Für
ficathon_de, Supernatural, Sam/Dean, Kink: beißen, PG-15, "Bis wann?"
-----------------
Sam stieß die Hotelzimmertür auf; Regen fiel als ungebetener Gast herein, bevor er einen Schritt tun konnte. Dean gab ihm einen Stoß, der ihn das Gleichgewicht verlieren ließ.
Einen Moment schwankte er, ohne zu fallen. Die Welt drehte sich in ihren Bahnen, bis er sich drehte und Dean anstarrte. Das Gesicht seines Bruders war schmerzverzerrt. Dean warf die Tür zu. Sein nackter Oberkörper zitterte wie damals, als es noch Angst und Kälte gegeben hatte. Wasser kippte draußen weiter vom Himmel, als wenn es sie selbst hier noch ertränken wollte.
„Krieg dich ein“, sagte Sam bitter. Seine Stimme hatte das Zittern der alten Gefühlswellen übernommen, wie man in ein Paar Hausschuhe schlüpfen mochte. „Kann nichts dafür, dass -“
Die Faust raste auf ihn zu, traf ihn mitten in der Stirn. Jahre zogen in seinem Kopf vorbei, Momente, in denen er auf Schmerzen wie diese vorbereitet worden war. Immer wachsam sein. Fäuste heben, bevor es ein anderer tun konnte.
Sams Füße gaben nach. Wasser rann aus seinem Haar, während er sein Shirt über den Kopf zog und in eine Ecke warf - zitternd, mit schmerzenden Zähnen.
Dann hob sich die Faust wieder - und dieses Mal sah er sie früh genug, um die eigene zu erheben. Sie kollidierten, wie sie es zeit ihres Lebens getan hatten.
Der Aufprall auf dem Boden vermischte sich mit Donner, der das Zimmer zum Zittern brachte. Sams Finger versuchten in dem kurzen Haar Halt zu finden.
„Da hab ich mehr Erfolg, Sammy“, knurrte Dean heiser.
Sam trat zu und traf Luft, weil ihre Köpfe, so unterschiedlich sie auch denken mochten, letztlich dieselbe bittersüße Sprache verstanden. Dean lachte und schlug Sams Kopf wieder zu Boden, fester.
„Lass mich los, Mistkerl.“
„Und dann? Was dann? Machst du dann so weiter, hm? Bis wann? Bis WANN, Sammy?“
Als Dean seinen Kopf noch einmal zu Boden krachen ließ, biss Sam zu, in den Hals, immer in den Hals. Biss, dass seine Zähne sich in Haut vergruben, biss, dass er mit den Zähnen abzurutschen drohte und mehr Schmerz in ihnen spürte, als in seinem Schädel erwacht war. Dean stöhnte. Finger gruben tiefer, zerrten an jedem Haar, das sie zu fassen bekamen.
„Verdammte Scheiße, hör auf damit, du Mistk-“
Er riss die Zähne zurück wie damals, als sie noch hatten lachen können und es keinen Regen und keinen Schmerz gegeben hatte, nicht diesen Schmerz, nicht dieses Maß an Verlangen. Deans Augen leuchteten selbst in der Dunkelheit des Zimmers. Sam schaute es lange genug an, um dem Leib einen Stoß zu geben und ihm hinterher zu hasten. Arme festzuhalten, die es gewagt hatten, ihn zu schlagen, die sich immerzu herausnahmen, ihn zu packen und zu lenken und in Richtungen zu drehen, in die er nicht wollte.
„Sammy -“
Diesmal packte Sam den Kopf und schlug ihn gegen den Nachtschrank. Die Lampe zitterte, rutschte und schlug neben ihnen auf dem Boden auf, blind und nutzlos. Seine Finger wühlten sich in die feuchte, kalte Haut. Er dachte an Fleisch, während er biss - Fleisch, während er das Schlüsselbein zwischen die Zähne nahm und zu graben versuchte, tiefer, so viel tiefer, um das Blut zu erreichen, genug für ihn und für das, was es in ihm besitzen wollte.
Dean stöhnte wieder - und dieses Mal zog er ihn näher. Das Lachen war fast liebevoll, das eines Geliebten, das eines Bruders. Lippen suchten die seinen. Zähne bissen zu. Die Unterlippe begann zu bluten, als wäre sie abgerissen und würde sinnlos an seinem Kinn hinabtropfen. Deans Penis presste sich so heiß gegen seine eigene Hüfte, dass den Schlag vergaß.
„Fester. Wenn schon, dann fester, Idiot“, sagte Dean.
Kein Licht, um Deans Züge zu sehen - gerade genug durch das beständige Blitzen, dass er von den Lippen abließ. Tiefer rutschte, Deans Hände wieder in seinem Haar, wo sie zerrten und sich Nägel in seine Kopfhaut bohren wollten. Seine Zähne pochten, als wären sie entwurzelt.
Er biss in die Hüfte, um den Schmerz abzulenken. Tastete zittrig tiefer, nach Deans Gürtel, auf dem immer noch Regentropfen glänzten. Dean lachte heiser. Es war ein gutes, absurdes Geräusch, ein Gurgeln, das in seiner eigenen Kehle weiterzuwachsen schien.
„Okay, okay, hast mich durchschaut, Idiot. Jagen macht immer hungrig.“
Der Gürtel war offen. Sam zerrte die Boxershorts mit Fingern hinab, die nicht mehr ihm gehörten. Hitze pulsierte in seiner Stirn, in seinem Hals, in seinen Zähnen. Als er dieses Mal biss, war das Stöhnen schmerzverzerrt, und das war gut, das war viel besser als alles andere.
„Sam, okay, gut, das -“
Er biss fester, ließ mit den Händen die bebende Hüfte los, glitt seine eigene entlang. Seine Erregung war selbst durch den feuchten Stoff prall und hilflos in seinen Fingern. Seine Zähne gruben sich tiefer.
Tiefer in das gute, gute Fleisch.
„Sam!“
Sam spürte den Schlag nicht. Sein Schädel hatte genug von ihnen hingenommen. Die Hüfte wollte von ihm fortkriechen. Seine Zähne glitten weiter, brennend in seinem eigenen Mund und seinem eigenen Herzen.
„Sam, du Arschloch tust mir WEH!“
Er kam in einem einzigen hilflosen, unbefriedigenden Schwall, kaum, dass er den Hoden spürte, seine Fülle, alles, was er zu geben hatte, alles, was er freibeißen wollte. Draußen donnerte es wieder. Dunkelheit schloss sich fester um ihn. Fest genug, dass er in sich zusammensackte und liegen blieb, bis ihn Dean grob an den Schultern packte und aufs Bett zerrte.
„Mistkerl. Und? Was hat es dir gebracht?“
Sam schaute auf, ohne etwas zu sehen. Atem kam rasselnd aus seiner Kehle.
Dean schüttelte den Kopf. „Wir sollten mal darüber reden. Ernsthaft.“
Sam sagte nichts, obwohl er von Geschmack und Erinnerungen sprechen wollte, davon, dass er schmecken musste, was Dean war, davon, dass er es immer noch nicht konnte, davon, dass er Dinge nicht verstand, nicht einmal die, die ihm sein eigenes wirres Herz in seinem elenden Sein auferlegte. Sein Körper schob ihn unbeholfen in einen Schlaf, der aus Ohnmacht bestand. Er sah nicht, wie ihn Dean zudeckte und lange nur dastand, unsicher, was er tun sollte, wie es weitergehen sollte. Als sich Dean in sein eigenes Bett legte, war der Regen draußen leiser geworden.