frau auf der anderen Seite konzentrieren zu können.

"Verzeihung", entschuldigte sich Willow bei Cordelia, während sie sich mit einer Serviette erst das Kinn und dann ihren Tischplatz abtupfte.

"Schon gut, ich hätte mir denken können, dass Ihnen das Thema nicht sehr angenehm ist", winkte Cordelia ab. "Ich meine, Sie versuchen es ja nun schon seit einer ganzen Weile, so wie ich William verstanden habe."

"William?" Willow überlegte fieberhaft, wen sie mit William wohl meinen konnte.

"Ja William, Ihr Verlobter", half Cordelia ihr mit irritierter Miene auf die Sprünge.

Willow riss ihre Augen auf. "Oh ja, natürlich! William!" Sie versuchte kokett mit der Hand abzuwinken. "Ja, ich nenne ihn niemals William. Das klingt so spießig, finden Sie nicht auch?"

Sein Name ist William?, dachte Willow und konnte sich im letzten Moment noch davon abhalten, laut loszulachen.

Cordelia nickte, wobei man ihr allerdings ansah, dass sie Willows Gedanken nicht folgen konnte, während Willow innerlich bereits ausführliche Rachepläne schmiedete, in denen nicht selten der spießige Name William vorkam.

"So, woher kennen Sie beide sich denn eigentlich?", fragte Cordelia, um das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken.

"Das ist eine interessante Geschichte", bemerkte Willow. "Spike kann sie so viel besser erzählen als ich." Sie tippte Spike mit mehr Kraft als nötig auf den Unterarm und setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf. "Spike, Hasenzähnchen? Deine Sekretärin möchte wissen wie wir uns kennen gelernt haben. Du erzählst die Story doch so gerne."

Spike schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und überlegte fieberhaft nach einer überzeugenden Erklärung. "Wie wir...? Ach...ähh." Er schindete etwas Zeit, als er die Serviette von seinem Schoß nahm, sie mehrfach faltete und anschließend neben sein Dessert, Mousse au Caramel mit Mandarinensoße, legte.

"Die Geschichte ist wirklich kaum erzählenswert", sagte er bescheiden. Doch seine Kollegen waren da ganz anderer Ansicht. Inzwischen waren bereits mehrere Gesichter erwartungsvoll auf ihn und seine Begleitung gerichtet. Die schienen ihre Ohren tatsächlich überall zu haben. Nicht ohne einen Hauch von Überraschung stellte Willow fest, dass ein Großteil der Zuhörer weiblich waren.

"Ähm, na gut. Also es war vor drei... nein vier Jahren." Er sah zu Willow und wandte schnell seinen Blick ab, als sie ihn mit hochgezogener Augenbraue aufforderte weiter zu reden. "Ich war zu einer kleinen Vernissage in einer kleinen privaten Kunstboutique eingeladen und..." Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. "...habe ihr meinen Sekt über ihren Rock gekippt. Ein Desaster. Die Rechnung der Reinigung liegt noch immer in meinem Nachtschrank." Er blickte in die Runde und Willow musste entsetzt mit ansehen, wie Spike begann, Spaß an seiner Rolle zu gewinnen. Er erzählte ausschweifend von Abenden in romantischen Restaurants, Spaziergängen zur Weihnachtszeit, Thanksgiving und einem Urlaub in Vermont, bei dem sich Willow anscheinend betrunken hatte und Spikes Bruder gefragt hatte, ob er ihre Zehen ablecken würde (Willow hatte bei diesen Worten das Gefühl, Dampf würde aus ihren Ohren steigen). Dabei war Willow noch nie in Vermont gewesen. Er war soeben dabei von einer Begebenheit zu erzählen, die Sektkorken und die Renovierung eines Schlafzimmers beinhaltete, als Willow sich dabei ertappte, wie sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht seinen Geschichten zuhörte. Es fiel ihr schwer, dabei nicht auszusehen, als würde sie all das zum ersten Mal hören.

Im Gegenteil: "Erinnerst du dich an den Kinoabend in Jersey? Wir hatten Sitzplätze bekommen die bereits vergeben waren und hätten uns mit dem Pärchen beinahe geprügelt."

"Wie könnte ich das vergessen?", bestätigte Willow lachend.

Spike lächelte. "Dieses Mal war ich derjenige, der die Cola über die Hose gekippt bekommen hat. Die Beiden hatten einen kleinen Sohn mit im Kino, der wohl nicht sehr angetan davon war, dass ich seine Eltern als Lügner beschimpft habe." Er lachte bei der Erinnerung laut auf und seine Kollegen taten es ihm gleich.

Cordelia prustete los. "Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich vermute, das hat eure Entscheidung Kinder zu bekommen nur noch bestätigt oder?"

Spikes Lachen verstummte und er warf Willow einen seltsamen Blick zu. Seine dunklen Augen schimmerten und ein trauriger Ausdruck huschte über seine Züge. Doch schnell hatte er sich wieder gefangen und beantwortete Cordelias Frage mit einem spitzbübischen Grinsen. "Na klar, ich wollte schon immer einen kleinen Unruhestifter als Sohn. Wer will das nicht?"
TBC

fanfiction, fandom: buffy

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