A very old one

Jan 01, 2004 21:41

This is a very old one. It was written after exams in a pub with a lot of alcohol. When I look upon it now, I think it is my very first slash fic. Even if I did not know it then.

It´s in German.

Der Regen von Camelot
Parodie auf den deutschen Prosa-Lancelot-Gral-Zyklus


Camelot

Der Regen von Camelot (Parodistische Personencharakterisierungen zum deutschen Prosa-Lancelot-Gral-Zyklus mit aufgenommener Grundidee von Die Nebel von Avalon von MZB)
Sowohl M.Zimmer-Bradley als auch der deutschen Übersetzung ist dieser Text inhaltlich und sprachlich verpflichtet. Beiden Personen gilt mein Dank. Ich versichere, dass ich kein Geld hiermit verdiene und dieser Text auf der Liebe zu den Figuren der Artusgeschichten beruht.
Besonderer Dank gilt natürlich dem unbekannten Autor des deutschen Prosa-Lancelot. Ein großes Werk!
Meinem Professor würde ich auch gerne danken für die vermittelte Begeisterung und die Ausbildung, aber er wird besser nicht namentlich erwähnt.
Letztlich: Dank an Katja, die dies mit inspiriert hat!

„Die ehrlichste Nacherzählung der Sage um König Artus, die ich je gelesen habe. Abslout unwiderstehlich.“ (A.Simov)

ISBN 3-596-28222-6

Keye erzählt:
(Anmerkung des Übersetzers: Zum besseren Verständnis der folgenden Charakterisierungen sind die genannten psychischen Defekte größtenteils mit ihren heute gebräuchlichen Bezeichnungen benannt worden. Keye kannte diese natürlich noch nicht, aber nicht jede seiner Umschreibungen ist heute noch ohne genaueste Mediävistik- Kenntnisse interpretierbar geschweige denn verständlich. Die Neurosen und Psychosen der Hofgesellschaft in Camelot tragen aber letztlich maßgeblich zu ihrem Untergang bei.)

Zu meiner Zeit hat man mir viele Namen gegeben: Vertrauter, Mundschenk, Kämmerer, Ritter und Versager. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass alle Dinge bekannt werden, die so lange nicht ausgesprochen worden sind. Jetzt, nachdem die Welt sich verändert hat, und König Artus tot ist, soll die Geschichte seiner Tafelrunde erzählt werden.
Im Verlauf dieser Geschichte spreche ich manchmal von Dingen, die sich ereigneten, als ich zu jung war, um sie zu begreifen oder von Dingen, die sich nicht in meiner Anwesenheit ereigneten. Der Leser wird sich vielleicht wundern, aber das ist keine Magie. Ich habe schon immer gerne andere belauscht und später war ich in der Lage gute Informanten einzusetzen und zu bezahlen.
So war ich ihnen allen die ganze Zeit über nahe, und ich kann diese Geschichte von Anfang bis Ende erzählen.
Ich will noch sagen: Die eine wahre Geschichte gibt es nie und nimmer. Vielleicht liegt die Wahrheit zwischen allen Geschichten und wird durch sie hindurchschimmern. Aber dies hier ist meine Wahrheit.
Ich bin Keye und ich erzähle euch diese Dinge....

Zunächst sollt ihr die Personen besser kennen lernen, die im Verlauf der Geschichte eine große Rolle spielen werden. Denn um ihre Taten (und den ihnen zugrunde liegenden Ängsten und Sehnsüchten) deuten zu können, müsst ihr Folgendes wissen, bevor ich mit der eigentlichen Geschichte beginnen kann.
Der wichtigste Mensch neben meinem König am Hofe in Camelot war Lancelot. Dessen Vater war König Ban von Gaulle. Lancelot ist nicht in diesem Land geboren. Ist ja nicht schlimm, aber: Musste er ausgerechnet Franzose sein? Als Engländer wussten wir diesen Umstand noch nie zu schätzen!!!!. Sein Vater war ein wüster Trinker (Alkoholismus) und fiel kurz nach der Geburt seines Sohnes vom Pferd. Bei diesem Sturz brach sich Ban den Hals, was seine Frau Alene in tiefste Verzweiflung (manische Depressionen) stürzte. Die Arme war bald nicht mehr in der Lage den gemeinsamen Sohn großzuziehen (Einweisung ins Kloster) und so musste das Jugendamt eingreifen.
Lancelot kam zu Ninienne, die sich selbst gern als Herrin des Seenreichs bezeichnete (Schizophrenie= Wahnvorstellungen bezüglich der eigenen Person, d.h. extreme Selbstüberschätzung der Bedeutung der eigenen Handlungen und damit verbunden zwanghafte Ausführung von für wichtig erachteten Taten ohne Rücksicht auf andere Menschen), und ihrem Buhlen Merlin. Leider konnte Merlin seine Finger nicht bei sich behalten (Pädophilie), was dem kleinen Lancelot nicht gut bekam, aber erklärt, warum Lancelot bei allen zwischenmenschlichen Dingen, die das Leben bietet, immer völlig verwirrt wirkt (gestörte Sexualentwicklung aufgrund sexuellen Missbrauchs in der Kindheit; führt entweder zur völligen Abwendung von der Sexualität (Lancelot beendet sein Leben im Kloster) oder zur Promiskuität (vgl. die folgenden Geschichten)). Ninienne war darüber mehr als erbost und mit Hilfe eines Maurers und eines Steinmetzen ließ sie Merlin in ihrer Wochenendburg einmauern.
Lancelots Vater hatte einen Bruder, der zwei Söhne hatte. Beide sind in Camelot zu hohen Ehren gelangt. Ich habe nie verstanden, wie das geschehen konnte, denn sie litten beide unter Minderwertigkeitskomplexen, da sie immer und bei allem was sie taten im Schatten Lancelots standen. Beide Brüder mussten deshalb regelmäßig die Heiler in den Wäldern aufsuchen (Psychologen/ Einzelsitzungen; damals: weise Frauen bzw. Männer, Einsiedler insbesondere und manchmal wenn auch seltener in Bäumen lebende Jungfrauen). Bohort freundete sich später mit Galaad an, was ihm gut tat, da letzterer noch gestörter war. Lionel aber kam nie über die vermeintliche Zurücksetzung hinweg.
Leider stand Ban nicht zu seinem bei der Hochzeit gegebenen Treueversprechen (Promiskuität im Zusammenhang mit Alkoholismus führt oft zu Gewaltexzessen, vgl. Angriff auf Britannien) und so hat Lancelot eine ganze Kompanie von Halbgeschwistern, von denen nur Hestor zu trauriger Berühmtheit gelangte, da er bereits im Alter von 30 Jahren verstarb, ohne doch im Kampf ehrenvoll gefallen zu sein. (Der Makel seiner unehelichen Geburt lastete Zeit seines Lebens so schwer auf ihm, dass er sich dem Opiumgenuss ergab...(Drogensucht als Folge gestörter Entwicklungen in Kindheit und Jugend, vgl. Sigmund Freud))
Zu allen genannten Übeln kommt, dass Lancelot sich in die Frau meines Königs verliebte (Ob s i e dabei tatsächlich das eigentliche und einzige Objekt seiner
Begierde war, soll dahingestellt bleiben. (Homosexualität, latent vorhanden, evtl. durch verbotene Liebesbeziehung „erwacht“).
Nun dürft ihr euch aber auch nicht vorstellen, dass Ginovers Zuneigung n u r bei ihren Männern, Artus und Lance, gelegen hätte. Im Gegenteil war sie geradezu unersättlich (Nymphomanie: häufig im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kindheit; hier evtl. auch durch fehlende Liebe und Zuwendung in einer nie gewollten Ehe), was die jungen Männer am Hofe verschliss und die Zusammensetzung der Hofgesellschaft häufiger mal änderte. Alle jungen Männer, die zu uns kamen, weil sie vom Ruhm meines Herrn und Königs gehört hatten, mussten ihre Qualitäten zunächst meiner Herrin beweisen. Mein Herr hat sich immer wieder gewundert, warum wir in so vielen Kämpfen verloren, dafür aber umso mehr Damen am Rande der Schlachtfelder und Turnierplätze zugegen waren. (Glücklicherweise war das Land selbst zu Artus´ Zeit bereits befriedet. Freundlicherweise hatte das bereits sein Vater besorgt.)
Lancelots bester „Freund“, Galahot, hat uns auch viel Ärger bereitet, denn er kam und wollte König aller Briten werden. Kurz vor der ersten Schlacht, die wir sicher verloren hätten, erblickte er aber unseren Lancelot. Dessen schöner Anblick ließ sein Herz höher schlagen. (Braucht nicht noch mal erwähnt zu werden, oder? Galahot aber lebte sein Schwulsein trotz aller Reglementierungen aus.) Von da an war Lancelot lange Zeit bei allen zwischenmenschlichen Dingen, die das Leben bietet, noch verwirrter als sonst. (Ein Coming Out war für den besten Ritter des größten Königs, den Britannien je hatte, einfach nicht möglich!)
Zu Lancelots „Freunden“ zählte auch Gawan, Neffe und zweiter Vertrauter meines Herrn, der sein Leben lang für seine vier jüngeren Brüder sorgte. Er hatte ohne Zweifel einen Helferkomplex, der schließlich dazu geführt hat, dass ich Gawan, als ich in seinen Räumen etwas mit ihm zu besprechen hatte, dort in abgelegten Kleidern seiner Mutter erblicken musste (Identitätsprobleme aufgrund nicht ausgelebter sexueller Fantasien). Auch das eine Tatsache über die ich Stillschweigen bewahrt habe, bis zum heutigen Tag.
Lancelots Sohn (Ja, das hat uns alle überrascht! Allerdings eiferte er zu dieser Zeit hinsichtlich seines Weinkonsums gerade seinem Vater nach.) Der arme Junge hatte immer Probleme. Zum einen mit seinem Vater, der ja sowieso nicht so gut zurecht kam, aber auch mit seiner Mutter Elaine, die eine ausgeprägte Waschneurose hatte (therapieresistent!). Der Ursprung dieser Neurose liegt in der ersten (und verständlicherweise) einzigen Nacht, die sie mit Lancelot verbrachte. Ich weiß nicht was er dachte, wen er da unter sich in die Matratze presste, glaube aber kaum, dass er Elaines zierlichen Körper vor Augen hatte. Arme Frau! (vgl. Anmerkung zu Alkoholismus und Gewalttaten). Galaad, der in dieser Nacht gezeugt wurde, litt unter einer Sprachstörung. Er konnte zeit seines Lebens seinen eigenen Namen nicht aussprechen (Inwieweit motorische und geistige Störungen mit mangelnder Fürsorge durch die Eltern zusammenhängen, ist noch nicht sicher geklärt.). Seine Version hörte sich an wie: GRAL. Er sprach immer wieder dieses eine Wort (hoffte wohl darauf, dass einer sich die Mühe machen würde ihn zu korrigieren und seine Aussprache zu verbessern; an den in Camelot zuhauf herumlaufenden Kindern in allen Altersstufen zeigte aber niemand ernsthaftes Interesse; vgl. vorherige Anmerkung und Taten der Ritter), damals aber glaubte jeder irgendwann, er suche dieses Ding. Also schickte ich ihn immer irgendwohin. Meistens tat der nächste, den er ansprach, genau dasselbe. So kam es, dass der arme Junge sein ganzes Leben damit verbrachte, GRAL hinterherzulaufen. Die Idee „GRAL SUCHEN“ wurde zunächst ein running gag und dann eine fixe Idee (wahnhafte Zwangsvorstellung, begleitet von Massenhalluzinationen, vgl. Erscheinen des Grals in Camelot) der gesamten Ritterschaft.

Schließlich will ich über meinen Herrn und König noch sagen, dass er der einzige in ganz Camelot war, der immer glaubte, er habe den besten Hof der Welt, seine Ritter seien die tapfersten und besten Männer Britanniens und die Suche nach GRAL sei etwas ganz Besonderes.
Er war bis zu seinem Ende völlig ahnungslos.
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