Boerne & Thiel mal anders ... Konzertbericht vom Altstadtfest in Saarbrücken am 20. Juli 2014

Jul 21, 2014 16:30

Während 7,48 Mio. Krimifans die Wiederholung des Münster Tatorts “Das Wunder von Wolbeck” im Fernsehen anschauten, gaben sich Axel Prahl mit Inselorchester und Jan Josef Liefers mit Radio Doria live beim Saarbrücker Altstadtfest die Ehre.

Auch wenn der Wetterbericht Unwetter und eine Regenwahrscheinlichkeit von 80% vorhergesagt hatte, war der Platz vor der Bühne am Schillertheater rappel voll. Wann bekommt man sonst die Chance, das Münsteraner Erfolgsermittlerduo als Musiker zusammen auf der Konzertbühne zu bewundern. Ich habe schon Konzerte von Radio Doria erlebt, aber Axel Prahl und Inselorchester waren für mich Premiere.

Den Anfang machte um 19:00 Uhr Axel Prahl mit seinem Inselorchester. Bestens gelaunt betrat er die Bühne und gab in der untergehenden Sonne Saarbrückens einfach mal von Beginn an Vollgas. Die Lieder waren mir weitgehend unbekannt. So war es für mich eine Art Entdeckungsreise mit vielen Aha-Erlebnissen. Souverän führte Axel Prahl durch sein Programm. Dabei reihte er Stücke unterschiedlichster Art aneinander und erzählte jeweils die dazu gehörige Geschichte. Mal laut, mal leise, mal rockig, mal seicht, teilweise albern, aber teilweise auch sehr nachdenklich. Bei allen Stücken hatte ich allerdings das Gefühl, irgendwo in der Nähe das Meer und sein Rauschen zu spüren. Zwischendurch gab es immer mal wieder einige gutmütige Seitenhiebe auf den Prof. Boerne, was im Publikum für Gelächter sorgte. Also mir hat es sehr gut gefallen.

Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass es ein Duett von Jan und Axel geben würde und ich wurde nicht
enttäuscht.
Als letzte Zugabe sollte es das Stück “Es geht doch nichts über ein gemeinsam gesungenes Lied” geben und dazu kündigte Axel Untersützung an und rief Jan auf die Bühne, der sich auch nicht zweimal bitten ließ, sondern sofort die Bühne enterte. Was dann folgte war einfach nur gut. Die beiden improvisierten um die Wette und hatten einen riesen Spaß miteinander und das Publikum freute sich mit. Die beiden sind definitiv nicht nur als Ermittlerduo eine Klasse für sich. Auch auf der Konzertbühne begeistern sie die Zuschauer. Bitte mehr davon, Ihr seid einfach “der Hammer” :-)

Im Anschluss gab es noch ein kurzes Interview mit einer Moderatorin von SR 1. Da machte Jan die Feststellung, dass er sich nach einem abgedrehten Tatort erst einmal rasieren würde, während Axel sich dann einem Bart erst richtig wachsen lassen würde. Es folgten noch einige witzige Wortgefechte und es gab noch ein Selfie mit Publikum. Dann gab es eine knapp einstündige Umbaupause. Da der Platz aber gerammelt voll blieb - offenbar waren die meisten Menschen gekommen, um beide Künstler zu bewundern- wollte ich meinen guten Standort direkt vor der Bühne nicht aufgeben, ich wäre auch kaum weggekommen.


Pünktlich um 21:30 Uhr ging es dann weiter mit Jan Josef Liefers und Radio Doria. Beim Auftritt von Axel war es mir schon aufgefallen und beim Einsatz von Jan bestätigte es sich noch einmal, dass der Mensch am Mischpult einen richtig guten Sound hinbekommen hatte. Das fand ich sehr beeindruckend, da ja die Wechsel auf der Bühne sehr zügig erfolgen mussten.

Auch Jan ließ es sich nicht nehmen, Axel noch einmal auf die Bühne zu rufen und der ließ sich nicht lange bitten. Es gab noch eine herzliche Umarmung zum Abschied. Im weiteren Verlauf des Programm gab es dann ebenfalls einige gutmütige Sticheleien von Jan in Richtung Axel. Eben typisch Boerne und Thiel :-)

Inzwischen war es dann dunkel geworden und unter den Bildern von Radio und Mond gaben die Musiker von Radio Doria alles. Die Stimmung war sensationell, wobei ich zugeben muss, dass mir der Begriff “Bollerwagenrennen” in dem Zusammenhang nicht sofort eingefallen wäre. Wenn ich den Abend noch einmal Revue passieren lasse, stimme ich allerdings zu, so viel Energie, Dynamik, Lebensfreude und Musik, die sich auf das Wesentliche konzentriert. Ich hoffe, dass auf dem bald erscheinenden Album etwas von diesem Spirit zu spüren ist.

Ich kann es nur noch einmal wiederholen. Ich bewundere die Bühnenpräsenz von Jan, wie er in dem Moment und der Musik aufgeht. Das wirkt so überzeugend und - auch wenn der Begriff vielleicht abgedroschen klingt - authentisch. Ich habe das Gefühl, da wird nicht ein Programm abgespult, sondern die Musik wird gelebt. Gefällt mir. Wie bereits beim Konzert in Kiel hat mich das Lied, bei dem sich Jan selbst auf dem Banjo begleitet, sehr beeindruckt, die Hintergrundgeschichte und wie Jan sie umgesetzt hat. Nochmals Chapeau!!!

Es war ein langer Konzertabend, aber die weite Anreise nach Saarbrücken hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Ein ganz dickes Dankeschön an Axel und das Inselorchester sowie an Jan und Radio Doria!!! Es war ein unvergesslicher und  wunderschöner Abend.

Trotz der vielen Worte hier - einfach “unbeschreiblich” !!!

Hier noch einige Bilder


































































konzert-berichte, Tatort Münster

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