Marathon Mainz - 09.05.2010

May 10, 2010 18:24

Für alle die sich für die Zwischenzeiten interessieren: Ergebnis meines Marathons.

Der Marathon war...irgendwie komisch. Kann gar nicht glauben, dass ich den gelaufen bin. Geht ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung, und irgendwie wars zu...einfach? :dunno:
Ich war so darauf fixiert, meine Zeiten zu halten, und die Verpflegung so einzuteilen wie vorher geplant, dass ich kaum mitbekommen bin, dass ich den gelaufen bin. Die Härtesten Kilometer waren, wie im Training auch, 15-17 KM. Nach 10 KM hab ich meinen Rhythmus gefunden und bekomme nochmal einen Energie-Schub, der aber dann spätestens nach KM 15 vorbei ist.
Außerdem war ich so darauf bedacht, nicht zu dehydrieren, dass ich wohl vorher zu viel getrunken hatte. Habe jede Station mitgenommen, und vorher einen Liter Wasser und 0,5 l Elektrolyt-Getränk zu mir genommen, und musste schon am KM 5 aufs Klo. :ugly:
Aber vor dem HM wollte ich keien Zeit verschwenden. Meine Familie war da und hat mich am Start angefeuert und nach der 1. Runde, also nach dem HM. Danach wollte ich aber unbedingt aufs Klo, und weit und breit kein Dixi-Häuschen.

Wobei ich sagen muss, dass Mainz als Marathon-Anfänger, der auch langsam läuft wohl nicht so geeignet ist. Zwar ist die Strecke relativ flach (bis auf die Brücke die sich in Grenzen hält), aber nach der Hälfte waren fast alle Läufer weg. Zur Erklärung: Man kann beim Mainz-Marathon sich sozusagen spontan umentscheiden, und dann doch nur einen halben Marathon laufen. Bei den anderen Marathons in Deutschland ist das anders: Entweder man meldet sich gleich für den "richtigen" Lauf an, oder man muss eben abbrechen. Da es ziemlich ekelhaftes Wetter war (vor dem Start Gewitter, während des Laufs 9 Grad und Regen), haben sich viele umentschieden. Denke mal diejenigen, die so langsam waren wie ich, haben gleich beim HM aufgehört, sieht jedenfalls in der Ergebnisliste so aus. In der zweiten Hälfte habe ich kaum eine Menschenseele gesehen, außer der Besenwagen, der mir auf der Brücke entgegenkam (deprimierend!). Außerdem hatten viele Stände und Musikkapellen schon zusammen gepackt, umso toller fand ich die Leute die da waren.

Also rüber auf die ep'sche Seite (=Wiesbaden), wo einer der "Moderatoren", also Stimmungsmacher an der Strecke, von denen gab es glaub ich vier insgesamt oder so, einen nochmal aufgemuntert hat. Dann bei KM 26 endlich ein Dixi-Klo. Daneben stehen Leute und feuern an. Ich zucke mit den Schultern und gehe lieber erstmal aufs Klo, als ich rauskomme "Na, jetzt gehts wieder, oder?". Ha, ha. Nach der Brücke hat mein Papa auf mich gewartet. Das war eine Überraschung, weil wir uns ja eigentlich erst wieder im Ziel sehen wollten. Er ist dann so 500 Meter mit mir mit gelaufen und hat mich aufgemuntert und angefeuert.

Danach kommt die zweite Schlaufe, also eine Strecke, die man genauso vorher auch schon gelaufen ist. Sowas mag ich gar nicht, weil man sich dann immer erinnert "oh, wir sind erst hier...dann kommt ja noch das-und-das Gebäude". Zweimal an der Kläranlage vorbei hätte auch nicht sein müssen.

Bei KM 32 habe ich eine Frau getroffen, die etwas geschwächelt hat. Ihr tat es genau da weh, wo mir es auch weh getan hat (Also außer Beine und Füße natürlich): Am Rücken. Hätte wohl mehr Krafttrainign machen müssen. Ich hab ihr zugerufen "nur noch 10 Kilometer!!" und dann sind wir bis zum Rest fast zusammen gelaufen. Habe nachgeschaut, sie ist Altersklasse W60.

Auf der Zielgeraden kam dann mein Papa zu mir und ist nochmal ein paar hundert Meter mit mir gelaufen. "Nur noch 200 Meter!" - Na ja, dann würd ich ja das 42 Kilometer-Marke Schild sehen... Meine ganze Familie war da, mich zu Unterstützen, die waren total stolz auf mich :l: Besonderes Highlight war für mich der Clown auf der Zielgeraden. Das ist so ein franzose, der total viele Läufe mitmacht, von dem hab ich auch schon in diversen Zeitschriften gelesen. Der muntert die letzten auf der Strecke auf, und schenkt Blumen. Die bekommt bei mir einen Ehrenplatz neben den Medaillen :mydreamy:

Bei der Zielverpflegung hatten sie schon komplett zusammen alls weggeräumt, da musste ich nach Getränken fragen, die dann wieder für mich ausgepackt wurden. ("Wie, da kommen noch welche?" - ja, nach mir kamen noch sieben Läufer oder so an). Musste förmlich um mein Wasser ud Fruibase betteln. :gaga:

Tja, der erste Marathon ist für mich "einfacher" gelaufen als ich dachte. Habe immer auf dem "Mann mit dem Hammer" gewartet, der aber irgendwie nicht kam. Kann sein, dass ich auch etwas schneller hätte laufen können, aber das wollte ich beim ersten Marathon nicht ausprobieren, Ziel waren 5:15 Stunden und das hab ich ja unterboten. Wenn ich bedenke, dass ich als Moppelchen mit 30 Kilo mehr auf den Rippen mit dem Laufen angefangen habe, und erst seit 3 Jahren dabei bin, finde ich es auch gar nicht so schlimm nur 22 Minuten vor dem Besenwagen anzukommen. (Obwohl ja eine Zeit über 5 Stunden für viele "richtige" Läufer nicht als Laufen zählt...)
Ich war so auf die Zeit und die Verpflegung fixiert, dass ich irgendwie kaum mitbekommen habe, dass ich einen Marathon gelaufen bin. Meine Beine fühlen sich genauso schwer an wie nach 30km Trainingslauf.

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