Der Cellist - Teil 2

May 13, 2012 13:39


Teil 1



12 Tage

Das Cello klingt, als liege es im Sterben.

Clint hat getan, was er konnte. Er hat die gerissenen Saiten ausgetauscht, hat die Zargen begradigt und den Wirbelkasten geleimt, und das Ergebnis klingt schrecklich - leidend, gequält … verzweifelt.

Also spielt Clint weiter. Er hat sich geschworen, das Instrument erst dann aus der Hand zu geben, wenn er es wieder beherrscht - dass es zerbrochen ist und nicht mehr so klingt, wie es sollte, macht keinen Unterschied. Er empfindet es sogar als einigermaßen passend.

Bisher hat niemand versucht, ihn aus Phils Büro zu entfernen, niemand hat Kontakt mit ihm aufgenommen - es ist, als hätten sie ihn vergessen, und Clint ist sich nicht sicher, was er davon halten soll.

Also spielt er weiter.

Wenn er nicht spielt, gießt er Phils einsame Zimmerpflanze, liest die Akten, betrachtet den Kunstdruck … einmal hat er sogar Staub gewischt.

Die anderen Agenten meiden diesen Flur, scheinen ihn völlig geräumt zu haben, und Clint kann nur ahnen, dass es aus Respekt vor Coulson ist - und der Gedanke macht ihn wütend.

Sie werden den Flur meiden, bis sie vergessen haben, warum, und dann werden sie Phils Büro jemand anderem geben, die Pflanze und den Kunstdruck entsorgen, die Wände neu streichen und weiter machen, als sei überhaupt nichts passiert.

Als habe sich nicht einer von ihnen einem Gott entgegen gestellt.

Clint packt den Bogen fester in seiner Hand und entlockt dem Cello ein gereiztes Grollen.

„Das klingt ja schrecklich.“

Diesmal zuckt Clint nicht zusammen, lässt seine Überraschung nicht zu. Er kann es sich nicht leisten, das Cello ein weiteres Mal fallen zu lassen. Das Cello würde es schlicht nicht überleben.

Er hebt seinen Blick und sieht Doktor Banner in der Tür stehen, die Brille in der Hand, ernste braune Augen fest und ruhig auf ihn gerichtet, und die Spannung in Clints Schultern lässt ein wenig nach. „Vielleicht soll es so klingen.“

Banner nickt. „Vielleicht.“

Seine Augen gleiten über das gemarterte Instrument, und Clint weiß nicht, wieso, aber er muss seine Wangen davon abhalten, heiß zu werden.

„Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Cello so nicht aussehen soll.“

Ein Schulterzucken ist alles, was Clint dem Doktor auf diese Aussage hin zugesteht. „Es ist alles, was ich habe.“

„Wenn Sie einen Moment Zeit haben“, erwidert Doktor Banner sanft, „dann möchte ich Sie darum bitten, Ihre Sachen zu packen.“

Clint blinzelt überrascht zu ihm hoch.

„Ich bin hier, um Sie abzuholen“, fügt Banner hinzu, als würde das Clint auch nur im Geringsten weiter helfen.

„Ich bin nicht von einer Mission unterrichtet worden.“

Das entlockt Banner tatsächlich ein Lächeln, und Clint kann nicht anders, als ihn anstarren. Er hat sich nicht nur die Bänder von … von Phil angesehen. Er hat sich alles angesehen. Er weiß, wozu Doktor Banner in der Lage ist, hat Seite an Seite mit seiner … wütenden Version gekämpft. Aber er weiß außerdem, wovor er Angst hat, wie unwohl er sich auf dem Flugzeugträger gefühlt hat.

Jetzt ist er hier, im SHIELD Hauptquartier, und er wirkt entspannt, sicher, kann lächeln … „Was ist passiert?“ entfährt es Clint unwillkürlich.

„Nichts ist passiert“, erwidert Banner beruhigend. „Mister Stark hat lediglich beschlossen, dass das SHIELD Hauptquartier nicht länger angemessene Unterkunft für einen ‚waschechten Helden’ ist - und Direktor Fury war ausnahmsweise einer Meinung mit ihm.“

Clint kann nicht anders als starren. „Und wo soll ich jetzt hin?“

Bruce lächelt noch immer, wenn auch ein wenig geistesabwesend. „Sie kommen in den Genuss, in die ungewöhnlichste WG von New York mit einzuziehen.“

Er setzt seine Brille auf und schiebt beide Hände in seine Hosentaschen. Clint zögert einen Moment. Wenn er bei SHIELD auszieht, dann … Phils Büro. Er kann Phils Büro nicht einfach … wer soll denn die Pflanze gießen?

Aber Doktor Banner steht in der Tür und wartet auf ihn - hat ihm keinen Befehl gegeben, sondern wartet. Sein Gesicht ist ruhig, kontrolliert, mit der Andeutung des so überraschenden Lächelns in den Mundwinkeln, und sein Tonfall klingt schrecklich vertraut, als er sagt: „Also kommen Sie, Agent Barton - das Abenteuer wartet.“

„Ich bin mir immer noch nicht sicher, dass es so eine gute Idee war, ausgerechnet Bruce zu schicken.“

Tonys Finger trommeln einen nervösen Algorithmus auf sein Knie, seine Augen sind auf den Eingang des Hauptquartiers fixiert, und Steve braucht einen Moment, ehe er begreift, dass Tony keineswegs an Bruces Fähigkeiten zweifelt, Agent Barton zum Mitkommen zu bewegen, sondern dass er sich Sorgen um den Mann macht.

Sie sitzen in einer von Tonys Limousinen, verdunkelte Scheiben verbergen sie vor den Blicken neugieriger Passanten, und Tony trägt noch immer seine Sonnenbrille.

Tony trägt noch immer seine Sonnenbrille, und Steve kann ihm trotzdem am Gesicht ablesen, was er fühlt. So langsam hat er nicht einfach nur ein schlechtes Gewissen was die Worte angeht, die er nach ihrer ersten Begegnung zu Tony gesagt hat, sondern ein bemitleidenswert jämmerliches.

Steve beißt sich auf die Unterlippe. „Fury hat eingewilligt, Clint umzuquartieren. Sie werden nicht versuchen, Bruce aufzuhalten.“

Tony wendet ihm den Blick zu. „Möglich. Aber sie können immer noch versuchen, ihn aufzuregen.“

Steve runzelt die Stirn. „Das würden sie nicht wagen.“

Tony seufzt und lässt die Schultern sinken. „Möglich. Hoffentlich. Ich verstehe trotzdem nicht, warum wir nicht einfach -“

„Agent Barton zu zwingen, mit uns zu kommen, hätte kaum den gewünschten Effekt erzielt“, fällt Steve ihm ins Wort, und Tony plustert sich ein wenig auf. „Wir hätten ihn nicht gezwungen.“

„Nein“, sagt Steve ernst. „Ich hätte es angeordnet. Du hättest versucht, ihn zu überreden. Doktor Banner wird ihn fragen.“

Diese Aussage bringt Tony endlich dazu, seinen Blick vom Eingang zum Hauptquartier abzuwenden und seine Sonnenbrille abzunehmen. „Und der Unterschied ist wichtig, ja?“

Steves linker Mundwinkel hebt sich um einen halben Zentimeter. „Das möchte ich doch ganz stark annehmen.“

Tony sieht nicht aus, als würde er begreifen, also geht Steve ein wenig ins Detail. „Ich habe Doktor Banner vor allem deswegen geschickt, weil ich glaube, dass Clint mit ihm am ehesten mitgehen würde. Mit … mit jemandem, der auf den ersten Blick nicht die geringste Bedrohung darstellt, der höflich und … und ruhig ist … Mit jemandem, der unter dieser harmlosen Oberfläche unerwartete Kraft und eine nicht zu leugnende Bedrohung verbirgt.“

Ein jungenhaftes Grinsen gleitet über Tonys Gesicht, und er tätschelt Steve die Brust. „Sie sind entsetzlich durchtrieben, Captain Rogers. Das mag ich.“

Er wendet sich gerade rechtzeitig wieder dem Fenster zu, um bezeugen zu können, wie Bruce und Clint Seite an Seite aus dem Hauptquartier treten. Clint trägt Zivil - eine alte Jeans und einen noch älteren schwarzen Pulli - trägt außerdem eine einzige, verdächtig kleine Reisetasche und eine weitere, die vermutlich seinen Bogen enthält.

Bruce trägt einen Cello-Koffer und die traurigste Topfpflanze, die Tony je gesehen hat.

14 Tage

Clints Zimmer ist unfassbar. Es ist nicht einfach nur ein Zimmer, es ist … es ist gigantisch. Es ist größer als sämtliche Zimmer, in denen Clint im Laufe seines Lebens residiert hat, zusammen genommen. Es hat Ausblick auf den verdammten Central Park.

Es ist hell und freundlich, mit großen Fenstern, hohen Decken … es ist zu gut um wahr zu sein.

Bisher hat Clint nicht mehr getan, als Phils Topfpflanze - er hat sie Elvira getauft - an das Fenster mit der schönsten Aussicht zu stellen, und das Zimmer auf Wanzen abzusuchen.

Er hat keine gefunden.

JARVIS, Starks egomanischer Science Fiction Butler, hatte ihn im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht, dass er keine finden würde, aber wenn Clint damit anfängt, körperlosen Stalker-Stimmen zu vertrauen, kann er sich auch gleich selbst erschießen.

Sein Zimmer ist also frei von Wanzen, aber dafür voll einer allgegenwärtigen Präsenz, die ihn vermutlich beim Schlafen beobachtet. Gruselig.

Stark hat ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er freien Zugang zu sämtlichen Räumlichkeiten (mit Ausnahme von Banners Labor und Starks Werkstatt) hat: dem Pool im Keller, dem Billardzimmer, der Küche … und dem Musikzimmer.

Clint ist ein wenig misstrauisch, was das angeht.

Während des Besichtigungsrundganges, zu dem Stark ihn gezwungen hat, schien Captain Rogers (der JARVIS noch viel gruseliger zu finden scheint als Clint) besonderen Wert darauf zu legen, ihm besagtes Musikzimmer vorzuführen.

Das Musikzimmer hatte dann auch so ziemlich alles zu bieten, das Clint nicht im Geringsten interessiert. Ein Piano, Blasinstrumente in allen Formen und Farben (wäre Clint besserer Laune gewesen, er hätte zweifellos anzügliche Bemerkungen über Starks breit gefächerten Musikgeschmack gemacht), eine vermutlich lächerlich kostbare Geige … und ein Cello.

Es ist ein wunderschönes Cello. Stark würde es vielleicht mit einem Sportwagen vergleichen - elegant, schnittig, teuer - und Clint hat bisher nicht gewagt, es anzurühren.

Es ist ein kraftvolles Instrument, viel wertvoller als seines - selbst als seines noch intakt, unangetastet und unschuldig war - perfekt bis in den schlanken Hals hinauf. Clint brennt praktisch darauf, es auszuprobieren.

Aber es gehört ihm nicht. Es ist zu gut für ihn. (Es erinnert ihn an Phil.)

Also hat er es nicht angerührt, hat es lediglich aus der Ferne betrachtet, sein Verlangen ignoriert und sich schließlich abgewandt.

Und jetzt liegt er hier, in den frühen Morgenstunden eines neuen Tages, starrt an die Zimmerdecke und seufzt.

Fury hat ihn am vergangenen Tag kontaktiert, um ihn darüber zu informieren, dass sich das Psych Department doch noch mit ihm in Verbindung setzen wird, jetzt, da ‚die Situation’ wieder einigermaßen unter Kontrolle sei.

Clint hat ihn übergangslos darauf aufmerksam gemacht, dass sein Ventilationssystem infiltriert worden ist, und dann aufgelegt.

Im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht unbedingt die intelligenteste Art, auf die bevorstehende Überprüfung seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit zu reagieren.

Er seufzt ein weiteres Mal, setzt sich auf, wirft den obligatorischen, ersten Blick des Tages in Richtung Elvira - und gerät in Panik.

Bruce steht in der Küche, fasst Tonys überkandidelte Kaffeemaschine fest ins Auge und nimmt einen tiefen Atemzug. „JARVIS?“

Ja, Master Bruce?

„Schritt für Schritt und idiotensicher, wenn’s genehm ist.“

Sehr wohl, Master Bruce.

Bruce hat JARVIS bereits darauf aufmerksam gemacht, dass er nicht Batman ist, ein Umstand, den JARVIS großzügig ignoriert, also konzentriert er sich lieber darauf, Tony seinen überkandidelten Kaffee genau so zuzubereiten, wie er ihn am liebsten hat. Er denkt sogar an den Keks.

Tony ist seit über 15 Stunden in seiner Werkstatt, hat in dieser Zeit vermutlich weder geschlafen noch gegessen, und Bruce hat viel zu viel Respekt vor Miss Potts, um ihre Anweisungen für einen solchen Fall zu ignorieren.

Außerdem hat er sich daran gewöhnt, mit Tony zu frühstücken. Dementsprechend wird er ihn jetzt einsammeln, und wenn er dafür so tun muss, als würde ihm ein wenig grün zumute, sollte Tony sich weigern.

Er nimmt die Kaffeetasse in die Hand, legt nicht nur einen, sondern zwei Kekse auf die Untertasse und schickt sich an, mit diesem Lockmittel bewaffnet die Küche zu verlassen.

Er kollidiert mit Clint, kaum dass er einen halben Schritt vor die Tür gemacht hat, und die Tasse landet mit einem Krachen auf dem spiegelnden Boden.

„Doktor Banner! OhGottseidankSiesindschonauf - Sie müssen sofort mitkommen! Es geht um Leben und Tod!“

AC/DCs Beating Around the Bush setzt abrupt aus, und Tony richtet seinen Lötkolben anklagend in Richtung Zimmerdecke. „JARVIS, was hab ich dir darüber gesagt, einfach meine Musik abzustellen?“

Sie haben mir wiederholt damit gedroht, mich als Überwachungssystem in einem Kindergarten einzusetzen, Sir. Wenn ich bemerken darf - ein Schicksal, das kaum unerfreulicher sein kann, als mein aktueller Aufgabenbereich. Ich dachte, es interessiert Sie vermutlich, dass Agent Barton soeben mit Doktor Banner kollidiert ist.

Tony macht prompt den Lötkolben aus, und er ist ein wenig atemlos, als er nachfragt: „Kollidiert?“

Ganz recht, Sir. Eine Ihrer bevorzugten Kaffeetassen ist zu Bruch gegangen. Sie sollten einschreiten, Sir. Soweit ich es beurteilen kann, geht es um Leben und Tod.

Panik, Entsetzen, Angst versuchen, sich in Tony breit zu machen, und er wirft den Lötkolben beiseite und rennt aus dem Raum. „Wo sind sie?“

In Agent Bartons Zimmer, Sir.

Tony ist derartig von der Besorgnis um seine Mitbewohner eingenommen, dass ihm nicht wirklich auffällt, wie vergleichsweise entspannt JARVIS klingt. Zugegeben, JARVIS klingt eigentlich immer entspannt, aber das hauptsächlich deswegen, weil Tony sich in seinem Leben genügend aufregte, wütende Stimmen anhören musste und immer noch muss, und ihn entsprechend programmiert hat. JARVIS ist der Einzige, der auch dann noch höflich und zuvorkommend mit ihm umgeht, wenn Tony ihn in den künstlich intelligenten Wahnsinn getrieben hat.

Aber in Zukunft wird Tony definitiv mehr Aufmerksamkeit für die entspannten Nuancen von JARVIS’ modulierter Trickbetrügerei aufwenden, denn als er nach einem panischen Sprint in Bartons Zimmer ankommt, muss er nicht etwa mitansehen, wie der Agent von einem grünen Bruce zu Brei gehauen wird - nein. Bruce ist nach wie vor auffallend entspannt, und hockt mit kritischem Blick neben Clints jämmerlicher Topfpflanze, die offenbar ein Blatt verloren hat.

Clint tänzelt nervös um ihn herum und sieht aus, als stehe seine Welt kurz vor dem Untergang. „Können Sie noch was retten?“

„Was?“ ist alles, zu dem Tony spontan in der Lage ist.

Bruce dreht ihm den Kopf zu und lächelt. „Guten Morgen, Tony. Ich fürchte, ich habe eine deiner Tassen kaputt gemacht.“

Tony macht einen Schritt ins Zimmer hinein. „JARVIS, ich werde dich umbringen. Nein, streich das. Ich werde dich umprogrammieren. Hemmungslos.“

Es erschien mir als die einfachste Art, Sie aus der Werkstatt zu entfernen, Sir. Sie hätten beinahe Ihr Frühstück mit Doktor Banner verpasst.

„Du hast mich glauben lassen, Barton stehe im Begriff zu Marmelade verarbeitet zu werden! Sowas ist nicht gut für mein schwaches Herz, JARVIS!“

Verzeihung, Sir.

Bruce kommt ruckartig auf die Beine, wendet sich voll zu Tony um, und sein Gesichtsausdruck ist … gefährlich. „Du hast gedacht, ich hätte … die Kontrolle verloren und kommst so“, er gestikuliert an Tony auf und ab, an Tony in Jeans und T-Shirt und nicht viel mehr sonst, „so hierher?!“

Tony blinzelt ihn an. Blickt an sich hinab. Sieht ihm wieder in die Augen. „Wie denn sonst?“

Bruce macht ein paar hastige Schritte auf ihn zu und packt ihn mit beiden Händen an den Schultern. „Versprich mir, dass du beim nächsten Mal den Anzug anziehst. Versprich es mir.“

Tony runzelt die Stirn. „Aber das ist nicht -“

„Versprich es mir!“

„Ich weiß gar nicht, wo das Problem ist - JARVIS hat mich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gelockt, und du -“

„Tony!“

Bruce sieht schrecklich aus - sein Blick voller Entsetzen und Wut und Schuldgefühle, und Tony wird beinahe schlecht. „Ich verspreche es.“

Und das ist genug. Bruce entspannt sich sichtlich, sein Blick wird bedeutend ruhiger, der Druck seiner Finger auf Tonys Schultern ist nicht länger schmerzhaft. „Gut.“

Tony hat das Gefühl, dass er ihn umarmen sollte, und weiß nicht, ob er darf. Also lässt er es.

„Ok, Krise abgewendet“, verkündet er übertrieben heiter. „Kann mir jetzt bitte jemand erklären, was hier los ist?“

„Elvira liegt im Sterben“, sagt Clint mit Grabesstimme.

„Elvira liegt nicht im Sterben“, widerspricht Bruce ihm gelassen und lässt Tonys Schultern los. „Elvira muss sich lediglich an ihr neues Zuhause gewöhnen.“

Tony ist sich ziemlich sicher, dass er augenblicklich der zurechnungsfähigste Mensch im Zimmer ist. Und das ist einfach nur traurig.

„Aber sie … sie hat …“, murmelt Clint unglücklich, und Tony fasst ihn fest ins Auge. „Wer ist Elvira?“

Clint geht vor der kümmerlichen Zimmerpflanze auf die Knie, und Tonys Augen weiten sich in entgeistertem Unglauben. „Das da?“

Er kann es nicht fassen. „Sagt mir bitte, dass das da“, er deutet mit anklagendem Zeigefinger auf das kraftlose Gewächs, „nicht Elvira ist. Bitte, bitte sagt mir, dass ihr diesem Ding keinen Namen gegeben habt?“

„Wieso nicht, Tony?“ erkundigt Bruce sich betont sanft. „Weil sie etwas ist, das lebt und atmet und wächst - im Gegensatz zu beispielsweise - und ich bitte um Verzeihung - JARVIS?“

Tony zuckt beinahe zusammen, ein Umstand, der dankenswerter Weise von JARVIS’ höflicher Stimme überspielt wird. Ich fühle mich von dieser Bemerkung in keinster Weise angegriffen, Master Bruce.

„Es erleichtert mich ungemein, das zu hören, JARVIS.“

Bruce geht wieder neben der Pflanze in die Hocke, streckt eine zögernde Hand aus und wirft Clint einen fragenden Blick zu. „Darf ich?“

Clint nickt bekümmert.

Bruces Finger stellen tatsächlichen Kontakt mit Elvira her, streichen über ihre Blätter, an ihrem Stamm entlang, und Tony ist sekundenlang absolut fasziniert davon, wie sanft er ist, dann schreckt ihn JARVIS’ Stimme aus dieser Betrachtung auf.

Sir, Captain Rogers befindet sich in der Lobby.

„Na, dann schick ihn doch her.“

Ich glaube, es wäre ihm lieber, wenn Sie ihn persönlich empfangen, Sir. Er scheint nach wie vor unvernünftige Vorstellungen mit meiner … Anwesenheit im Haus zu verknüpfen.

Tony seufzt. „Bruce, du hast das hier im Griff, richtig?“

Bruce nickt geistesabwesend, und Tony seufzt ein weiteres Mal. „Gut. Dann werde ich mal unseren Goldjungen aus der Vergangenheit abholen gehen.“

Steve steht im Eingangsbereich zu Tonys Villa, tritt von einem Fuß auf den anderen, und fragt sich, ob das hier tatsächlich eine gute Idee ist.

Nun. Im Prinzip ist es eine fabelhafte Idee. Clint und Tony kann es kaum schaden, wenn er mit ihnen zusammen trainiert. Clint wird es helfen, sich von seinen negativeren Emotionen abzulenken, und Tony … nun, Tony kann sich nicht immer ausschließlich auf seinen Anzug verlassen. Selbst wenn es ein ganz unglaublich toller Anzug ist. Das stellt Steve auch überhaupt gar nicht in Frage. Aber trotzdem.

Nur ist Steve nicht wirklich deswegen hier. Er ist hier, weil er … weil er es im SHIELD Hauptquartier schlicht nicht aushält. Es ist langweilig im SHIELD Hauptquartier. Es ist langweilig, Steve fühlt sich ständig überwacht und … einsam.

Warum er sich in der Gesellschaft eines unverschämten Milliardärs … Playboys … Philanthropen … Warum er sich in Tony Starks Gesellschaft weniger einsam fühlt, wenn er den Mann noch vor kurzem am liebsten unangespitzt in den Boden gerammt hätte, ist Steve nicht ganz klar und er möchte auch lieber nicht allzu genau darüber nachdenken.

Tony war nett zu ihm, in den letzten Tagen. Überraschend nett. Sicher, er neckt ihn, macht sich bei jeder Gelegenheit über ihn lustig … aber er behandelt ihn normal. Wenn Steve nicht derartige Angst davor hätte, dass Tony ihn insgeheim nach wie vor nicht wirklich leiden kann, und lediglich versucht, ein besseres Teammitglied zu sein, würde sich das richtig, richtig gut anfühlen.

Aber Tony hat ihn nicht eingeladen, bei sich zu wohnen.

Bruce hat er praktisch sofort eingeladen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern. Dementsprechend ist Steve fest davon überzeugt und sehr froh darüber, dass Tony und Doktor Banner einander aufrichtig gern haben.

Tony hat außerdem nicht eine Sekunde lang gezögert, Clint bei sich aufzunehmen, und Steve kann nicht anders, als diese Großzügigkeit zu bewundern.

Tony mag genug Geld haben um einen Kleinstaat damit zu unterhalten, aber das hat damit nichts zu tun. Geld zu haben - Geld auszugeben, und jemandem Obdach zu gewähren, sind völlig unterschiedliche Dinge.

Tony ist ein guter Mensch. Steve wäre gerne sein Freund.

Aber er weiß nicht, wie er das anstellen soll.

Tonys Schritte reißen ihn aus seinen Gedanken, und er hebt gerade rechtzeitig den Kopf, um Tony mit einem unangenehm angespannten Lächeln um die Lippen auf ihn zukommen zu sehen.

„Bist du aus dem Bett gefallen, dass du hier noch vor dem Frühstück einfällst?“

Steves Augen weiten sich entsetzt, und er weicht zur Haustür zurück. „Ich - ich wollte nicht stören! Wenn ich ungelegen komme, dann -“

„Jesus, beruhige dich - du kommst nicht ungelegen, das sollte ein Scherz sein, Steve, bleib ja hier!“

Steve ist ein wenig überrascht, festzustellen, dass er offenbar versucht hat, die Tür zu öffnen und zu flüchten - und dass Tony sich an seinen Arm gehängt hat, um eben das zu verhindern.

„Wir sind ja schrecklich verhuscht, heute früh, Captain Rogers, was ist denn los?“

Steve spürt seine Wangen heiß werden. „Du … ähm … du hast nicht ausgesehen, als sei ich … willkommen.“

„Steve, Hasenzahn, du bist immer willkommen. Ich habe lediglich die Nacht durchgearbeitet, noch nicht gefrühstückt, und JARVIS hat mir vorgeschwindelt, Barton stehe im Begriff, vom Hulk platt gemacht zu werden. Die letzten zehn Minuten waren dementsprechend ein bisschen anstrengend, aber dein Anblick ist Balsam für meine Seele, also komm mit in die Küche und frühstücke mit mir - ich mach dir auch Kaffee.“

Steves Verstand hat sich an Hasenzahn aufgehängt, dementsprechend braucht er eine Weile, um zu prozessieren, was Tony danach gesagt hat. „Bruce hatte einen Anfall?“

Tony packt sein Handgelenk, und Steve lässt sich widerstandslos ziehen. „Bruce hatte keinen Anfall, hör mir doch zu, Steve! JARVIS hat mich dreist angelogen, was das angeht. Es ist alles in Ordnung. Vielleicht abgesehen von Elvira. JARVIS, was unternehmen Bruce und Barton in Sachen Elvira?“

Augenblicklich sind sie in Doktor Banners Labor damit beschäftigt, ihre optimale Ernährung und Lichtversorgung zu recherchieren, Sir.

„Hörst du, Steve, es ist alles in bester Ordnung. Elvira ist übrigens Bartons kümmerliche Topfpflanze, falls du dich gefragt haben solltest. JARVIS, gehst du davon aus, dass die Herren sich zu Steve und mir zum Frühstück dazu gesellen werden?“

Ich werde sie fragen, Sir.

„Tu das, vielen Dank.“

Ich lebe, um zu dienen, Sir.

„Diese Behauptung war einzig darauf ausgelegt, Steve nervös zu machen, gib’s zu.“

Würde mir nie in den Sinn kommen, Sir.

Sie sind derweil in der Küche angekommen, und Steve beschließt, das merkwürdige Hin und Her zwischen Tony und seinem … JARVIS zu ignorieren und sich an den Küchentisch zu setzen.

Es tut ihm ein wenig leid, den Kontakt zu Tony zu verlieren, der ihn den ganzen Weg zur Küche lang nicht losgelassen hat, aber das unangenehme Gefühl der Kälte ist vorübergehend aus seinen Knochen verschwunden, und das muss reichen.

15 Tage

Clint kann nicht schlafen. Es ist drei Uhr morgens, und der Mond scheint zum Fenster herein. Elvira vegetiert auf ihrem Platz auf dem Fensterbrett friedlich vor sich hin, in einem neuen Topf, gedüngt und gegossen und bereit für Großes.

Doktor Banner hat Clint mehr oder weniger versprochen, dass sie nicht nur überleben sondern in ihrem neuen Zuhause wachsen und gedeihen wird.

Er hat Clint außerdem seine Unterstützung zugesagt, sollten unerwartete Komplikationen auftreten, was das angeht.

Clint fühlt sich wie erschlagen - aber schlafen kann er trotzdem nicht.

Sein Tag war schrecklich anstrengend - denn nicht nur hat Captain Rogers ihn stundenlang durch die Gegend gescheucht und ihn ein Fitnessprogramm absolvieren lassen, das manch anderem Tränen der Verzweiflung in die Augen getrieben hätte (Stark hätte tatsächlich fast geweint), nein. Dieser körperlichen Tortur ging etwas voraus, das sich für Clint angefühlt hat wie psychologische Folter.

Tony Stark bei dem Versuch zu beobachten, Frühstück zu machen, mag einigermaßen unterhaltsam gewesen sein, aber als Captain Rogers angefangen hat, ihm dabei zu helfen, hörte der Spaß auf.

Clint konnte es sich einfach nicht angucken. Er hat im Laufe der Jahre so Einiges aus der Ferne betrachten müssen, aber derartig unbeholfene Bemühungen (bei dem einen um tatsächlich essbares Frühstück, bei dem anderen um … Zuneigung) waren zu viel.

Dementsprechend hat Clint das einzig Vernünftige getan, Stark und Rogers vom Herd weg gedrängelt und die Dinge selbst in die Hand genommen. Rührei für vier Personen war nicht besonders kompliziert herzustellen, selbst wenn er für Rogers die dreifache Menge machen musste, und Doktor Banner schlicht nicht davon abzuhalten war, Tomaten, Käse und sogar Kräuter hinzuzufügen.

Viel strapaziöser war, anschließend mit diesen Männern an einem Tisch zu sitzen und sich für seine Kochkünste beglückwünschen lassen zu müssen, als seien sie nicht das Ergebnis des Umstandes, dass Clint immer für sich selbst kochen musste und nie jemanden hatte, der sich für ihn darum gekümmert hätte.

Wenigstens war Stark dazu in der Lage, einigermaßen guten Kaffee zu kochen, und der Keks war ebenfalls eine nette Zugabe.

Aber wenn Clint daran denkt, dass ihm in etwa fünf Stunden ein ähnliches Martyrium bevorsteht, kann er nicht anders, als die Augen zukneifen und stöhnen.

Vielleicht hätte er doch lieber im SHIELD Hauptquartier bleiben sollen. Dort war er zwar genau so wenig allein wie in Starks Villa, aber dafür … allein gelassen. Niemand hat sich darum gekümmert, ob er isst, schläft, trainiert.

Niemand hat sich wirklich dafür interessiert, was er macht.

Clint gibt den Versuch auf, Schlaf zu bekommen, schiebt seine Decke beiseite und rutscht aus dem Bett.

Seit er bei Stark eingezogen ist, hat er sein Cello kein einziges Mal zur Hand genommen. Der Anblick von dem so viel besseren Cello in Starks Musikzimmer war zu verführerisch, also hat er das Bedürfnis zu spielen so sehr unterdrückt, bis es nicht mehr als ein dumpfes Kribbeln in seinen Fingerspitzen war.

Aber jetzt kann er sich nicht länger beherrschen. Er geht in Shorts durchs Zimmer, nimmt den Koffer an sich und trägt ihn zum Fenster hinüber, öffnet ihn mit ruhigen Händen und nimmt vorsichtig sein Cello hinaus.

Es sieht noch immer schrecklich aus, zerschlagen und geschunden, aber Clint hat sich damit abgefunden, dass es nie wieder einen einigermaßen klaren Ton produzieren wird.

Also setzt er sich neben Elvira auf die niedrige Fensterbank, nimmt das Cello zwischen die Knie und fängt an zu spielen.

Tony ist damit beschäftigt, am Flugstabilisator für seinen Anzug herum zu basteln, als JARVIS ihm die Musik abdreht.

Sir.

Tony seufzt. „Ja, ich weiß. Es ist spät, ich sollte schlafen, jadda jadda. Ich mach das hier trotzdem noch fertig, völlig egal, wie lange du an mir herumnörgelst, JAR-“

Sir, Agent Barton hat sein Bett verlassen und spielt Cello.

„Was, um diese Zeit? Hat der Mann keine Vorstellung von einem gesunden Tagesablauf?“

Ich kann nur die Vermutung aufstellen, dass er die nicht hat, Sir. Wie so viele andere. Wünschen Sie, dass ich ihn auf die Tageszeit aufmerksam mache?

„Lieber nicht. Aber lass mal hören, was er kann.“

Kratziges Geschraddel erfüllt Tonys Werkstatt.

„Lieber Gott, das ist ja grässlich.“

Ich kann kaum einen Unterschied zu Ihrer bevorzugten Lärmberieselung feststellen, Sir.

„Möglich, aber das soll so klingen. Wieso benutzt er denn nicht das Cello im Musikzimmer? Denkt er denn, das haben Steve und ich ihm zum Spaß unter die Nase gerieben?

Offenbar geht er davon aus, dass sein eigenes Instrument noch immer den Zweck erfüllt, Sir.

„Pfft“, macht Tony wegwerfend. „Ich kann hören, dass es das nicht tut, und ich habe im Prinzip keine Ahnung von Musik.“

Sehr richtig, Sir.

„JARVIS, ich weiß, dass Bruce dein neuer Liebling ist, aber das ist noch lange kein Grund, plötzlich derartig wenig Wert auf meine Gefühle zu legen.“

Ich habe Ihnen lediglich zugestimmt, dass Agent Bartons Cello nicht länger klingt, wie es sollte, Sir, und wollte keinerlei abfällige Andeutungen bezüglich Ihres Musikverständnisses machen.

„Sicherlich. Ich kann nicht umhin, zu registrieren, dass du nicht abstreitest, dass Bruce dein neuer Liebling ist.“

Doktor Banner ist augenblicklich der Einzige in diesem Haus, der die Nacht zum Schlafen nutzt, Sir.

„Gott, ist ja schon gut, du schreckliche Mutterglucke, ich geh ins Bett! Aber tu mir den Gefallen, und erinnere mich morgen früh -“

Sie meinen später am heutigen Tage, Sir?

„Ich meine später am heutigen Tage, du Pedant - dass ich Barton sein Cello klaue.“

Sehr wohl, Sir.

Tony trägt nichts als Shorts und einen Morgenmantel, als er kommt, um Steve in der Lobby einzusammeln, und genau wie am Vortag macht Steve einen entsetzten Schritt rückwärts, kann sich diesmal jedoch gerade eben noch beherrschen, nach dem Türgriff zu tasten.

„Hab ich dich etwa geweckt?“

Tony reibt sich mit der Hand durch das wüste Haar, bleibt stehen und betrachtet Steve von oben nach unten. „Bist du her gejoggt?!“

Sie starren einander an, etwa fünf Sekunden lang, dann räuspert Tony sich betont. „Nein. Du hast mich nicht geweckt. Nicht wirklich. JARVIS hat mich geweckt. Ich wollte sowieso aufstehen. Guten Morgen, Steve. Bist du her gejoggt?!“

Jetzt ist es an Steve, sich zu räuspern. „Ich … ja. Ich bin hergejoggt. Es ist nicht sonderlich weit, Fury sieht es nicht gern, wenn ich das Motorrad benutze, und ich wollte nicht schon wieder einen der Agenten darum bitten, mich zu fahren.“

Tony starrt ihn nach wie vor an. „Also, ich sag’s dir gleich: Ich bin absolut nicht bereit, die gestrige Tortur zu wiederholen. Absolut nicht. Und Barton auch nicht. Ich glaub, der ist gerade erst ins Bett gegangen.“

Vor zehn Minuten, Sir. Er hat die ganze Nacht Cello gespielt.

„Da hörst du’s, Steve. Kein Training heute.“

Steve beißt sich auf die Unterlippe. „Also soll ich wieder -“

Tony fasst ihn am Handgelenk. „Denk nicht mal dran. Komm rein, iss Frühstück - in deinem Fall wahrscheinlich ein zweites Frühstück, aber hey, wer wird denn kleinlich sein und zählen - fühl dich wie Zuhause. Du kannst mir später helfen, Barton sein Cello zu klauen.“

Steve blinzelt irritiert auf Tony hinab, lässt sich jedoch widerstandslos von ihm in die Küche ziehen. „Barton sein Cello zu klauen?“

„Ja. Ich bin heute früh in den Genuss gekommen, ihn darauf spielen zu hören. Es klingt fürchterlich.“

„Benutzt er denn nicht das Cello, dass wir - das du ihm gekauft hast?“

„Nein. Tut er nicht. Kaffee?“

„Sehr gern.“

Steve lässt sich am Küchentisch nieder, betrachtet Tonys Rücken, während er ihm Kaffee macht, und legt die Stirn in Falten.

„Guten Morgen, die Herren.“ Bruce betritt die Küche, gekleidet in ein schlichtes Hemd und ein paar Hosen mit Bügelfalte und scheint sich nicht daran zu stören, dass Tony in Shorts und Morgenmantel und Steve in Joggingkleidung in der Küche herumlungert.

Steve duckt trotzdem den Kopf. Er hätte wenigstens vorher anrufen und fragen können, ob er ungelegen kommt. Bruce muss ja denken, er habe überhaupt keine Manieren. Was Tony denkt, will er sich lieber gar nicht erst vorstellen.

„Guten Morgen, Bruce“, begrüßt Tony ihn fröhlich. „Ich mach dir sofort Kaffee.“

„Vielen Dank, Tony, das hat keine Eile. Ist Clint noch nicht auf?“

„Nein, wir müssen heute früh auf seine Kochkünste verzichten. Soll ich was kommen lassen?“

„Das klingt nach einer vernünftigen Lösung.“

Steve will protestieren, aber Tony hat den Befehl an JARVIS weiter geleitet, ehe er ihn darauf aufmerksam machen kann, dass er ihm auf keinen Fall derartig zur Last fallen will.

TEIL 3

fandom: avengers, autor: uena

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