FFde Fandom: Original
Relationships: Sascha & Theo
Projekt:
miss you most (at christmas time) Projekt II:
Das WaisenhausPrompt: [#_2843] holding hands is so nice and should be done more
Abstract:
Kaffee nach durchzechten Nächten wie Balsam für ihre berührungshungrigen Herzen.
CN: Alkohol (referenziert), Emeto (erwähnt)
„Ich fühl mich schrecklich“, stöhnt Sascha und rollt sich auf ihren Rücken, um den Druck von ihrem Bauch zu nehmen. „Warum hast Du mich nicht aufgehalten?“
Ihre Hand tastet langsam und in groß ausholenden Klopfbewegungen nach Theo, der ebenfalls auf dem Rücken liegt und die Decke anstarrt. Ihr Handrücken, der erst seine Brust trifft und dann seinen Bauch, bringt ihn zum Aufstöhnen und dazu, Sascha von sich wegzuschieben, die verzweifelt versucht, sich so schwer zu machen, dass er sie nicht von der Matratze schubsen kann.
„Du hast mich auch nicht abgehalten“, erwidert Theo nach einem weiteren übelkeitsinduzierten Stöhnen. „Ich sag noch: Sollen wir das wirklich trinken, Sascha? Zwei Shots auf einmal, Sascha? Ist das so clever, Sascha? - Und was sagst Du? Ach, i-wo, Theobär, was soll passieren, die Nacht ist jung und wir sind es auch. Soll ich Dir was sagen, Sascha? Wir sind nicht mehr jung. Diese Zeit ist vorbei.“
Für einen Wimpernschlag kommt keine Erwiderung, dann plumpst Saschas Hand wieder auf Theos Magen und sie sagt: „Zu viele Worte. Kann nicht verarbeiten. Lass mich zurück.“
„Wo?“, fragt Theo.
„Hä?“
„Wo soll ich Dich zurücklassen?“ Er greift ihre Hand von seinem Bauch und flicht ihre Finger ineinander, statt sie noch einmal neben sich auf die Matratze zu werfen, wie Sascha es verdient hätte.
Sie gibt ein leidendes Geräusch von sich. „Ich weiß nicht. In Deinem Bett. Oder in den Tiefen der Hölle, in der ich mich gerade befinde.“
„Du bist eine überdramatische Kuh“, stößt Theo aus, bevor er ihre Hand loslässt und sich langsam in Richtung Bettkante schiebt. „Eine schrecklich, schrecklich überdramatische Kuh.“
„Wenigstens bin ich schön!“, ruft Sascha aus und wirft ihren Arm über ihre Augen. „Wohin gehst Du?“
Theos Füße treffen auf den Boden, kaltes Laminat auf schlafwarme Haut. Er sagt: „Kaffee.“ Und dann hievt er sich nach oben, das Gleichgewicht noch einmal mit den Armen rudernd fangend.
„For moi?“ Sasha versucht unter ihrem Unterarm hervorzulugen, aber die Helligkeit der Mittagssonne an diesem klaren Dezembersonntag treibt sie wieder in den Schatten ihres Armes zurück.
„Por quoi, sehe ich aus, als würde ich Dir Kaffee machen“, erwidert Theo, bevor er sich langsam und bedächtig, einen Fuß vor den anderen, auf den Weg in die Küche macht.
Bevor er die Gemeinschaftsküche jedoch erreicht, kann er ein dumpfes Geräusch vernehmen, dass nur daher rühren kann, dass Sascha sich gerade vom Bett direkt auf den freien Platz davor gerollt hat; oder eher: hat plumpsen lassen. Sie jammert lautstark: „Theo ist so fies, Gefängnis für Theo, tausend Jahre Gefängnis für ihn!“
Theo verzieht unbeabsichtigt das Gesicht, obwohl Sascha es nicht sehen kann, und ruft zurück: „Sparked keine joy heute, Sascha!“
„Gefängnis für Theo, tausend Jahre Gefängnis für es!“, wiederholt Sascha nicht weniger jammerig. „Es ist die Krux meines Seins!“
„Die Krux Deines Seins bist ganz allein Du“, ruft Theo zurück, bevor es sich gegen die Theke lehnt und ein paar Mal tief ein- und ausatmet. Dann nimmt es Kaffeefilter und -pulver in die Hand, nur um beides abgelenkt auf die Küchenanrichte zu stellen, weil der Wasserkocher doch erst noch gefüllt werden muss, bevor es sich mit dem Inhalt der Tasse auseinandersetzen kann. Es blickt sich verwirrt nach dem Wasserkocher um, bevor es ihn endlich in der Ecke der Anrichte unter einem Küchentuch entdeckt, dann macht es sich endlich daran, Kaffee aufzusetzen.
Während das heiße Wasser über das Pulver durch den Filter rinnsalt, starrt Theo tief in den Kaffeesatz, bis ein seltsam schleifendes Geräusch ertönt, dass sich bald als Sascha entpuppt, die doch tatsächlich auf dem Bauch in die Küche robbt.
Ihre Hand greift nach vorne und umfasst Theos Knöchel in einem laschen und, ehrlich gesagt, ein bisschen peinlich losem Griff. Theo wirft einen Blick zu ihr herunter, dann muss es den Filter auf die zweite Tasse umstellen, damit der Kaffee nicht über den Keramikrand hinüberläuft.
Saschas Finger um seinen nackten Knöchel gewunden, kickt es mit demselben Fuß gegen Saschas Oberarm, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Es sagt: „Setz Dich auf, Du Huhn.“
„T-huhn-ichtgut“, kichert Sascha mit überbetonten Hs, die sie behaucht als müsste sie ein ganzes Fenster beschlagen lassen.
Theo wendet sich ihr ganz zu, während die letzten Reste Heißwasser durch den Filter laufen und stellt trocken fest: „Du bist so schrecklich.“
„Nein“, erwidert Sascha, während sie sich nach oben zieht an Theos Bein und sich anschließend an einen der Küchenschränke lehnt. Ihre Hände greifen vor ihr in der Luft ins Leere und Theo platziert vorsichtig den übervollen schwarzen Kaffee in Saschas Händen. „Ich glaube.“ Sie kichert noch einmal, aber diesmal klingt es eher, als wäre sie furchtbar überfordert von der ganzen Situation. „Ich bin noch betrunken.“
„Du bist noch betrunken?“ Theo rutscht neben ihr die Schranktür nach unten und lässt sich auf dem kalten Fliesenboden nieder. „Ich wünschte, ich wäre noch betrunken.“
„Nein“, wiederholt Sascha, bevor sie einen Schluck aus ihrer Tasse nimmt. „Ich werde so viel länger leiden als Du. Sei froh, dass Du schon ausgenüchtert bist. Oder was auch immer.“
Ihr Kopf fällt auf seine Schulter und sie gibt ein leidendes Geräusch von sich.
„Warum hast Du nicht im Bett gewartet?“, fragt es, um das Thema zu wechseln. Ihre Haare riechen nach Partynacht und es würde ihr gerne sagen, dass sie duschen und sich etwas Frisches anziehen gehen soll, aber vermutlich riecht es gerade auch nicht sonderlich viel besser und es ist noch nicht bereit, selbst unter den heißen Strahl der Dusche zu stehen. Sein Kreislauf würde da vermutlich gar nicht mitmachen.
„Meine Hand war so leer“, antwortet Sascha und streckt Theo die Hand entgegen, damit es sie in seiner eigenen ergreifen kann. „Händchenhalten ist so nett und Du solltest viel öfter meine Hand halten.“
„Ich hätte Deine Hand auch in meinem warmen, weichen Bett halten können“, erwidert Theo, die Mundwinkel nach unten gezogen, aber einen gewissen Schalk in den Augen. „Wenn Du nur einmal in Deinem Leben auf etwas warten und es auf Dich zukommen lassen würdest.“
Aber Sascha öffnet nicht einmal die Augen, während sie, noch immer ihren Kopf auf seiner Schulter, einen großen Schluck aus ihrer Tasse nimmt und antwortet: „Niemals, ich bin einfach nicht fürs Warten gemacht.“