[Harry Potter/Doctor Who]Immer wieder diese Tage

Jun 16, 2008 19:31

Titel: Immer wieder diese Tage
Reihe: Severus Snapes unheimliche Begegnungen der nervenraubenden Art: Teil 1 - Abarai Renji (Bleach)
Fandom: Harry Potter/Doctor Who
Spoiler: Potter: DH Kapitel 33 (Severus' bestimmter Kindheitsfreund) - Doctor Who: Folgen 5&6 der 2. Staffel
Charaktere: Severus Snape, Zehnter Doktor; ferner Albus Dumbledore und drei Special Guests
Wörter: 3477
Zusammenfassung: Severus hat schon wieder einen dieser Tage im Leben. Er braucht dringend einen Doktor. Auch wenn er nicht will.
Rating/Warnings: G - unbetaed, sehr gehetzt, etwas überspitzt dargestellt?, haufenweise Anspielungen auf die verschiedensten Sachen und vollkommen wirr! (wie der Doktor halt X3)
Dislcaimer: Harry Potter und seine Charaktere gehören nicht mir, sondern Joanne K. Rowling; Doctor Who und seine Charaktere gehören ebenfalls nicht mir, sondern Sydney Newman, C. E. Webber und Donald Wilson; ich leihe sie mir lediglich aus ohne einen kommerziellen Nutzen daraus zu ziehen.
Archivierung: Genbattle
Anmerkung: Für den Genbattle auf ficathon_de; Prompt: Doctor Who/Harry Potter; Ten, Snape, Gen: Hogwarts
Ich hab mich absichtlich nicht darum bemüht es auf Kommentarlänge zu kürzen, weil mir das wie Frevel vorkam. Leider ist es auch nicht so geworden, wie ich es haben wollte und vor allem ist das Ding schon wieder total plotlos, aber in der Kürze der Zeit habe ich es jetzt nicht besser hingekriegt. Aber ich musste es schreiben! Und es hat Spaß gemacht zu schreiben X3
Es war mein erstes Mal Doctor Who schreiben, ich hoffe ich habe ihn wenigstens annähernd getroffen. Oh, und die Fachausdrücke sind englisch, weil ich mir nicht mehr sicher war mit den deutschen Übersetzungen. Ich hänge etwas hinterher in der deutschen Ausstrahlung.
(Ich habe kurzentschlossen eine Reihe daraus gemacht, aber man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um es zu verstehen.)
Und das Ding ist so gar nicht überarbeitet, ich hab immer noch keine Zeit *muss jetzt Fußball gucken gehen*

Immer wieder diese Tage

Es war schon wieder einer dieser Tage. Severus hätte es wissen müssen. Er hatte wieder dieses Gefühl gehabt, dass irgendetwas an diesem Tag passierte, das ihm nicht gefallen würde! Aber er hatte es wieder nicht beachtet und nun stand er dort in Hogwarts' Gängen vor einer großen, altmodischen blauen Polizeibox.

Er hasste das Ding jetzt schon. Er hatte es schon immer gehasst!

Innerlich seufzte Severus auf und starrte den Mann an, der aus dem Polizeihäuschen gekommen war. Dieser Mann stand mit dem Rücken zu ihm und tastete mit einer Hand die Mauern ab, während er in der anderen etwas hielt, das blau leuchtete und komische Geräusche von sich gab. Schallgeräusche, schoss es Severus durch den Kopf, aber er schüttelte diesen Gedanken schnell ab und räusperte sich, seinen Zauberstab erhoben, von dem zeitgleich ein glühendes Licht ausging.

Der Mann vor ihm schoss herum und starrte ihn an. Severus zog unwillkürlich die Augenbrauen hoch. Was war denn das für eine Version?

*

Der Doktor verzog überlegend den Mund, während er die massive Wand vor sich mit dem Sonic Screwdriver untersuchte. Eine dicke, dicke Mauer mit alten, alten Steinen. Das konnte er sehen. Allerdings hatte er keine Ahnung, wo sich diese dicke, dicke Mauer mit den alten, alten Steinen befand.

Die TARDIS hatte aus irgendeinem Grund verrückt gespielt und ihn an irgendeinen Ort und in irgendeine Zeit gebracht. Angesichts des seltsamen Benehmens der TARDIS nach der Landung, musste er wohl hinzufügen, dass er sie ihn auch in irgendeine parallele Welt gebracht hatte. Jedenfalls benahm sie sich ähnlich wie damals mit Rose und Mickey in dem alternativen London, auch wenn sie nicht ganz ausgebrannt war und nach etwas Ruhezeit wohl problemlos den Rücktritt antreten konnte.

Bis dahin wollte er herausfinden, wo genau er jetzt gelandet war. Er schien immerhin noch auf der Erde zu sein, aber mehr wusste er auch nicht. Diese Wand konnte alles sein! Die Kerker Trojas, das Innere der chinesischen Mauer, eine der alten Inka- oder Mayastätten (da fiel ihm ein, er musste mal wieder Machu Picchu um 1500 besuchen, das Essen da war das beste des gesamten Inkareichs gewesen!), er konnte sich sogar in einer der alten ägyptischen Pyramiden befinden (oh, Cleo musste er auch dringend wieder besuchen; aber ein bisschen konnte sie noch warten, dann würde sie ihre Nase so hinreißend rümpfen, wenn er endlich wieder kam)!

Gut, der Sonic Screwdriver zeigte ihm schließlich, dass er sich wohl in Großbritannien befand. Jedenfalls ließ die Zusammensetzung der Steine darauf schließen. Das erste Jahrtausend nach Christus (dem 1.). Wenn man jedoch das Alter des Mörtels dazu nahm, war es wohl eher weitere 1000 Jahre später. Also wahrscheinlich Ende des 20. Jahrhunderts nach Christus (dem 1.).

Außerdem schien noch irgendetwas anderes zwischen den Steinen zu stecken; etwas, dass der Sonic Screwdriver nicht identifizieren konnte, aber vielleicht lag das auch nur an dieser Welt. Oder dem Alter der Steine, das zu alt für seinen Geschmack war. Er hätte gerne mal wieder ein paar Wikinger getroffen. Wikinger waren ungemein lustige und gut gelaunte Leute. Und trinken konnten die! Das war unglaublich!

Nun gut, vielleicht würde er hier ja auch ein paar lustige und gut gelaunte Leute kennen lernen und-

Ein Räuspern hinter ihm ließ den Doktor herumfahren, instinktiv den Sonic Screwdriver erhebend, wie einen...

Der Doktor blinzelte, als er plötzlich in das helle Licht blickte, das von der Spitze des Holzstabes ausging, den der Mann ihm gegenüber in der Hand hielt. Der Doktor blinzelte erneut, diesmal verwirrt.

... wie einen Zauberstab. Ja, so hatte er den Sonic Screwdriver erhoben. Wie einen Zauberstab. Er konnte nicht weiter über die Bedeutung dieser Handlung nachdenken, denn der andere Mann fragte ihn:

„Kann ich Ihnen helfen?“

Oookay. Gut gelaunte, lustige Leute würde er wohl nicht treffen, wenn die Menschen hier alle so waren wie dieser Kerl. Trotz seiner Worte hatte seine Stimme nämlich verdammt unfreundlich und schneidend geklungen. Dazu blickte er auch nicht gerade sehr nett drein mit seinen schwarzen Käferaugen und der großen Hakennase und den fettigen Haaren, den gelben Zähnen und der schwarzen... Robe...

Moment! Was?!

Der Doktor blinzelte wieder und trat einen Schritt vor. Sein Gegenüber hob den Stab etwas höher und schien sich auf einen Angriff gefasst zu machen, aber der Doktor schwenkte nur seinen Sonic Screwdriver hoch und runter. Mensch, eindeutig. Aber das konnte doch nicht sein. Oder?

Der Doktor sah sich um. Die Mauern würden passen. Das Alter, die Beschaffenheit. Und das nicht Identifizierbare in den Steinen! Natürlich! Dass er nicht gleich darauf gekommen war! Wie dumm von ihm.

„Oooohhhh!“, gab der Doktor schließlich von sich und ein Grinsen stahl sich auf sein Lippen. Der Mann vor ihm zog die Augenbrauen hoch.

„Hogwarts!“, sagte der Doktor und klopfte auf die Mauer neben sich, wie einem alten Freund auf die Schulter. Er fühlte sich auch so, er hatte die Bücher so oft gelesen, in allen Zeiten der Erdgeschichte, und sich immer gewünscht das mal selbst sehen zu können und nun stand er endlich hier in den großen, dunklen, muffigen Kerkern von Hogwarts und vor ihm stand:

„Severus Snape!“ Sein Grinsen wurde noch breiter. Wie beschrieben! Der Kerl war wirklich wie beschrieben! „Brillant!“

*

Severus Snape hatte die Augen verengt, als der Doktor seinen Namen ausgesprochen hatte und einen Moment hatte der Doktor befürchtet, dass der andere ihn angriff. Aber er war nur schweigend stehen geblieben und starrte ihn an. Hasserfüllt hätten andere Leute gesagt, aber der Doktor übersah das gekonnt.

„Was wollen Sie hier?“, fragte Severus dann ganz plötzlich mit dieser ihm eigenen, schnarrenden Stimme (Alan Rickmans Stimme war nichts dagegen, das musste er den ausführenden Produzenten der Verfilmungen unbedingt sagen, wenn er wieder in seiner eigenen Welt war).

„Ooooh! Natürlich! Moment!“, meinte der Doktor als Antwort und griff in eine der Taschen seines Mantels. Nachdem er erst noch eine Aufziehmaus (wo hatte er die her?), eine Christbaumkugel (musste er Donna zurückgeben) und ein Paar dicker, bunter Wollsocken (die konnte er Dumbledore schenken, wenn er ihn traf!) herausgeholt hatte - größer innen drin, das gab's hier auch, oder? - zog er sein Psychic Paper hevor, das er Severus hinhielt, während er sagte:

„Ich bin vom Ministerium! Ich soll mir hier in Hogwarts alles genau anschauen!“

Vielleicht klang er ein bisschen zu begeistert für einen Ministeriumsbeamten, aber an dem Papier war nicht zweifeln. Severus starrte das Psychic Paper einige Sekunden an, dann ihn. Der Doktor wurde ein bisschen verunsichert, als Severus' Blick einen „Willst-du-mich-verarschen“-Ausdruck annahm. (Ob er Hauspunkte abgezogen bekommen würde? 10 Punkte von TARDIS-dor/-puff-/claw/-rin! Hach, er musste dringend den Sprechenden Hut fragen, in welches Haus er käme!)

Der Doktor war so in Gedanken versunken (Gryffindor oder Ravenclaw, eins davon würde es sein, aber er war sich nicht sicher welches), dass er nicht verstand, was Severus sagte, als dieser sprach, und musste deshalb nachfragen.

„Was?“

Severus' Auge zuckte (20 Punkte!) und er wiederholte, hörbar genervt: „Das ist ein leeres Stück Papier.“

...

Okay, das hätte er sich denken können. Severus Snape war ein begnadeter Okklumentiker und Legilimentiker. Ja, das hätte er sich wirklich denken können. Gut, was nun? Wenn er ihm die Wahrheit erzählte, würde Severus bestimmt dafür sorgen, dass er in St. Mungos eingeliefert wurde! Ooooh! St. Mungos!

„Wollen Sie die Wahrheit wissen?“, fragte der Doktor grinsend.

„Nein, eigentlich nicht“, war die knappe, niederschmetternde Antwort, die den Doktor tatsächlich ein wenig verwirrt blinzeln ließ. Severus Snape war wirklich genauso unfreundlich, wie Rowling ihn beschrieben hatte. (Ob Rowling zwischen den Welten reisen konnte? Er musste sie mal fragen, wenn er zuhause war.)

„Hat es einen bestimmten Grund, warum Sie hier sind?“, fuhr Severus fort, relativ gelangweilt klingend. Den Zauberstab hatte er inzwischen auch wieder herunter genommen, anscheinend hielt er ihn für keine Gefahr. Gut so. Mit Magie hatte der Doktor nicht ganz so viel Erfahrung. Jedenfalls keine, die er nur aus Büchern kannte.

„Naja... eigentlich bin ich nur zufällig vorbeigekommen“, gestand er Severus ein. Das Geständnis schien diesen nicht sonderlich zu überraschen.

„Also mal wieder falsch eingestellt und falsch gelandet. Wie immer also.“

Der Doktor blinzelte erneut verwirrt. „Was?“

Severus rollte mit den Augen und nickte dann zur Polizeibox hinüber. „Die TARDIS. Ihre Raum-und Zeitmaschine. Doktor!“

Das Grinsen des Doktors gefror ihm auf den Lippen und er konnte nur noch ein Wort herausbringen.

„Was?“

*

Severus knirschte mit den Zähnen. Warum musste so was immer ihm passieren? Es gab so viele Menschen in diesem Schloss. Bei Merlin, es gab nicht nur Menschen in diesem Schloss! Es gab Geister und Zentauren, Halbriesen, Hauselfen und noch massenhaft andere Wesen in diesem Schloss! Aber nein! Es musste natürlich wieder ihn treffen! Es musste natürlich wieder er sein, der sich mit all die seltsamen Gestalten herumschlagen musste, die aus anderen Welten zu ihnen kamen, weil diese Welten zu dumm waren ihre eigenen Geschöpfe bei sich zu halten!

Bei Merlin, er hasste diesen Doktor.

„Was?“, wiederholte der Doktor, als Severus nichts mehr sagte. Severus musste erneut mit den Augen rollen.

„Zeigt sich das Alter schließlich doch? Wie alt sind Sie jetzt? 1000 Jahre?“

„Neunhundertfünf“, antwortete der Doktor tonlos.

„Ist das schon Rentenalter? Wie alt wird ein Timelord durchschnittlich?“

„Was?“, wiederholte der Doktor, langsam etwas hilflos. So was war ihm ja noch nie passiert!

„Welche Regeneration ist das eigentlich? Die neunte?“

„Zehnte...“

„Wieviel sind möglich? Zwölf?“

„Ja...“

„Dann ist es ja bald vorbei. Merlin sei Dank.“

„Was?“

*

Okay. Das war eine unerwartete Situation. Das war eine vollkommen unerwartete Situation! Vor allem, weil er sie noch nie erlebt oder gesehen hatte. Was ja schon allein durch die Tatsache, dass er als Timelord alles sehen konnte, was war, ist und sein wird, sehr beachtlich war.

Der Blick des Doktors fiel auf Severus' Zauberstab, von dem immer noch das Leuchten des Lumos-Zaubers ausging. Konnte man mit einem Zauberstab gleichzeitig zwei Zauber ausführen? Vielleicht sah Severus mit Legilimentik in seinen Kopf. Aber der Doktor war telepathisch gesehen auch nicht sonderlich unbegabt, das würde er ja wohl noch merken! ... Außer er kam langsam wirklich schon ins Rentenalter und war nicht mehr so fit und auf Draht wie in seinen jungen Jahren (in denen er manchmal älter ausgesehen hatte, als es jetzt der Fall war, aber das nur nebenbei).

„Sie haben doch nicht noch eine von diesen Frauen dabei, oder?“, riss Severus ihn ein weiteres Mal aus seinen Gedanken.

„Was?“ Er musste aufhören dieses Wort zu sagen, er wirkte bald zurückgeblieben - aber es war auch sehr verwirrend, wenn eine eigentliche Buchfigur plötzlich alles über ihn wusste!

„Sie haben doch immer irgendwelche Frauen dabei. Ist da noch eine drin?“, Severus nickte zur TARDIS hinüber.

„Nein.“

Severus schien erleichtert. Dann wirkte er kurz nachdenklich. „Was machen Sie eigentlich immer mit diesen ganzen Frauen? Sich paaren?“ Severus schien ein Gedanke zu kommen und er wirkte ein bisschen entsetzt. „Oh Gott, es gibt doch keine Ableger von Ihnen, oder? Nicht, dass es nach der 12. Regeneration weitergeht mit irgendwelchen Söhnen oder Töchtern!“

Dieser Gedanke schien Severus wirklich Angst zu machen und für einige Augenblicke versank er stumm in seinen Albträumen. Der Doktor starrte ihn wieder an - und so langsam war es ihm wirklich egal, ob man ihn für zurückgeblieben hielt:

„WAS?“

*

Severus stellte sich vor, was nach der 12. Regeneration passieren würde. Wenn der Doktor mit jeder Begleiterin mindestens ein Kind gezeugt hatte, dann... oooh. Da drüber wollte er gar nicht nachdenken! Nicht mal ansatzweise. Er schüttelte sich kurz, um diese Gedanken zu vertreiben. Dann sah er den Doktor wieder an.

„Woher kennen Sie mich?“, wollte er wissen. Der Doktor blinzelte und antwortete mit einer Gegenfrage:

„Sollte nicht ich das fragen?“

„Nein, Sie sollen mir antworten, Doktor. Sie reden doch sonst auch so viel, es sollte Ihnen also nicht schwerfallen.“

Ein paar Sekunden konnte der Doktor ihn erneut nur anstarren. Dann musste er überlegen, was er Severus antworten wollte. Die Wahrheit war nicht sehr glaubhaft, aber durch seine ganze Verwirrung fiel ihm nichts anderes ein und so antwortete er schließlich auf Severus' Frage:

„Sie sind eine Figur in einer Buchreihe in meiner Welt.“

Der Doktor war sich sicher gewesen, dass Severus augenblicklich die Heiler aus St. Mungos rufen würde. Umso erstaunter war er, als Severus lediglich meinte:

„In Ordnung.“

Verwirrt sah der Doktor ihn an, aber als Antwort schenkte ihm Severus nur einen bedeutungsvollen Blick. Es dauerte ein paar lange Momente, bis der Doktor es endlich kapierte. Vielleicht wurde er langsam doch etwas älter?

„Ooooh!!“, gab der Doktor schließlich verstehend von sich und das Grinsen kehrte zurück auf seine Lippen. „Was bin ich hier?“

„Fernsehserie“, antwortete Severus knapp. Der Doktor strahlte noch etwas mehr. Eine Fernsehserie! Fantastisch!

Severus jedoch rollte nur die Augen. Er hatte diese Serie gehasst. Schon immer! Sein Vater hatte sie irgendwann einmal geschaut - ausgerechnet sein Vater, der nichts von Magie hielt, aber irgendwelche komischen Science Fiction Serien waren in Ordnung! Er hatte seinen Vater nie verstanden! - und er hatte damals mitschauen müssen. Er hatte die Serie von Anfang an gehasst.

Kurz darauf hatte er ausnahmsweise mal Glück gehabt, denn sein Vater hatte das Interesse an der Serie verloren - dafür hatte seine Mutter plötzlich Interesse daran und so hatte er häufig mit seiner Mutter diese verdammte Serie geschaut. Leiden konnte er sie trotzdem nie (trotz aller Liebe zu seiner Mutter, aber diesen Geschmack hatte er bis heute nicht verstanden).

Zu allem Überfluss hatte Lily dann auch noch angefangen die Serie zu schauen und für einen der Darsteller zu schwärmen und Severus konnte diese Serie mit jeder Folge und jeder weiteren Regeneration immer weniger leiden. Und jetzt stand ein richtiger, realer Doktor, ein Timelord, aus einer anderen Welt vor ihm!

Gott, er hasste sein Leben. Abgrundtief.

*

Eine Fernsehserie! Der Doktor konnte es kaum glauben. Eine richtige Fernsehserie! Das war fantastisch. Einfach fantastisch!

„Wie läuft die Serie?“, wollte der Doktor wissen und hatte schon die nächsten Fragen auf der Zunge. Allerdings blieben sie ihm im Halse stecken, als er sah, wie plötzlich ein fieses Grinsen um Severus' Mundwinkel spielte und Severus dann meinte:

„Sie ist abgesetzt worden.“

...

„Was?“

„Schlechte Quoten.“

„Nein!“

„So ist das Showbusiness. Selbst ein Timelord überlebt da nicht.“

Der Doktor wusste einen Moment nicht, was er darauf sagen sollte.

„Was ist mit dieser Buchreihe?“, wollte Snape wissen und klang ausnahmsweise mal interessiert. „Ist die so schlecht wie ihre Serie?“

Normalerweise hatte der Doktor sich gut unter Kontrolle, aber sein Selbstbewusstsein war so ein bisschen angekratzt (schlechte Quoten?! Er musste ganz dringend den Schauspieler suchen, der ihn gespielt hatte, und ein ernstes Wörtchen mit ihm reden! Schlechte Quoten! Unvorstellbar!) und so verzog sich sein Gesicht derart, dass es Severus Antwort genug war.

„Besser also. Erfolgreicher?“ Der Doktor schwieg.

„Wie erfolgreich?“ Nur ein Blick.

„Ah! So erfolgreich! Nun, Fernsehserien kommen gegen Bücher nun einmal nicht an.“

Severus schien plötzlich ungemein zufrieden mit sich und der Welt zu sein und weil der Doktor jetzt ein bisschen in seinem Stolz verletzt war (schlechte Quoten!) und Severus' Überheblichkeit gerade gar nicht ertragen konnte (warum verkauften sich diese Bücher auch so gut?!), holte er zu einem finalen, aber sehr gemeinen Schlag aus um Severus zu vernichten (er wurde immer so theatralisch, wenn er wütend war), denn man konnte sich denken, wie Severus die folgende Nachricht aufnehmen würde.

„Die Buchreihe heißt Harry Potter!“

Stille.

Severus wurde noch blasser als er sowieso schon war und seine Kiefermuskeln spannten sich sichtbar an.

Die Stille wurde tiefer. Sie wurde tödlich, wie der Doktor zu spät bemerkte, denn als Severus aus seiner Starre erwachte, schwenkte er seinen Zauberstab und schleuderte ihm einen Fluch entgegen!

Der Doktor konnte sich gerade noch wegducken (es war glücklicherweise ein roter Fluch und kein grüner, also musste in diesem Severus Snape wohl auch ein kleines Körnchen Gutes stecken, auch wenn es schwer zu glauben war, wenn man ihn so von Angesicht zu Angesicht traf) und stürmte im nächsten Moment zur TARDIS. Er schaffte es in ihrem Inneren verschwinden, bevor ein weiterer Fluch ihn traf.

Entspannen konnte er sich allerdings nicht, denn im nächsten Moment hörte er draußen Severus „Alohomora!“ schreien und unglaublicherweise öffnete die TARDIS tatsächlich ihre Türen! Verdammt! Wieso war sein Schiff nicht resistent gegenüber Magie, wo es doch sonst fast alles konnte?!

Der Doktor hechtete zur Kontrollkonsole um dahinter in Deckung zu gehen, als Severus in die TARDIS stürmte - und sofort wie angewurzelt stehen blieb. Er sah sich um und meinte:

„Haben Sie das Desktop geändert?“

„Ja. Ich war das alte Leid. Öfter mal was Neues.“

In diesem Moment fiel Severus wieder ein, was er eigentlich vorgehabt hatte - der neue Anblick hatte ihn irritiert, bisher hatte er die ganze Zeit gewusst, was kommen würde - und er wollte erneut auf den Doktor losgehen, als er sich daran erinnerte, dass es wohl nicht viel bringen würde. Am Ende würde sich der Kerl regenerieren und Gott/Merlin wusste, was dann rauskommen würde!

„Was muss ich machen, damit Sie wieder in Ihr Universum verschwinden?“, fragte Severus, auf der Schwelle stehen bleibend. Der Doktor lugte vorsichtig über den Rand der Kontrollkonsole zu ihm hinüber.

„Der Kern muss sich noch regenerieren, vorher kann ich nicht hier weg! Und außerdem will ich noch ein paar Leute treffen, bevor ich wieder-“

Er konnte nicht weiter sprechen, denn Severus hatte es mit irgendeinem Zauberspruch geschafft, dass sich die TARDIS urplötzlich erholt hatte. Die Magie in dieser Welt war erschreckend stark!

„Moment!“, machte der Doktor, als Severus seinen Zauberstab ein weiteres Mal schwang und sich plötzlich der Antrieb bewegte. Diese Fernsehserie schien verdammt realistisch gewesen zu sein, wenn man als Zuschauer sogar begriff, wie man die TARDIS bewegte (naja, so ein bisschen dieser erschreckend starken Magier dieser Welt wirkte da wohl auch noch mit rein).

Der Doktor konnte gar nicht so schnell reagieren und Hebel betätigen, um den Abflug zu verhindern. Severus war schon aus der TARDIS herausgegangen.

„Auf Nimmerwiedersehen, Doktor. Beehren Sie uns ja nie wieder.“

Der Doktor hätte gerne noch etwas erwidert (in Büchern wirkten diese unsympathischen Charaktere irgendwie immer cooler als sie es in Realität waren), aber Severus hatte bereits die Türen zuschlagen lassen und keine Sekunde später setzten die Geräusche ein, die die TARDIS an- und abkündigten.

*

Severus sah mit großer Erleichterung, wie die TARDIS sich dematerialisierte bis nichts mehr im Kerkergang war außer ihm selbst. Er erlaubte sich ein erlösendes Seufzen. Merlin sei Dank (er konnte wieder in die Redeweisen der Magier zurückkehren, jetzt wo alles Muggelische verschwunden war), es war vorbei.

„Severus?“, erklang dann plötzlich Dumbledores Stimme und kurz darauf trat der Direktor zu ihm in den Gang und sah sich um, als suche er etwas. „Ich habe komische Geräusche gehört, war hier etwas?“

„Nein, Direktor. Wahrscheinlich nur ein paar Geister oder Hauselfen.“

Dumbledore schien nicht zufrieden, denn er sah sich weiterhin um, konnte aber natürlich nichts entdecken. Als Severus seine Robe ordnete, fiel sein Blick auf das Paar Wollsocken, das der Doktor vorhin achtlos zu Boden geworfen hatte. Severus hob sie auf und wandte sich an Dumbledore:

„Wollen Sie die haben, Direktor?“

Dumbledore sah ihn überrascht an. „Wo hast du die her, Severus? Das ist doch gar nicht dein Stil.“

Severus gab nur einen abschätzigen Laut von sich. Dumbledore grinste leicht und fuhr fort:

„Ein Geschenk von einem Freund?“

„Freund würde ich das nicht nennen...“, meinte Severus und drückte Dumbledore die Socken in die Hand. Der bedankte sich mit einem Nicken und ließ sich dann von Severus aus dem Gang ziehen. Es schien wirklich nichts gewesen zu sein.

„Sondern?“

„Schrecken meiner Kindheit“, antwortete Severus trocken und Dumbledore musste lachen. Severus rollte leicht mit den Augen, ließ den Älteren jedoch gewähren. Bevor er Dumbledore in einen anderen Gang folgte, blickte er noch einmal dahin zurück, wo die TARDIS gestanden hatte. Severus verengte die Augen und hoffte, dass das die letzte unheimliche Begegnung dieser Art gewesen war. Glauben tat er daran allerdings nicht.

...

Und warum in Merlins Namen, hatte ihn dieser Doktor so sehr an Barty Crouch Jr. erinnert?!!

*

Der Doktor saß betrübt in der TARDIS und sah zu, wie der Antrieb sich rauf unter runter bewegte. Schade, so schade. Er hätte wirklich gerne noch ein paar der anderen Charaktere kennen gelernt. Ein paar der netteren Charaktere vielleicht. Und einen Besen geflogen und einen Drachen gestreichelt und-

Ein plötzlicher Ruck ließ den Doktor von seinem Sitz fallen. Als er sich aufrichtete, stellte er fest, dass er erneut unplanmäßig irgendwo gelandet war. Neugierig ging er zur Tür und streckte den Kopf hinaus. Im ersten Moment sah er niemanden nur eine weite, dunkle, trübe, bergige Landschaft, dann bemerkte er eine Bewegung unterhalb seines Blickfeldes und als er den Blick senkte, sah er drei sehr kleine Lebewesen. Zwei davon gingen aufrecht und waren trotzdem nur halb so groß wie ein normaler Mensch. Ihre behaarten Füße waren nackt. Das dritte Wesen ging auf allen Vieren, war angeleint, fast nackt und faselte etwas von irgendeinem Schatz.

Der Doktor musste wieder grinsen.

„Ohhhh! Frodo Beutlin! Samweis Gamdschie! Gollum! Brillant!“

genre: crossover, fandom: doctor who, chara: zehnter doktor, fandom: harry potter, rating: g, chara: albus dumbledore, länge: 3000-4000, chara: severus snape

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