Joss Whedon's "Equality Now" Speech

Feb 22, 2009 15:18

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Danke.
Ich wusste nicht, als ich heute hierher kam, dass das passieren würde. Ich meine, ich wusste, dass ich hier sein würde, ich meine den Teil mit meiner Mutter. Ich möchte Meryl Streep und allen danken, dass ihr so wortgewandt über sie gesprochen habt.

Ich bin heute Abend umgeben von Menschen von außergewöhnlichem Mut. Ich weiß selbst das eine oder andere über Mut, weil ich mal ein Buch gelesen habe, in dem Mut vorkam und es klingt wirklich nach einer Menge Arbeit, also werde ich einfach weiter schreiben. Ich schreibe … das Kreativste (?) (the most creatist thing?) was ich je getan habe, ist ein so genanntes „press junket“ (Promo-Tour?), was eigentlich ziemlich mutig ist, glaubt mir, weil man immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer wieder dieselben Fragen gestellt bekommt. Ich habe bis zu 48 dieser Interviews pro Tag gemacht und sie stellen keine neuen Fragen.

Es gibt eine Frage, die ich fast jedes Mal gestellt bekommen habe, wenn ich interviewt wurde. Also dachte ich mir, heute Abend teile ich mit euch eine Frage und einige meiner Antworten. Denn wenn du etwas fünfhundert Mal gefragt wirst, fängst du wirklich an, über die Antwort nachzudenken.

Okay, also jetzt werde ich zum Reporter. Es wird eine erstaunliche Verwandlung sein.

- Also, Joss, ich, der Reporter, wüsste gerne, wieso du immer diese starken Frauencharaktere schreibst.

- Ich glaube, es liegt an meiner Mutter. Sie war eine unglaublich inspirierende, starke, coole, sexy, lustige Frau und das ist die Art Frau, mit der ich mich immer umgeben habe, meine Freunde, besonders meine Frau, die nicht nur klüger und stärker ist als ich, sondern manchmal auch größer - aber nur manchmal größer - und ich glaube, es geht alles auf meine Mutter zurück.

- Also, Joss, warum schreibst du diese starken Frauencharaktere?

- Wegen meines Vaters. Mein Vater und mein Stiefvater hatten viel damit zu tun, denn sie schätzten Geist und Entschlossenheit über alles in den Frauen, mit denen sie zusammen waren, und sie gehörten zu den wenigen Männern, die verstehen, dass jemandes Kraft anzuerkennen deine eigene nicht verringert.

Als ich Buffy kreierte, wollte ich eine weibliche Ikone schaffen, aber mir lag auch daran, sie mit Männern zu umgeben, die nicht nur kein Problem mit der Idee eines weiblichen Anführers haben, sondern sich von der Idee angesprochen und sogar angezogen fühlen. Das kam von diesen Männern [Vater und Stiefvater], die diesen Mann [zeigt auf sich] schufen, der wiederum diese Männer [die Männer des Buffyverse] entwarf.

- So, warum erschaffst du diese, wie sagt man, Frauen - ich meine, wir sind jetzt in Europa, also ist es international, ich weiß nur nicht wo - diese starken Frauencharaktere?

- Weil diese Geschichten Menschen Kraft geben. Das habe ich von verschiedenen Leuten gehört und selbst so empfunden, und es geht nicht nur Frauen so, sondern auch Männern. Ich glaube, dass etwas an einer Protagonistin ist, das Männern erlaubt, sich mit ihr zu identifizieren, dass etwas eröffnet, das er sonst nicht ausdrücken könnte, Hoffnungen und Wünsche, die durch eine männliche Identifikationsfigur auszudrücken er sich unwohl fühlen würde. Also, es geht über beide [Geschlechter].

- Also, warum erschaffst du diese starken Frauencharaktere?

- Weil sie heiß sind …

- Also, diese starken Frauen-

- WARUM FRAGST DU DAS ÜBERHAUPT? - das ist circa das 50. Interview nacheinander - Wie kann es möglich sein, dass das überhaupt eine Frage ist. Ehrlich, ernsthaft, warum hast du das aufgeschrieben? Warum fragst du nicht hundert andere Männer, warum sie KEINE starken Frauenfiguren schreiben?

Ich glaube, dass das, was ich tue, nicht erwähnt werden sollte, und schon gar nicht geehrt - und es gibt auch andere, die es tun -, aber ernsthaft: diese Frage ist lächerlich, hör auf damit.

- Also, warum schreibst du diese starken Frauencharaktere?

- Weil. Gleichberechtigung. kein. Konzept. ist.

Es ist nichts, wonach wir streben sollten, es ist eine Notwendigkeit. Gleichberechtigung ist wie Schwerkraft. Wir brauchen sie, um als Männer und Frauen auf dieser Erde zu stehen. Und die Frauenfeindlichkeit, die in allen Kulturen steckt, ist kein wahrer Teil der condicio humana. Es ist Leben im Ungleichgewicht, und dieses Ungleichgewicht saugt etwas aus der Seele jedes Menschen, der damit konfrontiert ist.
Wir brauchen Gleichheit. Ungefähr jetzt.

- Also, warum schreibst du diese starken Frauenfiguren?

- Weil du mir noch immer diese Frage stellst.
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