Story: RPG Storyverse (Canon I guess?)
Genre: ???? angsty romance shit ????
Warnings: Vampirismus
Rating: P16
Charaktere: Caedes & Cynthia
Challenge:
Write Your DarlingsPrompt: Zitat aus "Disenchanted" von My Chemical Romance
Sonstiges: Cae/Cyn. Erinnerungen & Momentaufnahmen. Das Ende & der Neuanfang. Irgendwie eine Art Songfic zu "Andria" von La Dispute, daher die eingebauten übersetzen Passagen.
Projekt: Adventskalender 2017
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if i do not miss a part of you, a part of me is dead
Caedes & Cynthia
I hate the ending myself
But it started with an alright scene
I.
Manchmal fragst du dich für den Bruchteil einer Sekunde, ob sie vielleicht die Eine gewesen ist. Die eine große Liebe, von der alle träumen und die doch niemand je zu finden scheint.
Vor deinem inneren Auge laufen all die Schlüsselmomente noch einmal im Schnelldurchlauf ab, wie Szenen aus einem Theaterstück.
Da ist das Brunnendach im Regen. Der plätschernde Fluss neben euch, als deine Lippen zum ersten Mal auf ihre treffen. Ihr Blut auf deiner Zunge und ein Lächeln auf ihrem Gesicht, das du dorthin gezaubert hast; das beste Gefühl, das du kennst, mit Abstand das beste von allen.
Ihr sanfter Atem zwischen deinen Schultern, als sie näher an dich heranrückt und flüstert, dass sie dich liebt. Das Armband an ihrem Handgelenk, das dir einmal alles bedeutet hat und das du ihr gegeben hast, weil sie dir so viel mehr bedeutet als alles.
Das Leuchten in ihren Augen, als sie Ja sagt, ihre Stimme so aufgeregt, dass sie sich selbst bei dieser einen Silbe fast verhaspelt, ihre Wangen leicht gerötet, ihre Augen leuchtend, vielleicht vor Freude, vielleicht wegen der aufkommenden Tränen. Der Ring an ihrer Hand, der Ring an deiner Hand, und das daran gebundene Versprechen, das aus tiefstem Herzen kam.
Du denkst, sie könnte es gewesen sein; du denkst, dass alles gepasst hat, vom ersten Moment an bis zum letzten. Doch sobald du den nächsten Atemzug vollendet hast und du kurz blinzelst, bist du wieder in der Gegenwart angekommen, der Gedanke ist wieder verflogen, und du erinnerst dich daran, dass das nicht sein kann.
Daran, dass du eigentlich noch nie an die große Liebe geglaubt hast.
II.
(Die Vampirelfe und der Pseudoharlekin. Füreinander bestimmt, ohne jeden Zweifel.
Bloß nicht auf die Art, die sie beide sich wünschen.)
III.
Dein Leben hat die Eigenart, dass es dir ständig vorkommt wie ein grottenschlechtes Drama, das auf der Bühne des winzigen Theaters einer ebenso winzigen Kleinstadt aufgeführt wird. Die Dialoge sind verflucht langweilig und es hat keine Pointe, eine wirre Spannungskurve, die Darsteller haben überhaupt nichts drauf. Manchmal wunderst du dich fast darüber, dass noch niemand matschige Tomaten gegen die Kulissen gedonnert oder den Protagonisten mit einem faulen Ei am Hinterkopf erwischt hat.
Vielleicht ist das einer der Gründe, aus denen du Schauspieler geworden bist. Du kennst das alles schon aus deinem echten Leben, die Maskerade, die fremdgesteuerte Handlung, das Lächeln, auch wenn einem zum Weinen zumute ist - deswegen fällt es dir nicht sonderlich schwer, in die entsprechenden Rollen zu schlüpfen und sie auf der Bühne vorzutragen.
Die Leute im Theater denken sich immer neue todsterbenslangweilige Schnulzen und angeblich herzzerreißende Dramen aus - und genauso tut es dein Leben. In beiden Fällen ringen dir die neuen Ideen meist nicht mehr als ein müdes Gähnen und ein Schulterzucken ab, aber du spielst mit; meistens sogar, ohne dich zu beklagen. Das ist deine Aufgabe, und du hast dich damit abgefunden.
IV.
Manchmal denkst du immer noch an sie. Und meistens lächelst du, wenn ein verblasstes Bild von ihr durch das Meer an Gedanken wabert, das in deinem Kopf hin- und herschwappt und dir nie wirklich deine Ruhe lässt.
Das Stück, in dem Cynthia die weibliche Hauptrolle gespielt hat, war kein gutes; die Stücke, in denen du mitspielst, sind nie gut, findest du, besonders dann nicht, wenn du der Hauptdarsteller bist. Aber es war besser als die meisten anderen und zumindest ist die Erinnerung daran eine schöne. Meistens.
Das Stück hat einen schönen Prolog. Der Prolog ist meistens in Ordnung; er dient nur dem Zweck die wichtigsten Figuren kennenzulernen, und wenn die Figuren liebenswert sind, dann lernt man sie als Zuschauer gerne kennen und es macht den Schaustellern Spaß, die Charaktere, die sie spielen, zum ersten Mal auf die Bühne zu bringen und den Leuten begreiflich zu machen, wer sie an diesem Abend sind und welche Geschichte sie erzählen werden.
Du lächelst verlegen und sie strahlt dich an, ein Funkeln in den smaragdgrünen Augen. Du zählst die Sommersprossen, die sich in wilden Sprenkeln auf ihren Wangen und ihrer Nase verteilen, streichst ihr eine der sprunghaften Locken aus dem Gesicht, und dein Herz rast wirklich, du musst nicht nur so tun als ob. Ihr sitzt im Schatten einer Trauerweide, neben euch rauscht der Fluss, der die Waldlandschaft in zwei Teile spaltet, die Vögel zwitschern, es raschelt in den Zweigen und du würdest dich nur zu gern selbst in den Unterarm kneifen, um zu wissen, dass das hier real ist, kein Traum, und dein Gesicht nach einer Maske abtasten, damit du dir sicher sein kannst, dass du nicht auf der Bühne stehst und eine fremde Geschichte für ein gelangweiltes Publikum vorträgst, sondern deine eigene Geschichte lebst.
Das hier ist echt und dein Herz klopft so unendlich schnell und laut und lebendig wie du es seit Jahren nicht mehr erlebt hast.
Es tut gut, an solche Momente zurückzudenken (daran, dass irgendwann alles noch einfacher war) und dich inmitten deines eintönigen Alltags für eine kurze Zeit der Illusion hinzugeben, da sei je mehr gewesen. Mehr als eine von vielen Einlagen für die große Bühne. Mehr als die Lüge, dass du nicht an die große Liebe glaubst. In solchen Augenblicken kommt es dir so echt und so wahrhaftig vor, dass du auch nach Jahren immer noch versuchst, herauszufinden, wie letzten Endes alles schiefgehen konnte, wo es doch so vielversprechend begonnen hat.
Denn der Prolog beginnt so: Ihr trefft euch zufällig, ihr lernt euch kennen, ihr werdet die besten Freunde und wie könnte es anders sein? Natürlich verliebt ihr euch ineinander. Ein klischeehafter Handlungsverlauf, wirklich. Und eigentlich ist alles ganz einfach. Nur, dass es bei dir nie einfach ist. Denn es ist so, dass du dich nicht einfach verlieben und es damit gut sein lassen kannst.
Jedes Mal, wenn du dich in der Realität wiederfindest, nachdem du für eine Weile in einem dieser Tagträume abgetaucht warst, versuchst du, dieser Frage auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wo der Punkt lag, an dem alles den Bach heruntergegangen ist. Und noch wichtiger: Ob du dorthin zurückgehen und es ändern kannst. Die Antwort, auf die du dabei stößt, gefällt dir nie, und deshalb wirst du mit jedem Mal, das du diesen Weg zurückverfolgst, unsicherer.
Du fährst die Linien nach, die eure gemeinsame Zeit begrenzen, die Startlinie und den Schlusstrich und all die bezeichnenden Wendungen dazwischen. Manchmal schreibst du wirklich auf, was du in deinem Kopf findest, wenn du nach der Antwort suchst. Du wühlst dich durch die Schubladen in deinem Inneren, stapelst ein heilloses Chaos vor dir auf, und versucht, die ganzen Scherben, an denen du dich beim Aufsammeln schneidest, irgendwie zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen, das dir zeigt, was du sehen willst. Der Stift zittert in deiner Hand und du denkst jedes Mal, dass dein Kopf auch nicht mehr das ist, was er mal war. Dass er so vieles ruiniert hat, dass du manches lieber gar nicht wissen willst, weil es dir Angst machen könnte, welche Leichen dich in deinem eigenen Keller erwarten.
Meistens denkst du als letztes, das es keinen Sinn hat, noch länger zu suchen. Dass du den wahren Grund (den, den du eigentlich längst kennst) nie verstehen wirst, weil er nichts weiter ist als eine schlechte Pointe aus der Feder eines miesen Autoren.
Du hast den Gedanken an sie mit einem Lächeln begonnen und du beendest ihn mit dem Wunsch, so lange zu weinen und zu schreien, bis deine Augen brennen und dein Hals schmerzt und du endlich wieder frei atmen und klar denken kannst; aber das würde dir nichts bringen. Genauso, wie du keine Befriedigung mehr darin finden kannst, Spiegel und Scheiben und Wände mit deinen Fäusten zu zerschlagen, dir die Knöchel zu brechen und dir die Finger an den Splittern aufzuschneiden und den süßen Schmerz gierig aufzusaugen, zusammen mit dem abstoßenden metallischen Geruch deines eigenen Bluts.
Du kannst nur noch an die Decke starren und dich fragen, ob das klaffende Loch, das sie in deinem Leben hinterlassen hat, sich jemals wieder schließen wird. Vielleicht, denkst du, wenn du fest genug daran glaubst, dass sie nicht die Eine gewesen ist.
Das Problem ist nur: Das ist die eine Lüge, die du noch nicht einmal dir selbst glaubhaft machen kannst.
V.
(Die Vampirelfe und der Pseudoharlekin. Ein schöner Paar. Aber nie dazu bestimmt, ein Paar zu sein.
So verliebt, so glücklich - und so furchtbar falsch füreinander.)
VI.
Du hasst das Ende selbst, aber es ist ja auch nicht so, als hättest du das Drehbuch geschrieben. Du schreibst deine Stücke nie selbst. Sie sind von anderen Autoren, von Autoren namens Leben und Schicksal und verfluchtes Karma und schlechte Gewohnheiten, und vielleicht ist das der Grund, aus dem du sie jedes Mal aufs Neue beschissen findest.
Sie gibt dir deine Schlüssel zurück. Eigentlich ist das nicht das schlimme, die Geste an sich; das schlimme ist, was sie bedeutet. Das schlimme ist, dass eine Geste in einem Theaterstück niemals nur eine Geste ist, und in deinem Leben genauso wenig. In diesem Fall bedeutet es: Sie wird nicht mehr herkommen. Sie wird nicht mehr in deinen Armen einschlafen, du wirst nicht mehr neben ihr aufwachen, sie wird nicht mehr hinter dir auf deinem Bett liegen und über einem steinalten Buch brüten, während du an deinem Schreibtisch sitzt und Gedichte schreibst. Sie wird nicht mehr ohne Vorankündigung vor deiner Tür stehen und ihr werdet nicht mehr abends nach deinem Auftritt vom Theater aus hierher spazieren, Hand in Hand, ein Lächeln auf dem Gesicht und die typische Wärme der Verliebtheit im Herzen.
Neben den Schlüsseln liegt das Armband auf dem Tisch, und auch das bedeutet etwas. Es heißt: Sie will nichts mehr von dir wissen. Sie will vergessen, dass es dich gibt, vergessen, was du ihr gegeben hast, vergessen, dass sie einen Teil von dir hat, den niemand jemals jemand anderes besitzen wird, und vor allem vergessen, dass du auch einen Teil von ihr besitzt, den sie nie mehr zurückbekommen wird. Sie will alles abstreifen, was sie an dich erinnert, was nach dir aussieht und nach dir riecht und sich nach dir anfühlt. Am liebsten vermutlich sogar die eigene Haut.
Und du kannst sie verstehen.
Da stehen Tränen in ihren wunderschönen Augen, in die du dich von Anfang an verliebt hast, und du kannst dich nicht rühren, keinen Millimeter weit. Du kannst noch nicht einmal ein Tschüss hervorbringen, bevor sie verschwindet, geschweige denn versuchen, sie davon abzuhalten, auf dem Absatz kehrt zu machen. Du würdest gern etwas sagen, nach ihrer Hand greifen, ihre Tränen wegwischen und alles wieder gutmachen -
Aber das geht nicht.
Und das ist der Moment, in dem du realisierst, wie echt all das ist. Es ist zu echt, um gut auszugehen, und das wird dir viel zu spät bewusst.
Es gibt kein Stück, in dem der Held seine Frau einfach so ziehen lässt, weil er ein verdammter Idiot ist, ohne sie je zurückzuerobern oder es zumindest zu versuchen. Es gibt kein Stück, in dem die Protagonisten weiterleben, aber nicht miteinander. Zumindest kein gutes. Es gibt kein Stück, kein einziges auf Erden, das so furchtbar endet wie so mancher Akt der Realität.
Das zwischen euch - das ist kein Theaterstück. Es ist real. Und die Realität ist, dass ihre Schlüssel jetzt wieder deine Schlüssel sind. Sie liegen seit Wochen auf dem Tisch (du hast sie nicht angerührt) und erinnern dich daran, dass Cynthia weg ist.
VII.
(Die Vampirelfe und der Pseudoharlekin hatten ein glückliches Ende verdient. Aber sie sollten nie eins bekommen.
Das ist nicht deine Schuld; du schreibst die Enden nicht. Oder zumindest redest du dir das ein.)
VIII.
»Oh«, sagt sie, und ihre Stimme zu hören (auch wenn es nur eine einzige Silbe ist, wie damals, wenn auch nicht dieselbe), fühlt sich an wie ein Strick um deinen Hals, und gleichzeitig wie Erlösung.
Du weißt nicht, ob sie dich am liebsten töten würde oder ob sie sich nur gerade so davon abhalten kann, dir weinend um den Hals zu fallen. Du kannst sie nicht einschätzen. Sie ist keine Figur in einem deiner Stücke, die sich immer brav an den Plan hält. War sie noch nie. Und vielleicht war das das größte Problem zwischen euch - aber auch der Grund, aus dem sie so anders war als alle anderen, dass du sie fast mit deiner großen Liebe verwechselt hättest.
»H-hallo …«, erwiderst du. Du spürst, wie deine Wangen ganz warm werden, und alles ist wieder genauso wie früher. Das Herzklopfen. Die sich überschlagenden Gedanken. Die Erkenntnis, dass das die unabänderliche Wahrheit ist: Du liebst sie. Du liebst sie.
Du erinnerst dich zu genau, um es nicht zu tun.
Du erinnerst dich daran, wie deine Finger über ihre Armbeuge strichen, als du nichts mehr zu sagen hattest, als könntest du so die Stille füllen. Daran, wie weich und warm sich ihre Haut anfühlte, wie kräftig ihr Puls, in Vergleich zu deinem eigenen, der kein Herz mehr am Leben zu halten hat.
Du erinnerst dich daran, wie sie deine Hand hielt, so fest, dass es eigentlich wehtun müsste, und wie du um nichts in der Welt losgelassen hättest, ganz gleich, wie man versucht hätte, dich von ihr loszubekommen. Daran, wie du ihre Angst spüren konntest - wie du instinktiv wusstest, dass du ihr einziger Halt warst, und dass du sie nicht enttäuschen konntest.
Du erinnerst dich daran, wie sie dich küsste, nicht zum ersten Mal, nicht zum zweiten Mal, Gott, du konntest es damals schon kaum mehr zählen. Daran, wie deine Hände auch beim tausendsten Mal noch zitterten, so stark, dass keine Macht der Welt sie hätte ruhig halten können - nur sie, die danach griff und ihre Finger mit deinen verschränkte, während sie ein Ich hab' dich vermisst an deinen Lippen flüsterte.
»Cae«, sagt sie. Einfach nur Cae. Nichts weiter. Da ist noch nicht einmal ein bestimmter Tonfall. Nur Erkennen. Und ein Zittern, das dem Zittern in deinem Inneren so sehr ähnelt, dass du glaubst, deine eigene Sehnsucht darin zu erkennen.
Cynthia, denkst du. Du kannst es nicht sagen, aber du denkst es, und sie lächelt leicht und du weißt, dass sie es weißt. So, wie sie alles weiß. So, wie sie dich manchmal besser kennt als du dich selbst je kennenlernen wirst.
IX.
(Auch Jahre später hat sich nichts daran geändert, dass der Pseudoharlekin nichts und niemanden so sehr liebt wie die Vampirelfe. Nichts hat je an sie herangereicht. Nichts wird je an sie heranreichen.
Er hasst sich dafür, dass ihm das viel zu spät bewusst geworden ist, aber vielleicht, denkt er, vielleicht ist sie ohne ihn glücklicher, und vielleicht war das der Sinn. Vielleicht musste es deswegen so enden und das Stück, in dem sie die beide die Hauptrollen spielten, hatte doch eine clevere Pointe - nämlich, dass es grauenvoll enden musste, damit für sie eine neue Geschichte beginnen konnte.
Vielleicht war sie wirklich die Eine für ihn - aber er war nie der Richtige für sie.)
X.
Deine Kehle ist staubtrocken, deine Mimik fühlt sich an wie eingefroren, und es tut beinahe weh, als du dich dazu zwingst, die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen und zu sagen: »Sicher. Klingt nach 'ner guten Idee.« Es ist ein echtes Lächeln und da ist kein Zweifel in deiner Stimme. Du bist dir selbst der beste Schauspieler, manchmal so begabt, dass du dir selbst kaum sicher kannst, ob du die Wahrheit sprichst oder lügst, und wie es scheint, hat sich in all der Zeit wenigstens eins geändert, wenn schon nicht die Tatsache, dass ihr nicht zueinander passt: Du kannst sie mittlerweile täuschen.
Wenn ich nicht dein Mann sein kann, werde dich wenigstens als Freund lieben. Du versprichst es ihr in diesem Moment und noch etliche Male danach und gleichzeitig beginnst du, diese Worte immer und immer wieder in deinem Kopf zu wiederholen. Du weißt, dass du dir irgendwann glauben wirst. Du hast dir schon ganz andere Dinge eingeredet und mit der Zeit angefangen, sie als Wahrheiten zu akzeptieren.
Du wirst sie lieben. Du wirst an ihrer Seite sein. Als guter Freund. Das bist du ihr schuldig. Und du kannst auch gar nicht anders.
Du wirst versuchen, zu vergessen, dass ein Teil von dir niemals aufhören wird, mehr zu wollen als das.
XI.
(Die Vampirelfe und der Pseudoharlekin. Beste Freunde. Weil es das mindeste ist, was er für sie - und sich selbst - tun kann, nachdem er alles andere ruiniert hat.)
XII.
Vielleicht ist die Eine etwas anderes, als du immer gedacht hast.
Vielleicht ist die Eine nicht diejenige, die deine Einzige werden wird (denn so jemanden wird es nie geben, das weißt du mit absoluter Sicherheit), sondern diejenige, die trotz allem bei dir bleibt und die du niemals wirklich loslassen kannst.
Du hasst das Ende; aber das Stück hat mit einer akzeptablen Szene an angefangen. Eigentlich ist es im Gesamten ganz in Ordnung, zumindest in Kombination mit der Fortsetzung, die ihr gerade erlebt, denkst du im Stillen, jedes Mal, wenn du bei ihr bist. Du hast sie nicht wirklich, aber du könntest auch nicht sagen, du hättest sie nicht. Sie gehört nicht auf die Art und Weise zu dir, auf die du sie begehrst, aber immerhin ist sie wieder in deinem Leben, und das weißt du zu schätzen, deshalb denkst du immer wieder: Vielleicht muss es so sein.
Würdest du sie nicht vermissen (nicht wenigstens den Teil von ihr, der einmal dir gehört hat und den keiner von euch je wieder zurückbekommen wird, nachdem du ihn achtlos weggeworfen hast), wäre ein Teil von dir tot (der Teil von dir, der, ohne dass du dich dagegen wehren kannst, mit absoluter Sicherheit weiß, dass sie deine große Liebe war, ist und für immer bleiben wird).
Du lächelst, presst deine Lippen an ihren Nacken, direkt unter ihrem Haaransatz, dein Atem streift die seltsam warme Haut und die feinen Härchen, und obwohl sie längst schläft und dich nicht hören kann, sagst du es ihr noch einmal.
Du wirst sie immer lieben. Auf die eine oder andere Art. Und dieses Mal wirst du sie beschützen, um jeden Preis; auch vor dir selbst, wenn es sein muss; bis zum bitteren Ende.
Du wirst sagen, dass es in Ordnung ist. Du wirst sagen, dass du glücklicher nicht sein könntest. Dass das alles ist, was du willst. Wieder und wieder und wieder.
Und irgendwann wirst du dir selbst glauben.
Nicht heute, aber irgendwann.