Wasser sparen [Hurt/Comfort: JOKER - Für mich]

Jul 04, 2019 23:06

Titel: Wasser sparen
Team: Weiß (Titanic)
Challenge: Hurt/Comfort: JOKER (Inspiration: "Und ich schlafe in der Dusche" von der_jemand) - Für mich
Fandom: Tatort Stuttgart
Rating: PG-13
Genre: Preslash, Hurt/Comfort, Humor
Warnungen: Utter Crack!
Zusammenfassung: Sebastian duscht. Im Anzug. In Thorstens Bad. Thorsten ist ... besorgt...
Wörter: ~700
Anmerkungen: Ich habe zu meiner Verteidigung nichts vorzubringen außer, dass ich Sebastian unter der Dusche sehen wollte. Bekleidet. Go figure.


Wasser sparen

Es ist spät, als Thorsten nach Hause kommt. Sehr spät, nach Mitternacht schon und er ist auch nur noch begrenzt nüchtern. Nicht betrunken, Gott bewahre, nicht unter der Woche, aber das letzte Bier hätte vielleicht nicht mehr unbedingt sein müssen. Er braucht drei Anläufe, um den Schlüssel ans Schlüsselbrett zu hängen. Eindeutig zwei zu viel. Immerhin, er fängt den Schlüssel jedes Mal auf, bevor er auf dem Boden landet. Bücken wäre nicht gut jetzt. Dafür ist der Boden schon zu weich. Oder seine Knie. Er streift die Schuhe von den Füßen, kickt sie unter das Schuhregal. Aufräumen kann er auch morgen noch.

Was jetzt? Ach ja, Bad, Küche, Bett. In genau der Reihenfolge. Und die Fenster zumachen. Wann ist der Regen so heftig geworden. Gerade eben waren es doch nur ein paar Tropfen. Jetzt rauscht es wie ein Wasserfall. Da kann doch kein Mensch schlafen. Aber erst Toilette. Rauschendes Wasser und Druck auf der Blase? Ganz schlechte Kombination.

Er stößt die Badezimmertür auf. Das Rauschen wird lauter. Thorsten bleibt stehen, schaut sich um. Die Dusche läuft. Und darunter sitzt Sebastian. Im Anzug. Mit einer Flasche Sekt in der Hand. Thorsten schließt die Augen. Er ist betrunken, aber doch nicht so betrunken. Hoffentlich. Er öffnet die Augen wieder. Sebastian sitzt immer noch da.

„Will ich wissen, warum du mitten in der Nacht in meiner Dusche sitzt? Im Anzug. Mit einer Flasche Sekt?“

Sebastian schaut zu ihm auf. Er hat frappierende Ähnlichkeit mit einem begossenen Pudel. Oder einer ertränkten Katze. Die Haare kleben ihm in der Stirn, die Augen sind rot gerändert, Wasser rinnt durch sein Gesicht, tropft von seiner Nase auf sein Hemd. Er hebt die Sektflasche vor sein Gesicht, begutachtet sie einen Augenblick, dreht sie schließlich auf den Kopf. Sie ist leer. Mit einem Schulterzucken lässt er sie wieder in seinen Schoß sinken.

„Ich denke, die Antwort wird dich überraschen“, erklärt er schließlich.

Er nuschelt ein wenig. Thorsten hat den starken Verdacht, dass die Flasche noch voll war, als Sebastian unter die Dusche gestiegen ist. Er seufzt ergeben, geht neben der Wanne in die Hocke, streckt die Hand nach Sebastian aus. Das Wasser ist eiskalt.

„Sie hat dich endgültig verlassen?“

„Quatsch, wie kommst du denn darauf? Ich brauchte einfach eine Abkühlung.“

Sebastian verzieht den Mund. Es soll wahrscheinlich ein Grinsen werden, aber es bleibt irgendwo auf halber Strecke hängen. Um einen dummen Spruch ist er trotzdem nicht verlegen.

„Immerhin habe ich den Sekt behalten.“

„Gut für dich. Und gut für mich, dass du Wasser sparst und den Anzug gleich mit wäschst.“

„Kennst mich doch. Immer umweltbewusst und so.“

Das schiefe Grinsen kriecht noch ein bisschen höher, erreicht jetzt immerhin Sebastians Augen. Thorsten tätschelt ihm leicht das Knie. Der nasse Stoff ist eisig unter seinen Fingern.

„Natürlich“, bemerkt er trocken. „Kann ich dir sonst noch etwas Gutes tun? Vielleicht ein Bier zur Unterkühlung? Eis ist leider gerade aus.“

Sebastian wiegt den Kopf hin und her, gibt einen brummenden Laut von sich. Schließlich nickt er.

„Ein Handtuch wäre nicht schlecht.“

„Oh, ja, natürlich.“ Thorsten erhebt sich vom Boden, nimmt sein größtes Badelaken aus dem Schrank und legt es Sebastian hin. „Und du solltest vermutlich zusehen, dass du aus den Klamotten rauskommst.“

„Hilfst du mir?“

Da ist wieder dieses hintergründige Grinsen auf Sebastians Gesicht. Thorsten erstarrt einen Augenblick. Nein, keine gute Idee. Gar keine gute Idee. Ungebeten tritt ihm das Bild von einem nassen, nackten Sebastian vor Augen. Hitze kriecht durch seinen Körper. Er schüttelt den Kopf.

„Das machst du mal schön alleine. Du bist nass und kalt.“

Sebastian verzieht den Mund zu einer Schmollschnute, aber er fängt an, das Jackett von seinen Schultern zu schütteln. Thorsten wendet sich zum Gehen.

„Danke. Du bist echt mein bester Freund.“ Sebastians Stimme klingt überraschend ernst, das Grinsen ist von seinem Gesicht verschwunden. Da ist eine unerwartete Offenheit in seinen Zügen. Lässt ihn um Jahre jünger aussehen. Thorsten starrt zu Boden.

„Da nicht für.“ Bevor es peinlich werden kann, richtet er sich wieder auf und strafft die Schultern. „Sieh du zu, dass du trocken wirst. Ich hole das Bier und die Wärmflasche. Und das nächste Mal dusch wenigstens warm!“

Sebastian salutiert grinsend. „Aye aye, Sir!“

tatort stuttgart, inspiration, thots tochter, team: weiß

Previous post Next post
Up