Comment: Dies ist ein Essay, welches im Rahmen meines Seminars 'Japans Internationale Beziehungen' entsanden ist.
Inhaltliche Grundlagen stammen aus den Vorträgen und entsprechenden Quellen.
Geschrieben: Februar 2010
Die Beziehungen Japans zu den Staaten Ost- und Südostasiens vor dem Hintergrund
der historischen Rolle Japans im Zweiten Weltkrieg und dessen (Nicht-)Aufarbeitung
in Japan.
Zwischen Japan und den Staaten Ost- und Südostasiens bestehen intensive wirtschaftliche Beziehungen,
japanische Firmen produzieren in vielen Ländern und nutzen die Rohstoffe. Immer wieder
kommt es zu politischen Spannungen zwischen Japan und seinen Nachbarn. Ursachen hierfür sind
unbewältigte Folgen des Zweiten Weltkrieges, bei der die japanische Kultur, wie die Wahrung des
Gesichtes wesentlich dafür ist.
Bisher gab es noch keine ausreichende offizielle Entschuldigung Japans an die Opfer des Pazifikkrieges,
regelmäßige Besuche von hochrangigen japanischen Politikern am Yasakuni-Schrein, in
welchem u. a. Kriegsverbrecher und Soldaten des Zweiten Weltkrieges verehrt werden, führen zu
lauten Protesten. Kriegsverbrechen wurden und werden totgeschwiegen, was sich auch auf die japanischen
Lehrbücher auswirkt, in denen mangelhaft die Problematik des Zweiten Weltkrieges behandelt
wird.
Auch die ausgebliebene Entschuldigung, sowie Entschädigungen Japans gegenüber den
sogenannten Trostfrauen, Zwangsprostituierte aus eroberten Gebieten des Zweiten Weltkrieges, belasten
die diplomatischen Beziehungen vor allem zu Korea. Die kulturelle Tradition macht es Japan
offenbar schwer, die Notwendigkeit der Geschichtsaufarbeitung zu akzeptieren und zu leisten.
Weiterhin existieren Territorialstreitigkeiten zwischen Südkorea, China und Russland, bei denen es
um die Hoheitsrechte von Fischgründen und vermutete Ölressourcen handelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Wiederaufbaus und der Leistung von Reparationen
kam es auch zu einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Staaten Südostasiens und Japan
durch japanische Entwicklungshilfe und es folgte eine stetige politische, wie wirtschaftliche
Beziehungsentwicklung. Zum Beispiel brauchte es viel Zeit bis auf Drängen der USA eine diplomatische
Annäherung zwischen Südkorea und Japan erfolgte.
Der Vorschlag für ASEAN brachte Japan hervor, da es ein Hauptschwerpunkt der japanischen Außenpolitik
die Förderung regionaler Zusammenarbeit ist. Im Rahmen des ASEAN gelang eine verstärkte,
regelmäßige Zusammenarbeit in Bereichen der Wirtschafts-, Finanz- und Umweltpolitik im
südostasiatischen Raum.
Japan nutzt Entwicklungshilfe, um eigenen Handel und Investitionen zu unterstützen. Auf diese
Weise kann Japan für günstigeres Produzieren die Möglichkeit von Niedrig-Lohn-Arbeiten in den
asiatischen Nachbarländern nutzen und den Import aus diesen Ländern an Rohstoffen und Öl sichern.
Zudem gehen die Unterstützungen auch mit erhöhtem Handel der Empfängerstaaten der Entwicklungshilfe
und Direktinvestitionen in diesen einher.
Die existierenden wirtschaftlichen und politischen Beziehungen werden kontinuierlich verstärkt.
Die Beziehungen sind heute vor allem belastet durch die nicht bewältigten Greueltaten des Zweiten
Weltkrieges, die durch die Haltung Japans weiterhin bestehen.