(no subject)

Aug 09, 2005 15:55

08/09

ム ッ ク
vorhang runter ― scheinwerfer an. samstag morgens war ich mit bruno (kyousoukyoku) am hauptbahnhof verabredet. mit dem ICE um 10:58 nach hamburg begann unsere abenteuerliche reise. zugegebenermaßen war die zugfahrt nicht sonderlich abenteuerlich. wir haben hauptsächlich gelesen und uns danach hitverdächtige kartenduelle im yu gi oh!-stil geliefert (was auf die fahrgäste einerseits entertainend ― andererseits SEHR befremdlich gewirkt haben muss). in hamburg angekommen, haben wir uns zu unserem hotel durchgefragt und selbiges auch prompt gefunden. das hotel selbst war spärlich eingerichtet aber dennoch gemütlich. unser zimmer selbst hätte von der optik her glatt aus einem resident evil-spiel stammen können, was uns auf grund unserer ohnehin nicht gerade hohen ansprüche nicht weiter gestört hat. wir sind erstmal ein bisschen in der bahnhofsgegend rumgelaufen und danach in dem china-restaurant unmittelbar neben unserer pension was essen gegangen. von der qualität und vom preis her war das essen verblüffend gut (weswegen wir das restaurant fortan jeden tag aufgesucht haben). nach dem fußmarsch wir haben uns erstmal ein wenig auf dem zimmer ausgeruht und merkwürdige, darüberhinaus völlig unkomische lachflashs gehabt. danach haben wir uns auch den weg zum hauptbahnhof gemacht, wo li (snowgarden) und mone (acidcocktail) bereits auf uns warteten.

zusammen mit li und mone sind wir zunächst auf den kiez getingelt. zielsicher haben die beiden uns dann zu einem sexshop geführt, wo sie uns stolz MEGAFUCK präsentierten. bei MEGAFUCK handelte es sich um einen zum dildo umfungierten schlagbohrer. ich persönlich stell mir das ganze recht schmerzhaft vor ― mit ca. 495€ auch für den geldbeutel. im anschluss an unsere bekanntmachung mit MEGAFUCK haben li und mone uns noch ein wenig über den kiez geschleift, bis wir uns alle in einer loungigen bar niedergelassen und was getrunken haben. wir haben so viel mist geredet. von mit MEGAFUCKs bewaffneten bankräubern bis hin zur umgeschriebenen bibel nach der gott am sechsten tag den MEGAFUCK schuf, war so ziemlich alles vertreten. danach sind wir mit den beiden noch auf so ne art dippemess am dom, wo wir auch prompt auf einen teil der frankfurter-elite stießen ― wie klein die welt doch sein kann. li und mone mussten dann leider auch schon gehen, also haben wir uns von den beiden verabschiedet und sind zurück auf den kiez. bruno wollte unbedingt in ne strip-show und wie wir so unbedarft und nichtsahnend an einem stripschuppen vorbeiliefen, drängte der türsteher uns doch reinzukommen, da der eintritt auch frei sei. der typ drängte uns im selben atemzug je ein 4€ teures bier auf ― soviel zum thema freier eintritt.

der stripschuppen war eng, klein und gammlig. es gab eine bar, darüberhinaus noch ca. 4 tische und ein separée. für unterhaltung sorgte eine leicht angeödet wirkende farbige stripperin mit hübschen brüsten (und einer nicht minder hübschen zahnlücke) und ein fernseher auf dem hardcore pornos liefen. außer uns war in dem schuppen noch eine gruppe mädchen, die ich auf 17-18 schätzen würde. eine von ihnen war sehr hübsch ― schwarze haare, helle haut und tolles makeup. jaja, schneewittchen-typ halt. bruno war zunächst der festen überzeugung es seien nutten, was ich ihm aber nicht so recht glauben wollte. die mädchen sprachen englisch mit starkem britischen akzent worauf bruno meinte, dass viele prostituierte englisch sprächen. eins der mädchen wurde von der stripperin aufgefordert zu ihr auf die bühne zu kommen.. und sie tat es! das mädchen ist auf die bühne gestiegen und hat sich bis auf den schlüpfer ausgezogen. insofern bin ich bruno dankbar, denn in einer 'normalen' stripshow hätten wir sowas sicher nicht erlebt. das schwarzhaarige mädchen hat häufig zu mir rübergeschaut und auch wenn es total belanglos ist, ärgere ich mich sie nicht angesprochen zu haben.

nach ner weile haben bruno und ich dann bezahlt und sind gegangen. wir sind irgendwo in eine seitenstraße rein wo wirklich alles voll war mit.. horizontalgewerben *hust* bruno hat mich dann überredet mit ihm durch ein laufhaus zu gehen. ich hatte ehrlichgesagt keine ahnung, dass ich grad in einen puff laufe. auf unserem marsch duch das laufhaus hat bruno nichts unversucht gelassen mich dazu zu überreden eine prostituierte zu vögeln, aber am ende hat die moral reussiert, hehe. kaum waren wir aus dem einen laufhaus raus, sind wir schon in das nächste. die prostituierten waren dort um einiges hartnäckiger und eine hat bei bruno billige psychotricks versucht:

prostituierte: warum sagst du nein, wenn dein kumpel nein sagt?
ich: weil er keine eigene meinung hat *bruno wegzerr*

mir wars an der stelle schon sowas von unangenehm, dass ich bruno gedrängt hab rauszugehen, obwohl wir noch nicht alles gesehen hatten. wir sind dann mit der bahn zurück zum hauptbahnhof und von dort aus an eine nahe gelegene tanke, an der wir uns mit alk eingedeckt und diesen dann aufm zimmer getrunken haben. wir waren wirklich total blau und sind in diesem zustand dann auch eingeschlafen.

am nächsten morgen haben wir erstmal gebadet und sind dann zum chinesen frühstücken. danach haben wir uns auf die suche nach der markthalle gemacht und selbige schon von zahlreichen wischels besiedelt angetroffen. grund genug für uns schleunigst das weite zu suchen und erstmal alkoholisches zu kaufen. zu dem zeitpunkt bekam ich einen anruf von pyo (blackpyoko) ― sie meinte sie sei am bahnhof und meinte ob wir nicht vorbeikommen wollten. also wurden die bierflaschen kurzerhand in meiner tasche verstaut und wir sind zum bahnhof. entgegen bruno's behauptung bekam ich bei ihrem anblick keine erektion, sowas passiert mir doch nur bei partykati. mit pyo sind wir dann zur markthalle und haben in sicherem abstand von der visu-meute gesessen, gelabert und stylishe visus angehimmelt. als dann die elite kam, hat pyo sich zu ihnen gesellt, worauf bruno und ich uns verzogen haben um noch rechtzeitig zum fußballspiel bayer 04 leverkuse gegen eintracht frankfurt ne bar zu finden, die das spiel überträgt. wir sind dann nochmal kurz ins hotel und dann in die bar wo ich zeuge eines fußballdebakels wurde. erwähnen wir das ganze nicht weiter. um ca. 19:15 sind wir beide dann los zur halle. die halle an sich war sehr stylish und nach kurzem plausch mit tini sind bruno und ich rein, um zusammen mit anderen visus saeko zu sehen.

saeko war sehr merkwürdig. bruno hat sie auch höchstens 27 geschätzt, wohingegen ich sie für ende 30 hielt. ingesamt hat saeko ohnehin den eindruck einer heavy-metal-oma, die ihren zweite n frühling erlebt gemacht. stimmlich war sie eine mischung aus 'alvin & the chipmunks' und einer tibetanischen bergziege. die songtexte, unterbrochen von sinnfreien monologen, hatten in etwa rtl2-anime niveau. alles in allem recht lustig ― die ein oder andere textzeile war einfach genial.. 'i want to save the world' *cough*

saeko: when i look into the sky.. *hochschau*
ich: *hallendecke anstarr* ... *prust*

saeko: this sword can kill your soul
ich: hat sie grad 'kill my song' gesagt? fänd ich klasse!

zum glück hat rock-granny einen ziemlich schnellen abgang gemacht, wobei mir die musik (insbesondere wegen dem guten schlagzeuger) härter erschien als die von mucc. nachdem saeko die bühne verlassen hatte, ging schon das gedränge um gute plätze für das set von mucc los. bruno und ich waren vor beginn des sets ungefähr in der 6ten reihe, ein wenig rechts von tatsurou. dann betraten mucc die bühne und wieder mal waren die fans visual-er als die band selbst, die bis auf tatsurou und ein wenig lidschatten mit visual eigentlich recht wenig gemein hatte. die songauswahl hat mir allerdings sehr gut gefallen. viel zeugs von kuchiki no tou aber auch altbewährtes wie zetsubou und daikirai(kiraikiraikirai, ich liebe diesen song). was mich allerdings herb enttäuscht hat, war die tatsache dass sie ware, arubeki basho nicht gespielt haben, womit ich egtl. fest gerechnet hatte. alles in einem aber ein grandioses konzert. satter sound ― nicht so ein dumpfer brei wie bei despa. obwohl ich bands wie dir en grey oder d'espairsray von der musik her mehr mag als mucc, so war mucc in meinen augen und ohren bisher das beste visual rock konzert in deutschland, auf dem ich war. die fans waren wie immer gut dabei und man hat der band angemerkt, wieviel spaß sie bei dem konzert hatten. insofern war die botschaft der band, sie würden nächstes jahr wiederkommen umso erfreulicher. an dem konzert gab es fast nichts zu bemängeln, und ich war froh das ganze aus der zweiten reihe erlebt zu haben. ein bisschen mehr interaktion mit den fans und ein etwas längeres set hätten für meine begriffe aber nicht geschadet.

im anschluss an das konzert sind bruno und ich erstma ins hotel gelaufen und haben uns aus unseren total durchschwitzten klamotten geschält. nachdem jeder von uns geduscht hatte, sind wir wieder an die tankstelle um was zu trinken zu kaufen und dann mit 6 bierflaschen durchs nächtliche hamburg getorkelt. auf die jeweils drei beck's gold folgten für jeden von uns zwei desperados. in unserem volltrunkenen zustand sind wir dann ca. 1 stunde durch die gegend gelaufen, wobei ich wirklich erbärmlich gefroren hab, weil ich kein langärmliges oberteil mehr mithatte und somit bei 15°C außentemperatur im tshirt durch die kälte latschen musste. bruno ist dann in einen dolly buster-shop gelaufen, der erstaunlicherweise noch offen hatte, mit dem festen vorhaben sich ein andenken zu kaufen. am ende hat er den laden mit 3 gina wild-dvds verlassen. bruno wollte eigentlich noch länger draußen rumrennen aber mit meinem permanentem gememme konnte ich ihn überreden wieder zurück ins hotel zu gehen. wir wollten eigentlich die wiederholung von austin powers um 03:15 sehen, sind aber beide vorher eingeschlafen.

am montag morgen haben wir dann unser zeugs gepackt und pünktlich gegen 11:00 ausgecheckt. ich hatte obenrum wieder nur ein tshirt an und mir war entsprechend kalt, also haben wir uns in ein café gehockt um zeit totzuschlagen, was uns wirklich bravourös gelungen ist. wir haben ca. 3 stunden unser beschissenes kartenspiel gespielt. als wir danach das café in richtung china-restaurant verlassen haben schien draußen die sonne und es war auch nicht mehr kalt. nachdem wir im restaurant noch schnell was gegessen hatten, war es auch schon 15:00 uhr. unser zug ging um 15:24, also haben wir uns schonmal ans gleis gehockt. was folgten waren 3-4 ansagen im zehn minuten takt, die uns in kenntnis versetzten, dass der ICE sich vermutlich verspäte.

im endeffekt traf der zug um eine ganze stunde später als planmäßig vorgesehen im zielbahnhof frankfurt ein. bruno und ich waren entsprechend angefressen und beschlossen uns einfach in die erste klasse zu setzen, sollte der zug überfüllt sein wie damals von berlin nach frankfurt. dies war der fall, also setzten wir uns in die wunderbar leere und geräumige erste klasse. ich hatte mir schon worte zurechtgelegt, falls uns der kontrolleur auffordern sollte, die erste klasse zu verlassen. es kam allerdings mal wieder anders als erwartet. der kontrolleur wies mich beim kontrollieren unserer fahrkarten drauf hin, dass meine fahrkarte nur für die zweite klasse gelte. ich entgegnete 'und nun?' worauf er meinte, er würde uns nicht verpetzen, solange wir ihn nicht verpetzen. whohoo! ich hätte so gerne die gestressten gesichter von den zweite klasse-reisenden gesehn, die sich in die mitte vom gang auf ihre reisetaschen gehockt haben.

somit nahm ein ohnehin schon genialer trip für uns beide ein versöhnliches ende. alles in allem war das wochenende in hamburg für mich der beste trip, den ich in verbindung mit einem konzert auf mich genommen hab. ich werd hamburg vermissen ― und auch wenn es mich nicht wie pyo drängt in dieser stadt zu leben (..und zu sterben), so muss ich doch zugeben dass hamburg als stadt einen unheimlichen flair hat und mir wieder mal vor augen geführt hat, was für ein dorf frankfurt doch ist, lol. ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste konzert hier in hamburg und dass dieser journal eintrag hiermit beendet ist. danke für's lesen! over and out ☆
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