Sprachliche Hürden

Feb 24, 2010 23:05

Zunächst: Es gibt zwei weitere Artikel in meinem Arbeitsjournal; einerseits die Fortsetzung des im letzten Eintrag angefangenen Artikel über Shanghai von 1923, andererseits eine kleine Besprechung des Vortrags über die Bewegung des 4. Mai, den ich jüngst im Konfuziusinstitut hören konnte ( Read more... )

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Comments 10

riccichan February 24 2010, 22:10:13 UTC
LOL! Oh je...

Wie meinen Sie das? Ein Satz muß doch ein Subjekt haben.

Ha, du glaubst gar nicht, wie oft ich diese Aussage schon gehört habe, wann immer ich Nicht-Japanischsprechenden etwas über die Sprache erzählen sollte.

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seidenstrasse February 24 2010, 22:18:58 UTC
Ja, ist auch nicht das erste Mal, daß mir das begegnet. Diesmal war es nur besonders lustig, den die Therapeutin ist wirklich eine großartige Frau, die immer unheimlich viele gute Ideen hat, um der Familie auf alle möglichen Weisen zu helfen. Das war, soweit ich mich erinnere, das erste Mal, daß sie eine Weile überlegen mußte, wie sie jetzt weitermachen könnte...

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oh_galore February 24 2010, 23:24:56 UTC
Irgendwie kann ich mir bei Japanern nicht vorstellen, dass sie in subjektlosen Situationen wie dieser tatsächlich mal "ich" meinen...(bzw. jemanden direkt ansprechen)
Wenn meine japanischen Freunde hier English sprechen (das können sie sogar richtig gut) dann ist es immer "we" :P

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seidenstrasse February 25 2010, 13:40:23 UTC
Ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, daß man diese Gedanken im Deutschen durch "man" oder "wir" übertragen sollte und glaube auch, daß das so gedacht wird. Häufig kommt es ja vor, daß man z.B. bei einem vorliegendem Text einen japanischen Leser nach dem gefühlten Subjekt eines Satzes fragt und der Muttersprachler sich gar nicht festlegen kann. In der Situation oben ist zwar klar, um wen es geht, aber gefühltes Subjekt ist bestimmt so etwas allgemeines wie "man".

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sashatwen February 25 2010, 13:28:22 UTC
Tsk. Immer diese unmöglichen Japaner!

Tatsächlich ist das aber ein interessantes Thema, Interkulturalität und Therapie. Da kann so einiges erschwert werden, wenn es um solcherlei Missverständnisse geht. Gerade bei der Psychoanalyse frage ich mich des Öfteren, wieviel an westlicher Kulturspezifik drinsteckt, und wieviel davon tatsächlich "universal" ist.

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seidenstrasse February 25 2010, 13:38:15 UTC
Das ist wirklich eine hochinteressante Frage; wir sind auch ab und zu an solche Grenzen gestoßen im letzten Jahr. Auf jeden Fall ein ein wichtiger Punkt, daß Therapeuten und Psychologen der Familie immer raten, offen über alles zu sprechen und auch mal konfrontativ aufzutreten, vor die Mutter dann gerne mal etwas verlegen lächelt und das dann so macht, wie sie denkt. Aber Kulturunterschied hin oder her - offen über Probleme sprechen hilft und hilft auch in der Familie, die ich betreue und die so ganz langsam damit anfangen. Ich denke, daß gibt es also schon eine ganze Menge Gemeinsamkeiten.

Bei der Psychoanalyse kenne ich mich nicht so gut aus, wir hatten immer nur Therapie. Aber das ist sicher ein spannendes Doktorarbeitsthema...

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sashatwen February 25 2010, 14:27:30 UTC
Ho-hum, verwechsle ich da jetzt etwas? Psychoanalyse ist doch eine ganz klassische Methode der Psychotherapie.

Und Aaaaargh! Fang du nicht jetzt auch schon wieder von Doktorarbeit an :-)

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seidenstrasse February 26 2010, 12:26:06 UTC
Vielleicht habe ich da auch was verwechselt, aber ich dachte, daß sich die Methoden da schon sehr unterscheiden und ein Psychoterapeut keinesfalls gleichzeitig ein Psychologe sein muß. Jedenfalls kenne ich selbst bisher nur Kinder-Psychotherapie und Ergotherapie, deswegen dachte ich, daß das schon noch anders ist.

Wer fängt denn noch mit Doktorarbeit an? Na gut, zwei Semester geb ich Dir noch, und dann müssen wir ernsthaft darüber reden, Frau O.!

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