Himmelsstücke

Sep 30, 2017 00:02



Ficathon: on top of the world | prompt

Fandom: Griechische Mythologie

TW: Blut, Gewalt, Drogen, Tod

«This is incredible. What are you doing to me? »
«Doing? Honestly? I’m killing you. The drugs will wear off soon, and you’ll begin to feel the things I’ve done. »

Ares ist Schild und Speer.

Ein Schwert, eine Axt, ein Katapult, jede grausame Waffe, die der Zerstörung dient. Haut aus Stahl, Augen wie geschmolzenes Metall. Er ist das Gebrüll vor dem ersten Streich, der Donnerschlag einer hereinbrechenden Armee. Die Hitze eines außer Kontrolle geratenen Konflikts. Massaker und Blutbad, Chaos und Adrenalin.

Ares ist der Krieg. Wohin er geht, folgt der schreckliche Terror des Gefechts. Jemandem wie ihm fehlt jegliche Subtilität.Das denken jedenfalls alle. Krieg besitzt viele Facetten. Ares ist genauso das giftige Gas, das sich unbemerkt in Lungen und Nervenbahnen frisst. Ein kleiner, entzündeter Schnitt, eine zum Herzen schleichende Blutvergiftung.

Die anderen Gottheiten meiden ihn. Nicht, weil sie ihn fürchten, oh nein.

Ares hasst sie. Sie alle. Er hasst sie und ihre Verachtung mit jeder Faser seines Seins. Die Wut brennt sich durch ihn hindurch, tief und tiefer, bis nur noch ein pechschwarzes Nichts übrig ist. Er fällt.

Vor ihm liegt der Immerschläfer. Schön wie Porzellan, ein geflügelter Jüngling. Dunkle Locken fallen ihm ins schneeweiße Gesicht und ein fernes Lächeln tanzt um seine Lippen, wispert vom süßen Rausch des Verderbens. Die Spritze wartet noch neben ihm. Ein Geschenk deines Bruders Hypnos, hat Ares gesagt. Seliger Schlaf.

Ares hat gelogen.

Wimpern beben über blasse Wangen, himmelblaue Augen blicken zu ihm hinauf.

»Das ist unglaublich«, murmelt Thanatos. Ausgerechnet Thanatos, der stets so ernste und pflichtbewusste Thanatos. Hätte er seinen Bruder doch nur etwas weniger geliebt. »Was hast du mit mir gemacht?«

Ares sieht dabei zu, wie der Gott des sanften Todes tief einatmet. Hustet.
»Ich töte dich«, sagt Ares.
Thanatos fasst sich an die Lippen und starrt auf das Blut an seinen Fingerspitzen.
»Die Wirkung des Gifts lässt bald nach und dann wirst du spüren, was ich mit dir getan habe.«
Mit einem Ruck zieht Ares den Speer aus dem Bauch des Jünglings - nein, kein Jüngling. Thanatos‘ Erscheinungsbild ist verräterisch. Auf seine Art ist er ebenso unbarmherzig wie Ares selbst.

Thanatos‘ Miene wird ganz ruhig.

»Du kannst den Tod nicht töten«, sagt er. Versucht, sich aufzusetzen. Scheitert.

Ares lacht, während Thanatos aus dutzenden Wunden blutet. Und er lacht noch mehr, als Ker an seine Seite tritt. Ist er die Saat, so ist sie die Ernte. Die Göttin des gewaltsamen Todes ist eine seiner ältesten Begleiterinnen. Ohne Ares wäre sie absolut bedeutungslos. Es hat ihr den Verrat so leichtgemacht.

Die Himmelsstücke in Thanatos‘ Augen werden stumpf.

Ohne ihn kann kein Mensch einen sanften Tod sterben, kein Gott, niemand. Mord und Totschlag, Gewalt und Elend. Das Zeitalter des endlosen Kriegs beginnt und Ares ist der Feldherr des Untergangs.

Hätte Ker ihren Bruder doch nur etwas mehr geliebt.

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