fake it 'til you make it (3)

Nov 17, 2017 22:10

AO3 | FFde | wattpad

Fandom: Harry Potter
Relationships: Harry Potter x Draco Malfoy

Projekt: Das Waisenhaus
Prompt: [#_2965] love is knocking on your door

chapter one | two | three | four | five | six

Abstract:
Harry berät sich mit Ron, Percy hat ein Cameo und Draco leitet Phase 1 seines Planes ein.

CN: Essen



Es ist ein entspannter Tag bisher, auch wenn Harry sich seit dem Aufstehen so fühlt, als würde er im Sitzen gleich wieder einschlafen. Den Vormittag haben sie im Hörsaal verbracht, haben ihrem Ausbilder zugehört und Harry hat mit seiner Müdigkeit gekämpft, bis es an der Zeit war, in die Mittagspause zu gehen. Harry tritt in den Sonnenschein vor dem Gebäude und atmet einmal tief durch, bevor Ron ihn mit dem Ellenbogen spielerisch in die Seite schlägt und ihm auffällt, dass alle anderen die Distanz zum Mittagessen sehr viel mehr verringert haben als er.
»Wo bist Du mit Deinen Gedanken, Alter?«, fragt Ron und verschränkt die Hände in seinem Nacken, während er Harry besorgt von oben bis unten ansieht. »Du siehst schon den ganzen Morgen abgelenkt aus.« Harry zuckt mit den Schultern.
»Draco möchte«, beginnt er und überlegt für einen klitzekleinen Moment, ob er Ron überhaupt davon erzählen sollte (unmittelbar setzt sein schlechtes Gewissen ein), »naja, er möchte, dass ich ihn auf irgend so eine Familiengeschichte begleite und so tue, als wären wir zusammen.« Er zuckt nochmal mit den Achseln und verzieht das Gesicht ein kleines bisschen leidend. »Ich überlege, ob ich vielleicht doch ja sagen soll. Er sah ein bisschen verzweifelt aus.«
Rons Augenbrauen ziehen sich wie Gewitterwolken zusammen und seine Ohren färben sich rosa. Das passiert oft, wenn sie über Draco und eine seine schrecklich planlosen Ideen reden. Oder wenn Dracos Name fällt. Oder wenn er in der Nähe ist. Dabei ist es noch nicht einmal so, als ob Ron und Draco sich nicht ausstehen könnten. (Obwohl … am Anfang, die ersten paar Monate, nachdem Draco bei Harry eingezogen war, konnten sie sich wirklich nicht leiden. Aber Harry hatte eigentlich den Eindruck bekommen, dass sich das größtenteils geändert hätte.)
»Du kannst nicht immer nachgeben«, sagt Ron nach ein paar Augenblicken absoluten Schweigens. »Bleib‘ standhaft. Den Stress ist es nicht wert.« Rons Mund bleibt noch einen Moment geöffnet, als ob er etwas hinterherschieben wollen würde; aber dann schließt er seinen Mund doch wieder und greift nach Harrys Arm, um ihn in Richtung Cafeteria zu ziehen. Harry lässt es einfach geschehen, aber hört nicht wirklich zu, als Ron beginnt, über den Film zu sprechen, den er gestern mit Lavender gesehen hat. (Nun, den er versucht hat, mit Lavender zu schauen würde es eher treffen, weil sie mit Sicherheit letztendlich durch ihre eigene Rumknutscherei zu abgelenkt gewesen sein werden, um tatsächlich mitzubekommen, worum es in dem Film eigentlich geht. Harry kennt deswegen von mindestens drei dutzend Filmen den Anfang, ein paar Brocken aus der Mitte und manchmal noch die Bonus-Szene, die nach dem Abspann oft noch gezeigt wird.)

Sie haben sich gebackene Zucchini mit Wildreis und Mango-Chutney an der Theke geholt und sich dann zu ein paar Menschen aus ihrem Ausbildungsjahr gesetzt. Harry hat die Hälfte aufgegessen und seinen Teller dann zu Ron geschoben, der sich mit einem Grinsen seinem neuen Teller widmet.
Unauffällig zieht Harry sein Handy aus der Hosentasche, weil er es eigentlich sehr unhöflich findet, damit herumzuhantieren, während andere Leute noch essen, aber er weiß, dass es in fünfzehn Minuten weitergeht, also gönnt er sich das kleine bisschen Freizeit, das er bis heute Abend noch hat.
Es sind nicht viele Benachrichtigungen seit heute Morgen, aber doch genügend, dass er ein paar Minuten brauchen wird, um angemessen auf alle zu antworten.
Die erste Nachricht, die Harry angezeigt wird, ist von Oliver Wood, seinem ehemaligen Fußball-Kapitän, mit dem er immer noch ab und zu schreibt, wenn Weltmeisterschaft ist oder einer von ihnen eine besonders gute oder schlechte Nachricht über ihren Lieblingsverein, die Falmouth Falcons, an der Hand hat. Es ist ein Photo, unter dem Schau mal, wen Cedric & ich getroffen haben!!!!!!!!!!!!!! gekrönt von ein paar Feier-Emoticons steht, die Oliver niemals selber gefunden haben kann, weswegen Harry sich denkt, dass Cedric sie unter Olivers wild fuchtelnden Anweisungen eingefügt haben muss. Harry öffnet das Photo und sofort begrüßen ihn die grinsenden Gesichter von Oliver Wood, Cedric Diggory, Roger Davies und … Percy Weasley?
»Hey, Ron?«, versucht Harry die Aufmerksamkeit seines besten Freundes auf sich zu ziehen. Er wartet, bis Ron seinen Satz beendet und sich fragend zu ihm umgedreht hat, bevor er weiterspricht: »Was macht Percy eigentlich momentan?« Er sieht Verwirrung über Rons Gesicht huschen, dann antwortet er mit schräg gelegtem Kopf: »Er arbeitet an seiner Dissertation, warum?«
»Nein, ich meine, was macht er jetzt gerade so?«, spezifiziert Harry, was Ron noch verwirrter aussehen lässt und ihm ein »Ich weiß nicht so genau? In irgendeiner Bibliothek sitzen? Sicher nicht beim Mittagessen sein?« Er lacht leise. »Warum fragst Du?«
»Weil ich so ein dumpfes Gefühl habe, dass ich weiß, wo er ist«, erwidert Harry, bevor er sein Handy nach oben hält und Ron das Photo zeigt, das noch immer auf seinem Bildschirm zu erkennen ist. Für einen Moment ist es still zwischen ihnen - Harry kann ein paar Gesprächsfetzen von anderen Tischen lauschen - dann schnappt Ron nach Luft.
»Ist das Roger Davies?!?«, schreit er und reißt Harry das Handy beinahe aus der Hand. »Ist das Roger Davies?!?« Er kneift die Augen zusammen, als ob es das Bild irgendwie verändern würde. »Neben meinem Bruder?!« Ron stößt ein ungläubiges Lachen aus.
»Ich wusste nicht einmal, dass Percy und Oliver sich kennen«, stellt Harry fest, bevor er einen Schluck aus seinem Wasserglas nimmt.
»Ich auch nicht«, entgegnet Ron, dann ziehen sich seine Augenbrauen wieder zusammen. »Obwohl …« Er wendet seinen Blick noch immer nicht von dem Photo ab und Harry lehnt sich so an ihn, dass er erneut darauf schauen kann. Es ist ein schönes Bild. Cedric ist ganz rechts und hat seinen rechten Arm um Roger gelegt, seine Hand berührt beinahe Olivers Schulter, der zu Rogers Rechten steht. Auch er hat einen Arm um Roger gelegt. Sie grinsen. Und obwohl Percy, der rechts neben Oliver steht und dessen Arm halb auf der Schulter liegen hat, etwas reservierter aussieht als die anderen, merkt man doch, wie wohl sich die vier fühlen. Harry freut sich für Oliver, wie auch immer dieses Bild zustande gekommen ist. »Weißt Du, ich glaube, Oliver war in Percys Klasse. Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden befreundet sind.«
»Ich auch nicht«, bestätigt Harry noch einmal, bevor er sich sein Handy zurückstiehlt. Ron wendet sich wieder den kalt gewordenen Resten zu, die sich noch auf seinem Teller befinden, und Harry öffnet eine Nachricht von Hermione, die wissen möchte, ob er nächsten Freitag mit ihr zu einem Poetry Slam gehen möchte. Er fühlt sich ein großes bisschen schlecht, als er die Nachricht als ungelesen markiert, weil sich etwas in ihm sträubt, ihr zuzusagen, wenn er die Sache mit Draco noch nicht endgültig aus der Welt geschafft hat.
Als nächstes liest er eine Email von Dean Thomas, der ihn über ein anstehendes Klassentreffen informieren möchte, er beantwortet sie gewissenhaft und löscht anschließend ein paar Spam-Mails.
Die letzte unbeantwortete Benachrichtigung ist ein Snap von Draco, den Harry öffnet, während er aufsteht und gleichzeitig die beiden aufeinander gestapelten Tabletts, auf denen Rons und sein Teller stehen, vom Tisch nimmt.
Das Bild trifft ihn kalt und schwer und unerwartet. Und die Zeit läuft ab, bevor er überhaupt dazu kommt, den Text zu lesen, den Draco darüber gesetzt hat. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, überrumpelt zu sein und auf seine Socken und seine Jogginghose und sein Star Wars-Shirt zu starren. Draco mag Star Wars gar nicht. Das hat er mit Absicht gemacht, einfach nur, weil er weiß, wie sehr Harry Star Wars liebt. (Vielleicht sogar ein klitzekleines bisschen mehr als Herr der Ringe. Nichts für Ungut, Elijah.)
Mit vorsichtigen Schritten geht Harry in Richtung des Tablettwagens, während er versucht, den Snap zu wiederholen, um diesmal tatsächlich zu lesen, was Draco geschrieben hat. Er packt die Tabletts hin, wo sie hingehören, und verlässt die Cafeteria, ohne den Blick einmal von seinem Handy abzuwenden. Draußen angekommen sieht er, dass Ron noch in ein Gespräch mit Mad Eye Moody, einem ihrer Ausbilder, verwickelt ist, weswegen er es wagt, den Snap noch einmal anzutippen, und es schafft, mehr wahrzunehmen, als heilige Scheiße Draco in seinen Klamotten. Er liest den Text und macht einen Screenshot von dem Bild, das er in eine neue Nachricht an Draco packt. Für einen kurzen Moment überlegt er, einfach nur Wirklich? darunter zu schreiben, bevor er sich eines besseren besinnt und eine zweite Nachricht hinterherschickt: Das wird mich nicht umstimmen.
Aber er kann auch nicht das Lächeln abschütteln, das sich unwillkürlich auf seine Lippen gelegt hat. Schließlich hat er das Photo nur gespeichert, um es Draco vorzuhalten. Sicherlich ist ihm nicht das Herz in den Magen gefallen. Warum auch?

Er beschließt, nicht nochmal auf sein Handy zu sehen.

#39;til you make it, pairing: harry x draco, character: draco malfoy, genre: family, language: deutsch, fanfiction: fake it 'til you make it, #_2965, genre: friendship, au: modern, au: fake dating, character: harry potter, au: college/university, rating: p-12 slash, fandom: harry potter, warning: au, genre: romance

Previous post Next post
Up