Titel: Gradwanderung
Kapitel: Kapitel 1
Autor: sommerschnee
Warnungen: PG-13
Pairing : Taito (in späteren Kapiteln)
Aufgrund von Länge in zwei Teile aufgeteilt.
Prolog Kapitel 1
Es fühlte sich ungewohnt an, wieder hier zu sein. Taichi schaute sich in Gedanken in der Wohnung um. Seine Eltern hatten nichts geändert seit er aufgezogen war. Selbst die Vasen waren noch dieselben die sie damals benutzt hatten.
Ihm wurde jetzt erst klar, dass er seit seinem Auszug nicht mehr bei seinen Eltern gewesen war. Es hatte nie einen Grund dazu gegeben. Geburtstage oder Weihnachten hatten sie meistens bei Verwandten oder in Restaurants gefeiert und wenn er und seine Eltern sich einfach so getroffen hatten waren sie meistens bei ihm vorbeigekommen um auch zu überprüfen dass alles bei ihm in Ordnung waren.
Und nach der Sache vor zwei Jahren war der Kontakt mit seinen Eltern sowieso nie wieder derselbe gewesen. Sie hatten damals nie verstanden wie...
Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken heraus und er zog dankbar die Luft ein. Das hier war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um in Erinnerungen zu versinken.
„Ich mach schon auf.“,rief Hikari aus der Küche und dann hörte er ihre Schritte im Flur. Er blieb unsicher im Wohnzimmer stehen. Es war ihre Idee sich hier mit allen zu treffen. Das sie sich in einem Café oder ähnlichem treffen stand sowieso nie zur Debatte. Zu groß war die Gefahr überhört und für verrückt erklärt zu werden. Über manche Sachen redete man besser im Privaten.
Seine Eltern waren übers Wochenende zu Verwandten ans Meer gefahren - etwas wovon er auch nichts gehört hatte bis Hikari ihm davon erzählt hatte - und Hikari hatte das als die perfekte Gelegenheit auserkoren. Die Wohnung lag am zentralsten von allen, so dass der Fahrtweg für alle aus haltbar war. Und es war die einzige Möglichkeit, die sie gehabt hatten sich irgendwo zu treffen wo alle die Adresse erkannten und man nicht umständlich irgendwelche Wegbeschreibungen am Telefon diktieren musste.
Taichi hatte sich aus der ganzen Organisation sowieso raus gehalten. Sie mussten wohl alle wirklich in den Startlöcher gesteckt haben so schnell wie Hikari sie zusammengetrommelt hatten schließlich war s noch nicht einmal 24 Stunden her, dass Takeru und Hikari bei ihm gewesen waren.
Dennoch, auch trotz seiner Entscheidung, hatte er sich nicht eingemischt Stattdessen hatte er gestern Nacht lieber wach im Bett gelegen und sich Gedanken gemacht, wie es weitergehen sollte.
Sie wussten nicht was mit Yamato passiert war, sie wussten nicht was sie mit den wieder aktiven Digivices machen sollten, eigentlich... wussten sie gar nichts. Taichi hatte also Hikaris Begeisterung für dieses Treffen nicht nachvollziehen können.
Und auch jetzt waren Taichis Gedanken noch immer voller Zweifel. Takerus Worte gestern hatten klar ausgesagt, dass sie wollten, dass Taichi wieder die Rolle des Anführers übernahm. Früher war das einfach gewesen, sie waren einfach immer weiter gegangen und irgendetwas oder irgendjemand hatte ihnen dann schon gezeigt was sie zu tun hatten. Aber jetzt mussten sie sich selbst für ein Ziel entscheiden.
Warum sollte gerade er das tun?
Taichi wurde das Gefühl nicht los, dass dieses Treffen heute ein einziges Desaster werden würde.
„Taichi!“, rief Hikari in diesem Moment und riss ihn damit erneut aus den Gedanken „Komm endlich und sag Hallo.“
Bevor er den Flur jedoch erreicht hatte trat schon Koushiro vor ihn.“Es tut gut dich zu sehen Taichi.“, erklärte er und streckte ihm die Hand entgegen. Taichi ergriff sie mit einem Lächeln, drückte sie fest. Koushiro war immer noch ein Stück kleiner als der Durchschnitt, aber er wirkte erwachsener und sogar noch ausgeglichener als früher, seine Augen strahlten eine Freundlichkeit aus, die Taichi schon fast vergessen hatte und seine Haare trug er kürzer als früher was ihn älter wirken lässt. „Es ist lange her.“, sagte er, als er Taichis Hand schließlich los ließ. „Ich weiß.“, gab Taichi zurück und Koushiros Nicken zeigte ihm, dass der Junge verstand.
Sie hatten einander immer schon gut verstanden, erinnerte Taichi sich jetzt lächelnd zurück, Koushiro war die Art Mensch, die gerne im Hintergrund blieb aber wenn du ihn brauchst ist er immer der Erste der neben dir steht und das obwohl du nichts gesagt hattest um ihn dazu aufzufordern.
Er hatte diese Art vermisst.
Es dauerte nicht lange bis auch die anderen auftauchten. Jou hatte sich nicht fiel geändert. Er legte Taichi zur Begrüßung einfach eine Hand auf die Schulter, drückte kurz und sagte „Gut dich zu sehen.“, auf eine solche warme Art und Weise, dass Taichi wusste, dass zwischen ihnen alles immer noch wie früher war, sich für Jou nichts geändert hatte. Er nickte ihm dankbar zu, bevor er sich zu Mimi drehte dir ihm direkt mit einem lauten Schrei um den Hals fiel, der ihn fasst taub werden ließ und redete dann mit Tränen in den Augen auf ihn ein, dass sie es ja nie wieder soweit kommen lassen durften, dass sie sich so lange nicht sahen.
Taichi ließ ihre Rede lächelnd über sich ergehen. Er hatte ihre Karriere als Moderatorin im Fernsehen verfolgt. Die Locken - er glaubte sich zu erinnern, dass sie etwa vor einem Jahr angefangen hatte sie so zu tragen - standen ihr gut und die dunklere Farbe in den Haaren schmeichelten ihr.
Sie hatte meistens irgendwelche Boulevard-Sachen im Fernsehen moderiert, aber vor kurzem auch mit ernsteren Sachen angefangen.
Er war froh zu sehen, dass sie dennoch immer noch das Mädchen von früher war - auch wenn das zu folge hatte, dass ihm jetzt seine Ohren weh taten und er das Gefühl hatte, dass sie mit ihrer Umarmung mindestens eine Rippe gebrochen hatte.
Nachdem sie ihn losgelassen hatte setzte sie sich zu Koushiro auf Sofa und obwohl die beiden nur Smalltalk redeten ließ die Gelassenheit mit der Koushiro ihre quietschige Art ertrug erahnen, dass die beiden sich gerade nicht zum ersten Mal seit Jahren sahen sondern sich öfter getroffen hatten.
„Takeru hat gerade angerufen.“, erklärte Hikari als sie mit einem Tablett aus der Küche kam und kurz bei Taichi stehen blieb der immer noch unschlüssig im Raum stand. „Er ist jetzt mit der Arbeit fertig und fährt los. Wenn der Verkehr in der Stadt nicht zu schlimm ist sollte er in spätestens einer halben Stunde hier sein.“
Taichi nickte. „Das klingt gut. Soll ich dir das abnehmen?“, fragte er genau in dem Moment in dem es erneut an der Tür klopfte. Hikari schüttelte den Kopf „Ich hab es gerade ganz gut. Tue mir nur den Gefallen und öffne eben die Tür.“
Erst als Taichi die Tür bereits geöffnet hatte wurde ihm sein Fehler bewusst. Natürlich, alle waren doch drinnen, wen hatte er denn sonst hier erwartet?
Soras Gesichtsausdrücke verhärteten sich deutlich als sie ihn erkannte. „Hallo.“, sagte sie ohne die Freude, die die Anderen in der Stimme gehabt hatten „Hikari hat mir schon gesagt, dass du auch hier sein würdest.“
„Ja.“, sagte er schließlich, weil sie offensichtlich auf eine Antwort wartete und er wusste nicht was er sagen sollte.
Sie schüttelte den Kopf und ging an ihm vorbei in den Flur. Ihm fiel unangenehm auf, dass sie dabei angestrengt darauf achtete ihm bloß nicht zu Nahe zu kommen als könne sie sich dadurch irgendeine ansteckende Krankheit einfangen. Innerlich schüttelte den Kopf. Er hatte doch schließlich gewusst, dass es so zwischen ihnen beiden sein würde, hatte noch nicht einmal zu hoffen gewagt, dass es anders sein würde. Warum überraschte es ihn dann jetzt so sehr.
„Hör zu Taichi.“, erklärte sie, schon halb auf den Weg ins Wohnzimmer. Sie wartete bis sie sicher war seine vollkommene Aufmerksamkeit zu haben bevor sie weiter redete. „Ich mag mich heute nicht wieder mit dir streiten und wir beide wissen, dass die Gefahr immer besteht wenn wir uns sehen.“
Da konnte er ihr nicht widersprechen.
„Lass uns den Abend einfach so heil wie möglich hinter uns bringen.“, redete sie weiter „Hier geht es nicht um uns und das sollten wir nicht vergessen. Seien wir so nett wie möglich zu einander. Aber das heißt natürlich nicht.“, sie schaute sich bedeutungsvoll an „Dass sich zwischen uns irgendetwas geändert hat. Wir sollten das hier nur einfach Yamato tun.“
„Da stimme ich dir zu.“, erklärte er und war überrascht wie viel Kraft es ihn kostete keinen giften Ton in seine Stimme zu legen.
„Takeru ist jeden Augenblick da.“, sagte Hikari erneut als sie schließlich alle saßen und sich etwas zu trinken genommen hatten. „Ich würde vorschlagen wir warten mit dem eigentlichen Thema bis er hier ist, sonst müssen wir nur alles wieder wiederholen. Auch wenn uns das Warten wahrscheinlich allen gleichermaßen schwer fällt.“
Bestätigendes Murmeln kam von allen im Raum und Hikari schien das wohl als Zustimmung für beides zu nehmen, denn sie begann so schnell mit dem Smalltalk, dass Taichi sich sicher war, dass sie sich in der Küche schon einiges zurechtgelegt hatte.
Er hielt sich aus dem herrschenden Gespräch raus. Was hätte er denn auch schon groß erzählen? „Hey, ich bin Taichi, ihr alle kennt mich, ich hasse meinen Job und habe ein langweiliges Leben.“
Ja sicher, so ein Gespräch hatte ihm gerade noch gefehlt.
Taichi musste jedoch überrascht feststellen, dass auch wenn ihn das Gespräch vielleicht nicht wirklich ansprach, dass nichts daran änderte, dass er sich wohl fühlte. Er war sich nicht wirklich sicher, wie die Anwesenheit seiner alten Freunde auf ihn wirken würde, aber er hatte zumindest nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde, dass es sich wie früher anfühlen würde.
Und genauso war er überrascht, dass 'Früher' sich tatsächlich so anfühlte. Er verzog kurz das Gesicht. Der letzte Gedanke hatte sich sogar in seinem eigenem Kopf komisch an gefühlt, aber er wusste nicht wie er es sonst beschreiben sollte.
Im Laufe der Jahre hatte er, wann immer er in Erinnerungen an die Zeit in der Digiwelt geschwelgt hatte nach und nach angenommen, dass er die Zeit idealisierte. So gut konnte es doch damals gar nicht gewesen sein. Waren sie wirklich Freunde gewesen? So gute vor allen Dingen? Sie hatten natürlich Abenteuer zusammen erlebt, aber insgesamt hatten sie doch kaum gemeinsame Zeit gehabt nicht wahr?
Und es gab doch so viele Probleme. Wie oft hatten sie sich getrennt, gestritten, hatten keinen gemeinsamen Weg gefunden? Wie konnte es dann sein, dass er sich immer daran erinnerte sich noch nie in seinem Leben so wohl gefühlt zu haben?
Dieser Moment jetzt, in dem er mit seinen alten Freunden zusammen saß - auch wenn es nur ein Teil von ihnen war hatte er doch seit damals nicht mehr so viele von ihnen an einem Ort erlebt - wurde ihm klar, dass seine Erinnerungen ihm nichts vorgespielt hatten. Es war zwischen ihnen tatsächlich so gut gewesen wie er es immer gedacht hatte.
Was wenn auch andere Erinnerungen, die er abgetan hatten eigentlich der Wahrheit entsprachen? Dann hatte er... Er schüttelte wieder innerlich den Kopf und zwang sich den Gedanken fallen zu lassen. Das war Unsinn, er würde nicht wegen einer Kleinigkeit alle seine Gedanken ändern.
Wie hatte er sich in den letzten Jahren immer wieder gesagt? 'Die Vergangenheit ist die Vergangenheit und nicht mehr.' Er sollte das nicht vergessen auch wenn er jetzt mit einem Teil seiner Vergangenheit konfrontiert war.
„Taichi.“
Taichi blickte auf und schaute erstaunt Jou an, der ihm eine Hand auf die Schulter gelegt hatte. „Was denn?“
Koushiro grinste ihn von gegenüber an, aber es wirkte betrübter als das Lächeln vorhin. „Du musst ja wirklich sehr in Gedanken gewesen sein. Takeru ist da.“ Ah, jetzt verstand er die Besorgnis.
Sie konnten also anfangen.
Die Frage war nur womit genau eigentlich.
*
„Das ist also unsere momentane Situation.“
Takeru blickte erwartungsvoll in die Runde, aber niemand sagte etwas. Taichi konnte die anderen verstehen. Was sollte man denn auch sagen? Sie hatten eine Ausgangssituation schön und gut, aber keinen weiteren Plan oder auch nur eine Idee was sie jetzt tun sollte.
Was sollte man dazu noch sagen?
Mimi sprach aus was sie wohl alle dachten „Und was machen wir jetzt?“, fragten sie und alle blickten ratlos in die Runde, bevor sie sich fast wie auf Kommando zu Taichi drehten und ihn schauten.
Das war genau das wovor er Angst gehabt hatte. In ihren Augen - in manchen mehr, in anderen weniger - konnte er Erwartungen, Hoffnungen sehen, von denen er sich sicher war dass er sie alle zerstören musste.
Er atmete tief durch während er beschloss es lieber direkt hinter sich zu bringen. „Sehen wir es realistisch.“, begann er deshalb „Ich habe keine Idee was wir jetzt tun sollen, genau so wenig wie ihr.“
Die Enttäuschung die sich jetzt in ihren Gesichtern ausbreitete traf ihn härter als er erwartet hatte. Selbst als elf jähriger hatte er sie wohl noch nie so im Stich gelassen wie jetzt in diesem Moment. Dabei war er doch erwachsener, hatte so viel gelernt in den letzten Jahren. Er biss sich auf die Unterlippe.
Irgendeinen Weg musste es doch geben.
„Was wir wissen.“, versuchte er die Situation zu retten. „Ist, dass irgendetwas passiert ist. Die Digivices sind wieder aktiv, aber es hat sich kein Tor geöffnet, zumindest nicht für uns. Sie geben uns kein Warnsignal, wir wissen nur, dass sie wieder funktionieren. Aber irgendetwas muss geschehen sein, irgendein Tor muss sich geöffnet haben, denn das ist die einzige Erklärung, die wir bisher haben, wohin Yamato verschwunden ist. Die Fragen, die wir uns momentan stellen müssen ist zum einen warum Yamato gegangen ist ohne irgendwem Bescheid zu sagen und wie er überhaupt gegangen ist.“
„Hat er denn keine Nachricht an dich geschickt?“, fragte Jou und es fühlte sich an wie ein Schlag in den Unterleib. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er gegangen ist ohne sogar dir eine Nachricht zu schicken.“
Taichi kämpfte für einen Moment mit den Worten, aus den Augenwinkeln sah er, dass Hikari den Mund öffnete, um etwas zu sagen, aber er brachte sie bereits mit einem leichten Kopfschütteln zum Schweigen. Er hatte sich darauf verlassen, dass sich durch Klatsch und Tratsch die Neuigkeiten damals verbreitet hatten, aber offensichtlich war das nicht der Fall.
Zweifel machten sich in ihm breit. Er war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass sie alle haargenau über das was vor ein paar Jahren passiert war Bescheid wussten, aber offensichtlich war das nicht der Fall. Wie viel wussten sie alle wirklich? Wie viel würde er erklären müssen, damit sie verstanden?
„Insgesamt ist das wohl eine Geschichte für ein anderes mal, sie würde uns nur zu viel Zeit rauben.“, versuchte er zu erklären „Und jetzt ist auch nicht der richtige Moment um sie zu erzählen. Aber Yamato und ich haben bereits seit einigen Jahren keinen Kontakt mehr. Es gab für ihn also keine Grund mir eine Nachricht zu schicken.“
Jou, Koushiro und Mimi sahen alle drei so aus, als würde sie gerne weiter nachfragen, aber sie blieben alle ruhig und er war ihnen dankbar dafür.
„Und niemand von euch hat eine Nachricht von ihm bekommen wo er etwas von seinem Abschied erzählt hat oder?“ Alle schüttelte den Kopf.
Taichi biss sich wieder auf die Unterlippe während er nachdachte. Seine Gedanken schienen sich wie wild in seinem Kopf zu drehen und er schaffte es nicht nach einer von ihnen zu greifen. Nachricht. Email. Computer.
Und da war sie endlich! Eine Idee!
„Koushiro, hast du deinen Computer dabei?“
Koushiro nickte „Meinen Laptop, natürlich, ich komme direkt von der Arbeit.“
„Ich gehe nicht davon aus, dass es immer noch derselbe wie früher ist oder?“
Koushiro lachte kurz auf und war deutlich amüsiert. „Aber natürlich nicht Taichi, es gibt nur so viele Möglichkeiten wie lange man einen Computer aufrüsten kann, bis er nicht mehr der aktuellsten Technik entspricht und man sich ein neues Modell...“
„Aber du hast ihn noch oder?“, unterbrach Taichi ihn.
Der Andere blickte ihn für einen Moment verwirrt an und Taichi fragte sich wie lange Koushiro wohl brauchen würde bis er den Gedanken von selbst fassen würde. „Ja, bei meinen Eltern.“
„Der Anschluss, du hast doch immer noch den Anschluss an dem Laptop oder?“
Er konnte förmlich den Augenblick sehen bei dem es bei Koushiro 'Klick' machte, auch wenn alle anderen ihn immer noch verwirrt anschauten. „Aber natürlich, warum bin ich darauf nicht schon vorher gekommen. Ich lauf schnell rüber, meine Eltern sollten da sein und hole ihn. Ich muss ihn dann eben in den neuen Computer einbauen, aber es sollte nicht lange dauern, bis wir die ersten Ergebnisse haben.“
Taichi wartete bis Koushiro Jacke und Schuhe angezogen und aus der Wohnung verschwunden war, bevor er sich wieder zu den anderen drehte.
„Ich habe eine Idee worum es da gerade ging.“, sagte Takeru schließlich „Aber erkläre doch bitte dennoch auf welche Idee du da gerade gekommen bist?“
„Wir brauchen mehr Informationen um uns irgendetwas zu überlegen. Und der einzige Anhaltspunkt den wir momentan haben sind unsere Digivices. Ihr wisst doch bestimmt noch, dass es sich bei der Digiwelt um eine digitale Welt handelte oder? Während unserer Reise damals haben wir durch Koushiro und seinen Laptop einige nützliche Informationen über die Digiwelt erhalten. Wenn er das Digivice jetzt wieder an seinem Laptop aktiviert könnten wir vielleicht einige Infos bekommen womit wir es eigentlich zu tun.“
Die Hoffnung die sich fast schlagartig auf ihren Gesichtern ausbreitete tat ihm regelrecht weh. Natürlich, sie hatten endlich eine Idee und auch er hoffte, dass sie dadurch einige Schritte weiter kommen würde, aber er wusste auch wie klein die Chance war.
Während sie wartete folgte Taichi weiter seinen Gedanken. Selbst wenn er davon ausging, dass sie durch den Laptop Informationen bekommen würden, was würde dann sein.
Yamato musste auf eine andere Art und Weise einen Weg gefunden haben. Wie hatte er das nur geschafft? Warum hatte er niemanden - noch nicht einmal Takeru - Bescheid gesagt?
Das alles passte einfach nicht. Oder hatte sich Yamato in den letzten Jahren wirklich so sehr geändert? Taichi konnte und wollte diesen Gedanken einfach nicht akzeptieren. So sehr er auch einige Erinnerungen verdrängte, manche wollte er sich nicht nehmen lassen und eine davon war die Erinnerung daran wie Yamato immer gewesen war.
„Da bin ich schon wieder.“, erklärte Koushiro nachdem Hikari ihn rein gelassen hatte. „Ich hab auch das Werkzeug dabei, ich kann also den Adapter in ein paar Minuten ausgebaut haben, aber es geht schneller, wenn ich ihn an einen normalen Computer anbauen kann als an meinen Arbeitslaptop, der ist schon ziemlich ausgelastet.“
Taichi nickte „In unserem Zimmer müsste noch mein alter Computer stehen. Solange unsere Eltern den nicht weggeräumt haben?“
Hikari schüttelte leicht lächelnd den Kopf „Nein, sie haben in dem Zimmer alles so gelassen wie wir es verlassen haben.“
*
Das Zimmer war tatsächlich noch fast so wie Taichi es in Erinnerung hatten. Hikaris Sachen über wiegten etwas, aber das verwunderte auch nicht, schließlich hatte sie nachdem er ausgezogen war erst noch eine Weile alleine hier gewohnt.
Und da in der Ecke stand auch sein Rechner. Bevor er irgendetwas sagen konnte hatte Koushiro sich bereits dran gesetzt und ihn angeschaltet.
Alle anderen suchten sich in dem kleinen Zimmer etwas zögerlich etwas wo sie bequem sitzen konnten und dennoch einen guten Blick darauf hatten was Koushiro tat. Niemand wollte irgendetwas verpassen.
„Funktioniert doch alles wunderbar.“, erklärte Koushiro, nachdem der Computer fertig hochgefahren war. „Dann fahr ich ihn jetzt wieder runter und schließe den Adapter ab, dann können wir direkt los. Oh, Taichi hier leuchtet das Symbol auf, dass du Post hast. Willst du kurz nach gucken“
Für einen Moment wusste Taichi nichts mit der Information anzufangen, dann trat er kopfschüttelnd zu Koushiro an den Computer.
„Hier ist noch meine alte Schuladresse. Die hab ich nicht mehr benutzt, seit ich ausgezogen bin, sind wahrscheinlich nur die Newsletter von der Schule.“, erklärte er, während er das Emailprogramm öffnete um die Mails zu löschen.
„Aber die Schule schickt die internen Newsletter nicht an ehemalige Schüler weiter, den musst du speziell abonnieren.“, erklärte Koushiro, aber Taichi war das in diesem Moment schon selbst klar geworden.
Seine Emailadresse hatten nie viele Leute gehabt, schließlich war er nie ein Computermensch gewesen, er hatte immer lieber mit Menschen persönlich Kontakt gehabt. Seine Arbeit jetzt erforderte ein anderes Vorgehen aber er war niemals auf die Idee gekommen seine alte Emailadresse nach zuschauen
Im Eingang waren nur zwei Emails, eine fünf Wochen alt, die andere drei Wochen alt.
Und beide hatten denselben Absender.
„Yamato.“, flüsterte Taichi.
*
'Taichi,
ich bin mir nicht sicher, ob ich dich hier erreiche. Ich habe keine aktuelle Telefonnummer von dir und auch keine Emailadresse.
Jemand anderen kann ich nicht fragen weil ich niemanden damit belasten will.
Die Digivices.
Sie funktionieren wieder.
Ich habe einen Hilferuf bekommen und...
Melde dich , ich würde das lieber persönlich besprechen. Du weißt ich würde dich nicht um Hilfe bitten wenn es eine andere Möglichkeit gebe.
Yamato'
'Taichi,
ich habe keine Antwort von dir erhalten, warum weiß ich nicht.
Ich denke ich habe einen Weg gefunden das Problem anzugehen. Ich kann nicht länger warten und ich kann nicht mehr schreiben.
Ich werde dir schreiben, sobald ich das Problem gelöst habe.
Falls du diese Nachrichten liest und nur nicht antworten willst: Pass auf Takeru auf. Ich weiß nicht wie lange es dauern wird.
Vielleicht ist es in meiner letzten Email falsch rübergekommen, aber....
Ich hätte deine Hilfe gerne angenommen.
Yamato'
*
Taichi fühlte sich wie betäubt.
Er hatte es die ganze zeit überhaupt nicht in Betracht gezogen, dass Yamato sich vielleicht gemeldet haben könnte. Er war so davon ausgegangen, dass zwischen ihnen alles zerbrochen war, dass er das für unmöglich gehalten hatte.
Er ließ sich aufs Bett fallen und zwang sich die Anderen im Raum, die ebenfalls erstaunt drein guckten, zu ignorieren um seine Gedanken wieder zu sortieren.
Yamato hatte also an seine alte Emailadresse geschrieben. Natürlich, wohin auch sonst. Es hatte nie einen Grund gegeben ihm seine neue zu geben weil sie immer telefonierten hatten, seine alte Festnetztelefonnummer war nicht mehr aktuell weil er aus der Wohnung ausgezogen war, als die Beziehung gescheitert war.
Und wen hätte er schon nach der neuen Nummer fragen können, wenn er wollte, dass niemand etwas mitbekommt? Jeder der Taichis Nummer hatte hätte Yamato Fragen gestellt, die dieser wahrscheinlich umgehen wollte.
Das Taubheitsgefühl schwand langsam und dafür schließlich ein leichtes Glücksgefühl hinein. Es war nur minimal und klein, aber Taichi hatte es schon so lange nicht mehr gespürt, dass er es sofort melde.
Yamato hatte ihn also angeschrieben. Er hatte ihn nicht aufgegeben, er hatte ihn um Hilfe gebeten. Auch wenn die Mails distanziert geschrieben waren, Taichi wusste dass man bei Yamato zwischen den Zeilen lesen musste. Er hatte auf Taichis Hilfe gehofft und glauben müssen, dass Taichi immer noch so wütend war dass er ihm die verweigern würde.
Oh Yamato.... manchmal bist du wirklich ein Idiot.
Jetzt erst recht. Yamato hatte auf ihn gebaut. Ein Grund mehr so schnell wie möglich rauszufinden was passiert war und ihm zu helfen.
„Koushiro!“ Taichi setzte sich mit einem solchen Ruck auf, dass Hikari die sich neben ihn gesetzt hatte erschrocken zusammen zuckte Taichi legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter schaute dabei aber immer noch nur Koushiro an, den er mit seinem Schrei offensichtlich aus eigenen Gedankengängen raus gerissen hatte. „Hast du jetzt endlich den verdammten Adapter angeschlossen?“
Koushiro schaute ihn erschrocken an und begann hastig seine Sachen zusammenzusuchen. Anscheinend hatte er über die Entdeckung der Emails ganz vergessen weshalb sie eigentlich an den Computer gegangen waren.
„Nur ein paar Minuten.“, erklärte er.
Takeru blickte Taichi fragend an. „Taichi was ist...“
Taichi hob die Hand um ihn zu stoppen. Sie hatten jetzt keine Zeit für große Diskussionen. Sie mussten erst einmal so schnell wie möglich zusätzliche Informationen besorgen.
„Jetzt sind wir zumindest einen Schritt weiter.“, erklärte er „Wir wissen das Yamato nicht einfach so abgehauen ist. In einer gewissen Weise ist das sogar beruhigend. Er ist geplant verschwunden. Wir wissen alle, dass Yamato im Gegensatz zu mir“, er grinste bei diesen Worten um die Stimmung etwas aufzulockern „Nicht derjenige ist der sich kopflos in irgendetwas rein stürzt Er hat durchdacht was er machen wollte. Wir können also zumindest davon ausgehen, dass er sich nicht in unmittelbarer Gefahr befunden hat vor allem wenn man die Zeit zwischen den Emails bedenkt.“
Es stand dennoch unausgesprochen im Raum, dass sie nicht wussten wie die Situation jetzt aussah, deshalb sprach Taichi schnell weiter.
„Wir müssen jetzt dennoch schnell handeln. Ich denke wir können noch mehr als zuvor davon ausgehen, dass Yamato in die Digiwelt gehen wollte.“
„Irgendetwas ist dort passiert.“, warf Sora ihre eigenen Gedanken ein „Und es war wichtig genug, dass er schnell handeln musste, aber nicht gefährlich genug dass er uns allen Bescheid gesagt hat.“
Jou nickte zustimmend. „Die wichtigste Aufgabe ist wohl, dass wir erst einmal raus finden wie er in die Digiwelt gekommen ist. Damit wir ihm folgen können.“
„Moment einmal.“, unterbrach Sora jetzt erneut. „Heißt das wir gehen fest davon aus, dass wir ihm alle folgen? Wenn wir jetzt sagen, dass wir ein Tor finden, dann wollt ihr alle gehen? Was ist mit unseren Jobs unseren Leben? Wir sind nicht darauf vorbereitet.“
„Wir schon.“, erklärte Takeru. „Wir haben beide geregelt, dass wir eine kurzfristige Beurlaubung auf der Arbeit haben können. Wir haben Taschen dabei in denen wir alles wichtige zusammengepackt haben. Wir könnten jederzeit aufbrechen.“
„Ich hab nichts dabei.“, erklärte Koushiro, während er weiter unter dem Schreibtisch rum werkelte aber die Firma gehört mir und ich habe einen guten Stellvertreter, es ist kein Problem ihn das ein bisschen alleine machen zu lassen. Was ist mit dir Jou?“
„Mir gefällt der Gedanke nicht, aber als ihr angerufen habt habe ich mich innerlich schon damit abgefunden, dass so etwas kommen würde. Zehn Jahre waren fast zu lange, nicht wahr? Ich stecke immer noch im Studium, von daher... es kann mich ein oder zwei Prüfungen kosten, aber nicht meinen Studienplatz. Wenn es notwendig ist kann ich sofort gehen.“
Es war Mimi die als nächste nickend zustimmte. „Ich... es ist nicht einfach frei zu bekommen, aber ich...“, sie zögerte kurz „Ich bin mit meinem Produzenten zusammen. Bisher habe ich immer darauf geachtet keine Vorteile daraus zu ziehen, aber hier ist es wohl notwendig...“ Sie sah aus als würde es ihr trotzdem unbehaglich zu sein, so zu handeln und drehte sich schnell zu Taichi „Was ist mit dir?“
Taichi zuckte mit den Schultern. „Es ist kein Problem.“ Er schwieg einen Moment und schaute dann zu Sora. „Das war nicht abgesprochen.“, erklärte er schnell, weil er trotz allem immer noch ihre Gedankengänge kannte „Aber anscheinend haben wir uns alle Gedanken darüber gemacht was kommt wenn so eine Situation eintritt. Du musst dich deshalb nicht gezwungen fühlen. Es wäre ja fast schon ein Wunder, wenn wir alle gehen könnten. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht.“
„Das würde dir gefallen, nicht?“, sagte sie in diesem halb flüsternden Ton, den Taichi noch zu gut kannte, bevor sie wieder normal redete. „Ich denke ich kann es regeln. Ich bin Hausfrau“, fügte sie bei den fragenden Blicken dazu „Ich muss nur meinem Verlobten Bescheid sagen.“
Taichi war sich sicher, dass der letzte Teil nur als Schlag für ihn gemeint war und auch wenn er ihn spürte war er erstaunt, dass es nicht sehr weh tat. Er war davon ausgegangen, dass es wesentlich mehr schmerzen würde.
Er strich sich einmal kurz über die Augen und überlegte ob er darauf antworten sollte Aber selbst wenn, was gab es dazu noch zu sagen? Hikari übernahm das Antworten schließlich für ihn.
„Ich bin mir sicher, dass er das verstehen wird.“, sagte sie einfach mit einer absolut neutralen Stimme. Taichi beneidete sie um dieses Talent, sie war die Einzige Person, die er kannte die jeden Satz so klingen lassen konnte als wäre er kein Angriff auch wenn es offensichtlich einer war.
„Es ist angeschlossen.“, sagte Koushiro in diesem Moment und krabbelte unter dem Schreibtisch wieder hervor. „Jetzt brauch ich nur noch mein Digivice. Kann das kurz einer aus meiner Jackentasche holen?“
Jou stand auf und ging raus, offensichtlich froh eine Ausrede zu haben aus der geladenen Stimmung herauszukommen. Koushiro schaltete den Computer an. „Jetzt sollte es eigentlich funktionieren. Irgendetwas an Informationen werden die verdammten Dinger schon bringen.“
Er grinste sie alle bei diesen Worten an, aber es war offensichtlich, dass er selbst verzweifelt versuchte daran zu glauben.
Jou kam wieder zurück und drückte ihm das Digivice in die Hand.
„Dann wollen wir mal.“, sagte Koushiro während er es anschloss und sie alle standen auf und stellten sich um den Computer drumherum.
Taichi hatte das Gefühl sie alle hielten den Atem an.
Gespannt beobachtete er wie Koushiro das Digivice in den Adapter drückte.
*
Die Karte hatte sich fast augenblicklich geöffnet, aber sie alle brauchten einen Moment um zu verstehen was sie dort sahen und noch länger um zu begreifen.
Koushiro begann schließlich von alleine zu erklären.
„Ich glaube ich habe es. Das hier ist die Stadt, seht ihr? Und hier, das ist das Zeltlager in dem wir damals waren.“
„War ja klar, dass das wieder kommt.“, murmelte Jou und Mimi fragte „Aber was sollen alle diese Farben? Sieht aus wie eine diese Wetterkarten mit denen man verschiedene Temperaturgebiete angibt.“
Taichi musste ihr Recht geben, das war tatsächlich wohl die passendste Beschreibung die man dazu was sie sahen abgeben konnte.
„Von dem was ich hier erkennen kennen und die Abkürzungen die ich kenne würde ich sagen es beschreibt Energiefelder. Seht ihr, je heller die Felder, desto weniger Energie. Weiß bedeutet gar keine, gelb bedeutet minimal und das hier.“, er deutete auf einen roten Kreis, der sich genau beim Zeltlager befand. „Bedeutet wohl die meiste Energie.“
„Aber Energie wofür?“, fragte Hikari und Koushiro schüttelte den Kopf um ihr zu bedeuteten ihm einen Moment zu geben und begann schnell etwas auf der Tastatur zu tippen bis sich auf einem Male ein weiteres Fenster öffnete in dem sich Zahlen und Buchstaben in einem heillosen Wirrwarr aneinander reihten.
„Was ist das denn jetzt? Ist es kaputt?“, fragte Mimi und legte dabei den Kopf auf eine Art und Weise schief wie sie es schon als elf jährige getan hatte. Taichi konnte trotz der Ernsthaftigkeit der Lage nicht anders als zu lächeln.
„Nein, sagte Koushiro „Es sind codierte Informationen.“ Er schnappte erstaunt nach Luft. „Die Energiefelder geben an, wann sich das Tor das nächste Mal öffnen wird.“ Er begann erneut zu tippen während sie alle gespannt warteten. „Jetzt müssen wir uns schnell entscheiden.“ Er drehte sich im Stuhl um und schaute Taichi direkt an. „Wenn ich das alles richtig verstehe ist das Tor nur für einen kurzen Augenblick geöffnet wenn es einmal offen ist.“
„Und wann wird es sich öffnen?“
„In zwei Stunden. Und den Informationen die ich in der Karte gefunden habe zufolge danach das nächste mal erst in drei Monaten.“
„Es heißt also entweder jetzt oder nie.“
*
Schweigen beherrschte den Raum.
Taichi gab zumindest sich selbst gegenüber in Gedanken zu, dass er selbst etwas ratlos war. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er so schnell eine Entscheidung treffen musste. Und jetzt? Er konnte verstehen, wenn jetzt irgendjemand sich ausklinken wollte und hier bleiben wollte.
Er sprach seine Gedanken laut aus und traf auf entrüsteten Protest nicht.
„Denkst du wirklich ich lasse dir den ganzen Spaß?“, erklärte Koushiro und die Anderen blickten ihn an als würde er sagen, was sie dachten. „Die paar Wochen damals gehörten zu den besten meines Lebens. Und das trotz all der Gefahren denen wir ausgesetzt waren. Ganz davon, dass ich mich - und ich weiß es klingt makaber aber trotz der Umstände ist es einfach so - mich darauf freue die Digiwelt endlich wieder zu sehen. Wir reden hier von Yamato. Wir haben damals einen Bund zwischen uns geschlossen. Auch wenn wir es vielleicht niemals ausgesprochen haben. Egal wer von uns in Yamatos Situation wäre. Ich würde keinen von uns in Stich lassen. Und ich werde die Digiwelt und unsere Freunde nicht in Stich lassen.“
Taichi blickte sich im Raum um und sah Zustimmung bei allen. Selbst bei Sora auch wenn ihre verhaltener war als bei anderen. Taichi musste sich selbst den bösen Gedanken eingestehen, dass er sich nicht sicher war, ob Sora das hier für alle Anwesenden getan hätte, aber sie redeten schließlich von Yamato. Ihn würde sie nicht allein lassen.“
„In Ordnung. Wir werden also gehen. Ich bin mit dem Wagen und ich glaube du auch Koushiro oder?“ Ein Nicken als Antwort. „In Ordnung, damit kommen wir alle zum Zeltlager, auf dem Weg kann jeder von uns alle Telefonate erledigen um die Abwesenheit zu regeln.“
„Was ist mit unseren Sachen?“, fragte Jou. „Bis auf Takeru und Hikari hat glaube ich niemand von uns etwas dabei.“
„Die Zeit reicht nicht mehr, dass wir alle nach Hause fahren.“, erklärte Takeru. „Wir können noch in aller Ruhe fahren, aber wenn alle nach Hause gehen würden und wir uns erst dann wieder hier treffen wird es glaube ich schon sehr knapp.“
„Auf dem Weg zum Zeltlager kommen wir an dem neuen Kaufhaus vorbei. Es liegt etwas abseits der Stadt.“, warf Mimi ein. „Es ist zwar nicht dasselbe wie eigene Sachen dabei zu haben aber zumindest können wir uns dort praktischere Kleidung anziehen.“, sie blickte kurz an sich selbst runter und betrachtete für einen Augenblick die Stöckelschuhe und den kurzen Rock den sie an hatte. „Uns Kleidung zum umziehen und die Wichtigsten Dinge besorgen. Es ist einer von diesen Läden in denen man alles kaufen kann. Wir sollten also auch Rucksäcke zum verstauen und Nahrungsmittel für die Zeit bekommen.“
„Und vielleicht eine Campingausrüstung.“, warf Koushiro ein und Jou ergänzte „Und Erste-Hilfe Sachen.“
Taichi nickte. „Gut, dann lasst uns keine Zeit verschwenden und direkt losfahren. Wir können uns im Wagen überlegen was wir alles brauchen.“
Als sie im Aufzug standen lehnte sich Hikari an seine Seite. Instinktiv schlang er einen Arm um ihre Schulter.
„Ich kann nicht glauben.“, sagte sie leise, damit nur er es hört. „Dass wir wirklich noch einmal in die Digiwelt reisen.“
„Ich auch nicht.“, gab er zu „Ich hätte niemals damit gerechnet. Aber sie brauchen unsere Hilfe. Die Digiwelt und Yamato.“
„Wir werden ihn finden.“, sagte Hikari und sprach damit aus, was Taichi die ganze Zeit hatte hören müssen „Wir werden ihn finden und es wird ihm gut gehen.“
Hier geht es weiter