Ich bin heute in Mainz einen Halbmarathon gelaufen.
Hätte mir jemand vor fünf Jahren erzählt, dass ich in fünf Jahren einen Halbmarathon laufen würde, hätte ich ihn oder sie vermutlich ausgelacht. Und selbst vor etwas über einem Jahr habe ich noch etwas verächtlich auf den Marathon-Kult herabgeblickt. Dann jedoch sind einige Freunde von mir letztes Jahr einen Marathon in Mainz gelaufen und ich war dabei und habe die Stimmung erlebt. Da habe ich mir gedacht Du läufst regelmäßig gut 10 Kilometer - da schaffst du auch doppelt so viel.
Die Anmeldung war bereits im vergangenen Herbst. Da war ich mir noch nicht so sicher, deswegen habe ich mich noch nicht angemeldet. Die eigentlich Entscheidung fiel vor gut 3 Wochen. Da habe ich nochmal geschaut, wann der Termin ist, habe gesehen, dass er in 3 Wochen ist und dachte mir Ups. Ich dachte Ende Mai. Egal, ich habe die letzten drei Wochen trainiert, kurzfristig mit dem Rauchen aufgehört und mir einen Startplatz bei eBay ersteigert. Gestern habe ich mich dann umgemeldet und heute bin ich gelaufen.
Zwei Stunden, zehn Minuten und fünfundvierzig Sekunden habe ich gebraucht. Damit war ich etwa genau so schnell wie der deutsche Meister (der allerdings die doppelte Distanz gelaufen ist).
Die Erfahrung war toll. Ich fand es zwar nicht immer gut, in so einer riesigen Gruppe zu laufen und es gab Stellen, die nicht so viel Spaß gemacht haben, aber insgesamt wird man einfach von der ganzen Stimmung so mitgenommen, dass einem irgendwann alles egal ist und man total vergisst, dass man läuft. Etwas verbesserungsfähig ist meine Zeit schon noch, aber mal sehen ob ich das jemals angehe.
Ich war übrigens relativ direkt danach wieder einigermaßen fit, was ein gutes Gefühl ist, weil ich weiß, dass mich das ganze nicht zerstört hat. Und dass ich steigerungsfähig bin. Die vollen 42 Kilometer werde ich mir allerdings schenken, denke ich. 21 reichen völlig aus, um mal einen kleinen Adrenalinkick zu bekommen.