NC-17
„Jetzt wurden wir aber vom Kinderriegel zur Powerbar umbenannt - das hört sich besser an.“ - Neven Subotic
Mats stellte seine Einkaufstüten ab. Die Wohnung war stark erleuchtet: Neven hatte mal wieder überall das Licht aufgedreht und sich in eine dunkle Ecke verkrochen. Vielleicht war er auch einfach eingeschalfen, wäre ja nicht zum erste Mal passiert.
Grummelnd legte Mats seine Schlüssel auf die Kommode und machte sich auf in Richtung Küche, um die Lebensmittel richtig zu verstauen. Die Tomaten in den Kühlschrank, die Nudel in den Schrank, die....
„Zdravo!“ Ein Arm schlang sich enthusiastisch von hinten um seinen Brustkorb.
„Hey Neven.“ Mats verdrehte die Augen und musste dann grinsen. Erst nicht einkaufen wollen und dann wieder so richtig einschleimen, so funktionierte Nevens Taktik. „Hilfst mir wenigstens beim Entladen?“
„Ich helf’ dir immer beim Entladen.“ Neven wich dem Knuffer geschickt aus und fischte einer der Tüten hoch, um den Inhalt zu inspizieren. „Wozu zum Teufel brauchen wir Sellerie?“
„Für unsere allgemeine Gesundheit.“
„Ach, das schaffen wir auch anders.“ Neven warf das Bündel Gemüse unwirsch auf den Küchentisch. „Aha. Das is’ besser.“
Mats ließ die Tiefkühlpizza liegen und drehte sich interessiert um. Neven hatte tatsächlich das einzig Süße an seinem ganzen Einkauf entdeckt und war nun auch schon emsig dabei, die Packung aufzureißen.
„Also wirklich. Vor dem Abendessen.“ Mats stämmte die Hände in die Hüfte und schaute gespielt entrüstet, während Neven schmatzend von dem Schokoladenriegel abbiss. „Sorry, Mama.“
Dann machte er einen Schritt vorwärts und gab Mats einen Kuss, der wohl entschuldigend gemeint war, jedoch in einem furchtbaren Geschmiere endete. Neven grinste und Mats wischte sich die Milchcreme vom Mundwinkel. „Sei froh, dass ich nicht deine Mutter bin...“
„Klar.“ Neven legte sich mit falscher Bescheidenheit eine Hand auf die Brust und neigte den Kopf ein wenig. „Meine Mutter würde ich nicht ficken.“ Dann packte er sich einen zweiten Riegel aus und biss herzhaft ab.
Mats wandte sich wieder seinen Einkäufen zu und musste ein wenig den Kopf schütteln. Wenn Neven wollte, konnte er nicht nur ein Arschloch sein, sondern ein geiles, begehrenswertes Arschloch. Natürlich waren sanfte Liebkosungen auch ganz nett, aber wirkliche Vorfreude verspürte Mats meistens dann, wenn Neven so drauf war wie heute - das bedeutete meistens eine lange, harte Nacht. Hart in vielerlei Hinsicht.
„Der Kühlschrank steht dir unglaublich gut.“ Neven hatte nun seinen zweiten Schokoriegel aufgegessen und stützte sich an der Tischkante ab, leckte sich die Lippen. „der Pulli allerdings weniger...“
Mats stopfte zu guter letzt die Schachtel Eier in das Chaos hinein, das nun erbarmungslos herrschte. Neu ordnen konnte er immer noch später... oder auch morgen, so wie es momentan aussah. Schwungvoll schloss er die Kühlschranktür hinter sich und ging auf Neven zu, dessen Blick nun fast schon gierig an seiner gesamten Körperlänge auf und ab fuhr. Mats sagte es nie laut, aber er liebte es, so von ihm angesehen zu werden.
„Na? Wie war das noch mal mit der Mutter?“
„Keine Ahnung.“ Neven schüttelte sich den nächsten Kinderriegel aus der Schachtel und grinste Mats herausfordernd an. „Irgendwas mit deinem Namen und ficken, glaub ich. Kann mich nicht mehr so genau erinnern.“
„Ich helf dir gerne.“ Bevor Mats seine Handlung richtig druchdacht hatte, nahm er auch schon Neven seine Schokolade ab. Er steckte sie sich in den Mund, biss jedoch nicht ab, ließ den Riegel gezielt zweideutig zwischen seinen Lippen hervorgleiten, streckte die Zunge aus, um die äußere Schicht an Vollmilchschokolade zu bearbeiten.
Unter den Wimpern hervorlugend bekam er mit, wie sich Nevens Atmung verschnellert hatte.
„Scheiße, du bist so...“ Neven schüttelte kurz den Kopf. Dann drückte er Mats zu sich und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
„Ich bin so?“ Mats biss von seinem inzwischen schon halb verschmolzenem Riegel ab, lehnte sich vor und presste seine Lippen gegen die von Neven. Mit den Zungenspitze schob er die inzwischen auf die Milchcreme reduzierte Süßigkeit solange gegen Nevens Unterlippe, bis der den Mund sachte öffnete und es zwischen die Lippen bekam.
Er spürte, wie Nevens linke Hand sich unmissverständlich unter seinen Pullover geschlichen hatte und musste wohlig in den Kuss hinein stöhnen, als die andere Hand geschickt, mit ein paar Handgriffen, die Hosenknöpfe löste und hart zupackte. Eine Kostprobe auf das, was noch kommen würde. Und es schmeckte Mats wirklich verdammt gut.
„Theke oder Tisch?“ Neven hielt ihn inzwischen an den Hüften fest und war wohl drauf und dran, das erste Kleidungsstück über Bord zu werfen.
„Bett.“ Murmelte Mats. Er spürte inzwischen seine Erektion ziemlich schmerzhaft gegen den Reißverschluss der offenen Hose drücken und ganz ehrlich, so toll es auch war, es im Stehen von Neven besorgt zu bekommen, eine weiche Unterlage war immer eine gute Vorraussetzung für Sex.
„Na schön.“ Seufzend presste Neven seine Lippen gegen Mats’ Halsbeuge und bugsierte ihn aus der Küchentür hinaus, quer durch den Flur.
Im Schlafzimmer fackelten sie dann beide nicht mehr lange. Klamotten flogen wild durch die Luft, ein Stuhl kippte unsanft um und es wurde hektisch nach den üblichen Untensilien getastet. Mats spürte Nevens Erregung am Oberschenkel und seufzte wohlig. Fußball war zwar die Hauptsache in seinem Leben, aber Sex mit Neven auf jeden Fall die schönste Nebensache, die es überhaupt gab.
„Hey, was ist...“ Neven richtete sich wieder auf und blick an sich hinunter. Mats folgte seiner Bewegung und musste unwillkürlich schmunzeln. Der halbierte, matschige Schokoladenriegel war tatsächlich irgendwie zwsichen sie geraten und hatte sowohl Nevens Unterbauch als auch seine Boxershorts gründlich verschmiert.
„Können wir waschen.“ Mats hakte seinen Zeigefinger an den Hosenbund und zog die Shorts ruckartig nach unten.
„Ja Mama.“ Neven grinste und reckte das Kinn neckend. „Und was ist mit dem Rest?“
„Mal sehen...“ Mats zog seinen Abwehrpartner zu sich herunter, „mir fällt sicher was ein.“
Neven stopfte sich noch ein extra Kissen hinter den Rücken und Mats machte sich an die Arbeit. Mit der Zunge fuhr er die Schokoladenspur nach, schmeckte die klebrige Süße und war generell einfach nur schrecklich erregt. Die weiße Milchcreme ging auf Nevens heller Haut fast unter und seine Zunge fuhr nicht oft daneben. Das war aber nun seine geringste Sorge. Nevens Schwanz verlangte nach wesentlich mehr Aufmerksamkeit: Mats ließ sich nicht lange bitten, nahm das gute Teil ohne zu zögern zwischen seinen Lippen auf und ließ die Zunge geschickt ein paar nasse Muster zeichnen. Die Kinderschokolade schmeckte er freilich immer noch, mit dem leicht bitteren Geschmack von Nevens Haut zwar etwas verändert, aber schokoladig war es allemal. Er gab sich keine Mühe, Neven an seinen Höhepunkt zu bringen, denn laut Erfahrung glitt der dann gleich ins Reich der Träume und Mats drufte selber zähneknirschend Hand anlegen. Dabei hatte er das Potential, bis in den Morgengrauen hinein zu ficken.
„Och Mensch.“ Fast schon schwerfällig richtete Neven sich wieder auf, griff zu der Kondompackung. „Hats wenigstens gut geschmeckt?“
„Schokolade macht glücklich.“ Mats lehnte sich zurück und spreizte die Beine leicht auseinander. „Du schaffst das ab und zu aber auch...“
„Sehr lustig.“ Neven schob angesichts dieser Erinnerung an seine persönliche Niederlage die Unterlippe vor. „Na warte, dir geb ich’s gleich!“
„Das will ich doch mal hoffen.“ Und bevor Mats mit seinen Gedanken zuende kommen konnte, hatte Neven ihn auch schon an den Hüften gepackt und sich ziemlich rücksichtslos, aber mit beträchtlichem Schwung in ihn hinein geschoben. Zuerst spürte Mats den Schmerz, der ihn durchzuckte. Gott sei Dank war er aber auch schon erfahren genug, um sich nicht zu verkrampfen. Dafür krallte er seine Finger einzelnd in Nevens Haare, jederzeit bereit für einen Racheakt, sollte der Serbe seine Stöße nicht bald ein bisschen mehr an Mats’ Tempo anpassen.
Allerdings wusste Neven seine Bewegungen so geschickt einzuteilen, dass Mats innerhalb von dreißig Sekunden heiß und knetbar wie Wachs war. Er klammerte sich mit einem Bein um Nevens Taille, das andere wurde von dem Sexgott höchstpersönlich festgehalten und und so weit wie möglich hoch gedrückt.
Tatsächlich dauerte dieses Mal um einiges länger als sonst und als Neven endlich auch gekommen war, tickte die Uhr bereits auf ihre Abendessenzeit. Mats ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Wenn der Sex immer so gut war, konnten sie so banale Sachen wie Kochen und Essen seinetwegen immer um eine Stunden verschieben.
„Hmmm.“ Neven ließ sich ohne viel Rücksicht direkt auf Mats’ Brustkorb fallen und lachte kurz auf. „Geil.“
„Jap.“ Mats ertrug das Gewicht und legte den Kopf zurück. Ein schräger Seitenblick zeigte ihm Nevens Profil. Auf der leicht stupsigen Nase hatten sich ein paar Schweißperlen in Miniatur gebildet. Und am Mundwinkel war tatsächlich noch eine Spur Schokolade zu sehen. „Du hast da was.“
„Was?“ Neven rollte sich mit einem Ächzen von ihm herunter, grinste leicht aber ziemlich befriedigt die Zimmerdecke an.
Mats drehte seinen Kopf und strich Neven eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. Dann ließ er seine Zunge sanft und zart eine vorsichtige Spur vom Wangenknochen bis zum Mundwinkel ziehen. „Jetzt nichts mehr.“
„Hmmpff.“ Neven zog die Brauen zusammen. „Für wie viel... holst du mir die letzten zwei Schokoriegel?“
„Kommt drauf an.“ Langsam ließ Mats seine Hand wandern. „Für wie viel würdest du sie holen?“
„Kommt drauf an.“ Neven grinste und Mats konnte nicht anders, er musste ihn küssen. Dann lehnte er sich noch ein Stückchen weiter vor und leckte über seine Ohrmuschel. Ein paar geflüsterte Worte und schon blickte er in Nevens geweitete Augen.
„Ernst?“ krächzte der Serbe. Mats konnte nur lachen, als Neven wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett sprang und Richtung Küche hechtete.
„Todernst!“
Er wusste eben, wie man sich Kinderriegel besorgte.