ff25 - Die Dritte - Antwort #20 "dunkel/Nacht"

Jan 31, 2007 19:30

Titel: Twisted Fate
Rating: PG13
Spoiler: Chosen
Charaktere: Andrew
Genre: Angst, Drama, Humor
Disclaimer: Nichts gehört mir. Joss ist schuld :-)
A/N:
marisol31180  hat gebetad. Restlich Fehler gehen auf meine Kappe.
A/N1: Ich habe diese Story im Rahmen des Andrew Appreciation Challenge geschrieben. Es ist vermutlich eine Story, die keiner verstehen kann, außer mir. Oder jemand, der meine teilweise etwas makabere Ader teilt. :-)

Inhalt: Ist er vielleicht zu Stein verwandelt? Wäre doch cool, oder? Doch die Träne, die über seine Wange fließt, verrät ihn. Doch nicht Stein, schießt es mir durch den Kopf. Wenn ICH doch nur aus Stein aus sein könnte.

Noch bevor ich wirklich wach bin, stürzt die Realität auf mich ein, wie ein Komet auf Superman. Doch ich habe keine Superkräfte und so kracht er auf mich nieder. Autsch. Ich schlage die Augen auf und versuche sie an die Dunkelheit anzupassen.

Wir sind nicht sehr weit gekommen mit dem Bus. Er hat den Geist aufgegeben und hat laut gehustet. Dann ist der Motor ausgegangen, keine zwei Kilometer hinter Sunnydale, dem Krater. Niemand wusste, was jetzt zu tun sei. Nicht einmal Buffy. Und dabei sollte sie doch unsere Anführerin sein. Sie ist wie Luke Skywalker, als er seinen Weg auf dem Pfad der Jedi verlassen hat. Ich hoffe, Buffy trifft nicht auf ihren Vater, der sie erst umbringen und dann auf die andere Seite ziehen will. Und hoffentlich hat er kein Asthma. DAS wäre gruselig.

Ich sitze noch immer aufrecht, aufgeschreckt von einem Traum, an den ich mich schon gar nicht mehr erinnern kann, und sehe mich um. Neben mir liegt Dawn. Sie hat sich zusammengerollt und schläft tief und fest wie ein Stein. Sonst wäre sie wohl ganz sicher aufgewacht. Denn ich glaube, ich habe geschrieen. Nur ganz leise natürlich.

Ich hoffe, das hat keiner gehört. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Doch an Schlaf ist ohnehin nicht mehr zu denken. Mein Atem klingt laut in meinen Ohren und übertönt die Umgebungsgeräusche. Das Knistern des Feuers, das Rascheln der Blätter im Wind, das Flüstern von Stimmen. Stimmen?

Ich schüttele meinen Kopf, um den letzten Schlaf aus meinen Gedanken zu bannen und gehe in die Hocke. Ich bin wie ein Schatten, ein Nichts, das sich durch die Welt bewegt. Überall und nirgendwo zu Hause. Wie Indiana Jones, der sich ungesehen durch Horden mongolischer Steppenreiter be...

„Andrew?“

„Ieep.“ Na toll, man hat mich entdeckt. Rasch sehe ich mich nach einer Versteckmöglichkeit um.

Doch wir befinden uns hier auf freiem Feld. Weit und breit nichts außer einem kaputten, alten Bus, schlafenden Menschen und einem mickrigen Feuer, das kaum hell genug ist, um einem Lichtschwert entgegen zu treten. Die Stimme samt Xander kommt näher ans Feuer. Er starrt mich einen Augenblick lang an, das rote Licht des Feuers lässt seine Gesichtshälfte rot erstrahlen und fragt dann: „Du kannst auch nicht schlafen, was?“

Schlaf? Pah! Ein Iron-Man braucht keinen Schlaf. Doch das Gähnen kann ich trotzdem nicht unterdrücken.

Xander setzt sich mit einem Seufzen neben mich und lässt sein Gesicht auf seine angezogenen Knie sinken. Eine Weile bleibt er so sitzen und ich vermute, er ist eingeschlafen. Doch dann hebt sich sein Kopf und sein Auge blickt gedankenverloren in die Flammen.

„Sie hätte nicht sterben dürfen“, sagt er leise.

Und ich schlucke. DAS war es, was ich geträumt hatte.

******

Ich wage nicht, mich zu bewegen und mache es Xander gleich. Doch lange so da zu sitzen und zu grübeln liegt wohl einfach nicht in meiner Natur. Nervös blicke ich mich um. Außer uns beiden ist keiner wach. Willow liegt da drüben in den Armen von Kennedy. Giles schnarcht geräuschvoll, den Kopf auf einem Tweedjackett positioniert. Hinter dem Schein des Feuers ist es dunkelste Nacht und ich möchte lieber nicht wissen, wer oder was sich dort versteckt. Buffy hält bestimmt in der Nähe Wache, denn ich kann sie nicht sehen. Noch immer sitzt Xander neben mir, den glasigen Blick unverwandt auf die Flammen gerichtet. Nur mit viel Überwindung kann ich mich davon abhalten, mir meiner Hand vor seinem Gesicht hin und her zu wedeln. Ist er vielleicht zu Stein verwandelt? Wäre doch cool, oder? Doch die Träne, die über seine Wange fließt, verrät ihn.

Doch nicht Stein, schießt es mir durch den Kopf. Wenn ICH doch nur aus Stein aus sein könnte.

Gerade als ich ihn zu einer Partie Dame einladen will, sagt er: „Wieso ist sie gestorben? Wieso sie? Und nicht du?“

Autsch. Der Atem bleibt mir in meiner Luftröhre stecken und meine Hände krallen sich um den Hosenstoff meiner Oberschenkel.

„Ich...“ Es wird kalt, obwohl das Feuer keinen Meter von mir entfernt immer weiter lodert. Doch das Knistern klingt seltsam schneidend. Wie Messer, die in hoher Geschwindigkeit durch die Luft schwirren. Oder wie Indianas Peitsche.

„Es ist nicht so, als ob du eine klaffende Lücke hinterlassen würdest“, flüstert Xander mit einem traurigen Lachen und ich spüre Wut in mir aufsteigen. Nicht gegen ihn, gegen mich. Er hat Recht, ich sollte in der Hölle schmoren, ich sollte in den tiefsten Winkeln des Todessterns eingeschlossen und vergessen werden. Ich sollte mit grünem Kryptonit überhäuft und auf einem fernen Planeten in der Pegasus Galaxie ausgesetzt werden. Ohne Hoffnung auf Rettung. Das sollte mit mir geschehen. Andererseits habe ich noch immer nicht die letzte DVD-Staffel von „Die bezaubernde Jeannie“ gesehen.

„Sie hatte noch so viel vor. Vielleicht mit mir“, wispert Xander weiter und seine Stimme klingt dabei rau und verbraucht. „Es ist nicht fair... dass du lebst und sie nicht.“

Er wendet mir seinen Blick zu. Sein gesundes Auge liegt im Schatten, so dass ich nur seine Augenklappe sehen kann, die momentan irgendwie seltsam aussieht. Hohl und leer. Doch das ist sicher nur Einbildung. Eigentlich stecken mir Widerworte im Hals. Etwas Heroisches und Bedeutendes wie: „Sie hat mir damit die Chance gegeben, etwas aus mir zu machen.“ Oder „Vielleicht werde ich ja eines Tages den Warpantrieb entdecken.“

Aber ich antworte genauso leise wie er: „Ich weiß.“

Eine Weile sitzen wir einfach nur da. In Gedanken gehe ich die klingonische Deklination von „Heute ist ein guter Tag zum Sterben“ durch, vielleicht kann ich ja auch wieder einschlafen.

Er erhebt sich mit einem Stöhnen, bleibt einen Moment lang stehen und scheint zu überlegen, was er jetzt tun soll. Dann schleicht er in gebückter Haltung aus dem Lichtschein und legt sich irgendwo weit hinter mir nieder. Stiller wird es trotzdem nicht.

Na ja, auf jeden Fall bin ich jetzt ganz alleine. Ich allein gegen die Dunkelheit. Mein stechender Blick schweift über die schwarze Wand der Nacht. Was würde ich nicht für einen Röntgenblick geben. Schon allein wegen Spikes Waschbrettbauch. Rrr!

Doch jetzt ist es eh zu spät. Denn Spike ist auch tot. Sie sind alle tot, außer mir. Und Buffy... und Dawn und Giles und Xander und Rona und Vi und Robin... und einer handvoll kleiner, nerviger Minijägerinnen, deren Namen ich mir eh nicht merken kann.

Ich glaube, ich werde ein Buch schreiben. Ja genau. Das ist es. Es wird ein Bestseller und Stephen King werde ich eine extra Widmung auf das Cover schreiben. Ach, der hat doch keine Ahnung vom Horror des wahren Lebens.

Ein Knacken in der Nähe lässt mich erschrocken umblicken. Doch es ist verstummt, noch ehe ich die Herkunft bestimmen kann.

Positiv denken! POSITIV DENKEN!

Es klappt nicht. Ich schließe meine Augen und zähle bis zwanzig... auf klingonisch selbstverständlich. Auf Englisch, das kann ja jeder. Als ich die Augen wieder aufmache, sitzt mir Anya gegenüber.

Der Schrei bleibt mir im Hals stecken und ein Kribbeln läuft über meine Haut, als ich sie erkenne. Sie sieht etwas wütend aus. So wie Clark als er erfahren hat, dass Lex ihm seine Frau weggeschnappt hat.

„Etwas wütend?“, faucht sie mich an, obwohl ich doch nur lautlos gedacht habe. „Etwas wütend? Du Frosch, du. Ich bin für dich gestorben. Und jetzt hast du Angst vor mir?“ Sie schüttelt ihren Kopf. „Weißt du Andrew, wenn ich gewusst hätte, dass ich dir mit dieser Aktion das Leben rette, hätte ich es wohl nicht getan.“ Sie tippte mit ihrem Finger an ihre Schläfe und sah aus, als würde sie angestrengt nachdenken. „Halt, nein, ich HAB es doch gewusst. Und was sagt dir das?“

„Dass du sehr selbstlos gehandelt hast und als Märtyrer für eine wichtige Sache gestorben bist?“

„Nein, du Idiot, dass ich eindeutig nicht im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte war.“ Sie schnaubt. „Was glaubst du denn, warum ich über tausend Jahre lang eifrig Männer geschändet und Herzen gebrochen habe. Wortwörtlich natürlich. Ganz sicher nicht aus der Herzensgüte meines Wesens.“

„Du bist das Urböse, oder?“ Ich habe mir allergrößte Mühe gegeben, meiner Stimme einen festen Klang zu geben, aber sie fällt mir schamlos in den Rücken und quietscht wie C-3PO nach einer Tequila-Party.

„Ach Quatsch“, sie winkt ab und grinst breit. Dann schaut sie mir genau in die Augen. Ich setzte meinen Neo Blick auf, den coolen, nicht den angriffslustigen wohlgemerkt, doch ich befürchte, sie hat mich durchschaut.

„Verdammt, was hat mich verraten?“, fragt sie und schmollt.

„Dein Tod“, entgegne ich und spüre Wut in mir aufsteigen. Anya war cool. Sie war nicht so überheblich und arrogant wie die anderen gewesen. Ja natürlich, sie war immer unfreundlich und mit Unbehagen denke ich an die Szene zurück, in der ich gefesselt in einem Stuhl gesessen habe und sie und Xander guter und böser Cop gespielt hatten.

Anya war nicht meine Freundin gewesen. Wohl noch nicht mal eine entfernte Bekannte. Aber sie hat mich nie ignoriert. Und sie ist für mich gestorben, obwohl sie gerade erst zu leben angefangen hatte. Wie kann das Urböse es wagen, ihr Andenken so zu missbrauchen?

Vor meinem inneren Auge sehe ich mich, wie ich aufspringe, wagemutig über die Flammen hinweg fliege und dem Urbösen meine Hände um die Kehle schließe. Es ist eine schöne Idee, leider aber vollkommen überdimensioniert. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich bin NICHT SUPERMAN. Ich bin noch nicht einmal Super-Andrew. Und ich habe nicht die geringste Ahnung, was An... ich meine das Urböse von mir will.

„Ich habe keine Freunde mehr, die ich für dich töten könnte“, sage ich deswegen leise.

Das Urböse schaut sich um und lässt seinen Blick über die schlafenden Gestalten um uns herum schweifen.

„Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber sind denn sonst Freunde, wenn nicht Menschen, die dich unter ihre Fittiche nehmen, obwohl du großen Mist gebaut hast?“

„Das ist was anderes. Sie wollten mich bestrafen. Und das habe ich auch verdient. Immerhin haben wir ganz schönes Unheil über die Stadt gebracht“, sage ich mit einem klitzekleinen Hauch Stolz.

„Pfff.“ Anya/Das Urböse lacht verhalten und schüttelt den Kopf. „Du warst kaum mehr als ein Moskito in ihrem Urwald.“ Mit einem lauten Klatschen schlägt sie ihre Hände gegeneinander. Dawn murmelt etwas im Schlaf und dreht sich auf die andere Seite. Ich hoffe, sie wacht nicht auf. Kann Anya... ich meine, das Urböse eigentlich Menschen töten in ihrer jetzigen Form? Daran denken, dass Dawns Herz einfach stehen bleibt, oder ihre Arme abfallen oder so? Urgh, lieber nicht darüber nachdenken. Das ist ein wenig zu viel „Saw“ für meinen Geschmack.

„Was willst du dann von mir?“, frage ich und ganz ehrlich? Langsam nervt mich dieses Urböse. Es ist ja nicht so, dass ich auf Ärger aus bin. Oberfiesling zu sein heißt doch nicht automatisch, dass ich einen auf Terminator mache und die ganze Menschheit vernichten will. Alles was ich will, ist ein wenig Respekt... und die Inuyasha Sammelkarte von Kagemo.

„Eigentlich wollte ich nur mal horchen, wie es meinem Spion so geht. Du hast mir ganz schönen Ärger eingebrockt, weißt du?““

„Ich bin kein Spion“, entgleitet es mir ziemlich laut. Leiser rede ich weiter. „Ich will auch keiner sein. Schon gar nicht für dich. Du hast mich dazu gebracht, dass ich meinen besten Freund getötet habe.“

„Ach, habe ich das?“ Anyas Gesicht zieht die Augenbrauen in die Höhe. „Meinst du nicht, dass ich dich doch eher gebeten habe? Und du bist mir willig gefolgt, als wärst du ein kleines Hündchen auf der Suche nach seinem Herrchen. Es war ein Heidenspaß!“ Wieder klatscht sie in die Hände und ich zucke zusammen.

„Nein“, presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich will das nicht mehr. Nie wieder. Ich... ich gehöre jetzt zu den Guten. Das schulde ich Anya.“

„Mir ist das egal. Wirklich. Ich bin ja schließlich auch nie unschuldig gewesen.“

„Du... ich meine die wahre Anya hat sich aber am Ende richtig entschieden. Das ist es, was zählt.“ Sie sieht mich ungläubig an und rollt die Augen.

„Andrew, Andrew, Andrew.“ Das Urböse erhebt sich grazil, klopft sich den Dreck von dem geblümten Kleid und kommt dann langsam und besonnen um das Feuer herum. „Ich könnte dich mit einem Augenblinzeln umbringen, das ist dir doch klar“, beginnt sie mit einer Stimme, als würde sie zu einem Kleinkind reden. Ein Schweißtropfen rinnt mir unangenehm den Rücken hinab.

„N-nein, das kannst du nicht“, stammele ich mehr aus Schreck, als Überzeugung.

„Ach, und das weißt du so genau, weil...?“ Das Urböse schüttelt den Kopf und sieht aus, als würde es eine Antwort erwarten. Doch im Moment scheint Sprechen keine gute Idee meinerseits zu sein. So muss sich der Typ auf dem Klo gefühlt haben, der bei Jurassic Park vom T-Rex aufgefressen wurde. So ein Glück, dass ich zumindest angezogen bin.

„Oh Andrew, eines Tages werde ich dich wieder aufsuchen und vielleicht wirst du dann verstanden haben, was wahre Freunde sind. Und dann...“ Sie beugt sich zu mir hinunter und sieht mir genau in die Augen. Ich könnte schwören, dass ich die Bosheit in ihren Augen sehen kann, wie einen schmutzigen Ölfilm auf dem Ozean. „... und dann, kleiner Andrew, wirst du sie für mich töten. Einen nach dem anderen. Und du wirst mit ihr anfangen. Danach ihn.“ Sie zeigt erst auf Dawn, dann wendet sich sich Giles zu, kniet neben ihm nieder und betrachtet ihn, so wie eine Mutter ein schlafendes Baby betrachten würde.

„Und dann er.“ Xander. „Und dann diese beiden hier.“ Willow und Kennedy. „Und ganz zum Schluss sie.“ Sie läuft weiter um das Feuer herum und ich erkenne Buffy, die in den Lichtschein des Feuers tritt. Sie hat ihre Augen argwöhnisch zusammengekniffen und starrt mich an, als wäre ich schlecht verarbeitetes Latinum. Der Feuerschein spiegelt sich in ihren dunklen Augen. Es überrascht mich nicht wirklich, dass sie Anya... also das Urböse nicht sehen kann. Ich hatte mir schon immer das Dritte Auge gewünscht, aber so hatte ich das eigentlich nicht gedacht.

„Buffy“, quetsche ich mühsam hervor. Sollte ich ihr vielleicht erzählen, dass das Urböse gerade neben ihr steht? Ihr genau ins Gesicht blickt, sie umrundet wie Gollum den Ring?

Ich schweige. Buffy auch. Sie starrt mich einfach nur an, kommt dann näher ans Feuer und setzt sich neben mich. Anya betrachtet das ganze Geschehen amüsiert und macht Gesten, die mir eindeutig signalisieren, was sie am liebsten mit Buffy angestellt hätte.

Ich schlucke und schweige weiter. Anya kniet nun neben mir nieder und wahrscheinlich ist es Einbildung, aber ich glaube, ich rieche Schwefel.

„Eines Tages, lieber Andrew, wirst auch du deinen großen Auftritt haben. Und ich werde danebenstehen und applaudieren“, flüstert sie mir ins Ohr und ich zucke wie unter Schmerzen zusammen.

„Andrew“, ruft eine Stimme nach mir, die wie Buffys klingt. Ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung und sehe, wie sich ihr Mund bewegt.

„Sie wird mir applaudieren“, wiederhole ich panisch. „Danebenstehen und applaudieren.“ Wieso entfernt sich Buffy immer weiter? Sie saß doch eben noch neben mir? Ich strecke meine Arme nach ihr aus, versuche sie festzuhalten, doch sie entfernt sich immer mehr. Ihre Stimme wird leiser und dann wieder lauter. Und noch lauter. Und der Schmerz manifestiert sich auf meiner Wange, es brennt wie eine Stabwaffe der Goa'uld. Ich hebe meine Hand um das Brennen zu lindern. Buffys Stimme dröhnt laut in meinem Ohr und mit einiger Mühe schaffe ich es, zu verstehen, was sie sagt: „Würde bitte jemand seine schmutzigen Fantasien unterbinden?“

Schmutzige Fa... was?

„Andrew, wach auch!“, sagt eine weitere Stimme und schüttelt mich. „Verdammt, ich habe keine Skrupel, dir noch eine Backpfeife zu geben, wenn du nicht langsam munter wirst. Wir sind da“, knurrt Dawn und steht auf. Der Bus ist fast leer, ich bin der Letzte. Aus dem Fenster sehe ich all die anderen. Sie gehen auf ein Hotel zu, Hyperion steht mit nicht erleuchteten Neonlampen darüber.

Es ist Nacht.

Der Schlaf klebt noch in meinen Augen und mein Herz schlägt schneller als Shadowfax galoppieren kann.

Es war ein Traum, nur ein Traum. „Ein Traum“, sage ich, um mich zu vergewissern.

„Ja, ein Traum, Don Schlafmütze, und nun beweg dich.“ Dawn ist noch mal zurück in den Bus getreten und zieht mich jetzt in die Höhe. „Giles will den Bus wegfahren“, erklärt sie, stutzt und dreht sich zu dem Wächter, der noch am Lenkrad sitzt. „Meinen Sie, es würde auffallen, wenn wir ihn einfach im Bus lassen?“

„Ich komme, ich komme.“ Hastig ziehe ich mich am Vordersitz in die Höhe und folge Dawn zu den anderen.

Der Traum liegt mir schwer im Magen, wie klingonische Rokeg-Blutpastete. Echt eklig! Doch es war nur ein Traum, richtig? Um mich herum plappern alle aufgedreht und munter, schließlich haben wir einen Weltuntergang verhindert. Selbst für Master Yoda wäre das eine ziemliche Herausforderung gewesen. Doch der Traum...

Dawn sieht mich so seltsam an. Doch sie rollt nur genervt mit den Augen und schließt sich Buffy an, die nun das Gebäude betritt. Wieder bleibe ich als Letzter zurück und den anderen scheint es gar nicht aufzufallen. Ich sehe dem gelben, schmutzigen Bus hinterher, der soeben losfährt.

Nur ein Traum.

Doch ganz hinten im Bus, hinter der kaum durchsichtigen Scheibe, steht Anya. Ihre Hand galant zum Winken erhoben grinst sie fröhlich. „Daneben stehen und applaudieren“, murmele ich und folge meinen „Freunden“ in das Hotel.

Hey, auch Herkules hat eine dunkle Vergangenheit...

gen, fanfic, ff25, autor: anja 1-100, fandom: buffy 1-100

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