04.01.2010 Buenos Aires - El Calafate
Unsere vorerst letzte Nacht in einem normalen Bett war recht kurz, da wir 8 Uhr schon wieder am Frühstücksbuffet standen. Wir hatten Zeit bis 13 Uhr, um die Stadt auf eigene Faust bisschen zu erkunden. Schön, dass es an dem Vormittag aus Kannen regnete...
Mein Vater in seinem Regencape^^
Solche sintflutartigen Regenfälle hab ich bisher nur in Südafrika erlebt und da auch nur paar Minuten lang. Von daher hatten es meine Eltern gut mit ihren Regencapes. Auch wenn ich sie dafür belächelt hab *lach* Aber gut, in ´ner Millionenmetropole kennt einen sowieso niemand und somit ist es egal, wie man aussieht :P Fakt ist, meine Eltern blieben trocken und mir hat es schön alles durchgeweicht... inklusive Stadtplan :P Ja, ich hatte die ehrenwerte Aufgabe, uns durch ´s Gewühle zu lotsen, war allerdings beizeiten restlos überfordert mit dem Schachbrettaufbau dieser Stadt.
Ein paar verregnete Bilder aus Buenos Aires.
Die Stadtpolizei *g*
Und die Avenida 9 de Julio - die breiteste Straße der Welt. Ist stellenweise sogar 8spurig in jeder Fahrtrichtung.
13 Uhr wurden wir abgeholt und zum Stadtflughafen gebracht. Ich hab vorher in ´nem Reisebericht gelesen, dass es auf diesem Flughafen die besten Empanadas der Stadt geben soll. Wir natürlich sofort paar bestellt und probiert. Und jetzt, wo ich auch in einigen anderen Städten Argentiniens Empanadas gegessen hab, kann ich es nur bestätigen, dass die auf dem Stadtflughafen von Buenos Aires einfach die besten sind. Und für alle, die sich jetzt fragen, was Empanadas sind... Halbmondförmige, gefüllte Teigtaschen ;) In Argentinien überwiegend mit Rindfleisch gefüllt, aber mit Schinken-Käse-Füllung schmecken sie einfach besser.
Der Flug von Buenos Aires nach Calafate dauerte 3 Stunden. Ich hatte das „Glück“, neben mir die nervigste Person unserer Reisegruppe sitzen zu haben. Er hielt es schon für nötig, mich noch vorm Start darauf hinzuweisen, wo man denn sein Handgepäck verstaut (ich hatte meinen Rucksack nur unter ´n Vordersitz geschoben). Ich ganz dezent meine Augen verdreht und ihm erklärt, dass ich nicht zum ersten Mal in ´nem Flugzeug sitz, aber dennoch gern meinen Rucksack unter´m Vordersitz lassen würde. Ich war da schon „leicht“ gereizt, hab mein Buch hervorgekramt und die ganze Zeit gelesen. Leider ließ sich allerdings das vollgequatscht-werden nicht vermeiden, als uns Essen serviert wurde und ich notgedrungen mein Buch weglegen musste. Meine Güte... Hat er die ganze Zeit krampfhaft versucht, mir ein Gespräch aufzudrängeln. Allerdings leg ich keinen Wert drauf, mich mit Menschen zu unterhalten, die mich eh nur für ein dummes Schulkind halten, das von seinen Eltern so ´n teuren Urlaub gesponsert kriegt (dazu später noch mehr). Ein Glück hat er dann mehr Gefallen dran gefunden, den Franzose vollzuquatschen, der in unserer Reihe am Fenster saß. Konnte er wenigstens bisschen mit seinen Englisch-Kenntnissen prahlen :P
Ankunft in El Calafate. Und Manfred, unser Reiseleiter, wartete auch schon auf seine Schäfchen *g* Kaum waren wir aus dem Flughafengebäude raus, haben wir auch schon Bekanntschaft gemacht mit dem für Patagonien typischen rauen Wind, der von da an unser ständiger Wegbegleiter werden sollte. Ohne Mist, man fängt richtig an, was zu vermissen, wenn es mal ansatzweise windstill ist :P
Eine halbe Stunde später sind wir dann am Hostel angekommen, wo unser Rotel schon stand. Unsere Gruppe bestand übrigens aus 19 Leuten. Ich mal wieder mit 23 Jahren die Jüngste, Wolfgang mit 69 Jahren unser Alterspräsident. Und was ich absolut nicht erwartet hätte, wir waren fast alle „Neu-Rotelianer“. Da war selbst Manfred überrascht, dass so viele Patagonien als „Einsteiger-Tour“ gewählt haben :P Aber gut, Markus, unser Fahrer, hat als Begrüßungsessen eine leckere Suppe mit Würstchen gekocht. Sozusagen der typische „Rotel-Fraß“ *lach* Und gleich zu Beginn war erst mal Geschirrausgabe. Jeder hat Teller und Besteck bekommen und hat das auch für die gesamte Reise behalten (in einem total hübschen Rotel-Beutel *g*). Und nach dem Essen musste jeder sein Zeug selbst abwaschen. Ist ja schon mal ein gutes System ;)
Unser erstes Rotel-Abendessen^^
Die Kabinenverteilung verlief unerwartet friedlich. Hab ja gehört, da soll es meistens schon den ersten Zoff geben, weil sich alle nicht einig werden. Naja, meine Wunschkabine wollte niemand, denn ich wollte unbedingt ganz unten eine haben :P Ja, zu faul zum klettern *lach* Ich bin halt nicht so sportlich :P Mit der Zeit hab ich dann aber doch daran gezweifelt, ob meine Wahl so gut war. Die Zweifel kamen vor allem immer dann, wenn ich mir irgendwo den Kopf gestoßen hab oder aus meiner Kabine gekrochen kam und Petra mir auf ´n Kopf getreten ist, weil sie auch gerade am runtersteigen war - autsch :( Aber naja, mein Dickschädel hält viel aus :P