Titel: Wolkendecke
Team: Weiß (Titanic)
Challenge: Romantik/Intimität: Gemeinsam in Quarantäne [für mich]
Fandom: Haikyuu!! (Engel-Dämonen-AU)
Charaktere: Kenma Kozume, Taketora Yamamoto
Wörter: 778
Sprache: Deutsch
Warnungen: sie sind ganz zahm hier
Inhalt:
Kenma hat vergessen, dass Quarantäne Vorschrift ist, bevor sie in die Menschenwelt gelassen werden. Taketora hat währenddessen eine ganz tolle, flauschige Decke dabei.
Anmerkungen: Ich kann die Fic langsam selbst nicht mehr ganz ernst nehmen, aber sie macht sooo einen Spaß zu schreiben (und ich hab dann doch rausgefunden, wohin ich mit diesem Teil der Story will, so halbwegs :D)
Dieser Teil spielt sich irgendwo zwischen Teil 2 und Teil 3 ab.
Die anderen Teile:
Teil 1 |
Teil 2 |
Teil 3 |
Teil 4 “Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide einen Raum für uns allein bekommen?”, fragt Taketora missmutig und wandert zum linken Bett, wo er seine Reisetasche auch prompt drauf fallen lässt.
Kenma stapft zum rechten Bett, setzt seine Tasche auf dem Boden ab und lässt sich erst einmal auf dem Bett nieder.
Die Quarantäne hatte er ehrlich gesagt komplett vergessen. Es ist etwas, was ihnen zwar immer wieder gesagt wurde, weil die Auren und anderen Energien, die in den Partikeln ihrer Dimension schlummern, auf die Menschen, ihre Flora und Fauna anscheinend ganz komische Auswirkungen haben können, aber außer diesen Erwähnungen wurde es nie richtig besprochen. Sie haben sich immer viel mehr auf die Effekte konzentriert, die ihre Energien auf die Menschen im spezielle haben können.
Wenn sie Glück haben, müssen sie nur einen Tag hier bleiben. Auren und Energien sind normalerweise - zum Glück - sehr empfindlich und verschwinden so schnell wieder wie sie auftauchen können.
Kenma sieht Taketora dabei zu, wie er eine weich aussehende Decke aus seiner Tasche zieht und sie auf das Bett wirft. Sie ist definitiv aus Wolkenstoff, dem weichsten Stoff, der in ihrer Dimension bekannt ist, und dementsprechend weiß. Die geschwungenen Linien in rot und gold geben der Decke zusätzlich ein Wolkenmuster. Es ist ungefähr so subtil wie der Feuerkrater nicht weit der Akademie - oder wie die Akademie selbst. Den Feuerkrater könnte man selbst vom Mond in der Menschen-Dimension noch erkennen, wenn man denn ein Fenster in ihre eigene Dimension öffnete.
Aber Kenma hält darüber den Mund. Er erinnert sich an die Vertrauensübungen und an Taketoras Federn und fragt sich, ob die Decke auch so weich ist.
“Was?”, fragt Taketora auf einmal und starrt ihn mit verengten Augen an. Etwas verspätet realisiert Kenma, dass er Taketora die ganze Zeit angesehen hat.
“Nichts”, erwidert er und wendet seinen Blick ab, zieht seine Tasche zu sich, um seinen Gameboy rauszukramen. Die besten Erfindungen der Menschen, wie Kenma findet.
Aus den Augenwinkeln sieht er, wie Taketora von Kenma zu seiner Wolkendecke und zurück schaut, und wie sein Hirn anscheinend eine Verbindung findet. Kenma hasst es, wenn er sehen kann, wie andere einen Schluss ziehen, der auch noch stimmt.
“Hast du schonmal eine Wolkendecke gehabt?”, fragt Taketora auf einmal und Kenma stöhnt innerlich.
Es ist nicht so, dass Dämonen keinen Zugriff auf Engels-Gegenstände haben. Seit Jahrhunderten schon haben sie das. Es ist nur so, dass sehr viele Dämonen immer noch leichte Vorurteile haben - wie die Engel auch - und deshalb nicht ganz so viele von ihnen mit Engels-Gegenständen in Berührung kommen, während sie aufwachsen. Während Engel Roben aus weichem Stoff und Wolle tragen, bevorzugen Dämonen Leinen und Leder. Und nicht gerade die weicheren Varianten.
Kenma hatte nie eine Wolkendecke und seine Eltern haben ihm zwar nie davon abgeraten, ihn aber auch nicht darin bestärkt. Und da seine Freunde nie Interesse daran gehabt haben, hat Kenma irgendwann sich selbst eingeredet, dass er auch kein Interesse daran hat.
“Nein”, antwortet Kenma leise, ohne Taketora anzusehen.
Unter Dämonen hat es sich nie eingebürgert, weiche Dinge zu betonen. Weich ist schwach und ablenkend. Aber seit Kenma Taketoras Federn berühren durfte, muss er ständig daran denken. Dass er sie wieder anfassen will. Er ist sich sicher, dass er bloß so fasziniert davon ist, weil Dämonen sonst so selten weiche Dinge in die Hände fallen. Weil es ungewohnt ist und neu.
Taketora mustert Kenma einen Moment lang, dann nimmt er die Decke vom Bett und wirft sie ohne Umschweife auf Kenma zu, der nicht schnell genug reagieren kann, sodass sie ihm ins Gesicht fliegt.
Sie ist weicher als erwartet. Er fängt sie auf als sie ihm vom Gesicht wieder runter rutscht und wirft Taketora einen bösen Blick zu. Doch dann nimmt ihn die Decke völlig ein. Sie liegt so weich und leicht in seinen Händen, als hätte er ein Küken eines Funkenspechts in den Händen. Er vergräbt sein Gesicht darin und kann das Gefühl auf seiner Haut gar nicht beschreiben, so neu und ungewohnt ist es.
“Nicht so weich wie deine Federn…”, murmelt Kenma und erstarrt sogleich für einen Moment. Dann richtet er sich wieder auf und sieht in Taketoras skeptisch dreinblickendes Gesicht. “Ich meine ja nur.”
Einen Moment sagt keiner von ihnen etwas und Kenma fühlt die Verlegenheit in ihm hochsteigen, also nimmt er kurzerhand die Decke und wirft sie Taketora wieder zu, obwohl er sich am liebsten darin eingewickelt hätte.
Taketora fängt sie auf und wirft sie wieder auf sein Bett. “Du bist echt komisch.”
“Hn.” Kenma belässt es dabei, bevor er noch etwas Dummes sagt.
Er greift sich seinen Gameboy und schmeißt ein Spiel an. Vielleicht hat Taketora diesen Moment ja morgen schon wieder vergessen.
Das war Kenmas einzige Hoffnung.