Der Cellist - Teil 34

Nov 07, 2012 10:31

Teil 1 - Teil 33


„Ok, raus damit.“ Tonys Stimme klingt ungewohnt streitsüchtig, und Steve blickt mit erhobenen Augenbrauen von seiner Zeitung auf. Er weiß, dass Pepper heute zu einer Geschäftsreise nach Indien aufgebrochen ist, hat sie persönlich zur Limousine geleitet, während Tony sich in seiner Werkstatt eingesperrt hatte. Aber das wird kaum der Grund sein, warum Tony in dieser Form in die Küche eingefallen ist.

Zumindest hofft Steve das. Ihnen stehen ungemütliche Zeiten bevor, wenn Tony vorhat, auf jede von Peppers Geschäftsreisen mit unverhüllt schlechter Laune zu reagieren. Ein Blick in Tonys Augen reicht jedoch aus, um Steve darüber in Kenntnis zu setzen, dass Tony sich lediglich an der höchsten Form von Ironie und Sarkasmus üben möchte, derer er fähig ist.

Steve ist durchaus bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen, selbst wenn Tony in diesem Zustand manchmal ein wenig strapaziös sein kann.

„Raus womit?“ erkundigt Steve sich also betont leichthin, und Tony, anstatt sich zu ihm an den Tisch zu setzen, lehnt sich an die Küchenzeile neben der Kaffeemaschine und verschränkt in theatralischer Manier die Arme vor der Brust.

„Du hast deinen Arm um seine Schultern gelegt“, sagt er anklagend, seine Augenbrauen zwei Bögen perfekter Entrüstung. Absurder Weise löst sein Tonfall eine derartig starke Erinnerung an Peggy in Steve aus, dass er für einen Moment keine Luft bekommt.

Sein Blick wird leer, er knüllt unbewusst die Zeitung in seinen Händen - und kommt zu sich, als Tony beide Hände an seine Schultern legt und ihn schüttelt. „Guter Gott - atme, Steve!“

Er kommt der Aufforderung nur zu gern nach, presst die Augen zu und saugt Luft in seine Lungen. Als er vorsichtig blinzelt, hat Tony ihn noch immer nicht losgelassen, aber sein Gesichtsausdruck ist nicht länger sarkastisch - stattdessen zeugt er von ehrlicher Besorgnis. „Was zum Henker war das denn?“

„Du hast mich gerade extrem an ... jemanden erinnert“, sagt Steve zögernd, und Tonys mobile Augenbrauen ziehen sich prompt zusammen.

„Ich bin heute morgen nicht in der Stimmung, mich mit meinem Vater vergleichen zu lassen, Steven.“

Steve ist seinerseits nicht in der Stimmung, sich diesen Tonfall gefallen zu lassen. Er packt Tony an der Front seines Hemdes und zerrt ihn an sich heran, bis ihre Nasenspitzen einander beinahe berühren. „Ich habe nicht von deinem Vater gesprochen, sondern von Peggy“, sagt er streng.

Tony blinzelt ihn verdutzt an, und jegliche Angriffslust weicht aus seiner Haltung. „Peggy Carter?“

Steve nickt. „Genau die.“

Tony mustert ihn mit einem faszinierten Blick. „Ich habe dich an deine Freundin erinnert?“

Steve schnaubt. „Ich stelle es dir frei, dich geschmeichelt zu fühlen.“ Er stellt fest, dass er nach wie vor Tonys Hemd festhält, und lässt es ein wenig verspätet los.

Tony richtet sich langsam wieder auf, dann beehrt er Steve mit seinem charmantesten Augenaufschlag. „Ich glaube, ich fühle mich tatsächlich geschmeichelt.“

Steve ist schwer versucht, ihn in die Nase zu kneifen. „Um wen genau habe ich meinen Arm gelegt, dass es dir derartig missfallen konnte?“ erkundigt er sich betont spöttisch, und Tony hebt prompt wieder seine Augenbrauen.

„Also, wenn du es so formulierst, stellst du mich wie eine eifersüchtige Ehefrau dar“, sagt er tadelnd.

Steve bedenkt ihn mit einem sprechenden Blick.

Tony schmollt in höchst übertriebener Manier. „Sie sind heute sehr ungalant, Captain. Sie werden schon noch sehen, was Sie davon haben.“

Steve starrt ihn in zunehmender Ungeduld an. „Tony.“

„Liebe Güte, ich hab dich wirklich gegen den Strich gebürstet, was? Ich habe von Loki gesprochen, Steven. Von Loki. Um den du gestern Abend deinen wohlgeformten Arm gelegt hast, wenn du dich erinnerst.“

„Und du wunderst dich, dass ich dich wie eine eifersüchtige Ehefrau klingen lasse“, murmelt Steve fassungslos.

Tony zwinkert ihm anerkennend zu. „Also?“

„Du willst wirklich von mir wissen, wieso ich den Arm um ihn gelegt habe?“

„Äh. Jaha. Daher die Frage.“ Tony klingt zu gleichen Teilen ungeduldig und neckisch, und Steve seufzt und schließt die Augen. „Er leidet, Tony.“

Tony macht eine wegwerfende Handbewegung. „Ich behaupte, er hat von Anfang an gelitten, aber das hat uns nicht weiter interessiert, als er uns seine Armee auf den Hals gehetzt hat.“

„Ich weiß nicht, wieso du plötzlich so misstrauisch bist - du warst der Erste, der ihn verteidigt hat, als Fury hier eingefallen ist.“

„Gegen Fury würde ich so gut wie jeden in Schutz nehmen, Steven. Das bedeutet nicht, dass ich vorhabe, ihn zu knuddeln.“

Steve beißt die Zähne zusammen und atmet tief durch. Tonys Angewohnheit, ihn Steven zu nennen, wenn er mit ihm diskutiert, bringt ihn mehr aus der Fassung, als er sich erklären kann. Dann sagt er es einfach. „Ich bin der Auffassung, dass das genau das ist, was er braucht - Dieses ‚Knuddeln’, wie du es nennst. Kälte und Dunkelheit“, fügt er nach einem Moment der Stille leicht ominös hinzu.

Tony starrt ihn an. „Was?“

„Er war alleine in Kälte und Dunkelheit“, führt Steve aus.

„Ich hab schon die Kurzfassung verstanden. Was hat das mit irgendwas zu -“ Tony bricht ab, und Steve sieht, wie sich seine Augen weiten, ehe er sie zu Schlitzen verengt. „Oh, das kann nicht dein Ernst sein. Du kannst seinen Fall doch unmöglich mit deinem vergleichen.“

Steve zuckt mit den Schultern. „Ich kann sehr wohl.“

„Du warst bewusstlos!“

„Ja, und für diesen Umstand bin ich mehr als dankbar!“ bricht es aus Steve heraus. „Ich habe mich auch so verloren genug gefühlt!“

Tony betrachtet ihn plötzlich mit sichtlicher Anteilnahme. Manchmal kann Steve nicht fassen, wie ausdrucksstark seine Augen sein können. „Ich erinnere mich.“

„Wundervoll“, erwidert Steve ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. „Erinnerst du dich auch daran, dass du für mich da warst? Dass du mich im Arm gehalten hast?“

Tony legt den Kopf in den Nacken und starrt an die Zimmerdecke. „Vage.“

Steve kennt seine Art, Dankbarkeit und emotionale Momente nach Möglichkeit an sich abprallen zu lassen, und geht nicht weiter darauf ein. „Wie kannst du es mir dann jetzt vorwerfen, wenn ich für ihn da sein will? Er ist nicht länger der Feind, Tony.“

Tony seufzt, löst seinen Blick von der Zimmerdecke und richtet ihn wieder auf Steve. „Mein Problem ist, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass er nach wie vor nicht völlig ehrlich mit uns ist.“

Steve hebt beide Augenbrauen. „Wie kommst du darauf?“

Tony zuckt mit den Schultern. „Erfahrung? Ich habe lange genug mit Natasha zusammen gelebt - damals kannte ich sie noch als Natalie - um ein gewisses Gespür dafür zu entwickeln, wenn jemand versucht, mir einen Bären aufzubinden.“

Steves Augenbrauen ziehen sich zusammen. Er will Tony nicht vor den Kopf stoßen - will ihn nicht darauf hinweisen, dass er damals nicht einmal den kleinsten Verdacht hatte, Natalie sei nicht wirklich die Person, die sie vorgab zu sein. Außerdem teilt er Tonys Befürchtungen nicht. „Ich könnte schwören, dass er keine feindlichen Absichten hat.“

Tony wendet ihm den Rücken zu und beginnt, Kaffee zu kochen. „Ich habe nicht behauptet, dass er die hat. Ich sage lediglich, dass er etwas vor uns verbirgt.“

Clint marschiert in die Küche, fest entschlossen, Loki an diesem Morgen mit bärbeißigem Sarkasmus und einer großzügigen Dosis friedfertiger Garstigkeit zu begegnen - und muss voller Enttäuschung feststellen, dass Loki überhaupt nicht da ist.

„All die tollen Sprüche, die ich mir ausgedacht hatte“, sagt er mit tragischem Bedauern in der Stimme. „Für nichts und wieder nichts.“

Aber es ist noch nicht alles verloren, denn es ist noch ein wenig zu früh fürs Frühstück. Also dreht er sich seinen üblichen Stuhl mit der Lehne in Richtung Tischplatte und lässt sich rittlings darauf nieder, lehnt sein Kinn an das glänzende Holz - mustert Steve, der ihm gegenüber sitzt.

Steve, nachdem er ihm einen guten Morgen gewünscht hat, hat sich wieder seiner Zeitung zugewandt - Tony stellt Clint eine Tasse Kaffee auf den Tisch. Clint ist mit den Beiden allein in der Küche, und die Stille, sonst schon beinahe widerlich heimelig, wenn Tony und Steve aufeinander hocken, fühlt sich heute ein wenig … angespannt an.

Ein paar Sekunden lang versucht Clint, diese Spannung zu ignorieren, dann wirft er Tony einen anklagenden Blick aus dem Augenwinkel zu. „Was hast du gemacht?“

„Kaffee“, erwidert Tony knapp, setzt sich auf seinen eigenen Platz, nimmt ein Pad zur Hand und beginnt mit unmenschlicher Geschwindigkeit mathematische Formeln in das Gerät zu tippen.

Clint rollt seinen Kopf in Tonys Richtung, so dass er ihn voll ansehen kann. „Steve schmollt“, sagt er gedehnt. „Das kann kaum am Kaffee liegen. Was immer man sonst über dich sagen kann, Stark, dein Kaffee ist fabelhaft.“

„Ich schmolle nicht“, behauptet Steve betont ruhig, nach wie vor die Zeitung vor der Nase. „Tony und ich hatten lediglich eine kleine Meinungsverschiedenheit. Nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest.“

Tony hackt nur noch energischer auf sein Pad ein. Clint hebt beide Augenbrauen. „Ach nein?“

Phil sucht sich diesen Moment aus, um die Küche zu betreten, und Clint begrüßt ihn in charakteristischer Weise. „Mama und Papa haben sich gestritten.“

Phil gibt keinen Kommentar ab. Stattdessen tritt er an ihn heran und gibt ihm einen Kuss. Als er sich wieder aufrichtet, liest Steve noch immer Zeitung, und Tony hackt noch immer wie ein Specht auf sein Pad ein.

Clint hebt eine vielsagende Augenbraue. Phil räuspert sich verhalten. „Ich nehme an, die Herren werden das unter sich ausmachen, Clint.“

„Ich darf auch nie was allein mit mir ausmachen“, wendet Clint mit einem manischen Grinsen ein. „Ich habe dementsprechend vor, mich dreist einzumischen.“

Da nicht einmal diese Drohung Steve oder Tony zu einer Reaktion herausfordert, fühlt Clint sich nicht etwa zur Ordnung gerufen, sondern viel eher in seinem Entschluss derartig bestätigt, dass er sich von seinem Stuhl erhebt und zu Tony hinüber stelzt. „Los, Stark - komm hoch!“

Tony legt mit einem gedämpften Klack sein Pad auf den Tisch. „Es ist zu früh am Tag für deine ungefilterte Persönlichkeit, Barton.“

„Die Tageszeit hat nie auch nur die geringste Rolle für dich gespielt“, wendet Clint überraschend vernünftig ein und packt Tony am Ellenbogen, zerrt ihn in die Höhe. „Bring das in Ordnung!“

„Es gibt nichts in Ordnung zu bringen“, erwidert Tony kühl - Clint schubst ihn in Richtung Steve, der endlich seine Zeitung beiseite legt.

„Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, Clint“, sagt er mit einem verständnisvollen kleinen Lächeln. „Tony und ich haben uns nicht gestritten - wir hatten lediglich ein etwas … unangenehmes Gespräch.“

Clint drängelt Tony nur noch enger an ihn heran. „Mir egal. Ich werde diese Stimmung nicht das komplette Frühstück lang ertragen.“

„Was für eine Stimmung?“ erkundigt sich Bruce, der in just diesem Augenblick die Küche betritt. Clint lässt prompt Tonys Ellenbogen los und tänzelt zu ihm hinüber. „Guten Morgen, Doktor Banner!“

Bruce erwidert die Begrüßung mit einem warmen Lächeln und tätschelt Clints Schulter, lässt sich dazu hinreißen, Clint flüchtig das Haar zu wuscheln - eine Geste, die Clint sichtlich genießt. Phil nimmt es mit einem verständnisvollen Schmunzeln hin.

Tony verharrt wie bestellt und nicht abgeholt an Ort und Stelle. „Die Aufmerksamkeitsspanne eines Kanarienvogels.“

Sein leicht empörter Tonfall entringt Steve ein Lächeln, und er kommt auf die Füße. „Wollen wir zusammen Brötchen holen? Ich erinnere mich dunkel an ein Versprechen, deine Wagen fahren zu dürfen - und mein Führerschein ist inzwischen tatsächlich wieder gültig.“

Ein hilfloses Grinsen breitet sich über Tonys Züge aus. „Du willst bloß deinen geheiligten Apfelkuchen sicher stellen.“

Steve nickt in gespieltem Ernst. Er senkt leicht den Kopf, so dass nur Tony ihn verstehen kann, als er hinzu fügt: „Und die Ängste unseres Nachwuchses zerstreuen.“

Tony entkommt ein Schnauben. „Ich bin nicht die Mutter in dieser Konstellation.“

Steve nickt ein weiteres Mal. „Ich bin auch eindeutig die bessere Hausfrau von uns Beiden.“

Tony starrt ihn einen Moment lang an, dann marschiert er sprachlos aus der Küche. Steve folgt ihm grinsend.

„Du siehst schrecklich aus.“ Darcy betont jedes einzelne Wort auf höchst charmante Art und Weise, wirkt gleichzeitig spöttisch und besorgt, und Loki schenkt ihr einen müden Blick. Denn erstens ist er wirklich müde, und zweitens hat er es schon längst aufgegeben, ihr widersprechen zu wollen.

Er war nicht beim Frühstück. Stattdessen hat er sich von Thor entschuldigen lassen, und ist hinaus in den Garten gegangen. Er konnte (wollte) niemandem gegenüber treten, vor allem nicht Agent Barton und Agent Coulson. Nicht nach diesem Traum.

Es wundert ihn ein wenig, dass Thor ihm seinen Willen gelassen hat, und er ahnt, dass er diese ungewohnte Nachgiebigkeit Jane zu verdanken hat. Er hat Jane inzwischen eine ganze Menge zu verdanken, wenn er ganz ehrlich mit sich selbst ist - und gerade das fällt ihm nicht immer unbedingt leicht.

Der Herbst hat Midgard erreicht, und nach ein paar äußerst regnerischen, düsteren Tagen ist die Sonne in Tonys Garten zurückgekehrt. Loki hat sich unter einen der Bäume gesetzt, ungeachtet der feuchten Erde und vergilbten Blätter. Die Sonne fühlt sich gut an auf seinem Gesicht, das Gold der Blätter erinnert ihn an Asgard.

Hershey hat ihn ausfindig gemacht und sich auf seinem Schoß eingerollt, schnurrt behaglich. Darcy, eine mehr oder weniger unfreiwillige Sonnenfinsternis, schenkt Loki dessen ungeachtet einen unzufriedenen Blick. „Du wirst dich erkälten.“

Er hebt eine zweifelnde Augenbraue. „Höchst unwahrscheinlich. Kälte macht einem Frostriesen kaum etwas aus.“

„Einem Frostriesen vielleicht nicht, aber dir ganz bestimmt“, widerspricht sie ihm mit einer vollen Breitseite der Unlogik, zu der sie so sehr neigt, beugt sich vor und beginnt, an seinem Handgelenk zu ziehen. „Komm hoch.“

Er gibt nach, hebt Hershey von seinem Schoß und steht auf - wenn auch nur, um weiterem Streit zuvor zu kommen. Seine friedliche Kapitulation scheint sie völlig unvorbereitet zu treffen. Sie stolpert rückwärts, und er muss sie festhalten und auffangen, als sie ihr Gleichgewicht verliert. Hershey maunzt, als wolle er sich über sie lustig machen.

„Erschrick mich nicht so“, weist sie Loki zurecht, und obwohl seine Nacht fürchterlich war, obwohl er sich die größten Vorwürfe macht, obwohl er nicht leugnen kann, dass seine Ängste inzwischen einen Großteil seiner wachen Stunden beherrschen, bringt ihre Inkonsequenz ihn zum Lächeln.

Sie zieht ihm eine Schnute. „Es ist nicht lustig, wenn ich mal wieder den Tollpatschigen Tölpel raushängen lasse. Es ist viel eher ganz schrecklich entsetzlich!“

Sein Lächeln vertieft sich, erreicht seine Augen. „Das ist es nicht, was mich erheitert.“

Sie blinzelt misstrauisch zu ihm auf, und er legt seinen gesunden Arm um sie, dreht sie in Richtung Haus. „Ich nehme an, dich plagt ein bestimmtes Verlangen?“

Sie prustet. „Ich liebe es, wenn du dich zweideutig ausdrückst!“

Er hebt eine skeptische Augenbraue, erwidert jedoch nichts, und nach einer Weile kommt sie von ganz allein auf den Punkt. „Ich wollte dich fragen, ob du mit willst.“

„Mit?“ wiederholt er zweifelnd, und hebt seinen Arm, damit sie darunter heraus treten kann, als sie die Terrassentür erreicht haben. Er fängt einen Blick aus ungewöhnlich unsicheren Augen von ihr ein, ehe sie durch die Tür hindurch und in die Küche tritt.

„Mit ins Tierheim“, erklärt sie übertrieben heiter, und seine Augenbrauen heben sich ganz automatisch.

„Was?“ fragt er argwöhnisch.

Sie weiß, dass er das Grundstück noch nie verlassen hat, dass er aus gutem Grund im Verborgenen lebt. Und er ahnt, dass sie es nur gut meint, aber -

„Es ist nicht weit, und wir können eine von Tonys Limos mit den verdunkelten Scheiben nehmen. Niemand wird dich zu Gesicht bekommen“, sagt sie brüsk, und fügt mit leicht schuldbewusster Miene hinzu: „Nun, zumindest niemand außerhalb des Tierheims.“

Loki weiß ehrlich nicht, was er dazu sagen soll. Er hat allerdings eine gefestigte Ahnung, was Thor sagen würde. Und Jane. Vor allem Miss Potts.

Dementsprechend deutet er eine kleine Verneigung in Richtung Darcy an, nimmt ihre Hand und führt sie an seine Lippen. „Was immer die Dame begehrt.“

Darcy hat es Bruce erzählt, Bruce hat es Clint erzählt, und Clint rennt mit der unwillkommenen Information sofort zu Natasha. Sie ist die Einzige, der er einen gewissen Einfluss auf Miss Lewis zugesteht, und seiner Meinung nach die ideale Person, um dieser höchst unerwünschten Entwicklung Einhalt zu gebieten.

„Tasha!“ fällt er ohne Einleitung über sie her. „Du musst was machen!“

Sie sitzt im Wohnzimmer, auf Bruces üblichem Platz, Pattie auf ihrem Schoß und … hat bis eben offenbar geschlafen. Clint trifft ein mörderischer Blick aus zu Schlitzen verengten Augen.

Clint hat jetzt keine Zeit für sowas. „Guck mich nicht so an! Woher soll ich denn wissen, dass du hier schläfst!“ sagt er ungeduldig und geht neben dem Sessel in die Hocke, legt beide Hände auf die Lehne und starrt aus weit aufgerissenen Augen zu ihr auf. „Du musst deinen überlegenen weiblichen Einfluss auf Darcy geltend machen!“

Pattie gähnt und streckt sich auf Natashas Schoß, und sie hebt die Hand und streichelt der Katze über den Kopf. „Darf ich fragen, worum es überhaupt geht?“

„Sie hat ihn mitgenommen!“ platzt es aus Clint heraus.

„Hat wen wohin mitgenommen?“ erkundigt Natasha sich geduldig, und Clint schnaubt. „Loki. Mit ins Tierheim.“

„Hat sie vor, ihn abzugeben?“ fragt Natasha mit einem leicht amüsierten Unterton. Clint zieht streng die Stirn kraus.

„Das ist kein Anlass, um deinen merkwürdigen Sinn für Humor an die frische Luft zu lassen!“, rügt er sie streng. „Er hat ihre Hand geküsst! Er hat gesagt, er werde tun, was immer die Dame begehrt!“

Das amüsierte Funkeln weicht aus Natashas Augen, und ihre Augenbrauen gehen auf Konfrontationskurs. „Was?“

Clint nickt nachdrücklich. „Genau! Das ist zumindest das, was sie Bruce erzählt hat - und Bruce erzählt sie keinen Unsinn, das weißt du! Tasha - das geht nicht, dass sie und Loki … es geht einfach nicht! Selbst wenn er nicht … er wäre …“ Clint bricht ab, weiß offensichtlich nicht recht, wie er es erklären soll.

Natasha nickt, sichtlich in Gedanken versunken. Ein paar Atemzüge lang sitzt sie ganz still da, dann hebt sie Pattie von ihrem Schoß und steht auf. „Wo ist Tony?“

Clint blinzelt sie verdutzt an. „Tony?“

Sie rollt mit den Augen. „Tony Stark. Unser Hausherr. Du erinnerst dich? Ziegenbart, braune Augen, rundes blaues Ding in der Brust?“

„Ich hab keine Ahnung, was Tony mit der ganzen Sache zu tun haben soll!“ knurrt Clint, verzeihlicher Weise ein wenig beleidigt. „Und ich weiß erst Recht nicht, wo er ist. Für solche Informationen sind Pepper, Steve und Bruce zuständig.“

„Richtig“, erwidert sie gelassen. „Und JARVIS. JARVIS, wo ist Tony?“

Mister Stark befindet sich in seiner Werkstatt, Miss Romanov.

„Vielen Dank, JARVIS.“

Es ist mir eine Freude, Ihnen behilflich sein zu können, Miss Romanov.

Sie lächelt geistesabwesend und wendet sich in Richtung Tür. Clint folgt ihr ganz selbstverständlich. „Was genau hast du vor?“

„Ich will Tony fragen, was er davon hält.“

Clints Augenbrauen machen prompt Anstalten, in seinen Haaransatz hinauf zu kriechen. „Wieso zur Hölle denn das?“

Natasha wendet ihm ihren kühlen Blick zu. „Dir kann nicht entgangen sein, dass Mister Stark erstens ungewöhnlich starke Beschützerinstinkte Darcy gegenüber hegt - und zweitens sein Charakter dem von Loki noch mit am ähnlichsten ist.“

Clint starrt entgeistert an. „Das kann nicht dein Ernst sein! Tony und Loki sind sich nicht im Geringsten ähnlich! Tony ist ... Tony ist freundlich. Er ist ehrlich. Er kümmert sich um die Menschen, die ihm wichtig sind!“

Seine Worte scheinen Natasha unerwartet schwer zu treffen. Sie bleibt ruckartig stehen, atmet tief durch. „Nichtsdestotrotz kann Tony erschreckend gleichgültig sein. Grausam sogar. Verletzend und überheblich“, sagt sie schließlich kühl, setzt sich bedächtig wieder in Bewegung. „Ich will nicht behaupten, dass deine Einschätzung seines Charakters falsch ist - aber Tony wäre der Erste, der meiner Ansicht zustimmen würde.“

„Natürlich wäre er der Erste“, knurrt Clint ungehalten. „Ich will trotzdem hoffen, dass du nicht vorhast, sie ihm mitzuteilen.“

Natasha schüttelt den Kopf und blickt ihn plötzlich mit einem spitzbübischen Lächeln in den Augen an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du ihn derartig gern hast, Clint.“

Clint, anstatt es abzustreiten, verschränkt die Arme vor der Brust. „Wenn du ihm auch nur ein Wort verrätst, bring ich dich um.“

„Ich habe nicht vor, dich zu verraten, keine Angst. Solange du mir überlässt, was ich in Sachen Darcy-Loki unternehme. Andernfalls werde ich nicht zögern, dich augenblicklich seiner ungefilterten Aufmerksamkeit auszuliefern.“

Clint weitet alarmiert die Augen und verspricht ihr feierlich, ihr völlig freie Hand zu lassen. Sie haben inzwischen Tonys Werkstatt erreicht, sehen ihren Hausherren hinter dem Sicherheitsglas mit einem Hammer auf glühendes Metall einschlagen. Er nimmt keinerlei Notiz von ihnen, ist viel zu vertieft in die vor ihm liegende Arbeit - und wenn Clint nicht alles täuscht, hat er seine Musik so laut aufgedreht, dass er selbst den Lärm einer Kettensäge erst dann wahrnehmen, wenn man ihm damit an die Gurgel gehen würde.

„JARVIS, sag ihm bitte, dass wir da sind“, fordert Natasha ruhig.

Drei Sekunden später legt Tony seinen Hammer beiseite und kommt ihnen persönlich die Tür aufmachen. „Was ist passiert?“

Er wirkt übertrieben aus dem Gleichgewicht gebracht, und Clint erinnert sich an die angespannte Stille vor dem Frühstück und vergisst prompt, was Natasha und ihn hergeführt hat. „Ich denke, du hast dich mit Steve vertragen!“ platzt es aus ihm heraus.

Tony reagiert darauf mit dem Heben beider Augenbrauen. „Was?“

Natasha ignoriert dieses Zwischenspiel und schiebt sich an Tony vorbei in die Werkstatt. „Es geht um Darcy.“

Tony, nach einem weiteren verständnislosen Blick in Richtung Clint, wendet sich voll zu ihr um. „Ich höre?“

Natasha verschränkt die Arme vor der Brust und kommt ohne Umschweife auf den Punkt. „Sie hat Loki mit ins Tierheim genommen.“

Tony schnaubt und geht zurück an seine Arbeitsstätte. „Das weiß ich schon. Bruce hat’s mir erzählt.“

Natasha baut sich ihm gegenüber auf. „Du hältst das nicht für bedenklich?“

Er hatte seinen Hammer bereits wieder zur Hand genommen, aber jetzt lässt er ihn mit einem dumpfen Klonk zurück auf die Arbeitsplatte fallen. „Ich denke, wir wollen Loki in den Haushalt integrieren? Kann mir jemand sagen, wie das bewerkstelligt werden soll, wenn wir der einzigen ganz und gar unbefangenen Person Steine in den Weg legen?“

Natasha starrt ihn an. „Er hat ihre Hand geküsst.“

Tony runzelt die Stirn, dann setzt er eine entschlossene Miene auf, marschiert um seinen Arbeitsplatz herum und greift nach ihrem Handgelenk. Kurz sieht es so aus, als würde sie sich gewaltsam von ihm losmachen wollen - aber dann hält sie still und lässt zu, dass er sich mit unerwarteter Anmut über ihre Hand beugt und einen Kuss über ihre Fingerknöchel haucht. „Jetzt habe ich deine Hand geküsst. Wünschst du, dass ich die Lektion bei Barton wiederhole, oder war das aussagekräftig genug?“

Clint ist nicht beeindruckt. „Du bist nicht Loki. Woher willst du wissen, dass er keine … Hintergedanken hat?“

Tony wischt sich mit der flachen Hand übers Gesicht. „Ich hatte heute früh ein langes Gespräch mit Steve über ihn, und wir sind unter anderem zu dem Schluss gekommen, dass er … sie aufrichtig gern hat.“ Ein Zwinkern tritt in seine Augen. „Steve fährt übrigens wie der letzte Henker. Ich war schwer beeindruckt von unserem Captain. Muss ihn das nächste Mal den Porsche ausprobieren lassen.“

Clint entkommt ein fassungsloses Gurgeln, und er übergeht Steves überraschendes Fahrverhalten. „Das kann nicht dein Ernst sein! Loki ist hunderte von Jahren älter als Darcy!“

Tony beehrt ihn mit einem unbeeindruckten Starren. „Das scheint dich bei Thor und Jane nicht großartig zu stören.“

„Jane kann auf sich selbst aufpassen, und Thor ist … Thor. Diese Fälle lassen sich überhaupt nicht miteinander vergleichen!“

„Darf ich mich erkundigen, was all die Aufregung hier zu bedeuten hat?“ Bruce ist aus seinem Labor hinüber gekommen, steht in der nach wie vor offenen Tür zu Tonys Werkstatt und zieht sich die Brille von der Nase, steckt sie in die Brusttasche seines Hemdes.

Clint wendet sich eilig zu ihm um. „Sag mir, dass wenigstens du ein Problem mit der Loki-Darcy Sache hast!“

Bruce blickt sich ganz automatisch um. „Sind sie schon aus dem Tierheim zurück? Ist was passiert?“

Clint plustert sich zu seiner vollen Größe auf. „Er hat ihre verdammte Hand geküsst!“

Bruce blinzelt ihn an, sichtlich entspannt. „Ich weiß. Das hab ich dir erzählt.“

Clint schrumpft ein wenig in sich zusammen. „Ihr seid doch alle doof.“

Bruce betrachtet ihn einen Moment lang schweigend, dann legt er leicht den Kopf schief. „Loki ist ein Prinz“, sagt er ruhig.

Clint wirft Natasha einen Hilfe suchenden Blick zu, aber sie zuckt lediglich mit den Schultern.

„Wenn Loki Darcys Hand küsst“, fährt Bruce fort, als wisse er genau, was der kurze Blickwechsel zwischen Clint und Natasha zu bedeuten hat, „dann ist das nicht zwingend ein Anzeichen von romantischem Interesse. Ihr seid Frigga doch begegnet. Denkt ihr wirklich, diese Frau hätte ihre Söhne nicht mit einer ganz genauen Vorstellung davon aufgezogen, was den Damen zukommt, denen sie begegnen?“

„Thor“, beginnt Clint bedeutsam - und Bruce stoppt ihn allein durch das Heben seiner Augenbraue. „Du hast gerade selbst noch gesagt, dass man Thor und Loki überhaupt nicht miteinander vergleichen kann.“

Clint zieht ihm eine kleine Schnute. Tony hat sich derweil auf den Hocker hinter seinem Arbeitstisch gesetzt und betrachtet Bruce aus warmen, amüsierten Augen. Natasha lehnt sich an den Tisch und tut es ihm gleich.

„Lokis Manieren sind ...“ Bruce scheint einen Moment lang nach den richtigen Worten suchen zu müssen, verschränkt die Arme vor der Brust. „Er ist ein Gentleman. Er ist wohlerzogen. Sein Verhalten gegenüber Darcy ist ... ein Zeichen von Respekt. Thor mag die gleiche Erziehung genossen haben, aber ich gehe ganz stark davon aus, dass er schon immer kriegerischer als Loki war. Abgesehen davon neigt auch er durchaus zu Handküssen. Ich behaupte, die ganze Sache hat nichts zu bedeuten - zumindest nichts Beunruhigendes.“

Tony spendet ihm einen kleinen Applaus. „Fabelhaft, Doktor Banner. Sie hätten Psychologie studieren sollen.“ Er richtet einen leicht spöttischen Blick auf Clint. „Beruhigt?“

Clint schnauft. „Ein wenig. Ich kann’s trotzdem nicht gut finden, dass er plötzlich loszieht und respektvolle Küsse verteilt. Ich für meinen Teil will bestimmt keinen von ihm haben.“

„So viele Disney Filme wie du guckst, würdest du dich auch ganz bestimmt in einen Frosch verwandeln“, teilt Tony ihm mit seinem charmantesten Grinsen mit.

Loki sitzt auf dem Fußboden, den Rücken an die kalte Betonwand gelehnt, und hat die Augen geschlossen. Sein Rücken mag kalt sein, der Untergrund alles andere als bequem, aber es würde ihm nicht einmal im Traum einfallen, sich zu rühren, oder sogar aufzustehen.

Er ist umzingelt.

Katzen streichen um ihn herum, liegen zu seinen Füßen, auf seinem Schoß, pressen sich an seine Beine - schnurren.

Er ist sich nicht sicher, ob er schon jemals zuvor derartige Friedfertigkeit empfunden hat. Er fühlt sich so unglaublich … sicher inmitten dieser Tiere, dass es schon beinahe lächerlich ist.

Als er die Augen öffnet, ist seine Sicht einen Moment lang ein wenig unscharf, und er nimmt einen tiefen Atemzug und blinzelt die Feuchtigkeit gelassen weg. Er hat keinen Grund, sich zu schämen. Es ist niemand da, der seine Schwäche verachten könnte.

„Ich weiß, ich habe gesagt, ich würde dich nicht drängen“, reißt ihn Darcys betont sanfte Stimme aus seinen Gedanken, „aber ich fürchte, ich muss mein Versprechen bald brechen.“

Sie hatte ihn mit den Katzen allein gelassen, und ist jetzt mit einem Sack Futter zurückgekehrt, den sie mit leicht verkniffenem Gesichtsausdruck neben der Tür abstellt.

Er hebt seinen Blick zu ihr an. „Was hat dich dazu verleitet, deine Meinung zu ändern?“ Seine Stimme klingt verdächtig belegt, und er räuspert sich leise.

Ihr Gesichtsausdruck wird nur noch unzufriedener. „Du wirkst in den letzten Tagen wie ein Blatt, das es jede Sekunde vom Baum wehen könnte“, sagt sie mit einem hilflosen Flattern ihrer sonst so energischen Hände. Sie mustert ihn scharf. „Hat irgendwer was zu dir gesagt?“

Er weiß genau, worauf sie hinaus will, also hält er sich nicht damit auf, das Gegenteil vorzutäuschen. Aber er ist so ungeübt darin, einfach die Wahrheit zu sagen, dass er mehrere Atemzüge lang daran scheitert, die richtigen Worte zu finden. „Nein“, erwidert er schließlich. „Niemand hat ‚etwas’ gesagt. Es ist … ich habe …“ Er hält inne, schließt wieder die Augen, beißt sich auf die Unterlippe. „Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll.“

Er hört ihre Schritte auf dem harten Boden, hört sie verklingen, nimmt ihre Präsenz sehr viel näher wahr. Vermutlich ist sie neben ihm in die Hocke gegangen.

„Lass es einfach raus“, rät sie ihm mit dem Sinn fürs Praktische, den er so an ihr zu schätzen gelernt hat.

„Ich habe letzte Nacht von Agent Coulson geträumt“, sagt er leise.

Er hört sie einen tiefen Atemzug nehmen - und weil er weiß, dass ihr eine anzügliche Bemerkung auf den Lippen liegt, treffen ihn ihre tatsächlichen Worte um so unerwarteter. „Davon, wie du ihn -?“

Seine Lider schnellen in die Höhe, seine Augen suchen ihr Gesicht nach Verdammung und Vorwurf ab - und finden doch nur Besorgnis und trauriges Verständnis.

„Nein“, erwidert er heiser, zieht die Katze auf seinem Schoß enger an sich und in seine Arme. Ihr Schnurren beruhigt ihn ein wenig, und er atmet tief durch. „Ich habe … Einblick in seine Vergangenheit erhalten. Der Traum handelte von ihm und Agent Barton … von einer unglücklichen Mission. Ich habe …“ Er hält einen Moment inne, starrt suchend ihr bleiches Gesicht an. „Ich habe alles wie durch Agent Bartons Augen gesehen. Ich war er. Ich war nicht länger ich selbst. … Ich habe mich nicht einmal an mein wahres Ich erinnert.“

Einen Moment lang rührt sie sich nicht, aber als sie es tut, setzt sie eins ihrer Knie zwischen seine, zieht diverse Katzen von seinem Schoß, und reißt ihn schließlich so ungestüm in ihre Arme, dass es ihm einen Gutteil Luft aus den Lungen presst.

„Wir kriegen das hin“, verspricht sie ihm fest, reibt ihm über den Rücken. „Du muss keine Angst haben.“

Er will ihr widersprechen, will sie darauf aufmerksam machen, dass es nicht Angst ist, die ihn bisher davon abgehalten hat zu sprechen. Aber ihre Stimme, ihre Nähe und ihre Wärme machen es ihm nicht möglich, sich selbst zu belügen - und sie noch viel weniger.

„Ich falle“, entkommt es ihm erstickt, und sie presst ihn nur noch fester an sich. „Ich falle zurück in die Dunkelheit."

TEIL 35

fandom: avengers, autor: uena

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