Prince of Tennis: Ein echter Atobe - PG12

Jul 06, 2012 09:46


(Challenge: Porno
Charas: Atobe, Oshitari)

Atobe hat den Bogen überspannt- und der Senior der Familie ist not amused.


~

„Keigo!“
Wenn jemand diesen Namen so ungeduldig und ernst aussprechen konnte, dann war es,
wie in diesem Fall, der geschätzte und nur selten zuhause anzutreffende Herr Vater,
Senior Atobe höchstselbst.
Glücklicherweise kamen solche Momente äußerst selten vor, aber wenn sie vorkamen,
konnte Atobe nach gescheiterter Selbstverteidigung nur noch die Hände in den Hosentaschen
vergraben, eine beleidigt ergebene Miene ziehen und mit angeknackster Alleinherrscherwürde
die Predigt hinnehmen.

„Ich bin wirklich sehr beschäftigt, aber wenn ich dann einmal nach Hause komme,
erfreut es mich nicht, von allen Seiten Klagen über dein Verhalten erzählt zu bekommen!
Was ist mit der Behauptung, mein Sohn würde Schulstunden schwänzen, und der Lehrkraft
die ihn darauf hinweist mitteilen dass es, ich zitiere: „Zeitverschwendung“ sei und er lieber
Tennis spielen würde. Auf einem-… ich wage kaum, es auszusprechen- Straßentennisplatz.“

Atobe konnte sich ein kleines Augenrollen nicht verkneifen.

„Zeig mir nicht dieses Gesicht, Keigo! Was hat es mit den Gerüchten auf sich, mein Sohn
hätte auf diesen Straßentennisplatz außerdem nicht nur Tennis gespielt, sondern gewöhnliche
Schüler gemobbt, und tätliche Gewalt gegenüber Mädchen angewandt? Versuch nicht,
es abzustreiten!“

Atobe seufzte lautlos, und zog die Schultern ein wenig hoch. Nur ein ganz kleines Bisschen
natürlich, mehr ließ der mit Füßen getretene Stolz dann doch nicht zu.

„Was hast du dazu zu sagen? Mein Sohn führt sich in der Öffentlichkeit auf, wie ein
Feudalherrscher aus dem Mittelalter, versucht sich an sexueller Belästigung junger Damen,
und hat offenbar das Moralbewusstsein eines Delinquenten aus sozial benachteiligten
Gesellschaftsschichten?
Wolltest du mit dem jungen Oshitari wieder irgendwelche Filme nachspielen?
Glaubst du, das würde den Namen Atobe mit Ruhm bekleckern?
Soll das der Ruf sein, der dir vorauseilt?“

Atobe wandte den Kopf ab, und zog die Schultern noch etwas höher.
Woher wusste sein alter Herr das überhaupt?

„Ich finde es löblich, dass du deinen Ehrgeiz im Tennis so ausbaust, aber DAS ist nicht die
angemessene Art, ihn auszuleben! Du kannst dir NICHT aussuchen, welche Schulstunden
wichtig sind, und welche nicht! Du hattest in den letzten drei Betriebswirtschafts-und
Mitarbeitsführungs-Prüfungen nie volle Punktzahl! Wenigstens da könntest du dir ein Beispiel
an Oshitari-kun nehmen!
Wie mir zu Ohren gekommen ist, hältst du es auch an Wochenenden
nicht für nötig, zu lernen, sondern veranstaltest in Abwesenheit deiner Mutter Poolpartys
mit deinen Teamkameraden!
Und du hast das Privatkino benutzt, um pornografische Filme abzuspielen!
Keigo, ich bin sehr ungehalten darüber! Pornografische Filme! Und auch noch
von schlechter Qualität.
Als echter Atobe müsstest du es besser wissen.“

Atobe seufzte. Er hoffte nur, dass die Peinlichkeit bald ein Ende hatte und sein alter Herr
aufhörte, ihn vom imaginären Thron ihrer Familie zu stoßen. Immerhin hatte er diesen Platz
schon seit frühester Kindheit inne gehabt, durchaus im Wohlwollen seiner Eltern.

„Und damit du daraus etwas lernst…“, Senior Atobe zog etwas aus der Innentasche seines Mantels,
und reichte es seinem Sohn in großzügiger Geste. Es war flach, eckig und dunkel- Atobe
erwartete fast eine Folge Benimmunterricht auf DVD, was er früher bei besonders schlimmen
tyrannischen Phasen verabreicht bekommen hatte. Aber die Hülle war ganz von schwarzem
Samt eingeschlagen.
Irritiert öffnete er sie.

„Wenn du schon dein Interesse an Pornografie entdeckt hast“, begann sein alter Herr bemüht würdevoll,
„Tu es wie ein echter Atobe. Gib dich nur mit dem Besten zufrieden. Wie du weißt, gibt es Unterschiede.
Geschmacklose Arbeiten voller Pixel und Zensurbalken, mit lächerlichen Titeln und schlechten Schauspielern
sind eine Beleidigung für Geist und Auge, und verderben nur den Charakter.
Ach, und wenn du dich solchen Dingen schon hingibst, sieh zu dass es nicht ganz offiziell wird.
Haben wir uns verstanden, mein Sohn?“

Atobe schluckte. Er starrte auf die DVD in seiner Hand, und war sich sicher, dass das das
erste Mal war, dass eine Strafpredigt ihn so sprachlos und beeindruckt zurückgelassen hatte.
„Ja, Vater“ , murmelte er heiser, und räusperte sich schnell.
Atobe Senior sah auf die Uhr.

„Nun, das ist schön. Ich wusste, dass du einsichtig sein würdest. Ich würde gern noch mehr mit dir plaudern,
aber ich muss heute noch weiter nach Mailand, also…“
Ein wenig unbeholfen und peinlich berührt streckte er den Arm aus, um seinem in letzter Zeit
so groß gewordenen Sohn kameradschaftlich auf die Schulter zu klopfen, und sich gleich danach
wieder die Designerkleidung zurecht zu zupfen.

„Alles Gute nachträglich zum Geburtstag.“

Damit drehte er um, und ging mit langen Schritten zur Tür hinaus. Atobe blieb ein paar Momente
stehen wie vom Donner gerührt.

Dann flippte er sein Handy aus der Tasche, und drückte die Kurzwahl.
"Yuushi? Was hast du heute abend vor...?"

~

prince of tennis, fanfiction

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