aa projekt

Mar 01, 2011 23:28



Hier nun also unser repo vom ersten acid android live seit 3 Jahren - und unser erster repo seit L7 in Tokyo Dome 2008 (da waeren noch so viele zu schreiben):

Das Unmoegliche wurde moeglich, weil ein Kollege, der eigentlich aufgehoert hat bei uns, nach Weihnachten doch wieder weitergemacht hat. Am 17. Jaenner kamen wir grade zurueck von einem wunderbaren 10taegigen Japan Aufenthalt und dann tat sich da ploetzlich die Moeglichkeit auf, wieder hin zu reisen und acid android am 13. Februar zu sehen. Fluege und Unterkunft waren zu organisieren; die Suche nach Konzerttickets startet - da war nicht viel loss auf yahoo auction und anderen Ticket Seiten - aber am Ende hatten wir dann unsere Tickets.

Und am Dienstag, 9. Februar 2010 befanden wir uns dann an Board von British Airways Flug 005 Richtung Japan. Nachdem wir uns auf unserem ersten Trip dieses Jahr so ins Schneeland und die Berge verliebt hatten (ゆきが大好きです; wir waren unter anderem in Takayama, Shirakawago, Shibu Onsen...) ),gings diesmal geradewegs nach Echigo Yuzawa - eine gute Stunde mit dem Joetsu Shinkansen von Tokyo. Wir blieben fuer eine Nacht im Hatago Isen - ein formidabler ryokan mit ausgezeichnetem Essen und chizake. Am naechten Tag gings dann zurueck nach Tokyo. Freitag machten wir einen Ausflug nach Naruko Onsen in Miyagi-ken und dann endlich daemmerte der Tag des Lives....

Wie ueblich uebernachten wir in Ikebukuro. Samstag Morgen schlummern wir dann ein bisschen laenger und als wir das Fenster aufmachen, schneits doch tatsaechlich. Hilft aber nix, ausgestattet mit 2 Regenschirmen, die zu Hauf am Eingang zu finden sind, geht's auf in einen nasskalten Morgen. Schnell noch ein Fruehstueck und via Yamanote sen gehts nach Harajuku. Es ist ungemuetlich, kalt und nass mit Regen, Schnee und Graupel. Wir gehen von Harajuku eki rueber nach Shibuya und werfen mal einen Blick auf Shibuya-ax. Ist aber alles noch ruhig und versperrt, keine Poster, die anzeigen wuerden, was heute hier los ist. Auf unserem Weg zurueck nach Meiji jingu, gehts vorbei am NHK - dort bauen sie einen Bildschirm auf fuer die Vancouver Olympics und wie wir grade vorbeigehen, wird Bless gespielt. Wie immer wenn wir in Tokyo sind, besuchen wir Meiji jingu um kamisama zu danken und zu beten. Danach noch ein bisschen Shopping in Shibuya, ein fruehes Mittagessen mit mendaiko pasta und Salat. Und dann muessen wir ja schon zurueck, uns fertigmachen fuers live.

Das ist ja nun der Moment vor dem uns Bange war: wie sollen wir in unserem live suit mehr als 5 Minuten ueberleben in diesen winterlichen Bedingungen? Kurze Bemerkung zum live suit: den haben wir erfunden fuer die VAMPS lives in Fukuoka 2008. Besteht aus schwarzen Roehrenjeans mit Nietenguertel, schwarzes Korsett und lila Taffeta Stola - haben wir aber bis jetzt nur im Sommer angehabt. Wir arrangieren unser Make-up, mit den Haaren tun wir uns sowieso nichts an: sind ausgewachsen und mit dem Regen und Schnee machts ja auch irgendwie gar keinen Sinn. Zum Glueck haben wir im Jaenner 2 Muetzen bei Roen gekauft - im gleichen Stil wie Yukihiro sie traegt und unglaublich teuer. Aeltere Schwester nennt sie liebevoll yuki boushi. Dann gehts rein ins Korsett, Faith towel dient als Schal, 2 parkas, Barbour Jacke, Schaffellhandschue (ultra cool) und Doc Martens..

Wir sind also zurueck bei Shibuya-ax und machen was alle machen: wir organisieren uns ein Schliessfach: #669 in unserem Fall. Vielleicht liegts ja am Winter und weil alle warm eingemummt sind, aber man sieht kaum Leute, bei denen man sich denkt, die gehen zum aa live - nicht wie bei L'Arc oder VAMPS. Scheint ein geheimnisvoller Zirkel zu sein, nur nahe am kaijou erkennt man die Eingeweihten. Da fallen uns dann alle moeglichen Paraphernalia auf: L'Aniba parkas, VAMPS goods, ken Loewen, jede Menge Vivian Westwood Accessoirs, L7 towels und wristbands....
Waehrend wir fuer die tour goods anstehen, sind wir alle ganz fuerchterlich am Zittern (bleibt offen ob's wegen der Kaelte ist oder weil wir so nervoes sind). Ssssamuiiii - und wir sind noch voll angezogen. Die Auswahl and tour goods ist nicht ganz so umfangreich und glitzi wie bei VAMPS, es gibt kein Pamphlet, die Farben sind hauptsaechlich Schwarz und Weiss - keine Schnoerkel hier. Wir erstehen t-shirts, wristbands und ein towel, das groesser ist, als man ueblicherweise bekommt - wird uns aber gelegen kommen, wenn wir erst mal aus unseren Jacken raus sind, um unsere nackten Schultern zu bedecken. Weil noch Zeit ist, machen wir uns auf die Suche nach einem warmen und trockenen Plaetzchen. Cafe Excelsior gegenueber vom Parco hat beides und Kaffee und Cheese cake. 10 vor 5 sind wir wieder zurueck vor Shibuya-ax und jetzt ist die Zeit fuer unseren Strip: Jacken, parkas, Muetzen werden im Schliessfach verstaut und mit dem aa towel um unsere Schultern warten wir bis sie uns reinlassen. Unsere Tickets sind in den fruehen 300 und wir muessen warten, bis die Nummern aufgerufen werden. Dann gehts hurtig rein und wir haben eine ziemlich gute Position: center stage, fuenfte, sechste Reihe. Es ist noch ueber eine Stunde Zeit bis es losgeht, aber hier drin ist's wenigstens Trocken und Warm. Hinter einem durchsichtigen Vorhang sehen wir eine kleine Flamme brennen.

Es geht dann ziemlich puenktlich los und die Bandmitglieder kommen auf die Buehne. Als letztes kommt Yukihiro und wir erkennen ihn an seiner typischen Art, zu gehen und an der Art wie er vor maiku steht. Was koennen wir ueber die Show sagen, ohne in Traenen auszubrechen. Er ist ein Prinz. Das Outfit ist atemberaubend: ueber einer schwarzen Weste traegt er Aermel aus Federn und schwarze fingerlose Handschuhe - seine Haende sehen aus wie Vogelkrallen und die Art wie er sich bewegt,  laesst seine Arme wie Fluegel erscheinen - aeusserst passend. Er sieht aus wie ein Vogel. Wir werden diese Bewegungen nie vergessen, diese Finger, wie er mit beiden Haenden die Earplugs adjustiert. Und er ist so leichtfuessig, der Drummer boy. Outfit und Haare (der neue Haarschnitt ist in der Tat niedlich und erwachsen zugleich) sind mecha kakkoi; Yukihiro ist absolut kakkoi - und er hat diese einzigartige Art, seinen Koerper und seinen Kopf zu bewegen - da gibt's kein Hueftenwackeln, keinen Schmollmund, kein Humping und Hugging wie beim anderen geliebten Vokalisten. .

Yukihiro und aa sind gnadenlos mit dem Publikum und mit sich selbst. Acid android ist eine absolut schnoerkellose Band: KEIN MC, KEINE Geschichte, die sie erzaehlen wollen mit ihren Konzert und KEINE Pause! Die Musik ist purer Rhythmus, Baesse und Drums. Ist auch nicht so wichtig, dass man die Texte nicht unbedingt versteht, was zaehlt ist die Stimme; Rhythmus und Beat dominieren. Das ist so komplett verschieden von all den anderen Konzerten bei denen wir bisher waren. Es gibt auch keine Songs zum Mitklatschen (wie manche L'Arc songs), kein Rocking und kein Rolling. Ein voellig anderer Stil aber absolut cool.

Hier ist dann die Setlist fuer den Abend:

1.let's dance - ein grossartiger Aufmacher; macht die Menge verrueckt: hervorragend ausgefuehrt

2.ring the noise - man kann sich kaum vorstellen, dass dieser Song bereits 2001 rauskam; unglaublicher Rhythmus und Beat; wir sehen noch immer Yukihiro vor uns, headbanging

3.imagining noises - die dem Song unterlegt Verruecktheit uebertraegt sich aufs Publikum

4.perpetual motion - ein langsamer Song, aber stark am Beat

5.double dare

6.in loops

7.unsaid - beginnt wie eine Meditation mit der sanften Melodie und dem sich wiederholenden Text, baut sich dramatisch auf

8.amniotic - ein weiterer Song von unserer Wunschliste: beruhigend und besaenftigend; trotz der maechtigen Drums und Guitarren fuehlt es sich an als ob man schweben wuerde,

9.chill - das Tempo nimmt wieder zu und wie der Titel sagt, man chilled wirklich waehrend dieses Songs; ist fast wie ein Dance song

10.chaotic equal thing

11.enmity - hier wirds dann mal ein bisschen Ungezogen - aber keiner zeigt den Finger so cute wie Yukihiro

12.egotistic ideal - mehr headbanging; Rhythmus und Dynamik in einem aa live sind unglaublich l

13.daze - unsere Herzen und Koerper sind eins mit der Musik nicht nur erst jetzt sondern gleich vom allerersten Song weg. Ein wahnsinns Impakt

und dann noch 7 weitere neue Songs - erster Eindruck: im typischen aa Stil aber sie zeigen auch eine Art Entwicklung oder Evolution: haben all die Elemente fuer die aa beruehmt ist. Wir mochten sie und freuen uns schon aufs neue Album.

Sound und Licht waren superb und sowohl die Songs selbst als auch Yukihiro hatten das Publikum fest im Griff. Mit dem ersten Song bewegt sich die Menge Richtung Buehne und so stehen wir eingequetscht bis zum Ende der Show. Und zeitweise wirds dann auch ganz schoen tough: Schweiss fliesst, unsere Brillen laufen mehr als einmal Gefahr davonzufliegen(wir ueberlegen uns ernsthaft die Anschaffung von Kontaktlinsen fuer unser naechstes live), ich werd auf den Kopf gehauen, zusammen mit einem anderen Maedel muss sich aeltere Schwester eines jungen Manns erwehren; der Ruecken tut uns weh (trotz des stuetzenden Effekts von unserem Korsett)... Aber das zaehlt alles nichts - wir sehen unseren Schneeprinzen. Und wir sehen ihn ziemlich gut von unserer Position: zeitweise haben wir einen richtig guten Blick auf ihn. Koerperlich ist er jetzt besser beisammen als waehrend Mahi wo er am Ende ja nur aus Haut, Muskel und Knochen bestand. Jetzt ist er nicht mehr ganz so mager aber gut getoned, alles Muskel - man kann das sehr gut sehen wenn er uns den Ruecken zuwendet.  
Die meiste Zeit hat er allerdings das Licht im Ruecken was es schwierig macht, sein Gesicht zu sehen. Und meistens steht er dann auch noch nach vorne gebeugt, oder hat die Haare im Gesicht. Aber einmal steht er dann auf den Amps und wir koennen sein Gesicht gut sehen - er ist wirklich huebsch und cute mit einer gewissen Reife, die einem 40jaehrigen gut steht. Er ist dauernd in Bewegung oder schuettelt seinen Kopf in der fuer in charakteristischen Art und Weise.







Diese Bilder zeigen die Essenz von Yukihiro auf der Buehne: die Art wie er maiku haelt, vornueber gebeugt. Und so geht's ungefaehr anderthalb Stunden. Aufgrund unserer Position konzentrierten wir uns vollkommen auf Yukihiro; den Drummer haben wir ueberhaupt nicht gesehen und was die zwei anderen Musiker angeht, so hatten wir mal einen kurzen Blick auf die, sahen aber total cool aus.
Und dann war's auch schon vorbei - ging zu Ende ganz ohne Schnoerkel. Aber wir werden es nie vergessen: er ist am Rand der Buehne, ganz nahe, die Arme wie Fluegel ausgebreitet, dann wendet er sich zu seiner Rechten und geht von der Buehne um nicht wieder zurueck zu komen...

Es war ein eindrucksvolles und maechtiges live. Keiner will gehen aber die Schreie nach einem encore bleiben ungehoert. So ist das eben bei aa - wenn's zu Ende ist, dann ist es zu Ende. Wir alle stehen noch eine Weile zusammengequetscht - dank der Stahlkappen in den Doc Martens haben wenigstens unsere Zehen ueberlebt. Wir sind schweissgebadet, die Jeans und sogar unser Korsett sitzen weit lockerer als zuvor. Aeltere Schwester ist voellig aufgeloest und weint an meiner Schulter - sie wollte schon immer ihren drummerboy in einem aa live sehen, und wir sind so froh, dass wir nun die Gelegenheit hatten. Endlich haben wir den Schneeprinzen gesehen. Nicht dass es unser erstes aa live war - wir haben sie im Mai 2009 in Kawasaki gesehen wo sie im Rahmen des VAMPS live androids vs vampires auftraten und die Haelfte des Konzerts bestritten. Aber das war mehr eine Ueberraschung (obwohl aeltere Schwester so ihre Vorahnungen hatte). Das heute war unser erstes aa live in voller Laenge und das erste mal in Shibuya-ax. Wie oft sind wir schon an dieser Halle vorbergegangen und haben gesagt, wie toll es waere hier aa zu sehen. Wieder mal wurde ein Traum wahr.

Wegen der Kaelte versuchen wir, so lang wie moeglich drinnen zu bleiben, irgendwann werden wir aber dann doch rausgeschmissen und begeben uns zu unserem Schliessfach. Es gibt was Schoeneres als einen kalten Parka ueber einem nassen Korsett  anzuziehen; alles ist feucht und kalt. Wir haengen noch eine Weile rum und unseren Gedanken nach. Die Fans haben aa ein enthusiastischen Willkommen bereitet nach 3jaehriger Pause. Und hier sind die Fans ja auch nicht so gespalten was die Soloaktivitaeten angeht. Von yukihiro spricht man voller Respekt als yukihiro-sensei und tetsuya ist noch immer tet-chan, auch nachdem er seinen Namen geaendert hat.

Wir hatten mal wieder wahnsinniges Glueck mit unseren Tickets - yukihiro ist das zweite L'Arc Mitglied, das wir aus naechster Naehe sehen konnten. Aber dann wird's doch Zeit, dass wir uns auf den Weg zu unserem nijikai machen. Auf geht's zu Unosato, einer netten Sakebar mit leckerem Essen, gelegen in einer Seitengasse in Shibuya in der Naehe von Tokyu Hands. Shochu mizuwari floesst uns neue Energie ein und wir verbringen eine gute Zeit dort mit Essen, Trinken, noch mal alles durchsprechen - das live und alles andere...

acid android おつかれさまでした。
no live - no life

 Wieder mal hatten wir Gelegenheit nach Japan zu kommen, um eine unserer Lieblingsbands zu sehen. Aber nicht nur das, auf unserem Weg warteten so viele andere Freuden: durchs Land reisen, sich in onsen entspannen, uns weiterzubilden auf dem Weg der Sake (und da lernten  - und tranken - wir jede Menge; sieht ganz so aus als ob Sake ein weiterer Grund ist, nach Japan zu kommen - neben L'Arc, aa, Vamps lives...

Danke fuers lesen.

Und hier noch einige Bilder fuer alle, die's bis hierher geschafft haben:




die Roen Muetze aka ゆき帽子




anstellen fuer die tour goods




nijikai - 焼酎みずわりum den Fuessigkeitsverlust auszugleichen

Kostbarkeiten am Wegesrand wenn man in Japan reist:




かわいけど、あぶない!Damit is eigentlich Kei-kun vom unteren Bild gemeint, nicht die Herren darueber







Zao onsen  und seine Eismonster - majestaetisch und surreal




der Weg der Sake und seine Freuden




unser privates rotemburo in Echigo Yuzawa - heavenly in winter




ein einfach und koestlich: tempura soba

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