Der Cellist - Teil 36

Nov 21, 2012 10:13

Teil 1 - Teil 35


Thor schließt die Tür zu seinen Gemächern ungewohnt behutsam, hält die Klinke einen Moment länger fest als unbedingt nötig. So lange sogar, dass sie sich in seiner Hand erwärmt. Er lässt sie los, wendet sich langsam zu Loki um, der bereits zum Bett hinüber gegangen ist.

Thor weiß nicht, was er zu ihm sagen soll. Er hatte so sehr gehofft, Loki klar gemacht zu haben, dass er ihn nie aus eigenem Antrieb zurücklassen, immer für ihn da sein wird - aber offenbar hat er versagt.

Loki hat sich ihm nicht anvertraut.

Es ist keine neue Erfahrung, keineswegs unbekannt. Es sollte sich nicht derartig niederschmetternd anfühlen.

Aber Thor hatte so sehr gehofft, dass es diesmal anders sein würde, dass die Zerschlagung dieser Hoffnung ihn unsagbar erschöpft zurücklässt. Also sagt er nichts zu Loki, fragt ihn nicht, warum er sich ihm nicht anvertraut hat. Er weiß es ja.

Thor entkleidet sich, legt sein Schlafgewand an und wendet sich dem Bett zu. Loki steht auf der anderen Seite des Bettes, betrachtet ihn aus nachdenklichen Augen.

Thor weicht seinem Blick aus und legt sich ins Bett, dreht sich auf die Seite und zieht die Decke über sich. Er schließt seine Augen - und schlägt sie wieder auf, als Loki sich zu ihm legt, rollt sich zu ihm herum.

„Bruder“, beginnt er heiser.

„Es tut mir leid“, unterbricht Loki ihn sanft. Thor starrt ihn an.

„Ich hätte es dir sagen sollen“, fährt Loki fort, schlägt seine Augen vor ihm nieder.

Thor legt ihm ganz automatisch die Hand an die Wange. „Ja. Das hättest du in der Tat.“

„Ich hielt es für ... für vergeblich“, sagt Loki zögernd. „Ich wollte dich nicht unnötig in Sorge versetzen.“

Thor runzelt die Stirn, schweigt einen Moment lang. Er schweigt in der Tat so lange, dass Loki verunsichert seinen Blick wieder zu ihm anhebt.

„Ich bin immer in Sorge um dich“, sagt Thor schließlich, sieht Loki fest in die Augen. „Du bist mein Bruder.“

„Ich wünschte, du würdest aufhören, das zu sagen“, entgegnet Loki müde. Aber er weicht Thors Blick nicht aus, blinzelt lediglich ein wenig erschöpft.

„Ich wünschte, du würdest dich daran gewöhnen“, erwidert Thor brüsk. „Immerhin habe ich dich nie anders gerufen.“ Thor sieht so etwas wie Ungeduld, vielleicht sogar Verachtung über Lokis Gesicht hinweg gleiten, und das macht ihn derartig wütend, dass er ihn an den Schultern packt, enger an sich heran zieht. „Es steht dir nicht zu, meine Gefühle zu verspotten, Bruder. Maße dir nicht an, dich zum Richter über meine Emotionen zu machen!“

Loki entkommt ein überraschtes Keuchen, und Thor lässt ihn augenblicklich los, entsetzt über sich selbst. „Verzeih“, murmelt er beschämt, ballt beide Hände zu Fäusten.

„Nein“, sagt Loki, seine Stimme entsetzlich ruhig. Thor starrt ihn durch das Halbdunkel im Zimmer beunruhigt an.

„Ich habe nichts zu verzeihen“, fährt Loki fort, erwidert Thors Blick mit ungewohnter Wärme. „Ich habe dich belogen, ich habe dich von mir gestoßen, und ich begreife nicht, wie du noch immer an deiner Liebe für mich festhalten kannst - aber ich bin dankbar Thor, ob ich es nun begreifen mag oder nicht. Ich ... ich brauche dich.“

Thor ballt seine Hände noch ein wenig fester. „Ich bin nicht an deiner Seite geblieben, weil du mich brauchst.“

„Ich weiß“, erwidert Loki schlicht, ein kaum als solches zu erkennendes Lächeln in den Augen. „Ich mag ein unverbesserlicher Narr sein - aber dessen bin ich mir doch bewusst.“

Thor entspannt seine Hände, legt einen Arm um Loki und zieht ihn an sich heran. Es erschreckt ihn ein beinahe, mit welcher Nachgiebigkeit Loki ihn gewähren lässt - und dann erklingt ein energisches Klopfen an der Zimmertür.

Thor runzelt die Stirn, lässt Loki los und schaltet die Nachttischlampe an. „Tretet ein!“

Die Tür öffnet sich, und Jane betritt die Szene, eine Vision in Dunkelblau und Gold - Sternbilder am Nachthimmel. Kurz verharrt sie, die Klinke in der Hand, dann schließt sie die Tür mit einem dumpfen Laut. „Ich werde in dieser Nacht kein Auge zubekommen“, verkündet sie ernst.

Stille tritt ein. Sie zieht die Augenbrauen zusammen, wirft Thor einen auffordernden Blick zu. Thor ist nicht völlig klar, was hier von ihm erwartet wird. Er hört Loki leise ausatmen - und es wäre ein Seufzen, wäre der Laut nicht so reich an verständnisvoller Zuneigung.

„Wünschst du, die Nacht in unserer Gesellschaft zu verbringen?“ erkundigt sich Loki höflich bei ihr, und sie schenkt ihm einen Blick voll derartig glühender Dankbarkeit, dass Thor ein Schmunzeln nicht unterdrücken kann.

„Wenn dies dein Verlangen war, Jane, dann hättest du uns dies doch mitteilen können.“

„Eine Dame will ihr Verlangen nicht immer mitteilen müssen“, macht Loki ihn aufmerksam, während Jane zu ihnen unter die Bettdecke schlüpft. „Sie will dazu eingeladen werden.“

Diese Weisheit nimmt Thor derartig in Anspruch, dass er einen Moment braucht, ehe er feststellt, dass Jane sich statt neben ihn, neben Loki ins Bett gelegt hat. Er senkt beide Augenbrauen in unausgesprochener Entrüstung.

Jane zeigt sich davon völlig unbeeindruckt, hauptsächlich, weil sie nicht das Geringste davon mitbekommt. Sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, Loki wieder enger an ihn heran zu drängeln.

„Wenn es nächsten Sommer wieder so heiß wird, machen wir das öfter“, verkündet Jane, noch ehe dieser Prozess ganz abgeschlossen ist, und Thor äußert ein hörbar unzufriedenes Grunzen, wenn er diesen Plan auch nachvollziehen kann. Lokis Körper erhitzt sich niemals übergebührlich, bleibt stets ein wenig kühl.

Aber Jane hat Loki inzwischen derartig dicht an ihn heran geschoben, dass Thor ohne jegliche Mühe seinen Arm über Loki ausstrecken, und seine Hand auf ihrer Hüfte platzieren kann - etwas, das er nur zu gern tut.

„Ich fühle mich ein wenig … beengt“, meldet Loki sich mit leicht gedämpfter Stimme zu Wort. Sein Gesicht ruht an Thors Brust.

Thor blinzelt verständnislos auf ihn hinab. „Als wir Kinder waren, hat dir nichts mehr Freude bereitet, als dich in so viele Betttücher wie möglich einzuwickeln.“

Ein empörtes Funkeln aus dunklen grünen Augen macht ihn darauf aufmerksam, dass Loki diese Information nicht an Jane weitergegeben haben wollte.

„Es ist lange her, dass wir Kinder waren“, sagt Loki spitz.

„Vielleicht bleiben die Alpträume aus, wenn du dich trotz allem in diese Zeit zurückversetzen kannst“, meldet Jane sich beruhigend zu Wort. Thor schenkt ihr einen dankbaren Blick.

Lokis Stimme erklingt ein weiteres Mal, noch genau so gedämpft, aber deutlich emotionaler. „Bist du deswegen hier? Um über meine Nachtruhe zu wachen?“

Er klingt tatsächlich überrascht. Manchmal zweifelt Thor an Lokis sonst so überragender Intelligenz.

Jane räuspert sich leise, aber ehe sie eine Antwort abgeben kann, fliegt die Tür zu Thors Gemächern auf, und Darcy erscheint im Rahmen, einen Schlafsack in den Armen. „Bevor einer schreit: Ich habe vor, auf dem Fußboden zu schlafen.“

Lokis Kopf ruckt in die Höhe, und er drückt Thor ein Stück von sich weg. „Du wirst dich auf keinen Fall derartig erniedrigen.“

Thor weiß nicht, wen er mehr küssen möchte: Loki oder Darcy. (Oder Jane. Aber Jane, allein schon weil sie seine Herzensdame ist, und er ihr Darcys Präsenz in seinem Leben verdankt, würde einen solchen Wettstreit stets und ohne jede Konkurrenz gewinnen.)

Darcy hat derweil Janes Anwesenheit zur Kenntnis genommen, und hebt anerkennend beide Augenbrauen. „Ich an deiner Stelle hätte direkt Nägel mit Köpfen gemacht, und mich in die Mitte gelegt.“

Jane setzt sich auf und beschreibt eine einladende Geste mit ihrer Rechten. „Tu dir keinen Zwang an. Das Bett ist eindeutig groß genug für vier.“

Darcy nickt. „Natürlich ist es das. Onkel Tony hat’s gekauft.“ Sie lässt ihren Schlafsack zu Boden fallen, und baut sich mit vor der Brust verschränkten Armen neben dem Bett auf. „Ok. Wir sortieren um. Jane nach links, dann Thor, dann Loki, und dann ich.“

Jane zieht ihr eine empörte Schnute. „Aber Loki ist so angenehm kühl. Ich will auch -“

„Du hast regelmäßig Sex mit Thor und somit kein Recht, irgendwelche Einwände zu erheben“, unterbricht Darcy sie brutal. „Ausführung!“

Ein paar Sekunden lang passiert nichts, dann zieht Thor Loki in seine Arme und rollt sich herum, um ihn auf seiner anderen Seite zu deponieren. Loki sieht ein wenig zerzaust aus, als er aus dieser Umarmung auftaucht, und Darcy zupft ihm grinsend die Haare zurecht, ehe sie sich neben ihn legt. „Na bitte.“

„Dein Einfluss auf meinen Bruder ist in hohem Maße beunruhigend“, wispert Loki ihr zu.

Sie grinst noch ein wenig breiter. „Thor wollte lediglich sicher stellen, dass Jane auch in Zukunft kein Recht haben wird, Einwände zu erheben.“

Ein Kissen von Janes Seite des Bettes abgeschossen, macht darauf aufmerksam, dass Jane jedes einzelne Wort gehört hat. Thor, der ebenfalls jedes einzelne Wort gehört hat, streicht Loki über den Kopf. „In der Tat. Ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe, Bruder.“

Loki schenkt ihm ein erschöpftes aber deswegen nicht weniger ehrliches Lächeln, Darcy knipst die Nachttischlampe aus, und Thor wendet sich Jane zu und schließt sie in seine Arme. Er kann sich nicht sicher sein, ob Loki ihn soeben bewusst seinen Bruder gerufen hat, aber das spielt keine Rolle.

Das Einzige von Bedeutung ist, dass er es getan hat.

Clint kann nicht schlafen. Das hat nicht das Geringste damit zu tun, dass er Angst vor Alpträumen hätte. Er hat sein ganzes Leben lang Alpträume gehabt, und wenn er sich von so etwas abhalten ließe, wäre er schon längst an Schlaflosigkeit eingegangen.

Aber Phils anhaltende Wut ist zu deutlich spürbar, als dass er neben ihm zur Ruhe kommen könnte. Also ist er in die Küche gegangen, um ein Glas Wasser zu trinken. Denn ein Glas Wasser zu trinken, wenn man nicht schlafen kann, scheint die anerkannte Vorgehensweise zu sein, und Clint ist verzweifelt genug, um einen Versuch zu wagen.

Ihm ist nicht ganz klar, was Wasser an der Situation ändern soll, aber schaden wird es kaum. Er hätte es allerdings wirklich besser wissen sollen, als davon auszugehen, dass er die Küche leer vorfinden würde.

Pepper ist nicht da. Wenn Pepper nicht da ist, geht Tony nie zu normalen Zeiten ins Bett. Dementsprechend steht er mit dem Rücken zur Tür an seiner Kaffeemaschine und ist offenbar damit beschäftigt, einen dreifachen Espresso mit Milchschaum zu krönen.

Er scheint Clint nicht bemerkt zu haben, und Clint, der nicht weiß, ob er Tonys Temperament im Augenblick gewachsen ist, denkt flüchtig darüber nach, sich lautlos zurückzuziehen. Aber das wäre feige.

„Ist es nicht ein wenig spät für Kaffee?“ erkundigt er sich also mit betont durchdringender Stimme - und stellt befriedigt fest, dass er es tatsächlich fertig gebracht hat, Tony zu erschrecken.

Die Tasse in Tonys Hand läuft Gefahr, fallen gelassen zu werden und auf dem spiegelnden Boden zu zerbrechen, aber Tony bekommt sich rechtzeitig unter Kontrolle und dreht sich ruckartig zu Clint um. „Versuchst du, mich umzubringen?“

„Wenn ich das versuchte, wärst du tot, Stark.“

Tony zieht ihm eine Grimasse. „Entzückend. Was tust du um diese Zeit hier, wenn es angeblich zu spät für Kaffee ist? Solltest du nicht Sex mit Phil haben?“

Clint gibt ihm prompt seine Grimasse zurück. „Oh, vielen Dank für die Anteilnahme, aber das geht dich nicht wirklich etwas an.“ Er nimmt sich ein Glas aus dem Geschirr- und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Als er sich wieder zu Tony umdreht, hat dieser ihm den Rücken zugewandt. Etwas an der Haltung seiner Schultern lässt sämtliche Alarmsignale in Clint aufkreischen.

„Hast du Pepper vorhin nicht erreicht?“ entfährt es ihm unwillkürlich.

Tony dreht ihm sein Profil zu. „Huh?“

„Pepper. Du wolltest sie doch nach dem Abendessen anrufen.“

Tonys linke Augenbraue wandert nach oben. „Ich habe sie nach dem Abendessen angerufen.“

Clint mustert ihn von oben nach unten. „Was ist es dann?“

Tonys rechte Augenbraue schließt sich der linken aus purer Solidarität an. „Bitte?“

Clint gestikuliert an ihm auf und ab. „Deine Körperspannung deutet auf Stress.“

„Ich bin ein viel beschäftigter Mann, mit einem faszinierenden Herzleiden, Barton. Ich bin praktisch immer im Stress.“ Tony führt eine allumfassende Geste an seiner eigenen Person aus. „Das hier ist mein Grundzustand.“

Clint zieht seine Augenbrauen zusammen. „Was hat Pepper gesagt?“

Tony schwingt sich auf die Küchenzeile, während die Kaffeemaschine neben ihm schwer an der Befriedigung seiner Kaffeesucht arbeitet, und bedenkt Clint mit einem halb spöttischen, halb erschöpften Lächeln. „Was hat Pepper zu was gesagt?“

Clint stellt sein Glas und seine Wasserflasche auf den Küchentisch. „Zur Loki-Situation. Zu was sonst?“

Tony seufzt. „Sie hat mich darum gebeten, ihn nicht voreilig auf den Mond zu schießen. Diese Frau hat eine mir unerklärliche Schwäche für Männer mit leichten Persönlichkeitsspaltungen und Vaterkomplexen.“

Clint hofft, dass sein Gesicht nicht preisgibt, dass er Tonys Seitenhieb auf sich selbst durchaus verstanden hat - Tony seufzt und legt den Kopf in den Nacken. „Für gewöhnlich hat sie mit allem Recht. Aber diesmal bin ich mir nicht so sicher.“

Clint schluckt trocken. „Was meinst du?“

Tony starrt an die Küchendecke. „Du hattest diese Träume nicht, ehe er aufgetaucht ist, oder doch? Also muss es an ihm liegen - ob absichtlich oder nicht.“

Clint blinzelt ihn an. „Du willst ihn wegschicken? Meinetwegen?“

Tony schnaubt, senkt den Kopf, sieht ihm in die Augen. „Ich habe das diverse Male angeboten, wie du dich hoffentlich erinnerst. Ich weiß, ich erwecke nicht immer den Eindruck, aber das Wohlbefinden meiner … Mieter, liegt mir manchmal durchaus am Herzen.“

Clint blinzelt, dann starrt er ihn entschlossen an. „Das weiß ich.“

Er sieht den Unglauben in Tonys Augen, sieht ihn einen resignierten Atemzug nehmen, und plötzlich ahnt er, was der Grund für den Stress in Tonys Haltung ist. „Meine Alpträume sind nicht deine Schuld, Stark.“

Tony schnaubt ungeduldig. „Ich hatte dieses Gespräch schon mit unserem Captain, Barton, ich brauche keine Wiederholung.“

Aber Tony sieht müde aus, und verletzt, und Clint weiß, dass etwas nicht stimmt. An Phils Wut kann er nichts ändern, kann nichts sagen oder tun, um die Tatsache zu beeinflussen, dass Loki geschwiegen hat, anstatt sich irgendjemandem anzuvertrauen, dass er -

Clints Augen weiten sich. „Wenn ich gewusst hätte, dass es etwas zu bedeuten hat, dann hätte ich mich dem Team anvertraut, Stark. Aber ich dachte, es seien nur … Träume.“

Tony weicht seinem Blick so prompt und so entschlossen aus, dass Clint weiß, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Er kann nicht recht glauben, dass sein Schweigen tatsächlich etwas ist, das Tony sich selbst anlastet und das ihn verletzt … aber Tony neigt dazu, sich die Schuld zu geben, selbst wenn er es sich die meiste Zeit nicht anmerken lassen will.

„Phil ist der Einzige, mit dem ich darüber gesprochen habe, weil er … weil er derjenige ist, an dessen Seite ich nach einem solchen Traum aufwache. Er ist derjenige, der … der mit den direkten Nachwirkungen leben muss. Ich wollte niemanden sonst damit belasten. Außer Doktor Scotts natürlich.“

Tony starrt noch immer zu Boden, aber die Spannung in seinen Schultern hat ein wenig nachgelassen. Als er endlich den Kopf hebt, um Clint in die Augen zu sehen, grinst er sogar. „Dann ist es kein Wunder, dass man beim Abendessen Angst davor haben musste, er würde sich ein Beispiel an Bruce in seinen grünen Momenten nehmen und Loki unangespitzt in den Boden rammen. Du tätest gut daran, deinen Mann daran zu erinnern, dass er nicht wirklich der Einzige ist, der hier unter dir und deinen schillernden Charakterzügen zu leiden hat.“

„Ich glaube nicht, dass es das ist, was ihn so wütend macht“, erwidert Clint leise, und Tony rutscht von der Küchenzeile, als die Kaffeemaschine ein energisches Röcheln von sich gibt, mit dem sie verkündet, dass die Milchschaumhaube auf seinem Espresso in der Tat royale Ausmaße angenommen hat.

„Ich glaube, Agent Phil kann es nicht leiden, wenn seinem Lieblingsscharfschützen zweimal Gefahr aus der gleichen Richtung droht, und er nicht wirklich etwas dagegen unternehmen kann“, sagt Tony spöttisch, während er seine Tasse zur Hand nimmt.

Clint muss unwillkürlich lächeln. „Ich kann es ihm nicht verdenken.“

„Ich auch nicht“, gibt Tony bereitwillig zu. „Aber es kann schlicht nicht gut für seinen Blutdruck sein, diese Stimmung über längere Zeit durchzuhalten.“

Clint kann sich nicht länger beherrschen. Er macht einen hastigen Schritt auf Tony zu und nimmt ihm seine Tasse weg.

Tony versucht augenblicklich, sie sich wieder anzueignen. „Ich weiß nicht, ob du dir dessen bewusst bist, Barton, aber ich kann es nicht leiden, wenn man mir etwas in die Hand drückt - noch viel weniger kann ich es allerdings leiden, wenn man mir meine Sachen wegnimmt.“

Clint ignoriert das und weicht mit einer eleganten Drehung Tonys gierigen Händen aus. Dann stellt er die Tasse beiseite, und zieht Tony in eine etwas abrupte Umarmung. Tony steht schlaff und reglos vor ihm, und Clint nimmt einen tiefen Atemzug, schließt die Augen. „Danke, Tony.“

„Wofür?“ erkundigt Tony sich, und wenn man dem Klang seiner Stimme vertrauen kann, dann ist er ein wenig überfordert.

„Fürs Einmischen und … Kümmern“, entgegnet Clint rau - und jetzt erwidert Tony seine Umarmung, reibt ihm behutsam über den Rücken. „Jederzeit, Clint. Jederzeit.“

Phil ist noch wach, als Clint zurück ins Schlafzimmer kommt. Clint hat nicht wirklich etwas Anderes erwartet. Phil hat ihn gefragt, wo er hin will, als er das Bett verlassen hat - hat nicht mal so getan, als würde er bereits schlafen.

Seine Augen blicken Clint im Dunkel des Zimmers entgegen, ernst und hellwach, und Clints Schritte, als er auf das Bett zugeht, sind ebenso entschlossen wie ungeduldig.

„Fühlst du dich besser?“ erkundigt Phil sich bei ihm, und Clint nickt, hebt die Bettdecke an und rutscht darunter - rollt sich sofort auf die Seite, schlingt beide Arme um Phil und hält ihn fest.

„Viel besser“, murmelt er in Phils Halsbeuge.

Phil erwidert die Umarmung mit wohltuender Selbstverständlichkeit, aber seine Hände sind etwas weniger sanft als sonst, und Clint presst einen Kuss über Phils beschleunigten Puls. „Ich verstehe, dass du wütend bist“, beginnt er vorsichtig, „und ich weiß, dass du wirklich allen Grund dazu hast - und wenn Loki mir auch nur den geringsten Anlass bieten würde, würde ich ihn wirklich mit Freuden umbringen, aber ...“

„Ich kann dich nicht beschützen“, sagt Phil in die hilflose Stille hinein, die Clints Worten gefolgt ist. „Ich konnte dich immer beschützen. Ich habe alle deine Wunden versorgt. Alle. Nur dieser Bastard macht es mir völlig unmöglich, auch nur das Geringste auszurichten.“

Seine Stimme klingt ebenso frustriert wie wütend, und Clint kneift die Augen zu. Er liebt diesen Mann. „Er macht es nicht mit Absicht, Phil.“

„Wenn ich das tatsächlich glauben könnte, ginge es mir bedeutend besser.“

Clint beißt sich auf die Unterlippe. „Ich verbringe eindeutig zu viel Zeit mit Doktor Scotts - aber meinst du nicht, dass du ... dass du ihm deswegen nicht glauben willst, weil ... du so weiterhin behaupten kannst, auf ihn wütend zu sein ... anstatt dir einzugestehen, dass es deine eigene Hilflosigkeit ist, die dich so wütend macht?“

Seinen Worten folgt sprachlose Stille, und kurz wird Clint von der Angst überkommen, das absolut und völlig Falsche gesagt zu haben. Dann packt Phil sein Gesicht mit beiden Händen und küsst ihn mit energischer Hingabe.

Als sich ihre Lippen wieder von einander lösen, ist Clint ebenso erregt wie atemlos, und seine Brust hebt sich unter deutlich beschleunigten Atemzügen. „Wofür war der denn?“

Phil, nicht weniger aufgewühlt, lässt eine Hand auf Clints Rücken gleiten, schiebt sie unter sein T-Shirt. „Für deine einfühlsame und entsetzlich korrekte Einschätzung meines Befindens.“

Clint kann ein spontanes Schnurren nicht unterdrücken. „Einfühlsame Männer machen dich an, hn?“

„Mehr als du dir vorstellen kannst“, erwidert Phil trocken. „Das muss die Quelle der Weisheit gewesen sein, aus der du dein Glas Wasser bekommen hast.“

Clint presst sein Gesicht prompt zurück in Phils Halsbeuge. „Ich hab kein Wasser getrunken. Ich hab mich mit Tony unterhalten.“

„Ich weigere mich, meine schöne Metapher für Tony Stark abzuwandeln“, erwidert Phil streng, lässt seine Hand ein wenig fester über Clints nackten Rücken streichen. „Du hast Wasser getrunken!“

„Wasser“, wiederholt Clint gehorsam. „Sehr wohl, Sir.“

Phil entkommt ein unterdrückter Fluch, und dann rollt er Clint herum und legt sich auf ihn. Clint kann nicht behaupten, dass ihm die Entwicklung der Dinge nicht gefallen würde.

„Ich habe nachgedacht“, wird Natasha am nächsten Morgen von Steve in der Küche empfangen. Sie hat nicht unbedingt gut geschlafen, dementsprechend reagiert sie auf diese Mitteilung nicht allzu enthusiastisch.

Steve, wie üblich schon seit vor dem Sonnenaufgang auf den Beinen, wirkt für ihren Geschmack allzu frisch und aus dem Ei gepellt, und wenn sie nicht bald einen Kaffee bekommt, dann fürchtet sie, dass sie ihm das auch sagen wird.

Welch ein Glück also, dass Bruce, als sei er dazu ausersehen Steve vor ihr zu beschützen, in just diesem Augenblick die Küche betritt. „Guten Morgen.“

Natasha nickt ihm zu, zu müde und zu frustriert, um sich zu einem Lächeln aufzuraffen, und er geht sofort zur Kaffeemaschine hinüber und nimmt sie in Betrieb - beäugt Natasha mit einem wissenden Blick. „Ich habe auch schlecht geschlafen.“

Sie zieht ihm eine entschuldigende Grimasse.

„Ich habe nachgedacht“, wiederholt Steve geduldig.

Bruce ist augenblicklich höfliche Aufmerksamkeit. „Ja?“

Steve macht ein schrecklich ernstes Gesicht. „Woher wissen wir, dass Clint und Loki tatsächlich die Vergangenheit des jeweils Anderen träumen? Ich will ihnen ja durchaus zugestehen, dass ihre Träume so wirken, als seien sie fremde Erinnerungen - aber können sie nicht ebenso gut nichts weiter als Auswüchse ihres Unterbewusstseins sein? Das haben sie schließlich selber lange genug geglaubt.“

Bruce blinzelt ihn fasziniert an, und Natasha tut es augenblicklich leid, dass sie ihm nicht schon beim ersten Anlauf zugehört hat. Manchmal fällt es unglaublich schwer, nicht zu vergessen, dass Steve weit mehr ist als nur Balsam für die Augen.

„Das“, sagt Bruce schließlich, „ist eine ausgezeichnete Frage.“ Er reicht Natasha einen extra starken Kaffee, und sie reagiert mit angemessener Dankbarkeit. „Wir werden sie dazu bringen müssen, sich gegenseitig von ihren Träumen zu erzählen, und sie auf Wahrheitsgehalt miteinander abzugleichen.“

„Das wird Clint nicht gefallen“, merkt Natasha leise an.

Bruce wiegt leicht den Kopf hin und her. „Sei dir da nicht so sicher. Loki hat gesagt, seine Träume handeln von Clint und Phil.“

Sie sehen einander an, und als Natasha das kleine Lächeln in Bruces Augen entdeckt, kann sie ein Schmunzeln nicht zurück halten. „Na gut“, gibt sie zu. „Diesen Aspekt habe ich nicht bedacht. Ich schätze, unter Berücksichtigung sämtlicher Faktoren wird Clint sich nicht ganz so abgeneigt zeigen.“

„Ich zeige mich nie abgeneigt“, behauptet Clint und zieht Phil mit sich in die Küche. „Es sei denn natürlich, es geht um Spinat. Spinat kann ich nicht ausstehen.“

„Spinat ist gesund“, macht Bruce ihn sanft aufmerksam. „Abgesehen davon hast du die Spinattaschen, die Steve letzte Woche gemacht hat, mit sichtlichem Enthusiasmus in dich reingestopft.“

„Da war Spinat drin?!“

Bruce und Phil tauschen einen leidgeprüften Blick, Steve räuspert sich leise. „Da war Spinat drin.“

Clint lässt sich kraftlos auf seinen üblichen Küchenstuhl sinken. „Wieso hat mich niemand gewarnt? Wie konntet ihr zulassen, dass ich das Zeug esse?“

„Es hat dir geschmeckt“, erinnert Bruce ihn geduldig.

„Wenn ich gewusst hätte, was ich da esse, hätte es mir nicht geschmeckt“, behauptet Clint prompt.

Steve sieht ebenso prompt ein wenig beleidigt aus.

„Wer hat unseren Sonnenschein verstimmt?“ Darcy marschiert in die Küche, zerzauster als jemals zuvor, und in einen brandneuen, apfelgrünen Morgenmantel gehüllt.

„Unseren was?“ erkundigt Clint sich mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Unseren Sonnenschein“, wiederholt sie mit dem passenden sonnigen Grinsen. „Steve.“

„Clint hat sich über seine Spinattaschen mokiert“, eröffnet Natasha ihr und nimmt einen genüsslichen Schluck Kaffee.

„Och, Clint, nein! Wie konntest du? Die waren fabelhaft!“ Mit diesen Worten tritt Darcy an Natashas Seite und streckt auffordernd die Hand aus. Natasha reicht ihr ihre Tasse mit der größten Selbstverständlichkeit überhaupt. Clint mustert die Beiden fasziniert und bedankt sich bei Bruce, als dieser ihm seinen eigenen Kaffee auf den Tisch stellt.

„Ich mag keinen Spinat“, rechtfertigt er sich ein wenig verspätet.

„Quatsch“, schmettert Darcy diesen Einwand ab. „Du weißt weder, was du magst, noch, was gut für dich ist.“

„Weiß ich wohl. Phil ist extrem gut für mich!“

„Phil zählt nicht, der ist ein Halbgott von einem Mann und demzufolge extrem gut für so ziemlich jeden. Ähnlich wie unser Sonnenschein. Spinat hingegen muss man erst besser kennen und schätzen lernen, um seine Vorzüge zu erkennen. Wie Loki zum Beispiel. Und wie es der Zufall will, sind sogar beide irgendwie grün.“

„Du scheinst sehr gut geschlafen zu haben“, merkt Bruce an und gibt keinerlei Kommentar zu Darcys Farbentheorie ab. Phil und Steve tauschen derweil konsternierte Blicke milder Verwirrung.

Darcy unternimmt den zum Scheitern verurteilten Versuch, ihre Haare zu ordnen, indem sie mit den Fingern ihrer freien Hand hindurch fährt, und zwinkert Bruce zu. „Ich habe mit Loki geschlafen.“

Bleierne Stille erfüllt die Küche.

Darcy gibt Natasha seelenruhig ihren Kaffee zurück. „Und mit Thor. Und Jane. Niemand ist zu Schaden gekommen.“

Steve, seine Ohren hochrot, räuspert sich verhalten. „Ist irgend etwas ... Bemerkenswertes vorgefallen?“

Darcys linke Augenbraue hebt sich zu einem anzüglichen Bogen, und ihre Lippen spitzen sich zu einer koketten Schnute. „Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinaus wollen, Captain Rogers.“

Steve wird durch Tonys Eintreten davor bewahrt, eine Antwort abgeben zu müssen.

„Wenn hier jemand mit Steve flirtet, dann bin das ich“, verkündet dieser, während er die Küche auf eine Art und Weise betritt, die an eine zu Allem entschlossene Rennschnecke erinnert. Offenbar kommt er direkt aus der Werkstatt.

Steve und Bruce werfen einen einzigen Blick auf seine ölverschmierte Person, dann deuten auch schon zwei autoritäre Zeigefinger gen Küchentür. „Raus! Duschen!“

Tony wirft einen sehnsüchtigen Blick auf seine Kaffeemaschine.

„Dein Kaffee wird für dich bereit stehen, sobald du zurück bist“, verspricht Bruce ihm beruhigend - in einem Tonfall, als rede er mit einem schmollenden Kleinkind.

Steve, der wesentlich resolutere Elternteil, geht auf Tony zu, fasst ihn an den Schultern und schiebt ihn rückwärts vor sich aus der Küche. „Du hast mir versprochen, du würdest nicht die ganze Nacht in der Werkstatt verbringen“, hören sie seine verklingende Stimme - und dann Tonys Antwort. „Hab ich auch nicht! Ich war zwischendurch in der Küche und hab mir Kaffee gemacht!“

„Ich warte nur darauf, dass Steve damit anfängt, ihn persönlich ins Bett zu bringen“, merkt Natasha trocken an. Clint entkommt ein amüsiertes Schnorcheln, das er eilig mit einem Räuspern zu tarnen versucht. Ihn trifft ein besorgter Blick aus aufmerksamen grünen Augen. „Hast du gut geschlafen?“

Er nickt ihr zu. „Überraschend gut.“

Ihre Brust hebt sich unter einem erleichterten Seufzen. „Wenigstens einer.“

Er blickt sich ein wenig nervös in der Küche um, registriert Bruces müde Augen und duckt leicht den Kopf. „Ich wollte euch keine Sorgen machen.“

Natasha streckt ihre Hand über den Tisch aus, und er ergreift sie ganz automatisch. „Wissen wir“, sagt sie ruhig. „Ändert nichts.“

„Weil sie dich lieb haben“, ergänzt Darcy für den Fall, dass Clint da nicht von allein drauf kommt.

Er bedenkt sie mit einem liebenswürdigen Grinsen. „Du scheinst dir keine besonders großen Sorgen um mich gemacht zu haben.“

Darcy ist eben dabei, Bruce mit sanfter Gewalt vor der Kaffeemaschine wegzudrängeln, und wirft Clint einen Blick über ihre Schulter zu, reckt entschlossen das Kinn. „Meine Zuneigung äußert sich weitaus produktiver. Ich habe vor, dich zu küssen, sobald mein Kaffee fertig ist.“

Clint schnorchelt ein weiteres Mal - Phil setzt sein strengstes Agentengesicht auf. „Ich muss entschieden protestieren.“

„Protestier soviel du willst, dein Mann kriegt nen Kuss von mir“, flötet Darcy mit respektlosem Unterton. „Aber wenn du willst, kannst du auch einen haben.“

„Es tut dir ganz eindeutig nicht gut, deine Nächte in göttlicher Gesellschaft zu verbringen“, merkt Natasha beiläufig an und erhebt sich von ihrem Platz. „Wer ist heute eigentlich für die Brötchen verantwortlich, jetzt, da Steve und Tony vermutlich zusammen duschen?“

Clint, der soeben seine Tasse vom Tisch gehoben hat und gerade einen genüsslichen Schluck Kaffee samt Sirup nehmen wollte, spuckt diesen beinahe über den Tisch. „Tasha!“

„Was? Ich wette mit dir um fünfzig Dollar, dass Steve das Badezimmer nicht verlassen hat und Tony jetzt eine belehrende Rede über die unbestreitbaren Vorzüge regelmäßigen Schlafes hält - während Tony duscht.“ Sie hebt ihren Blick gen Zimmerdecke. „JARVIS?“

Derlei Informationen weiter zu geben, gehört nicht zu meinen Aufgaben. erwidert JARVIS streng. Man kann sein Naserümpfen praktisch hören.

Clint seufzt. „Das ist der Beweis. Du hast total Recht, Tasha.“

„Ich hab immer Recht“, gibt sie gelassen zurück. Seine Antwort besteht aus einem anerkennenden Zwinkern.

„Mein Kaffee ist fertig“, verkündet Darcy zufrieden. „Jetzt kriegt ihr eure Küsse.“

„Ich kann’s kaum erwarten“, murmelt Phil mit einem derartig ironischen Unterton, dass Darcy darauf mit einem strengen Blick und extra gespitzten Lippen reagiert, als sie ihm einen hallenden Kuss auf die Wange pflanzt.

Seine Miene gibt nicht das Geringste preis, aber als Darcy sich wieder aufrichtet, tauschen sie einen flüchtigen Blick, der Clint überraschend eloquent darüber informiert, dass Phil diesen Zuneigungsbeweis durchaus zu schätzen weiß. Darcy reagiert darauf mit einem Gesicht, das derartig bar jeglicher Emotion ist, dass Clint fast eine Gänsehaut bekommt.

Er ist regelrecht entsetzt. „Phil hat dir Agentengesichter beigebracht!“

„Natürlich hat er das“, erwidert Darcy würdevoll. „Ich bin seine Assistentin. Ich muss sowas können. Und jetzt präsentier mir doch bitte deine herrlich stoppelige Wange, damit ich auch dich küssen kann, Fälkchen.“

„Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen, dass ich es nicht mag, wenn du mich Fälkchen nennst“, empört er sich grummelnd.

„Ach Unsinn, du magst das“, gibt sie schnippisch zurück. „Genau wie Spinat.“ Und damit greift sie sich sein Gesicht und küsst ihn.

Clint überkommt das ominöse Gefühl, dass er es in Zukunft nicht nur über sich ergehen lassen wird, auf diesen schrecklichen Kosenamen zu hören ... er wird außerdem weit mehr Spinat zu essen bekommen, als ihm gefallen könnte.

Er wird von diesen deprimierenden Gedanken abgelenkt, als Thor eine wie üblich komatöse Jane in die Küche trägt, Loki in seinem Kielwasser.

„Hat Jane eure Gruppenaktivitäten der vergangenen Nacht nicht vertragen?“ erkundigt Clint sich mit einem anzüglichem Unterton, der einfach mal komplett an Thor abprallt.

„Es verlangt sie lediglich nach Kaffee“, erklärt er ernsthaft. „Ihr fehlt nichts.“

Clint wirft einen leidenden Blick in Richtung Loki, und ist einigermaßen überrascht, dort tatsächlich auf ein kleines, heimliches Grinsen zu treffen. Offenbar tut es der alten Miesmuschel richtiggehend gut, neben Darcy aufzuwachen.

Clint kann das nachvollziehen. „Ich möchte behaupten, es verlangt sie außerdem nach Brötchen“, sagt er mit einem heimlichen Seitenblick auf Tasha. „Aber auf die werden wir verzichten müssen.“

Janes Kopf ruckt in die Höhe. „Woah?“

„Keine Brötchen“, bestätigt Phil bierernst. „Weil Tony und Steve zusammen duschen.“

Thor sieht passender Weise aus wie vom Blitz getroffen, Jane ist offenbar auf einen Schlag hellwach, ganz ohne Kaffee - Loki blinzelt und blinzelt und blinzelt.

Clint setzt Phil umgehend und äußerst energisch darüber in Kenntnis, dass er ihn liebt. Phil wendet ihm den Kopf zu, sieht ihm in die Augen, lächelt. „Ja, ich weiß.“

TEIL 37

fandom: avengers, autor: uena

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