Rating: PG 16 Slash
Genre: Romanze, First time
Handlung: Nicht wirklich
Warnungen: Könnte doch ziemlich freizügige Bilder bei der Leserin bzw. dem Leser hervorrufen, ohne selbst wirklich explizit zu sein. Definitiv nichts für Menschen, die Slash nicht mögen.
Länge: kurz (500-1000 Wörter)
Ich hoffe auf reichlich Kritik und Rückmeldung und v.a. eine Aussage, ob dieser Text veröffentlichungsfähig ist :)
Da ich ihn schon seit einer Woche hin- und herwälze, bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher.
28. Mai:
So, jetzt habe ich die Anregungen von Jo eingearbeitet - Danke! Ich hoffe, offene Fragen, die der Text noch aufgeworfen hat, sind durch Ergänzungen meinerseits klarer geworden (und nicht unklarer ...) Ich warte noch einen Moment, falls Nipfel und Iru auch noch was kommentieren bzw. noch Verbesserungsvorschläge haben, und gebe den Text dann frei ;)
1. Juni:
Na dann, hinaus mit dir in die Weiten des Internets ... Viel Spaß beim Lesen, und immer dran denken: don't like, don't read.
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Er brauchte einige Zeit, um wieder zu Atem zu kommen. Auch die höheren Hirnfunktionen kehrten erst langsam wieder ins Leben zurück.
Boerne redete neben ihm. Das war an sich nicht verwunderlich, es hatte ihn weit mehr erstaunt, daß der andere eben noch so still gewesen war. Allerdings schien Boerne von dem Geschehen noch wesentlich mehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein als er selbst - Thiel verstand erst einmal überhaupt nicht, was ihm der andere da zu erklären versuchte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er erkannte, daß er gerade die wohl konfuseste Liebeserklärung aller Zeiten hörte.
Thiel war sich ja schon länger darüber im Klaren gewesen, daß sie irgendwann im Bett landen würden. Auch wenn es jetzt eher die Wand seines Wohnzimmers geworden war, und ihn der Zeitpunkt und die Intensität dann doch ganz schön überrascht hatten - daß es so weit gekommen war, wunderte ihn überhaupt nicht. Und er war bis heute abend davon ausgegangen, daß dem anderen ebenso klar war wie ihm selbst, worauf sie hinsteuerten. Es war ihm erst ziemlich spät bewußt geworden, daß er da falsch lag und daß Boerne bisher wohl erfolgreich verdrängt hatte, was und wen er wollte. Noch länger hatte er gebraucht um zu verstehen, daß das Ganze für Boerne überhaupt neu war. Gut, er war ziemlich abgelenkt gewesen … Trotzdem hätte er etwas aufmerksamer sein können.
Und nun gewann er auch noch den Eindruck, daß der andere erst jetzt so richtig erfaßte, was das zwischen ihnen war. Daß es hier nicht nur um Sex ging. Um Boerne weitere Peinlichkeiten zu ersparen - denn wenn er wieder klar denken konnte, würde ihm sei wirres Gestammel sicher peinlich sein - zog er den anderen zu sich und küßte ihn. Dazu waren sie eben gar nicht gekommen. Noch ein großer Fehler, dachte Thiel. Irgendwann mußte er leider Luft holen, und Boerne setzte gleich wieder zum Reden an. Aber dieses Mal war Thiel schneller und kam ihm zuvor.
„Denk vielleicht erst einen Moment nach, bevor du etwas sagst, was du später bereust ...“
„... ich liebe dich.“ Offensichtlich hatte Boerne die Fähigkeit zurückgewonnen, in verständlichen Sätzen zu reden. Wenn auch in ungewöhnlich kurzen. Und außerdem ...
„Das meinte ich. Welchen Teil von ‚denk zuerst nach’ hast du nicht verstanden?“
„Warum sollte ich das denn bereuen?“ Boerne sah ihn an, als hätte er etwas völlig Abwegiges gesagt. Thiel fing langsam an sich zu freuen.
„Du bist ja ... ganz schön schnell entschlossen ...“
„Das sagt der Richtige ...“ Thiel wurde rot. Gut, er hatte wirklich nicht lange gefackelt - aber trotzdem ... Bevor er noch etwas sagen konnte, hatte Boerne ihn in die Arme genommen. Und zu lachen angefangen. Was Thiel ja schon ein bißchen kränkte, aber andererseits, mit der Gesamtsituation war er dann doch zufrieden. Mehr als zufrieden. Und zum Glück erwartete Boerne anscheinend keine weitschweifigen Liebeserklärungen seinerseits, das lag ihm nämlich gar nicht. Er entspannte sich und wartete, bis sich der andere wieder beruhigte.
„Entschuldigung ...“ Boerne fuhr sachte über einen blauen Fleck. „Sonst bin ich nicht so grob.“
„Alles in Ordnung. Mehr als in Ordnung. Perfekt.“ Er hätte nicht gedacht, daß er ausgerechnet Boerne mal würde gut zureden müssen. Normalerweise war der ohnehin davon überzeugt, alles richtig zu machen. In diesem Fall schien ihm eine Bestätigung aber ratsam - schließlich hoffte er auf eine Wiederholung. Und wenn es nach ihm ging, brauchte sich Boerne dabei nicht zurückzuhalten.
Zum Glück ließ der andere die Gelegenheit verstreichen, ihm sein Eingeständnis unter die Nase zu reiben, und beschäftigte sich lieber damit, blaue Flecken und sonstige Blessuren zu küssen. Das war ungewohnt, aber als Abwechslung auch nett. Eigentlich sogar ziemlich angenehm. Normalerweise konnte er aufs Kuscheln verzichten - aber mit Boerne war das etwas anderes. Thiel schloß die Augen. Er war immer noch müde. So hatte das Ganze angefangen; mit Müdigkeit und einem steifen Nacken. Wie hätte er auch ahnen können, daß Boerne mit dem Angebot, seinen Nacken zu massieren, damit tatsächlich nur das gemeint hatte ... Aber letztendlich war es ja egal, ob sie aufgrund eines Mißverständnisses an diesen Punkt gekommen waren, Hauptsache -
„Thiel ...“ Boerne unterbrach seinen Gedankengang abrupt.
„Hm?“
„Also nur so unter uns ... ich werde leugnen, daß ich das je gesagt habe ... aber ich bin keine zwanzig mehr.“
„Das ist mir schon aufgefallen. Und?“
„Also das nächste Mal würde ich doch einen konventionelleren Ort bevorzugen. Ein Bett. Oder wenigstens ein Sofa ...“
„Ich hätte nichts dagegen, jetzt umzuziehen.“
„Jetzt gleich?“ Boerne klang ein wenig panisch, und Thiel, der schon halb eingeschlafen war, brauchte eine Weile, um zu verstehen warum.
„Zum Schlafen, Boerne. Ich denke ans Schlafen. Es ist schon nach Mitternacht, ich hatte einen sehr langen Tag, und ich bin auch keine zwanzig mehr.“
„Oh. Gut.“ Boerne klang erleichtert. „Soll ich … hierbleiben?“
Eigentlich war er viel zu müde für weitere Diskussionen. Über alles andere konnten sie auch morgen reden. Aber dieser Punkt mußte doch unbedingt noch geklärt werden, und zwar unmißverständlich.
„Auf jeden Fall.“
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Atemlos (Teil II) - der nächste Morgen