Titel: "The long way home"
Fandom: Shelter
Pairing: Zach/Shaun
Genre: Romanze
Prompt:
Gabe asking Zach to create a tattoo for him and Shaun being weirdly jealous.
Rating: PG
Word Count: 1.669 Wörter.
Zusammenfassung: Zach entwirft ein Tattoo für Gabe und Shaun ist eifersüchtig.
A/N: Ein bisschen Fluff.
Disclaimer: Shelter ist das Eigentum von Here!Films.
Beta: 1.000 Dank an
tristraine „The long way home"
„Was machst du da?“
Shaun trat zu ihm und warf einen Blick über Zachs Schulter.
„Ach nichts!“, erwiderte dieser und klappte sein Notizbuch zu.
Shaun zuckte mit den Achseln und ging weiter in die Küche. Er kannte das schon. Eitelkeit des Künstlers. Bevor Zach nicht das Gefühl hatte, dass seine Idee fertig war, blieben alle Zeichnungen fein säuberlich nur für seine eigenen Augen bestimmt. Und obwohl Shaun ihm schon tausendmal gesagt hatte, dass seine Zeichnungen nicht perfekt sein mussten, wenn er sie ihm zeigte, weigerte sich sein Partner beharrlich auch nur einen Strich zu offenbaren, bevor er soweit war.
Shaun war der Letzte, der das nicht verstand. Schließlich wusste er selbst, wie schwer es sein konnte, kreativ zu sein. Und jeder hatte eine andere Art damit umzugehen.
***
Es war drei Tage später und Shaun hatte gerade einen murrenden Cody ins Bad zum Zähneputzen abkommandiert, als er die Küche betrat.
„Alles in Ordnung?“, fragte Zach und blickte kurz auf.
Shaun lächelte. „Cody wollte sich mal wieder ums Zähneputzen herumdrücken, aber ich hab ihn dann doch noch überzeugen können.“
Zach grinste wissend, aber sagte nichts weiter dazu. Sie wussten beide, dass er Cody wahrscheinlich bestochen hatte, denn wenn dieser nicht wollte, dann hatten sie selten eine Chance, ihn zu etwas zu zwingen.
Konzentriert wendete sich Zach wieder seinem Notizbuch zu. Einen Moment starrte er auf die Zeichnung, bevor er den Bleistift erneut ansetzte. Zwei, drei kurze Striche am Rand, ein wenig Schraffierung rechts unten - und es war geschafft.
„Fertig“, murmelte er, mehr zu sich selbst, als zu jemand anderem.
„Mit was?“, Shauns Stimme ließ ihn zusammenzucken. Mit einem Glas Saft in der Hand setze er sich zu ihm und blickte in das aufgeschlagene Notizbuch.
„Gabe hat mich gebeten, ihm eine Zeichnung zu machen.“, erklärte Zach.
„Gabe? Was will mein Bruder denn mit einer Zeichnung von dir?“
Zach stierte ihn verstimmt an.
„Entschuldige“, fuhr Shaun milder fort, „das war nicht so gemeint, wie es klang.“ Er trank einen Schluck seines Orangensafts. „Es geht eher darum, dass Gabe keine Ahnung von Kunst hat. Weshalb sollte er sich jetzt plötzlich dafür interessieren?“
Zach zuckte mit den Schultern und griff nach Shauns Toast.
„Hey, das ist meiner.“ Doch bevor er es verhindern konnte, kaute Zach bereits genüsslich an dem Käsebrot.
„Zu spät“, erwiderte dieser mit vollem Mund und grinste schief.
„Du hast Glück, dass ich dich liebe“, sagte Shaun trocken und stand auf, um sich einen neuen Toast zu machen.
Während er die Brotscheiben aus der Tüte holte, erklärte Zach: „Gabe hat nicht plötzlich seine Liebe zur Kunst entdeckt, sondern mich gefragt, ob ich ihm einen Entwurf für sein Tattoo machen kann.“
Shaun drehte sich überrascht um. „Sein Tattoo?“
Zach nickte und schob sich den letzten Bissen von Shauns Frühstück in den Mund. „Er will sich wohl schon länger eins zulegen, hat aber bisher nicht das richtige Motiv gefunden. Also hat er mich gefragt, ob ich ihm was zeichne.“ Ungeniert bediente er sich an Shauns Orangensaft. „Wir haben uns zusammengesetzt und er hat mir gesagt, was er sich vorstellt. Und das ist das Ergebnis.“ Er schob das aufgeschlagene Notizbuch zu seinem Freund hinüber, der sich wieder gesetzt hatte und es seinerseits zu sich zog.
Einen Augenblick betrachtete er die graue Bleistiftzeichnung, die geschwungenen Linien des Banners, die dunklen Schraffierungen der Schatten und den Schwung der stilisierten Wellen gegen den Fels. Dann klappt er das Buch zu.
„Schön“, sagte er und seine Stimme klang seltsam gepresst. Bevor Zach jedoch nachfragen konnte, war Shaun aufgestanden.
„Cody“, rief er und verließ die Küche Richtung Badezimmer, „bist du mit Zähneputzen endlich fertig?“
Zach sah ihm verwundert nach.
***
Gabe hielt zwei Flaschen hoch. „Bier oder Bier?“, fragte er grinsend.
Zach griff nach einer der Flaschen und seufzte.
„Raus mit der Sprache, was ist los? Trouble in Paradise?“ Gabe klang amüsiert.
„Arschloch“, erwiderte Zach und nahm einen großen Schluck aus der Flasche.
Gabe lachte und trank ebenfalls. Dann gab er ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter. „Spaß beiseite… was ist los?“
„Keine Ahnung“, sagte Zach. „Die ganze Woche ist Shaun schon so komisch.“
„Komisch wie?“, fragte Gabe zurück und Zach wusste, dass sein Kumpel sich einen sarkastischen Kommentar zu seinem Bruder mit Anstrengung verbissen hatte.
„Er ist die ganze Zeit schlecht gelaunt. Und wenn er nicht gerade gereizt ist, dann redet er keine drei Worte mit mir. Immer nur das Nötigste.“ Er seufzte. „Und er ist die ganze Woche erst nach 20 Uhr heimgekommen. Das macht er sonst nie. Nicht, wenn er kein Projekt hat.“
Zach trank sein Bier leer und stellte die Flasche mit einem Klacken auf den Tresen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, er…“ Er verstummte und ließ das Ende des Satzes im Geräuschpegel der Gespräche um sie herum ersticken.
„Shaun ist verrückt nach dir.“, stellte Gabe mit einer Ernsthaftigkeit fest, die Zach überraschte. „Er würde dich nie betrügen. Niemals!“
„Ich weiß…“, gab Zach kleinlaut zu, „aber irgendetwas stimmt nicht.“
Gabe winkte dem Barkeeper zu und dieser setze ihnen kurz darauf zwei neue Flaschen vor.
„O.k., lass uns Mal logisch an die Sache rangehen.“ Gabes Daumen fuhr über einen Wassertropfen, der das grüne Glas hinabkullerte. „Seit wann ist Shaun so seltsam?“
Zach dachte einen Augenblick nach. „Seit Anfang der Woche.“, antwortete er.
„Und ist da irgendwas vorgefallen?“
Zach schüttelte den Kopf. „Nichts! Das ist es ja, was mich so fertig macht. Ich hab mir den Kopf zerbrochen, was der Grund sein könnte, aber da war nichts. Absolut gar nichts.“
Erneut trank er hastig.
Gabes Hand legte sich auf Zachs Arm. „Mach Mal langsam. Wir haben noch den ganzen Abend Zeit auszutrinken.“
„Es war alles wie immer, außer…“, Zach stockte, „ich hab Shaun am Montag beim Frühstück den Entwurf für dein Tattoo gezeigt.“
„Du hast den Entwurf fertig?“, Gabe klang aufgeregt. „Hast du ihn mit?“
Zach ignorierte die Frage. „Und er hat gesagt, er fände ihn schön.“
„Aber?“ fragte Gabe ungeduldig.
„Aber er klang dabei so… ich weiß auch nicht… kurz angebunden.“
Gabe grinste plötzlich von einem Ohr zum anderen.
„Wenn ich dir sage, was mit Shaun los ist, zeigst du mir dann endlich den Entwurf?“
„Was?“, Zach schaute verwirrt auf.
„Ich hab gesagt“, wiederholte Gabe und kleine Lachfalten erschienen in seinen Augenwinkeln, „dass ich dir sage, was mit Shaun nicht stimmt, wenn du mir den Entwurf gibst.“
Zach starrte ihn unverständlich an, holte jedoch sein Notizbuch mit der Zeichnung hervor und schlug es auf. „Hier.“
Gabe nahm es und betrachtete es schweigend, bevor er leise murmelte: „Wow, das ist klasse!“ Lächelnd hob er sein Bier und Zach tat es ihm gleich. Die Flaschen klirrten als sie in einem Toast zusammenschlugen. „Danke, Mann. Das ist genau das, was ich mir vorgestellt hab.“
Zach nickte zufrieden darüber, dass Gabe die Zeichnung gefiel.
„Also?“, fragte er ungeduldig, „was hat Shaun?“
Wieder erschien das wissende Grinsen auf Gabes Zügen, das von einem Ohr zum anderen reichte.
„Das kann ich dir ganz genau sagen: Shaun ist eifersüchtig.“
***
Es war dunkel, als Zach den Schlüssel hörte. Der metallene Anhänger klackerte gegen die Klinke.
Mit einem letzten Blick auf den schlafenden Cody, schloss er die Tür zum Kinderzimmer und trat ins Wohnzimmer. Er lauschte. Gewohnte Geräusche drangen an sein Ohr: Shaun, der den Mantel auszog und aus den Schuhen schlüpfte.
Das Streichholz flammte mit einem leisen Zischen auf und Zach entzündete die Kerzen.
Als Shaun das Esszimmer betrat, blieb er überrascht stehen.
„Was…“
„Hey, Baby“, Zach trat auf Shaun zu und küsste ihn. Es war nicht der flüchtige Willkommenskuss, den sie sonst austauschten. Stattdessen verharrten Zachs Lippen länger auf Shauns, forderten ihn stumm dazu auf, ihn zurückzuküssen. Und das tat er. Es war kein besonders leidenschaftlicher Kuss, aber er war auf eine Art und Weise zärtlich, die Shaun berührte.
Sie lösten sich voneinander.
„Zach, was…“
Zach lächelte. „Ich wollte dich überraschen.“ Er nahm Shauns Hand und führte ihn zum Tisch. „Setz dich, es gibt Pasta mit Lachs.“
„Mein Lieblingsessen?“, fragte Shaun.
„Dein Lieblingsessen“, bestätigte Zach und verschwand in der Küche, nur um wenig später mit zwei Tellern dampfender Nudeln wiederzukehren.
„Guten Appetit.“
Shaun nahm einen Bissen und fluchte. „Ahhh…. heiß!“
Zach lachte auf.
Shaun griff gierig nach dem Wasserglas und schaute seinen Partner grimmig an. „Da gibts gar nichts zu lachen.“
Doch sein Freund grinste unbeeindruckt weiter.
„Ich liebe dich.“, sagte er unvermittelt und Shaun starrte ihn verwundert an.
„Zach, was ist los. Was soll das alles hier?“
Zach stand auf und trat zu Shaun. „Du warst die ganze Woche schlecht gelaunt“, begann er und fuhr sich nervös mit den Fingern durchs Haar. „Seitdem ich dir am Montag von Gabes Tattoo erzählt hab, hast du keine 10 Sätze mit mir gesprochen. Stattdessen warst du gereizt und bist keinen Abend vor 20 Uhr Zuhause gewesen.“
Shaun wollte etwas erwidern, doch Zach fuhr fort: „Ich war gestern mit Gabe was trinken. Und als wir uns unterhalten haben, ist mir auf einmal klar geworden, was genau eigentlich dein Problem ist: Du bist eifersüchtig!“
Shaun stand abrupt auf. „Bin ich nicht!“, wehrte er ab.
Zach sah ihm fest in die Augen. „Ich liebe dich, Shaun.“, sagte er und seine Züge wurden weich. „Gabe ist wie ein Bruder für mich“, er legte eine Hand gegen Shauns Brust, „aber du bist mein Leben.“ Die andere Hand schmiegte sich weich gegen Shauns Nacken. „Ich liebe dich.“ Mit sanftem Druck zog er ihn zu sich. „Dich und deine lächerliche Eifersucht.“, flüsterte er leise und besiegelte seine Worte mit einem Kuss.
***
Fingerkuppen fuhren seinen Arm entlang, malten ein unbekanntes Muster auf Zachs Haut.
Er schmiegte sich enger an Shaun, fühlte das Heben und Senken der Brust in seinem Rücken.
Warmer Atem kitzelte sein Ohr.
„Ich will ein Tattoo“, raunte Shaun und schloss seine Arme fester um seinen Freund. „Ich will ein Tattoo, das mich daran erinnert.“
„An was?“, murmelte Zach schlaftrunken.
„An das hier.“, antwortete Shaun. „An diesen Moment. An dich, an Cody, an unsere kleine Familie.“
Wieder wach drehte Zach sich um. „Wenn du willst,“, sagte er und lächelte zärtlich, „dann zeichne ich dir einen Entwurf.“
Shaun grinste und zog Zach zu sich. „Liebend gern.“