Thiel/Boerne Adventskalender (12.Dezember) - Eine Münsteraner Weihnachtsgeschichte in Drabble-Form

Dec 11, 2011 22:15


Genre: Romanze
Rating: P 6 (denke ich)
Pairing: Thiel und Boerne (aber Nadeshda und Alberich und Vaddern haben auch einen Auftritt)
Beta: Mein Dank gilt cara_melodi !!

Zusammenfassung: Ich habe mich mal wieder an Drabbles versucht und dieses Mal eine ganze Geschichte daraus gemacht. Die Geschichte ist Thiel POV, aber auch Boerne hat kleine Szenen für sich, die zum besseren Verständnis dienen sollen.
Viel Spaß und Freude beim Lesen!

Eine Münsteraner Weihnachtsgeschichte in Drabble-Form

Sommer, Sonne, Weihnachten
„Nein, Vaddern, ich werde nicht mit dir nach Indien fliegen. Was soll ich da überhaupt?“
„Junge, nun sei doch nicht immer so verbohrt. Indira und ich werden dieses Weihnachten zusammen verbringen und du gehörst zur Familie, also kommst du mit“, erklärte Thiel Senior.
„Nein, das werde ich sicher nicht. Weihnachten in Indien, mit Indira und 30 Grad im Schatten, soweit kommt‘s noch!“, protestierte Frank und stieg hastig aus dem Taxi seines Vaters.
Ohne weiter auf seinen Vater zu achten, warf er die Autotür hinter sich zu. Weihnachten ohne Schnee - niemals, dachte er noch, während er nach seinem Haustürschlüssel kramte.

***

Einsam - Zweisam - Zu viele
Das Licht im Hausflur war immer noch defekt. Leise vor sich hin fluchend stieg Frank die Treppen zu seiner Wohnung empor. Kaum hatte er sie erreicht und den Schlüssel ins Schloss gesteckt, öffnete sich die nachbarliche Wohnungstür.
„Guten Abend, Herr Thiel“, flötete Boerne und bekam nur ein Grummeln zur Antwort. Der hatte ihm noch gefehlt, dachte Frank, und machte Anstalten, in seine Wohnung zu gehen.
„Was machen Sie dieses Weihnachten?“, kam dann doch etwas unerwartet Boernes Frage und Frank stoppte.
„Nichts.“
„Wunderbar, dann haben Sie jetzt den kulturellen Höhepunkt des Jahres vor sich!“
Weihnachten mit Boerne, dachte Frank, na prima.

***

Liebe Gäste, lieber Thiel …
„Liebe Gäste … liebe Freunde, nein.“ Karl-Friedrich stand vor dem Flurspiegel in seiner Wohnung. Er wollte gut vorbereitet sein und die Einübung einer Begrüßungsrede für das bevorstehende Weihnachtsessen gehörte unabdingbar dazu. Zwölf Gäste hatte er eingeladen, aber nicht alle waren mit ihm befreundet. Nicht alle? Nur Thiel konnte man mit viel Wohlwollen als Freund bezeichnen. Nicht alle würden seiner Einladung folgen, genau wie letztes Jahr. Morgen würden die Absagen kommen, dachte er mit Unbehagen. Letztes Jahr kamen sie alle am 19. Dezember. Nur Thiel würde kommen, daran hatte er keinen Zweifel und genauso war es auch geplant - Weihnachten mit Thiel.

***

Die Absage
Etwas verloren blickte Frank vor sich hin. Er grübelte schon seit Stunden, wie genau er vorgehen sollte. Einfach rübergehen und klingeln? Klingeln und absagen? Das konnte er nicht machen. Boerne wäre beleidigt und ein beleidigter Boerne war auch ein Garant für schlechte Stimmung. Also nicht absagen und lieber alles über sich ergehen lassen? Frank war ratlos und musterte nun schon zum wiederholten Male den Kaffeefleck vor ihm auf dem Tisch. Verträumt dachte er darüber nach, was er Boerne schenken könnte, schließlich müsste er für das Weihnachtsessen auch ein Geschenk besorgen. Frank grinste und stellte sich selbst als Geschenk verpackt vor.

***

Das perfekte Geschenk
Obwohl er den Gedanken, sich selbst zu verschenken, immer noch urkomisch fand, machte sich Frank nun doch auf den Weg und durchforstete alle erdenklichen Geschäfte Münsters auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Aber ohne Erfolg. Er wollte sich nicht blamieren. Wenn er schon nicht mit den anderen Gästen mithalten konnte, was Rang und Namen anging, so wollte er sie doch ausstechen, indem er Boerne das schönste Geschenk schlechthin machte. Nur was? Nach zwei Tagen erfolgloser Suche gab er sein Unterfangen auf. Während er sich auf den Weg zur Rechtsmedizin machte, kam ihm aber dann doch eine Idee. Frau Haller!

***

Rettung in Not
„Frau Haller, wie lange kennen Sie eigentlich schon Boerne?“, platzte Frank sofort mit seiner Frage heraus, kaum dass er das Büro von Boernes Assistentin betreten hatte.
„Guten Tag, Herr Thiel“, grüßte sie ihn und wandte sich von ihrem Mikroskop ab. „Einige Jahre, wieso?“
„Dann kennen Sie ihn ja richtig gut, oder?“, bohrte Frank weiter und sah Frau Haller dabei fast hilflos an.
„Sie suchen ein Geschenk, stimmt’s?“, bemerkte die kleine Frau und grinste ihr Gegenüber an.
„Woher…?“, stutzte Frank, konnte sich dann aber seinerseits kein Grinsen mehr verkneifen. Er war durchschaut, ganz offensichtlich. „Und? Haben Sie eine Idee, Frau Haller?“

***

Kaufrausch„Soll ich es Ihnen einpacken oder nehmen Sie es so mit?“, fragte die Verkäuferin und Frank nickte.
„Ja, bitte einpacken, das wäre sehr nett.“ Er beobachtete ganz genau, wie die Frau das Geschenkpapier zuschnitt, den Artikel darin vorsichtig einpackte und mit einem goldenen Geschenkband verschnürte. Es sah wirklich ordentlich und liebevoll verpackt aus, so gut hätte Frank es niemals hinbekommen, gestand er sich ein und nahm dankend die Tüte entgegen.
Kaum auf der Straße hätte er vor Freude in die Luft springen können. Endlich! Er hatte ein Geschenk, das perfekte Geschenk für Boerne! Summend machte er sich auf den Heimweg.

***

Unverhofft kommt nicht oft„CHEF?!“
„Ja, was denn, Nadeshda?“, fragte Frank und steckte den Kopf aus seiner Bürotür.
„Tschuldigung, Professor Boerne ist da und möchte Sie sprechen.“
Etwas verwirrt, da Boerne sich nie anmeldete, sondern einfach in sein Büro marschierte, trat Frank in den Korridor und sah sich suchend um.
„Wo ist er denn?“
„Er wartet draußen auf Sie. Hat irgendwas gefaselt von Weihnachtsmarkt, Punsch und Vorfreude oder so“, bemerkte Nadeshda neugierig ihren Chef musternd.
„Weihnachtsmarkt“, nuschelte Frank verwundert, griff dann aber doch seine Jacke vom Garderobenhaken und machte sich auf den Weg zum Ausgang. „Ich mach mal Pause“, rief er Nadeshda noch zu.

***

Weihnachtliche Vorfreude - Teil I„Was machen Sie hier?“
„Ich hole Sie ab, ist doch offensichtlich, oder hat Ihre Assistentin Ihnen das nicht mitgeteilt?“, erklärte Boerne.
„Und wieso?“
„Thiel, dass man Ihnen immer alles mehrfach erklären muss“, tadelte Boerne gespielt. „Wir gehen auf den Weihnachtsmarkt.“
„Jetzt? Es ist 14 Uhr, Arbeitszeit“, entfuhr es Frank.
„Schon, aber ich möchte ein wenig die weihnachtliche Vorfreude genießen und was wäre da besser geeignet als ein Weihnachtsmarktbesuch, ein schöner Becher Glühwein und meinetwegen auch eine Bratwurst, wenn Sie mögen“, schwärmte Boerne.
„Am Nachmittag?“
„Abends ist es viel zu voll, man wird ständig angerempelt und muss auf jeden Schritt achten.“

***

Weihnachtliche Vorfreude - Teil II„Thiel, ich muss Ihnen etwas sagen“, begann Boerne das Gespräch, während sie beide an einem Imbisstisch standen und ihre Hände am Glühwein wärmten. „Zu dem Weihnachtsessen bei mir…“ Boerne räusperte sich. „Die anderen haben abgesagt. Wir sind nur zu zweit.“
Frank konnte das Unbehagen in den Gesichtszügen des anderen deutlich erkennen. Dachte Boerne etwa, dass er auch absagen würde? Sein Magen schnürte sich unangenehm zusammen und erinnerte ihn so daran, dass er ebenfalls mit dem Gedanken, abzusagen, gerungen hatte.
„Ich werde kommen, reicht das?“, antwortete Frank. Hatte er sich das eingebildet oder war da ein Aufblitzen in Boernes Augen gewesen?

***

Weihnachtliche Vorfreude - Teil IIIAuf dem Nachhauseweg war es schon dunkel, dabei war es erst kurz nach Fünf. Keiner von beiden hatte noch große Lust aufbringen können, sich noch einmal ins Büro oder Institut zu bewegen, deshalb hatten sie sich für den Heimweg entschieden - zu fuß, träge vom Glühwein, Bratwurst und dem Schlendern über den Markt.
„Und haben Sie Ihren vorgeschobenen Feierabend bereut?“, fragte Boerne in die behagliche Stille hinein.
„Kein bisschen. Sie hatten wirklich Recht, so ein Weihnachtsmarktbesuch mitten am Tag hat auch was und …“, doch weiter kam Frank nicht, zu sehr staunte er über die ersten Schneeflocken in diesem Winter.

wird fortgesetzt ...

drabble, thiel/boerne adventskalender 2011, fanfiction thiel/boerne

Previous post Next post
Up