Тема детского шума не теряет актуальности. Я уже писала об этом несколько лет назад. Сейчас хочу дать образец письма для тех семей с детьми, кто страдает от необоснованного гнева соседей, но не знает немецкого языка и поэтому чувствует себя беспомощным. Пожалуйста, те, кто страдает в обратную сторону, - этот вопрос мы в этой теме не обсуждаем. Пишите в личку. Если соседи приходят к вам с криками и угрозами, начните с этого письма. Возможно, угрозы исчезнут, если люди узнают официальную точку зрения. В качестве конфетки для соседей вы можете: - пообещать следить, чтобы дети не прыгали с дивана на пол или не играли в футбол в доме. - заставлять детей ходить по дому в толстых носках или в домашних тапочках на мягкой подошве - приклеить к стульям мягкие прокладки - уходить гулять на время дневного отдыха (приблизительно с 12 до 14 или 13 до 15 - в зависимости от Hausordnung) Понятно, что чем старше ребенок, тем меньше у него права на шум.
Письмо соседям (шапку поднимаю из комментариев как значительно более качественный немецкий, чем мой. Но если вы хотите по каким-то причинам написать простым языком, старый вариант скрыт под спойлером). Sehr geehrte Damen und Herren, (или Sehr geehrter Herr X., sehr geehrte Frau Z.)
Sie haben sich bezüglich des aus unserer Wohnung ausgehenden Kinderlärms beschwert und gedroht Polizei anzurufen. Bevor Sie dies tun und den umbegründeten Polizeieinsatz aus eigener Tasche bezahlen müssen, möchte ich sie gern zur Rechtslage um Kinderlärm aufklären (siehe Unten). Sollten Sie mich und meine Familie weiterhin diesbezüglich drängen, so werde ich meinen Anwalt heranziehen und eine Strafanzeige der Belästigung wegen erstatten.
Zusätzlich möchte ich noch darauf Hinweisen, dass jegliche Regelungen der Hausordnung zur Kinderangelegenheiten der Bewohner grundsätzlich nicht rechtskräftig sind, genauso wie auch die Kündigung des Mietvertrages der Kinder wegen.
Medieninhalte und Rechtliche Hinweise zum Thema Kinderlärm:
[старый вариант]Sie beschweren sich darüber, dass unsere Kinder Ihnen stören, und drohen Polizei anzurufen. Ich möchte Sie Bescheid sagen, dass Sie keine Grund dafür haben. Unsere Kinder sind noch klein und können nicht auf dem Stuhl ganzen Tag stimmlos sitzen. Sie brauchen die Bewegung und können nicht seine Stimme noch so gut kontrollieren, wie Erwachsene. Wir beachten die Hausordnung, die Kinder gehen ins Bett bis 21 Uhr. Schlechte Schalldämmung im Haus ist nicht unsere Schuld. Wenn Sie weiter uns mit diesem Problem stören, muss ich zur Anwalt gehen.
Dazu habe ich für Sie die Information über Kinderlärm gesammelt.
Unser Experte Heiko Patzmann, Hamburger Fachanwalt fur Mietrecht und selbst Vater eines zweijahrigen Sohnes und einer acht Monate alten Tochter, erklart, wie viel Kinderlarm erlaubt ist. Wenn die Kinder schreien, lachen, weinen
Machen!
Babys und Kleinkinder haben keinen Aus-Knopf - selbst wenn sich Eltern das manchmal wünschen, etwa wenn der Zweijährige mal wieder einen Tobsuchtsanfall durchlebt, weil es statt Pommes Brokkoli zum Essen gibt... Fakt ist: Schreiende Babys und Kleinkinder müssen Hausbewohner und Nachbarn ertragen - selbst in so genannten Ruhezeiten- mittags von 13 bis 15 Uhr und nachts von 22 bis 7.00 Uhr. Das Recht ist in dem Fall auf der Seite der Familien. So erklärte das Oberverwaltungsgericht in Münster beispielsweise: "Wer Kinderlarm als lästig empfindet, ... hat selbst eine falsche Einstellung zu Kindern."
Wenn also Ihr Nachwuchs nachts vor Hunger oder Bauchweh weint oder grövßere Kinder schreiend aus einem Traum erwachen und sich nicht gleich beruhigen lassen, nehmen Sie es so gelassen wie möglich - auch wenn Nachbarn meinen, sie müssten das mit lautem Klopfen oder Beschwerden quittieren. Versuchen Sie, mit den Nachbarn zu reden und geben Sie ihnen einen Ratgeber über Kinder, vielleicht wächst dann das Verständnis.
Oftmals steht auch Ärger ins Haus, wenn berufstätige Eltern ihre Kinder schon vor 7.00 Uhr morgens - also noch innerhalb der Nachtruhe - wecken müssen und so der übliche Kinderlärm nicht zu vermeiden ist. Auch hier gilt: Sie sind im Recht.
Lassen!
Anders sieht es aus, wenn Ihr Zehnjähriger abends um 22 Uhr auf die Idee kommt, mit seinen Freunden lautstark die Fangesange aus dem Fußballstadion zu imitieren. In dem Alter sollten Kinder verstehen, dass das nicht besonders rücksichtsvoll ist. Sprechen Sie mit den Kindern und bieten Sie ihnen leise Spiele wie Malen oder Basteln oder Lesen an.
Spielen in der Wohnung
Machen!
Dass Kinder in der Wohnung spielen, ist ihr grundsätzliches Recht. Kinder haben einen natürlichen Spiel- und Bewegungstrieb. Dass sie dabei etwas lauter sind, ist von den anderen Mitbewohnern hinzunehmen. So gehört es auch ins Reich der Legenden, dass Mieter, die Kinder haben, dazu verpflichtet seien, einen Teppich zu verlegen oder gar den Boden schalldicht zu erneuern, weil der Nachbar von unten das Trampeln nicht mehr ertragen kann. Wenn überhaupt, ist es die Aufgabe des Vermieters, den Schallschutz zu verbessern.
Lassen!
Mobiliar oder andere sperrige Gegenstande durch die Wohnung zu werfen oder aus großer Höhe auf den Boden springen, sollte man dem Nachwuchs nicht durchgehen lassen. Schicken Sie die Kinder dann lieber zum Fußballspielen nach draußen.
Fur den dreijährigen Tom und seinen Kumpel Leo gibt es nichts Schöneres als nachmittags mit lautem Gebrüll uber den Flur zu rasen und ohrenbetäubendes Piratengeheul anzustimmen. Auch die akrobatischen Hupfübungen beim Entern des Wohnzimmersofas werden begleitet von begeisterten Schlachtrufen der kleinen Freibeuter. Einen Lautstärkeregler oder einen "Aus-Knopf" gibt es nicht.
Offenbar scheint ihnen gerade das entfesselte Spielen mit erhöhter Stimmfrequenz besonders viel Spaß zu machen. So ungehemmt agieren zu können, ist nämlich eine perfekte Möglichkeit sich auszupowern, Dampf abzulassen und Spannungen abzubauen. Gerade Kinder sollten - da sind sich Pädagogen einig - ausreichend Gelegenheiten haben, das zu tun, wonach ihnen der Sinn steht.
Gesetz: Kinderlärm ist keine schädliche Umwelteinwirkung
Wie aber sollten Eltern reagieren, wenn Nachbarn oder Fremde sich durch Lärmen des Nachwuchses, sei es im Garten, im Treppenhaus oder auf dem Spielplatz, gestört fühlen? Von der Gesetzeslage her müssen sie sich keine Sorgen mehr machen.
Denn im Frühjahr 2012 hatte der Deutsche Bundestag einer längst überfalligen Änderung des Emissionsschutzgesetzes zugestimmt. Darin wurde unter anderem festgelegt, dass Geräuscheinwirkungen, die von Kindern hervorgerufen werden, in der Regel nicht mehr als schädliche Umwelteinwirkung gelten, wie etwa Baustellen- oder Flugzeuglärm. Anwohner, die gegen Kinderlärm klagen wollen, haben es nun eindeutig schwerer. So erklärte das Oberverwältungsgericht Münster beispielsweise: "Wer Kinderlärm als lastig empfindet, hat selbst eine falsche Einstellung zu Kindern."
Rucksichtnahme lernen
Sich juristisch auf der sicheren Seite zu fühlen, darf allerdings kein Freibrief fur Kinder-Toben und Lärmen ohne Limit sein. Mütter und Väter sollten deshalb bei Beschwerden nicht auf Konfrontationskurs gehen und stur auf das Recht pochen, sondern versuchen, in der Situation zu vermitteln, empfiehlt Logopädin Schrey-Dern: "Hier sollten Eltern denjenigen direkt ansprechen, der sich gestört fühlt und ruhig und gelassen fur Toleranz werben und beispielsweise erklären, dass die Kinder gerade intensiv spielten und die Lautstärke fur ihre Kommunikation notig und wichtig sei."
Allerdings sei es ratsam, dabei auch immer Kompromissbereitschaft zu signalisieren und dem verärgerten Nachbarn etwa anzubieten, dass die Kinder, nachdem sie ausgiebig herumtoben durften, ihre Lautstärke drosseln werden.
Damit solche deeskalierenden Maßnahmen überhaupt funktionieren, mussen die Absprachen allerdings konsequent mit den Kindern besprochen werden: "Man kann Kindern trotz aller Freiheit auch deutlich sagen", sagt Schrey-Dern, "dass laute Stimmen stören können. Auch das müssen Kinder in diesem Zusammenhang lernen: gegenseitige Rücksichtnahme!"
Natürlich dürfen sie das. Im Kinderzimmer, im Wohnzimmer, in der Küche - einfach überall. Vor allem kleine Kinder müssen dabei nicht leise sein. Als Mitmieter hat diesbezüglich keine Wahl: Auch schreiende oder lachende Babys muss man hinnehmen - ganz egal, wie hellhörig das Haus ist.
Je älter die Kinder werden, desto mehr mussen sie aber Rucksicht nehmen auf Mitbewohner; etwa, wenn 12-Jährige aus dem Wohnzimmer einen Fußballplatz machen. „Die Eltern müssen darauf einwirken, dass es nicht überhandnimmt“, erklärt Norbert Schönleber von der Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im Deutschen Anwaltverein (DAV) in Berlin.
Müssen Kinder Ruhezeiten einhalten?
Im Prinzip schon. „Von etwa zehn Uhr abends bis sechs Uhr morgens gelten allgemein Ruhezeiten“, sagt Rechtsanwalt Schönleber. Mitmieter müssen allerdings schreiende und weinende Babys in der Nacht hinnehmen. Auch hier hätten die Eltern natürlich dafür zu sorgen, dass der Nachwuchs sich beruhigt. Hätten Nachbarn den Eindruck, dass sie sich nicht um ihre Kinder kummern - etwa, weil sie sie stundenlang schreien ließen - durften sie einschreiten.
Der Gesetzgeber habe inzwischen festgelegt, dass Kinderlärm im gesetzlichen Sinne kein Larm ist. Die Geräusche fallen demnach nicht mehr unter das Emissionsschutzgesetz. Somit dürfen Kinder sich ausleben und auch in einer Lautstärke, wie es ihnen lieb ist. Eine Dezibelgrenze gibt es hier nicht.
Auch ist Kinderlärm kein Kündigungsgrund. Fühlt sich der Vermieter durch Kinderlärm gestört und kündigt den betreffenden Mietern, so wird dies nicht als Kündigungsgrund angesehen. Dabei ist es unabh¨ngig, ob der Kinderlärm an „erlaubten“ oder an verbotenen Stellen, wie etwa auf dem Garagenhof, entsteht [LG Wuppertal, 29.07.2008, 16 S 25/08].