Titel: Erase
Fandom: U-KISS
Genre: angst, angedeuteter smut
Rating: pg-15
Summary: Kevins Tod reißt ein Loch in ihr Leben, das sie begreifen lässt wie leer sie eigentlich sind.
A/N.:
U-KISS - Erase Es kam ihnen vor als ob es erst gestern gewesen wäre. Als ob zwischen ihrem ersten Treffen und dem heutigen Tag kaum Zeit läge.
Es hatte nicht mit einer alltäglichen Begegnung begonnen. Sie hatten sich nicht einfach „gesucht und gefunden“. Es war ein langer steiniger Weg gewesen. Aber sie wollten es so.
Wollten alles was sie auch hatten. Eine Wohnung, eine Ehe, das Glück das sie ihnen immer vorlebten. Und blind getrieben von verflossenen Beziehungen voll Schmerz und tiefer Verletzung, waren sie immer ihre strahlenden Ritter gewesen.
Die Beiden, die ihnen zeigten das wahre, aufrichtige Liebe bis in den Tod noch immer bestand.
Zwischen all den Monaten und Tagen heimlicher Blicke und kleiner Treffen - und dem kalten Tag an dem die Realität sie einholte..
Lagen Jahre.
Jahre die sie unwiederbringlich verloren hatten. Doch das war ihnen kein einziges Mal bewusst gewesen. Wie hätte es denn auch? Das menschliche Gehirn war nicht dafür ausgelegt Schmerz über Glück zu stellen. Doch es war auch nicht geschaffen Schmerz für immer in einer dunklen Ecke zu lagern.
Und als sie zusammen am offenen Grab standen, wurde es ihnen bewusst.
Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht.
Ein Schlag der nicht auf eine körperliche Art und Weise weh tat. Aber auf eine Art und Weise, die sie niemals in irgendwelchen leeren Worten ausdrücken konnten.
Genauso wenig wie das Gefühl von Verlust. Und als sie nach Eli an das offene Grab traten, in die dunkle Tiefe hinab sahen, da wurde es ihnen bewusst.
Da spürten sie es zum ersten Mal.
Sie hatten nicht nur Kevin verloren, sie hatten etwas verloren was viel tiefer lag. Es war etwas, das immer bei ihnen gewesen war. Das sie zusammen hielt. Etwas, dass nichts körperliche oder materielle dieser Welt ersetzen konnte. Und als sie zusammen eine Rose und ein Bild in die dunkle Tiefe hinab warfen, warfen sie auch ein Stück von ihnen mit hinein. Etwas unwiederbringliches.
Das, dass sie immer zusammen gehalten hatte.
Als sie zurück traten und zu Eli hinüber gingen um seine zittrige Hand zu schütteln, spürten sie es beide. Es war verloren gegangen. Die Wärme, der Zusammenhalt. Kevin hatte es mit sich genommen. Hatte ihnen auf eine schmerzliche Weise die Augen geöffnet. Und sie wussten beide, sie würden ihre Augen nie mehr vor der grausamen Wahrheit verschließen können. Kevin hatte es mit sich genommen, oder hatten sie es ihm freiwillig mit gegeben?
Das.. Was sie zusammen hielt?
Als sie zusammen den Friedhof verließen, hielt sie nichts mehr beieinander. Nur Kiseops stählerner Griff um Soohyun's Oberarm. Doch zwischen ihnen war keine Wärme mehr.
Sie hatten alles zurück gelassen was sie immer verbunden hatte. Alles was jemals ihre strahlenden Ritter gewesen waren. Denn sie hatten nicht nur Kevin begraben, sondern auch alles was Eli jemals glücklich gemacht hatte.
Sie verloren nicht nur Kevin, sie verloren auch ihn.
Sie wollten doch nur was die Beiden auch gehabt hatten. Aufrichtige ehrliche Liebe, jemand der sie niemals verletzen würde.
Doch mit jedem weiteren Tag den sie miteinander verbrachten, mussten sie feststellen, das sie nichts mehr aneinander hielt. Das alle ihre Gefühle unter ihnen zusammen brachen wie ein Kartenhaus. Und ihnen blieb nichts.
Nichts außer verwelkten Blättern auf ihrem Balkon als sie nach Korea zurück kehrten und dem goldenen Ring an ihren Fingern, der für so viele leere Versprechen stand.
Vielleicht gingen die Dinge einfach zu schnell. Vielleicht hatten sie alles einfach überstürzt. Vielleicht - aber nur vielleicht - waren sie niemals dafür geschaffen gewesen dem anderen das zu geben, was er benötigte.
Sie hatten sich nie gestritten, nie geschrien, Kiseop hatte sich niemals über dreckige Socken aufgeregt, oder über ein nasses Handtuch auf dem Boden. Soohyun hatte ihm immer die Welt zu Füßen gelegt. Und am liebsten hätte er ihn dafür angeschrien.
Seine angestauten Emotionen in den Raum geworfen - nur um sie wieder zurück nehmen zu wollen.
Manchmal gehen Dinge einfach zu schnell, hatte er sich oft gesagt. Doch mit Soohyun konnte ihm nichts schnell genug gehen. Doch nun war er ausgebrannt und leer, sehnte sich nach nichts mehr als die Leere mit noch leereren Emotionen zu füllen.
Und als er seine Lippen auf Soohyun's presste, ihn gegen den Esstisch drückte und etwas forderte, dass Soohyun ihm niemals geben konnte, da spürte er es zum letzten Mal.
Er hätte so gerne einfach die Zeit zurück gedreht. Hätte so gerne all ihre unbegangenen Fehler korrigiert. Hätte sein Leben für etwas gegeben das es wert war. Etwas das kein leeres Luftschloss aus unerfüllten Wünschen und leeren Emotionen war.
Kiseop wollte aus seiner Haut und einfach davon schweben. Er wollte weg und raus und davon fliegen.
Kiseop wollte seine Existenz ausradieren - niemals jemandem begegnet sein und einfach ein stiller Zuschauer im Weltgeschehen werden.
Es war wie Routine. Es gab kein Links und kein Rechts - kein Ja und kein Nein.
Es war wie etwas unausgesprochenes, wie Stille die von unterdrücktem Stöhnen gespickt war. Und es war alles was sie noch verband. Doch Soohyun's Lippen auf seinem Körper konnten nichts füllen.
Keinen Raum und keine Emotionen. Es blieb still auch wenn es um ihn herum laut war.
Soohyun wusste welche Stellen ihn schwach machten. Er wusste seine Hände über die perfekten Innenseiten seiner Oberschenkel zu gleiten, die Spur mit verlangenden Küssen zu verfolgen und seine Fingerspitzen dabei weiter hinauf wandern zu lassen.
Und mit jeder Bewegung mit jedem Stöhnen wurde es unerträglicher. Kiseop hasste wie gut er ihn kannte und wie schlecht er ihn zu befriedigen wusste. Nicht auf die körperliche Art - sondern auf einer Ebene die selbst Kiseop nicht zu benennen wusste.
Kiseops Rücken bäumte sich auf und er presste sich näher - tiefer - weiter in das, von dem er sich erhoffte es würde ihn füllen. Würde die Leere und Stille in ihm mit einem Feuerwerk an ungekannten Emotionen füllen. Doch er fühlte nichts außer dem angenehmen Prickeln von Erregung. Und da war nichts außer ihm und Soohyun. Nichts außer ihrem heißeren Stöhnen und Händen die versuchten irgendwo halt zu finden wo keiner war.
Und mit jedem tiefen Stoß. Mit jedem Wimmern und Flehen, jedem Endgegendrücken und Ausstoß seines Namens, konnte er sich fallen spüren. Immer und immer weiter fallen, ohne Halt und ohne Grund.
Er fiel.
Tief.
In etwas das er nicht benennen konnte.
Doch als seine milchigen Beine sich um Soohyun's Hüften schlossen, ihn schmerzlich an ihn zogen als sein Rücken sich aufbäumte um ein letztes hilfloses Zeichen zu geben, wurde es auch ihm bewusst.
Sie hielt nichts zusammen, außer Kiseops stählerner Griff um seine Hüften.
Und als er sich zu Kiseop hinunter lehnte um seine Tränen weg zu küssen, wusste er, es war vorbei.
Sie hatten ausgelöscht was einst zwischen ihnen war. Sie hatten ihr Gedächtnis von einem gemeinsamen Ich befreit.
Und ihnen blieb nichts, als die Wärme die sie teilten, als sie zusammen über den Tisch gebeugt weinten.
Die Leere mit Tränen und stillen Entschuldigungen füllten.
Als Kiseop den Ring von seinem Finger streifte, spürte er, wie die Leere
in ihm langsam abebbte. Wie sie etwas wich, das er schon lange nicht
mehr gespürt hatte.
Und als er einen letzten Blick auf Soohyun's schlafende Gestalt richtete, wurde ihm bewusst, dass ihre Versprechen nicht ganz so leer gewesen waren wie er immer gedacht hatte.
Mit einem Lächeln beugte er sich hinab um ihn liebevoll zu küssen.
Er konnte die Zeit nicht zurück drehen.
Konnte Dinge nicht geschehen machen, die ungeschehen geblieben waren.
Doch Soohyun hatte ihm gezeigt das Versprechen nur immer so leer waren, wie man sie beließ.