Ficathon:
Kinkster's ParadiesFandom: Chroniken der Unterwelt
Characters: Jace, Alec, Clary, Isabelle & Simon
Pairings: Jace/Alec, Clary/Izzy
Rating: P-16
Warning: Alkohol
Prompt: Clary setzte sich auf. "Meint ihr, es bestünde vielleicht die Möglichkeit, dass ihr beide..." Sie deutete auf Jace und Alec. "Das wäre irgendwie total sexy." von
xxaubergineblaq Der Raum war erfüllt von Gekicher, schief klingender Klaviermusik und einem Duft, der eine Mischung zwischen Alkohol, Parfüm und allen möglichen Sorten von Knabberzeug war. Vielleicht war es manchmal einfach keine gute Idee, junge Menschen allzulange allein zu lassen.
Doch genau das war die Ausgangssituation. Die meisten Schattenjäger waren nach Idris geordert worden und das Institut war bis auf Jace, Alec und Isabelle völlig leer gefegt. Alec - als Ältester - hatte lange Widerstand geleistet, als seine Schwester ihm mitgeteilt hatte, dass sie hier ihren Geburtstag feiern wollte. Mit all jenen, die sie mochte - Clary und Simon eingeschlossen.
»Ich bin alles andere als überzeugt von dieser Idee«, hatte ihr großer Bruder gesagt.
»Das ändern wir schon noch«, war ihre prompte Antwort gewesen und so oft er auch auf sie eingeredet hatte - wenn sich Izzy einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie das auch durch.
Und nun waren sie alle hier im Klavierzimmer, mit reichlich Alkohol intus, und auch wenn sich Alec vorgenommen hatte, keinen einzigen Schluck zu trinken, so hatte er sich von der lockeren Atmosphäre doch einlullen lassen und fühlte sich duselig genug im Kopf, um über Simons zumeist eher schlechte Witze teilweise herzhafter zu lachen, als alle Anwesenden es von ihm gewohnt waren.
»Jace ... lass es ... du triffst die Noten nicht mehr richtig, Mann ...«, warf Simon ein. Er hatte keinen einzigen Schluck getrunken, aber auch er war von dem Geruch, der in der Luft hing und so intensiv von seinem Körper aufgesogen wurde, leicht benebelt im Kopf. Aber noch nicht genug, um nicht zu erkennen, dass die Noten, die der blonde Schattenjäger da spielte, nicht richtig sein konnten. Vielleicht klang das auch nur in seinen Ohren so schief.
Alec, der hinter Jace an der Wand lehnte und ein hohes Cocktailglas in der Hand hielt, musste dem wohl oder übel zustimmen. Grinsend nahm er einen Schluck, ehe er unbeholfen die Schultern hob. »Das ist eben seine eigene Interpretation. Lass ihn doch ...«
»Ich mein ja nur.«
Simon blickte neben sich, wo Clary und Isabelle so nahe beieinandersaßen, dass man meinen könnte, die beiden würden in den nächsten Minuten mehr tun, als nur kichernd über Dinge zu sprechen, die so schnell über ihre Lippen huschten, dass nicht einmal er sie noch verstehen konnte, auch wenn er unmittelbar neben ihnen saß. Sie schienen über irgendetwas zu schmunzeln und blickten dabei immer wieder zu den beiden Männern am und in der Nähe des Klaviers. Er hatte seine beste Freundin noch nie mit solch roten Wangen gesehen, wie Clary sie gerade aufwies. Auch der Gesichtsausdruck war ihm neu.
Vielleicht sollten sie hier mal frische Luft hineinlassen ...
Doch gerade in den Moment, als sich Simon aufopfern wollte, um genau das zu erledigen, sprach Clary laut aus, was Izzy und sie wohl gerade so amüsiert und leise diskutiert hatten.
Die Rothaarige, die bis jetzt gemeinsam mit Alecs Schwester mehr auf dem Sofa gelegen als gesessen hatte, setzte sich auf. »Meint ihr, es bestünde vielleicht die Möglichkeit, dass ihr beide ...« Sie deutete auf Jace und dann auf Alec. »Das wäre irgendwie total sexy.«
Während sich der Älteste im Raum fast an seinem Drink verschluckte, lachte Jace nur und spielte ungerührt weiter. »Oh, Clary ... du bist ja verdorbener, als ich dachte.«
»Was denn? Traust du dich nicht?«
Sie klang sehr betrunken, das bemerkte nicht nur Alec, aber er selbst fühlte sich gerade auch alles andere als nüchtern. »Hey! Ich hab da wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden, oder?«
»Ich? Mich nicht trauen? Tzz ...« Jace klimperte die letzten Noten des Stückes hinunter und klappte dann das Bord hinunter, ehe er sich schwungvoll aufrichtete. Nur der Ausfallschritt, den er machen musste, um sein Gleichgewicht zu behalten, machte deutlich, dass auch er ein Glas zu viel gehabt hatte. »Ich hab vor gar nichts Angst.«
»Dann beweis es!«
Clary gluckste vergnügt und sah mit großen Augen dabei zu, wie sich Jace hinter dem Hocker hervor kämpfte und dann zu Alec ging, der ihn nur entsetzt anschaute.
»Jace ...«
»Ach, komm schon, Alec! Die Mädels wollen eine gute Show. Geben wir ihnen eine, die sie nicht so schnell vergessen werden.«
»Das ist nicht, was ...!«
Das Glas in seiner Hand war das Einzige, an das sich Alec klammern konnte, als Jace ihn am Kragen seines Hemdes packte und näher zog. Die restlichen Worte wurden von den vollen Lippen seines Parabatai getilgt. Ein Kuss, den er einfach nicht erwidern konnte. Nicht an solch einem Ort, nicht in solch einer Situation. Stattdessen versteifte er sich und von Jace kam ein unzufriedenes Murren, als er sich von ihm zurückzog.
»Wow ... da hätte ich auch ne Schaufensterpuppe küssen können ...«
»Wir konnten das hier gar nicht richtig sehen!«, beschwerte sich Izzy, die es besser wissen sollte. Schon wenn sie in das Gesicht ihres Bruders blickte, sollte sie erkennen, dass das ganz und gar nicht das war, was er gerade wollte. Aber sie sah es nicht. Sie war betört von Clarys Anwesenheit und ihrem Duft, genauso wie vom Alkohol und dem stillen Wissen, dass Alec sehr wohl diese Nähe zu Jace wollte - tief in seinem Herzen. Das war schon seit Jahren so.
Und wie Alec sie wollte.
Nur nicht vor allen anderen und nicht in so einem trunkenen Zustand. Alec lief rot an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber keine Silbe schaffte es über seine Lippen.
Schaufensterpuppe?
Während Jace noch lachte, kam ein tiefes Grollen aus Alecs Kehle. Sein Glas klirrte leise, als er es unsanft auf dem Klavier abstellte, nach Jace griff und ihn nun seinerseits zu sich zog. Der Blonde war so überrumpelt, dass er über seine eigenen Füße stolperte und Alec direkt in die Arme fiel.
Simon pfiff leise durch die Zähne.
Dieser Kuss sah nicht mehr so unschuldig aus wie der vorangegangene. Alec hatte den Mund geöffnete und verschloss den seines Parabatai vollkommen. Die Mädchen kicherten und kuschelten sich noch mehr aneinander. Izzy fand es nicht allzu befremdlich, ihren Brüdern dabei zuzusehen, wie sie sich küssten. Sie hatte es sich so oft vorgestellt, seit Alec sich ihr gegenüber geoutet und gleichzeitig seine Liebe zu Jace gestanden hatte. Aber das, was sich ihr bot, übertraf jede Vorstellung. Alec war nicht anzumerken, dass er im Grunde keinerlei Erfahrung in derlei Angelegenheiten hatte. Vielleicht hatte er heimlich mit Magnus geübt, auch wenn sich das noch schwerer vorstellen ließ, als das, was sich da gerade abspielte.
Isabelle schmunzelte und beugte sich zu Clary, die gebannt den leise schmatzenden Lauten lauschte, als Jace - der Alec ganz sicher in nichts nachstehen wollte - den Kuss zu erwidern begann.
»Findest du das auch so ... anregend?«
Das hübsche Gesicht wandte sich dem ihren zu und sie bekam ein trunkenes Lächeln geschenkt. »Schon. Das ist wirklich sehr sexy.«
»Hm ... du bist gerade auch ziemlich sexy, mit deinen geröteten Wangen.«
Izzy hob ihre Hand und strich über die hitzige Wange. Dann wagte sie den langsamen Vorstoß und ganz zart berührten ihre Lippen jene der Rothaarigen.
Simon wusste nicht wirklich, was hier gerade passierte. Blinzelnd musterte er die beiden Jungs am Fenster, ehe sein Blick zu den Mädchen an seiner Seite wanderte. War ... irgendetwas in den Drinks gewesen? Er rieb sich verlegen den Hinterkopf und musterte die Getränke. Magnus hatte den Alkohol spendiert und eigentlich waren die ganzen Flaschen auch noch geschlossen gewesen. Allerdings hatte er ihnen auch ein paar Pulverchen mitgegeben, die sie zur Farbveränderung der Cocktails beimischen konnte. Ihm wurde gerade klar, dass diese verschiedenen Pulver ganz sicher nicht nur zur Färbung gedacht gewesen waren. Vielleicht war der Hexenmeister etwas eingeschnappt, weil er nicht eingeladen worden war, dabei war Isabelles Erklärung dafür recht simpel: Magnus hätte aus der Feier eine riesige Party gemacht und Izzy hätte keinen der Besucher gekannt. Letztlich hatte er es mit einem Winken abgetan und gemeint, sie wären eh noch nicht alt genug für eine richtige Party.
Natürlich und deswegen das Pulver, um uns doch ein bisschen an seiner Welt teilhaben zu lassen, mutmaßte Simon für sich und strich sich über das Kinn. Er fühlte sich gerade gar nicht ausgeschlossen. Überhaupt nicht.
Er würde wohl immer der Nerd bleiben, der niemanden abbekam.