Titel: Madness - Das Land der tickenden Herzen
Autor: Maja Köllinger
Verlag: Drachenmond Verlag
Buchdaten: Paperback, 350 Seiten
Genre: Märchenadaption, Romantasy, Steampunk
Lesedaten: 11.04.2020 - 19.04.2020
Goodreads Rating: 4 of 5 Stars
Inhalt:
“Ich hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee war, dem Kaninchen quer durch London zu folgen. Doch wer hätte denn ahnen können, dass dieses seltsame flauschig weiße Ding mit der Taschenuhr mich hierher bringen würde? Ich meine, wo bin ich hier überhaupt?
Die Bäume bestehen aus Kupfer und ihre Blätter wiegen schwer wie Blei. Überall schwirren Käfer mit Flügeln aus Glas umher und am Firmament drehen sich gigantische Zahnräder, als würden sie allein diese Welt in Bewegung halten. Und dann … ist da noch Elric. Ein Junge, aus dem ich einfach nicht schlau werde und der so herz- und emotionslos scheint. Doch ich bin entschlossen, sein Geheimnis zu lüften, um zu erfahren, was der Grund für seine Gefühlskälte ist. Oh, und falls ich es noch nicht erwähnt habe: Ich bin übrigens Alice. Und wie es scheint, bin ich im Wunderland gelandet… kennst du vielleicht den Weg hinaus?” Quelle: drachenmond.de
Das Cover:
Das Cover finde ich wunderschön. Die Gold - & Orangetöne und vor allem das Herz in der Mitte, das gleichzeitig als Hintergrund für die Uhr dient, geben einem schon einen Vorgeschmack darauf, dass man es dieses Mal mit einem etwas anderen Wunderland zu tun hat. Es passt einfach perfekt zu der Geschichte und fängt den Kern dieser auf eine zauberhafte Art ein.
Die Charaktere:
Da hätten wir zunächst einmal natürlich Alice. Und leider fängt mit ihr mein Hauptkritikpunkt an diesem Buch auch schon an. Alice ist anstrengend. Wirklich einfach anstrengend. Ich glaube mir war selten ein Hauptprotagonist in einem Buch so unsympathisch. Und das nicht mal auf die gute Art.
Alice ist Punk und hält sich für anders und besonders, was sie wiederum eben nicht anders und besonders macht. Stattdessen ist sie störrisch, nervig und ja, anstrengend eben.
Dann natürlich der Hutmacher, oder auch Elric. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde Elric toll. Er ist manchmal so herrlich trocken, dann wieder mal so entwaffnend flirty, und wieder mal so herrlich mystisch. Er ist für mich einfach ein perfekter Hutmacher.
Wer natürlich nicht fehlen darf ist Grinser. Für mich ist er ganz klar, das Herzstück dieses Buches. Am Anfang gibt er sich noch wenig hilfsbereit und ein bisschen gemein, aber im Laufe der Geschichte ist es, als würde seine Schale immer weiter aufbrechen. Er ist mir super schnell ans Herz gewachsen und für mich, irgendwie der überzeugendste Chara in dieser Geschichte.
Und zuletzt noch die rote Königin. Ich persönlich finde, dass wir zu wenig über sie erfahren, obwohl sie doch eigentlich eine zentrale Rolle in der Handlung einnimmt. Sie hat nicht wirklich Tiefe, sondern bleibt leider blass und ein wenig eindimensional, da ihr Auftritt einfach zu kurz geraten ist.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Ich hatte meine Probleme mit Alice, aber als sie dann im Wunderland war habe ich es geliebt dieses wundersame, metallische Land gemeinsam mit ihr und ihren Mitsreitern zu erkunden. Vor allem die Szenen mit Grinser haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Zu Beginn fand ich den Schreibstil der Autorin noch ein wenig … anstrengend? Er war flüssig, aber oft fast ein wenig zu … malerisch und poetisch? Ich muss aber sagen, dass ich mich im Laufe des Buches irgendwie daran gewöhnt habe und irgendwann hat es mir dann doch recht gut gefallen.
Was ich allerdings wirklich negativ aufgefasst habe, war das Ende. Ich meine, Alice hatte wirklich vor sich mit einem Brief von ihrem Vater zu verabschieden? Mit einem verdammten Brief? Ich bin so verdammt froh, dass sie es dann zum Glück doch nicht getan hat.
Also alles in allem habe ich das Lesen sehr genossen und das Buch hat mir gut gefallen. Es gab ein paar Kritikpunkte, die, nachdem ich erst einmal vollkommen im Wunderland versunken bin, meinen Lesegenuss jedoch nur geringfügig geschmälert haben.