Von einem Prinzen und seinem Gefährten.
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Dies ist die Geschichte von einem Prinzen des Teikou-Reiches. Er wurde an einer kalten Dezembernacht geboren und der König, nach einem kurzen Blick, nannte ihn Seijuurou. Das gesamte Königreich feierte; der Prinz war gesund, der König hatte endlich einen Nachfolger, und dem Volk ging es gut.
Der Prinz wuchs auf unter vielen Menschen. Allerdings war der Prinz still, so still. Er mochte keine Aufmerksamkeit und verbrachte einen Großteil seiner Zeit allein in seinem Zimmer. Andere Menschen vermeidete er, wann auch immer es möglich war. Das Königspaar war verzweifelt.
Am nächsten Tag lag vor dem Tor ein Bündel. Es war ein Kind; mit heller Haut und ebenso hellen Haaren. Die Wächter waren verwirrt - sie hatten die ganze Nacht wachsam den Eingang beschützt, und nicht ein einziges Mal hatten sie jemanden bemerkt. Was noch kurioser war, war die Tatsache, dass das Kind nicht ein einziges Mal einen Laut von sich gegeben hatte. Selbst der Prinz, still wie er war, hatte ab und zu leise nach seiner Mutter gerufen. Dieses Kind war zu still. Hätte es nicht gegen Morgengrauen seine Augen geöffnet, hätten sie geglaubt, es wäre tot. Der Haushalt war ratlos: wer auch immer das Kind aufgegeben hatte, sie konnten diese Person nicht ausfindig machen. Keiner hatte wirklich die Entschlossenheit, ein fremdes Kind aufzunehmen. Genau in diesem Augenblick erschien der Prinz, neugierig, was den ganzen Tumult verursacht hatte. Er betrachtete das Kind, und sagte, er wollte ihn als Gefährten. Das Königspaar war überrascht - es war das erste Mal, dass er einen Wunsch geäußert hatte.
An jenem Tag wurde Kuroko Tetsuya von den Dienern adoptiert und aufgenommen.
Etwas, was der Haushalt bemerkt hatte: Tetsuya war sehr still, genauso still wie der junge Prinz. Allerdings hatte der Prinz eine Ausstrahlung, so stark und überwältigend, dass jeder ihn sofort bemerkte. Dieser Junge hatte es nicht. Im Gegenteil, selbst wenn er vor jemanden stand, war er schwerlich zu bemerken.
Lediglich Seijuurou, schien die Ausnahme zu sein. Stets war er es, der ihn als ersten begrüßte, und im Gegenzug, begrüßte Tetsuya ihn auch am meisten.
Was sie auch bemerkten: Seijuurou mochte Tetsuya sehr. Oder war es Tetsuya, der Seijuurou’s Präsenz mochte? Wo auch immer einer war, der andere war oft in der Nähe. Die Diener waren erfreut: auf diese Weise war es schwer, den Jungen aus den Augen zu verlieren.
So kam es, dass Seijuurou und Tetsuya zusammen aufwuchsen. Auf der einen Seite war das eine gute Wendung: Seijuurou mochte Aufmerksamkeit immer noch nicht, allerdings hatte er wenigstens jemanden, dessen Anwesenheit ihn nicht störte.
Auf der anderen Seite war Tetsuya etwas spitzbübisch (oder erweckte den Unruhestifter in Seijuurou, etwas, was keiner glauben wollte). Oft spielten sie Streiche. Viele Diener (und manchmal das Königspaar) wurden regelmäßig Opfer ihrer Streiche. Doch jedesmal, wenn sie die beiden Kinder lachen sahen - diese Kinder, die sonst so emotionslos sind - konnten sie nicht wütend bleiben, und lachten mit ihnen.
An Seijuurous sechstem Geburtstag ernannte er Tetsuya offiziell als seinen persönlichen Diener, was niemanden überraschte. Die beiden waren unzertrennlich, seitdem Seijuurou ihn damals akzeptiert hatte. Das Königspaar war glücklich. Endlich hatte Seijuurou jemanden, dem er vertrauen konnte.