Der Cellist - Teil 4

May 18, 2012 16:35


Teil 1

Teil 2

Teil 3



Das Hotelzimmer ist relativ klein. Aber es ist sauber, geschmackvoll möbliert, und der Stuhl, auf dem Clint neuerdings seine Tage verbringt, überraschend bequem.

Claudia hat sich vor einer halben Stunde in ihr eigenes Zimmer zurückgezogen, aber Clint sitzt noch immer, wo sie ihn zurückgelassen hat, das Cello zwischen seinen Knien, und spielt - versucht, das Geräusch der laufenden Dusche aus dem angrenzenden Badezimmer zu ignorieren.

Er lässt beinahe den Bogen fallen, als es plötzlich aussetzt.

Clint versucht, seinen beschleunigten Herzschlag zu beruhigen, fasst den Bogen wieder so, wie Claudia es ihm mit unerschöpflicher Geduld beigebracht hat … und spielt weiter.

Er kann das.

Es mag eine Weile gedauert haben, aber inzwischen hat Clint begriffen, was Agent Coulson mit der Behauptung, diese Mission sei genau das Richtige für ihn, gemeint hat.

Sie hat ihn Geduld gelehrt, diese Mission. Sie hat ihn gezwungen, still zu sitzen, zuzuhören, den Mund zu halten - und so sehr er dieses verdammte Cello zu Anfang auch gehasst haben mag, inzwischen ist es ihm beinahe so wichtig, wie es sein erster Bogen gewesen ist.

Er wird Agent Coulson fragen, ob er es behalten darf. Es war schlimm genug, den Bogen zu verlieren. Vielleicht hat er diesmal Glück.

Coulson betritt das Zimmer.

Er ist lautlos, und Clint sitzt mit dem Rücken zum Badezimmer, aber er weiß, dass er da ist. Wenn es etwas gibt, das Clint in den letzten Wochen noch mehr in Fleisch und Blut übergegangen ist, als Cello zu spielen, dann ist das ganz genau zu wissen, wann Agent Coulson ihn ansieht.

Der Blick dieses Mannes ist praktisch eine Superkraft - stechend, wenn es sein muss, geduldig, wenn er es sich leisten kann - aber immer, immer durchdringend. Wenn Phil Coulson ihm in die Augen sieht, hat Clint praktisch jedes Mal das Gefühl, er blickt ihm durch all seine ausgeklügelten Abwehrmechanismen und direkt auf die Seele.

Manchmal hat Clint Angst, unter diesem Blick zu zerbrechen, und oft genug muss er sich zum Blinzeln zwingen, muss sich zwingen, ruhig zu atmen und ihn zuzulassen.

„Du kannst für heute aufhören“, sagt Coulson plötzlich neben ihm, und Clint ist lächerlich stolz auf sich selbst, dass er nicht zusammenzuckt. „Nur noch ein wenig.“

„Hn“, macht Phil neben ihm, und dann bewegt er sich, bewegt sich in Clints Sichtfeld und … und er trägt nur eine lange schwarze Schlafanzughose, und seine Haare sind noch nass, und Wasser tropft auf seine Schultern, und … und Clint ist nicht überrascht, wie breit diese Schultern sind, er ist es nicht, Coulson war bei den Marines, selbstverständlich ist er … kräftig … gebaut … und …

„Ich sollte vermutlich nicht so überrascht sein, wie gut du geworden bist“, murmelt Phil, seine Stimme klingt … anders, und Clint muss seine ganze Selbstbeherrschung aufwenden, ruhig weiter zu spielen.

Ruhig. Ha.

Wenn er nur ausdauernd genug auf den Teppich starrt, hat er vielleicht Glück, und Phil merkt nicht, was er mit ihm anstellt.

„Deine Finger“, sagt Phil dann, geht vor Clint in die Hocke, streckt die Hand aus und … Clint friert in allen Bewegungen ein. Er lässt fassungslos zu, dass Coulson seinen Griff um den Bogen korrigiert, atmet konzentriert durch seine Nase und hofft, dass Coulson seinen rasenden Herzschlag nicht hört.

Gott, wahrscheinlich spürt er ihn durch seine Fingerspitzen.

„So ist es besser“, sagt Phil schließlich leise, und lässt ihn los. Aber er richtet sich nicht wieder auf, verharrt vor Clint in der Hocke, blickt suchend zu ihm auf, als Clint nicht wieder anfängt zu spielen. „Barton?“

Clint entkommt ein flatternder Atemzug, und Coulson streckt wieder die Hände nach ihm aus, nimmt ihm das Cello ab, legt es vorsichtig beiseite.

„Barton.“

Clint starrt hartnäckig auf den Teppich.

„Barton“, sagt Phil zum dritten Mal - und plötzlich spannen sich seine Hände über Clints Oberschenkel, groß und kräftig und warm, und Clint entkommt unwillkürlich ein Stöhnen.

Phils Hände bewegen sich an seinen Schenkeln auf und ab, einmal, zweimal, dreimal, und es reicht aus, Clint beschämend schnell beschämend hart werden zu lassen.

Seine Knie sind noch immer weit genug gespreizt, dass sie einem Cello Platz bieten würden, und plötzlich wird dieser Platz von Phil ausgefüllt - Phil vor ihm, auf seinen Knien, und falls Clint sich jemals von diesem Hirnschlag erholen sollte, dann -

„Clint“, sagt Phil, und seine Stimme klingt ein wenig erstickt, seine rechte Hand gleitet hinauf in Clints Nacken und zieht ihn nach vorn, und dann küsst er ihn, und Clint kneift die Augen zu und wimmert überfordert in seinen Mund hinein.

Phils Linke streicht noch immer über seinen Oberschenkel, so sanft, so schrecklich sanft, und sein Mund ist gleichzeitig fest und weich, und Clint kann nicht, er kann nicht -

Und dann wacht er auf.

Einen Moment lang liegt er regungslos da, starrt an die dunkle Zimmerdecke und versucht, alles zu ignorieren.

Das Rauschen in seinen Ohren, seinen gehetzten Herzschlag, die schreckliche Hitze in seinem ganzen Körper.

Es ist Jahre her, seit er diesen Traum zuletzt geträumt hat. Jahre.

Aber er fühlt sich noch immer genau so an, lässt ihn noch immer erregt, kraftlos und beschämt zurück. Gott, er ist so hart.

Clint ballt beide Hände zu Fäusten, zwingt sich, ganz still da zu liegen, bis das Gefühl vorbei geht, bis er sich nicht länger einbildet, Phils Hände an seinen Schenkeln zu spüren, seine Lippen …

Wahrscheinlich liegt es am Cello.

Stark hat derartig gute Arbeit geleistet, dass es besser klingt als jemals zuvor, frisch und jung und hoffnungsvoll - kein Wunder, dass seine Vergangenheit ihn auf diese Art und Weise einholt.

Selbst wenn Clint in der Realität vermutlich nie derartig frisch, jung und hoffnungsvoll gewesen ist, haben seine Träume doch schon immer zu Extremen geneigt. Entweder, sie sind sehr, sehr gut zu ihm - oder pure Folter.

Es dauert eine halbe Stunde, ehe er sich genügend unter Kontrolle hat, aufzustehen und ins Bad zu gehen.

Er duscht kalt, seine Bewegungen sind schnell und effizient, seine Hände verharren nirgendwo länger als notwendig. Danach zieht er sich an.

Und obwohl er weiß, dass es eine dumme Idee ist, geht er zum Fenster hinüber, nimmt das Cello zur Hand und spielt. Das Zwielicht des frühen Tages weicht einem blassen Sonnenaufgang, und Clint ist sich der Sonne in seinem Rücken so lange nur vage bewusst, bis sie plötzlich stark genug ist, ihn mit unerwarteter Wärme zu erfüllen.

17 Tage

Natasha ist Frühaufsteherin; nicht unbedingt von Natur aus, eher aus Gewohnheit. Aber es gibt Tage, an denen sie nicht anders kann, als die einsame Stille des Morgens zu genießen, die jungen Stunden des Tages, die nur ihr gehören.

Heute scheinen sie ihr nicht allein zu gehören. Heute muss sie sie mit Doktor Banner teilen.

Sie bleibt in der Tür zu Starks Küche stehen und zögert, als sie ihn am Tisch sitzen sieht. Er hat eine Zeitung vor sich ausgebreitet, sein Rücken ist leicht gebeugt, und sein Blick so konzentriert, dass sie einen Moment lang davon überzeugt ist, dass er sie nicht bemerkt hat.

Aber dann macht er sich gerade, wendet ihr den Kopf zu, und Natasha braucht all ihr Training, um nicht zusammenzuzucken oder zurückzuweichen.

„Guten Morgen, Miss Romanov.“

Sie schluckt und nickt ihm zu. „Doktor Banner.“

Da war so etwas wie der Ansatz eines Lächelns in seinen Augen, aber es dimmt und verlischt, als sie den Mund aufmacht.

Sie spürt, wie sich ihre Schultern anspannen. „Sie sind früh auf“, bringt sie mit mehr Mühe heraus, als sie vertretbar empfindet.

Er wendet sich wieder seiner Zeitung zu. „Ich habe schlecht geschlafen.“

Seine Stimme ist schon beinahe sanft, klingt fast ein bisschen amüsiert, und Natasha braucht einen Moment, ehe ihr aufgeht, dass das seine Art ist, ihr mitzuteilen, dass er einen Alptraum hatte.

Sie atmet tief durch und betritt die Küche. „Wollen Sie darüber reden?“

Seine linke Augenbraue wandert zwei Zentimeter in die Höhe. „Will ich darüber reden?“

Sie zuckt mit den Schultern, öffnet Starks Kühlschrank und überprüft seinen Inhalt. „Ich hab gehört, dass sowas helfen soll.“

Sein amüsiertes Schnauben hinter ihr lässt sie derartig entspannen, dass es ihr peinlich wäre, würde jemand anders etwas davon mitbekommen.

„Sind Sie mit Starks Monstrosität von einer Kaffeemaschine vertraut, oder soll ich Ihnen einen Kaffee machen?“ bietet er ihr leise an, und sie bezweifelt, dass seine Wortwahl Zufall ist, und ist intelligent genug, um nicht abzulehnen.

„Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Doktor Banner.“

Sie hört, wie er seinen Stuhl zurück schiebt, bleibt mit dem Rücken zu ihm stehen, und sieht ihn erst an, als er neben ihr ankommt.

Sein Gesichtsausdruck wirkt ein wenig verkrampft. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich Bruce nennen würden, Miss Romanov.“

Ihr erster Impuls ist, ihm seine Bitte abzuschlagen, aber sie sieht die traurige Resignation in seinen Augen, sieht, dass er damit rechnet, dass sie ablehnt, also streckt sie ihm ihre Hand entgegen, ein bisschen zu hastig, zu brüsk, aber sie schätzt, dass es ok ist. Er wird es ihr nicht vorwerfen. Er nicht. „Wenn Sie mich Natasha nennen.“

Einen Moment lang sieht er aus, als habe er nicht verstanden, was sie zu ihm gesagt hat. Dann nimmt er ihre Hand, und er ist so sanft, und im Prinzip hasst sie es, wenn Männer sie so anfassen, wenn sie sie behandeln, als sei sie zerbrechlich. Ihm ist sie dankbar. Denn im Vergleich zu ihm ist sie zerbrechlich.

Also überlässt sie ihm ihre Hand, lässt zu, dass er sie etwas länger als nötig festhält.

„Wie magst du deinen Kaffee, Natasha?“ fragt er sie schließlich, und ihr linker Mundwinkel wandert wie von selbst in die Höhe. „Schwarz.“

Sir, dringt JARVIS’ ruhige Stimme in Peppers Unterbewusstsein, Es ist Sieben Uhr. Sie haben mich darum gebeten, Sie zu wecken.

Neben ihr gibt Tony ein unzufriedenes Grunzen von sich, aber dann rührt er sich, rollt sich herum und küsst sie auf die Schläfe.

„Was machst du?“ murmelt sie verschlafen.

„Steve damit beeindrucken, dass ich tatsächlich geduscht und angezogen bin, wenn er hier ankommt“, gibt er leichthin zurück, und sie ist auf einen Schlag hellwach.

„Was?“

Er zuckt praktisch vor ihr zurück. „Was? Was hab ich gesagt? Womit habe ich diesen Ton verdient?“

„Du stellst dir für Captain Rogers den Wecker?“

„Äh. Ja?“

Pepper weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll. „Tony.“

„Was? Was ist denn? Darf ich nicht verantwortungsbewusst und pünktlich sein? Du willst doch seit Jahren, dass ich verantwortungsbewusst und pünktlich bin!“

Sie atmet tief durch und setzt sich im Bett auf. „Eben, Tony. Ich will das seit Jahren. Da kommt es ein wenig unerwartet, wenn du meine Wünsche so plötzlich erfüllst - und das für Captain Rogers.“

Tony starrt prompt mit auffallendem Interesse an die gegenüberliegende Zimmerwand. Pepper runzelt leicht die Stirn. „Was hab ich nicht mitgekriegt?“

Tonys Blick wird auffallend leer. „JARVIS, zeig Miss Potts doch bitte die Aufnahmen vom Flugzeugträger. Du weißt, welche.“

Sehr wohl, Sir.

Pepper greift sich gerade rechtzeitig ihr Stark Pad vom Nachttisch, um den Anfang des Videos mitzubekommen. Neben ihr rutscht Tony aus dem Bett und geht leise ins Bad.

Sie versucht nicht, ihn aufzuhalten.

Sie nimmt das Pad in beide Hände, richtet ihren Blick konzentriert auf seine glatte Oberfläche und sieht zu, hört zu, hört sich an, was Captain Rogers zu Tony sagt, wie leicht es ihm zu fallen scheint, Tonys Schwachpunkte zu finden und sie zu attackieren, bis es ihr die Tränen in die Augen treibt. „Guter Gott.“

Miss Potts?

„Mach das aus, JARVIS!“

Sehr wohl, Miss Potts.

Sie legt das Pad zurück auf den Nachttisch, rutscht aus dem Bett und folgt Tony ins Bad. Er steht vor dem linken der zwei Waschbecken, beide Hände auf die Armatur gestützt, und sie tritt hinter ihn und schlingt beide Arme um seine Mitte, küsst seine Schulter.

„Das ging schnell“, sagt er leise.

„Ich habe es mir nicht zu ende angesehen“, gibt sie zu, zögert einen Moment. „Hat er sich bei dir entschuldigt?“

„Wieso sollte er?“ Tony klingt ehrlich überrascht, und Pepper begreift, dass er ihr das Video gezeigt hat, damit sie weiß, was er zu Captain Rogers gesagt hat - nicht anders herum. „Er hat doch Recht mit dem, was er gesagt hat. Ich hingegen … Ich war mir bewusst, dass ich es nur gesagt habe um … weil er …“

‚Weil dein Vater ihn dir vorgezogen hat’, will Pepper sagen. ‚Weil dein Vater seine Zeit damit verbracht hat, nach ihm zu suchen, anstatt sie mit dir zu verbringen. Weil er gut und rechtschaffen und alles ist, was du sein möchtest. Weil du von ihm die Anerkennung und Beachtung willst, die du von deinem Vater nie bekommen hast.’

„Er hat nicht Recht“, sagt sie stattdessen. „Er hat nicht Recht, und er sollte sich bei dir entschuldigen.“

Vor ihr lässt Tony den Kopf hängen und entspannt sich in ihrer Umarmung. „Ist das wirklich deine Meinung?“

„Ja, Tony, das ist wirklich meine Meinung. Es kann übrigens nicht schaden, wenn du ein derartiges Gespräch damit einleitest, dass du dich bei ihm entschuldigst.“

„Och, Pepper.“

„Babyschritte, Tony, Babyschritte.“

Als Clint sich endlich dazu durchringt, die Küche zu betreten, ist er beinahe enttäuscht, als er lediglich Natasha in ihr vorfindet.

Unglaublich erleichtert, ja. Aber auch enttäuscht. Er hat zumindest damit gerechnet, dass Dok- Bruce schon auf ist. Der Mann hat einen gruselig geordneten Tagesablauf.

„Ganz allein, Tasha? Hast du unsere Mitbewohner mit deinem strahlenden Guten Morgen Lächeln in die Flucht geschlagen?“

Sie hebt die linke Augenbraue, eine gelangweilte Geste, die bei Natasha praktisch bedeutet, dass sie soeben dabei ist, ihm den Stinkefinger zu zeigen.

„Ich habe mit Bruce zusammen gefrühstückt“, lässt sie ihn hoheitsvoll wissen, und Clint starrt sie an. „Mit Bruce?“

Sie schlägt die Augen nieder, blinzelt kokett in ihre Tasse hinab. „Er hat mir Kaffee gekocht. Ich habe einen Keks bekommen.“

Clint zieht ihr eine empörte Grimasse. „Du schamloses Etwas!“

Natasha ist sichtlich unbeeindruckt von seiner Entrüstung.

„Wenn du dich beeilst, kannst du frühstücken und hier raus sein, bevor Stark und Rogers über dich herfallen und deinen Tag für dich verplanen.“ Sie wirft einen Blick auf die Küchenuhr. „Du hast zehn Minuten.“

Clint weitet panisch die Augen. „Rogers kommt schon wieder her?“

„Oh bitte. Wenn er könnte, würde er in Starks Bett schlafen.“

„Irgh, sag doch sowas nicht. Ich hab noch keinen Kaffee gehabt.“

„Neun Minuten, Barton.“

Bruce ist dabei, die Reaktion von Tonys Anzug auf extreme Hitze unter Einwirkung von Salzsäure bei sauerstoffarmen Bedingungen zu testen, als ein energisches Klopfen an seine Labortür ihn zusammenschrecken lässt.

Master Bruce, Agent Barton steht vor der Tür.

„Danke, JARVIS. Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen.“

Verzeihung, Master Bruce.

Bruce seufzt, unterbricht sein Experiment und geht zur Tür, um Clint herein zu lassen.

„Gibt es ein Problem?“ erkundigt er sich höflich. Clint schiebt sich hastig an ihm vorbei ins Labor hinein. „Du musst mich verstecken!“

Bruce blinzelt in den leeren Flur vor der Tür. „Wie bitte?“

Er wendet sich gerade rechtzeitig um, um Clint dabei beobachten zu können, wie dieser hinter Bruces Labortisch in die Hocke geht und darunter kriecht.

„Was tust du da?“ erkundigt er sich verwundert, folgt Clint an den Tisch heran und bleibt in ausreichendem Abstand stehen, dass er Clint in die Augen sehen kann.

„Ich verstecke mich vor Stark und Rogers“, gibt Clint zurück, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Er sieht unheimlich zufrieden mit sich aus - als gäbe es kein besseres Versteck als Bruces Labor. Als sei er hier absolut sicher vor all den hinterhältigen Versuchen, die Tony und Steve unternehmen könnten, ihn zum Trainieren zu bewegen.

Bruce kann sich nicht helfen, er muss ein bisschen grinsen. „Aber JARVIS weiß doch, dass du hier bist.“

Clint sieht plötzlich ehrlich bestürzt aus. „Verdammt!“

Er richtet ein paar großer, flehender Augen auf Bruce. „Du musst mir helfen! Rogers wird wieder versuchen, mit mir über meine Gefühle zu reden, und Tasha hat gesagt, dass Tony sich extra den Wecker stellen wollte, um auch ja pünktlich für ihn aufzustehen. Ich ertrage diese Beiden nicht schon so früh am Morgen, schon gar nicht in Kombination!“

Bruce erwidert Clints flehenden Blick einen Moment lang schweigend, dann verändert er seine Haltung ein wenig, dreht sich ein bisschen vom Labortisch weg.

„JARVIS?“

Ja, Master Bruce?

„Besteht auch nur die geringste Chance, dass du jegliches Wissen über Agent Bartons Aufenthaltsort heute ausnahmsweise mal abstreiten könntest?“

Sehr gern, Master Bruce.

„Was, wirklich?“

Ja, Master Bruce. Soweit ich informiert bin, hat Miss Potts den Entschluss gefasst, dass Captain Rogers und Mister Stark sich bei der nächsten Gelegenheit über die Vorkommnisse auf dem Flugzeugträger unter Einwirkung von Lokis Zepter aussprechen sollen.

„Ehrlich?“ kommt Clints Stimme unter dem Labortisch hervor. „Die Frau hat zu ihrer masochistischen Ader auch gleich noch eine sadistische, was? Naja. Solange ich nicht darunter zu leiden habe, soll’s mir egal sein.“

Bruce beobachtet ihn amüsiert dabei, wie er es sich unter dem Tisch bequem zu machen versucht. „Clint?“

„Ja?“

„Wann hast du vor, da wieder raus zu kommen?“

„In frühestens drei Stunden.“

Bruce reicht ihm kommentarlos eine Tasse Kaffee unter den Tisch.

Es ist ein wunderschöner Morgen. Steve kommt nicht umhin, diese Tatsache zu registrieren. Die Sonne scheint, die Luft ist warm und frisch, und die Auffahrt vor Tonys Villa wirkt heute viel kürzer als sonst.

Sein Körper ist warm, durch und durch warm, und Steve schließt einen Moment lang die Augen und atmet tief durch - als er sie wieder aufschlägt, steht Tony in der offenen Tür zur Villa, beide Hände in den Taschen seiner Jeans und grinst ihm entgegen.

Steve lächelt ganz automatisch zurück, kommt vor Tony zum Stehen, und als Tony die Hände aus seinen Hosentaschen zieht, umarmt er ihn - kurz und flüchtig, aber lange genug, um Tonys Wärme zusätzlich zu seiner eigenen in sich aufzunehmen.

„Ist das jetzt eine Sache?“ fragt Tony ihn, und Steve spannt leicht die Schultern an, aber Tony redet einfach weiter. „Denn lass mich dich darauf aufmerksam machen, Steve, dass du mir besser gleich sagen solltest, wenn es keine Sache ist, ehe ich mich daran gewöhne und Umarmungen erwarte. Pepper wird dir im Detail erzählen können, wie ich werde, wenn man mir plötzlich Sachen vorzuenthalten versucht, an die ich mich gewöhnt habe - Kaffee zum Beispiel. Und da wir gerade von Pepper und Kaffee reden: Möchtest du? Kaffee? Pepper kriegst du nicht, die gehört mir, aber wie es der Zufall will, sitzt sie just in diesem Augenblick in der Küche, also könntest du sie als, sagen wir mal, visuellen Bonus zu einer Tasse Kaffee dazu bekommen.“

Tony klingt mit einem Mal … anders … und Steve legt leicht den Kopf schief. „Ist alles in Ordnung?“

Tony lässt prompt den Kopf hängen. „Mann, du bist gut. Ist das auch ein Resultat des Serums? Hörst du den Leuten ihr schlechtes Gewissen an der Stimmlage an, oder wie?“

‚Nein, das kann ich nur bei dir’, will Steve sagen, und kann sich gerade noch zusammenreißen.

Aber Tony bügelt ohnehin bereits wieder über ihn hinweg, und hätte ihn vermutlich nicht einmal gehört, selbst wenn Steve es ausgesprochen hätte.

„Ich hab ihr das Video gezeigt“, sagt er, und seine Haltung hat plötzlich etwas Schuldbewusstes an sich. „Von … du weißt schon.“

Steve weiß nicht, und er schätzt, dass Tony es ihm ansieht, denn er fügt hinzu: „Von diesem unglücklichen, äh, Zusammenstoß. Zwischen uns. Du weißt schon.“

All die mühsam angesammelte Wärme der letzten Tage entweicht auf einen Schlag und etwas Kaltes greift nach Steves Eingeweiden.

„Ah“, sagt er leise. „Sie war nicht … einverstanden, nehme ich an?“

Die grässlichen Worte, die er zu Tony gesagt hat, kommen zurück, alle auf einmal. Dass er kein Held ist, dass er nichts ist, ohne den Anzug, dass er sich niemals für jemanden opfern würde, dass er es nicht in sich hat.

Und dann sieht er Tony vor sich, in seinem Anzug, wie er die Rakete abfängt, sie nach oben lenkt und mit ihr durch das Portal verschwindet, wie er sich opfert ohne zu zögern, es einfach tut, weil es die einzige Möglichkeit ist, die er sieht, und Steve schämt sich so sehr, dass es ihm die Kehle zuschnürt.

Das Gefühl, als er Tony fallen gesehen hat, wird er niemals vergessen. Die Reue, die fürchterliche Gewissheit, dass er seine Worte nicht mehr zurücknehmen kann, keine Chance bekommen wird, Tony Stark zu sagen, wie leid es ihm tut - Der Schatten von so etwas wie Selbstmitleid, als ihm aufgegangen ist, dass sein Leben nichts anderes ist als eine Reihe verpasster Chancen und unnötiger Missverständnisse. Die Erinnerung daran, wie Bucky gefallen ist.

„Sie war nicht einverstanden“, stimmt Tony ihm zu, fasst ihn am Ellenbogen und reißt ihn aus seinen düsteren Gedanken. „Mit keinem von uns.“

Steves Kopf ruckt herum, und Tony erwidert seinen überraschten Blick mit etwas in den Augen, das aussieht wie … wie Schuld.

„Es tut mir so leid“, entfährt es Steve. Das hier ist so viel schlimmer, als der Unfall mit Bartons Cello. Das Cello konnte Tony reparieren. Steve ist nicht sicher, ob er seine dummen, unüberlegten Worte je wiedergutmachen kann, und das, obwohl er seine zweite Chance diesmal bekommen hat.

„Es war das Zepter“, sagt Tony mit einem Schulterzucken. Steve ist sich ziemlich sicher, dass er es sogar so meint, dass er Steve keine Schuld daran gibt, was zwischen ihnen vorgefallen ist. Nur sich selbst.

„Tony“, sagt Steve heiser, legt seine Hand auf Tonys Schulter und wartet einen Moment, gibt Tony die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wenigstens dieses eine Mal - aber Tony hält still.

Also zieht Steve ihn an sich heran, macht gleichzeitig einen halben Schritt nach vorne, und es ist das erste Mal, dass Tony seine Umarmung erwidert.

Sie stehen eine ganze Weile so da, Tony hält so still, als habe er Angst davor, sich zu bewegen, und Steve werden auf einen Schlag mehrere Dinge klar.

Ihm wird klar, dass Tony es nicht gewöhnt ist, umarmt zu werden. Ihm wird klar, dass er Tony im Verlauf der letzten Tage verdächtig oft umarmt hat. Ihm wird außerdem klar, dass er nicht wirklich wieder damit aufhören will.

„So peinlich es mir auch ist, das zuzugeben -“, verkündet Tony dann gegen seinen Hals, und Steve bekommt eine Gänsehaut. „Ich mag unsere Sache. Selbst wenn ich in den letzten Tagen viel zu viele schwitzige, muskulöse Männer zu umarmen scheine, aber hey - Pepper wird so neidisch sein!“

Steve kann sich nicht helfen - er muss lachen.

Er entlässt Tony aus seinen Armen, langsam, lässt seine Hände auf Tonys Schultern gleiten.

„Mir ist ein Kaffee angeboten worden?“

Tony grinst und nickt, und erst dann lässt Steve ihn ganz los, folgt ihm durch die Tür und ins Haus hinein.

Pepper wirft einen prüfenden Blick, zuerst auf Tony, dann auf Captain Rogers, erst dann lässt sie sich zu einer Begrüßung herab. „Guten Morgen.“

Captain Rogers wirkt prompt ein wenig eingeschüchtert. „Guten Morgen, Miss Potts.“

Tony marschiert an seine Kaffeemaschine heran, und Pepper registriert mit einem Hauch von Argwohn, dass Captain Rogers, anstatt sich zu ihr an den Tisch zu setzen, sich neben Tony an der Küchenzeile aufbaut.

„Tony.“

Tony bleibt mit dem Rücken zu ihr stehen und füllt frische Kaffeebohnen in die integrierte Mühle seiner Kaffeemaschine. „Ja, Pepper?“

„Was habe ich gesagt?“

„Du sagtest, und ich zitiere, Kein Kaffee ehe ihr euch nicht ausgesprochen habt’ - und wir haben uns ausgesprochen, richtig, Steve?“

Captain Rogers’ Gesicht hat einen alarmierten Ausdruck angenommen. „Ähm. Ja. Haben wir.“

Pepper verengt die Augen zu Schlitzen. „Ach wirklich?“

Sie kennt Tony zu lange und zu gut, um ihm das so einfach glauben zu können.

„Ihr habt euch ausgesprochen. Ihr habt verbal kommuniziert. Nicht einfach nur Worte in die Gegend gestellt und gehofft, dass der andere sie versteht. Die Formulierung ‚Es tut mir leid’ ist tatsächlich gefallen.“

„Ja“, sagt Tony lediglich, und Pepper hört ihm an, dass er grinst.

„Aus deinem Mund?“

Tony hält inne, legt den Kopf schief. „JARVIS, hab ich Steve gesagt, dass es mir leid tut?“

Nicht mit exakt diesen Worten, Sir, aber sie haben es stark impliziert.

Pepper möchte ihren Kopf gegen die Tischplatte schlagen.

Sie muss nicht.

Denn Tony wendet sich tatsächlich zu Steve um, blickt ihm fest in die Augen und sagt: „Es tut mir leid. Was ich gesagt habe. Die Sache mit der Flasche. Und so. Alles. Ich kenn dich zwar noch nicht sonderlich gut, aber ich schätze, das war völliger Quatsch. Noch ne Umarmung?“

Der Captain, der sich Tonys Rede äußerst gelassen und mit einem verdächtigen Grinsen um die Lippen angehört hat, nickt lediglich, und öffnet die Arme für Tony.

Pepper versucht, ihr fassungsloses, extrem hartnäckiges Lächeln hinter ihrer Hand zu verstecken, etwa eine Minute lang, dann nimmt sie die Hand runter.

Steve und Tony umarmen einander noch immer. Über Steves Schulter hinweg, streckt Tony ihr die Zunge heraus. Sie zieht ihm eine Schnute.

„Krieg ich jetzt endlich meinen Kaffee?“ fragt Steve nach einer Weile, und erst dann lässt Tony ihn los. „Aber sicher doch. Irgendwelche Vorlieben?“

„Überrasch mich. Hauptsache, du denkst an den Keks.“

„Du kriegst von mir so viele Kekse, wie du willst, Steve.“

„Bruce?“ ertönt Clints Stimme von seinem Platz unter dem Labortisch, und Bruce hatte sich derartig an die friedliche Stille gewöhnt, dass er zusammenzuckt. Schon wieder.

„Ja?

Er rechnet mit der Bitte um mehr Kaffee, oder vielleicht einen Schokoriegel. Er rechnet damit, dass Clint ihn danach fragen will, wie lange er ihn noch unter seinem Tisch zu tolerieren gedenkt.

Was Clint tatsächlich sagt ist: „Natasha hat Angst vor dir.“

Bruce atmet tief durch. „Ja, ich weiß.“

Clint ist einen Moment lang still, und dann: „Warum hat sie Angst vor dir?“

Bruce blinzelt die gegenüberliegende Wand an. „Warum?“

„Ja“, sagt Clint, und Bruce ist nahezu fasziniert davon, wie verwirrt er klingt. „Ich meine … ich weiß, was … was auf dem Flugzeugträger passiert ist, nachdem … nachdem ich …“

Bruce muss sich mit beiden Händen an der Tischplatte festhalten, um sich selbst davon abzuhalten, in die Hocke zu gehen, damit er Clint in die Augen sehen kann.

„Nachdem ich dort aufgetaucht bin“, würgt Clint schließlich hervor, und fährt eilig fort: „Ich hab mir die Überwachungsbänder angesehen. Aber begreifen tu ich’s trotzdem nicht.“

„Ich habe versucht, sie umzubringen“, sagt Bruce leise, gibt sich Mühe, sich nicht anhören zu lassen, wie viel es ihn kostet, das auszusprechen.

Es scheint zu funktionieren, Clint klingt nicht so, als habe er etwas davon mitbekommen, als er erwidert: „Das habe ich auch.“

„Du hattest keine Kontrolle darüber, was du getan hast“, sagt Bruce automatisch.

Stille tritt ein.

„Die hattest du auch nicht.“

Bruce schluckt trocken. „Richtig. Aber gegen dich … gegen dich hat sie eine Chance. Eine reelle Chance, zu gewinnen, zu überleben. Gegen dich hat sie gewonnen. Wenn Thor mich nicht aufgehalten hätte …“

Er bricht ab, schließt die Augen und atmet tief durch. „Ich werfe ihr nicht vor, dass sie mir mit … Vorsicht begegnet.“

Unter dem Labortisch stößt Clint ein abfälliges Schnauben aus. „Blödsinn.“

Bruce spürt, wie eine Hand sein rechtes Schienbein tätschelt. „Der Hulk ist nichts als ein großer Softie. Der mag sogar Stark.“

Bruce entkommt ein fassungsloser Laut, den er nach einem kurzen Moment als Glucksen klassifizieren muss, und er beißt sich auf die Unterlippe.

„Hat sie mit dir gesprochen?“ fragt er leise, und Clint schnaubt abermals. „Tasha? Ich bitte dich. Die ist verschlossen wie eine Auster. Hortet wahrscheinlich einen ganzen Berg Perlen. Nein. Sie hat nicht mit mir gesprochen. Aber sie hat mir erzählt, dass sie mit dir zusammen gefrühstückt hat, und sie klang … stolz. Das kam mir merkwürdig vor.“

Bruce nickt sich selbst zu, dann lässt ihn ein extrem energisches Klopfen an die Labortür zusammenfahren. Als er den Kopf hebt um nachzusehen, stehen Tony und Captain Rogers davor und winken.

Bruce räuspert sich. „Ich bin nach wie vor dafür, dass du mich zukünftig vorwarnst, wenn mich jemand besuchen möchte, JARVIS.“

Sehr wohl, Master Bruce.

„Heh. Batman“, sagt Clint unter dem Labortisch. Bruce ignoriert ihn, geht zur Tür hinüber und macht sie auf. „Guten Morgen, die Herren.“

„Bruce“, sagt Tony ernst und nickt ihm zu, aber er hat ein zufriedenes Zwinkern im Auge, also geht Bruce davon aus, dass er einen angenehmen Morgen hatte und es Bruce nicht vorwirft, dass er ihr gemeinsames Frühstück zugunsten Natashas hat ausfallen lassen. „Kannst du uns zufällig weiter helfen? Wir haben Clint verloren.“

Bruce zeigt ihm sein bestes Pokerface. „Verloren? Wie konnte das passieren? Ich denke, JARVIS weiß über alles Bescheid, was in diesem Haus vor sich geht?“

Tonys Gesicht ist plötzlich merkwürdigen Zuckungen unterworfen. „JARVIS weigert sich, uns Clints Koordinaten zu verraten. Er behauptet, er habe Befehle von ‚weiter oben’ erhalten.“

Bruce verschränkt die Arme vor der Brust, gibt dieser Aussage die angemessene Berücksichtigung, bevor er fragt: „Gott?“

„Er weigert sich ebenfalls, diese Information preis zu geben. Und frag mich nicht wieso, aber aus irgendeinem abstrusen Grund habe ich nicht an Gott, sondern sofort an dich denken müssen.“

Bruce legt lächelnd den Kopf schief. „Du denkst, JARVIS nimmt Befehle von mir entgegen?“

„Ach, hör auf. Wir alle wissen, dass du sein neuer Liebling bist.“

Tony grinst ihn offen an, Captain Rogers wirkt ein wenig verwirrt, und Bruce fühlt sich herrlich sicher in dem Wissen, dass die Front seines Labortisches eben mit dem Boden abschließt.

„Habt ihr Natasha gefragt, wo er sein könnte?“

Ein Ausdruck größter Erschöpfung huscht über Tonys ausdrucksstarke Züge. „Sie hat uns weiszumachen versucht, dass sie nicht die geringste Ahnung habe, wo Clint sein könnte, und uns dann geraten, die Lüftungsschächte abzusuchen. Aber ich weigere mich, in meinem eigenen Haus durch Lüftungsschächte zu kriechen, und Steve würde wahrscheinlich stecken bleiben.“

Captain Rogers nickt betrübt. Bruce nickt ebenfalls, wenn auch weniger betrübt. „Damit habt ihr vermutlich Recht.“

Tony grunzt ungehalten. „Von mir aus, aber weitergeholfen ist uns damit auch nicht. Du hast ihn nicht gesehen?“

„Schon ewig nicht mehr“, gibt Bruce wahrheitsgemäß zu Protokoll. „Ich denke, er wird wieder auftauchen, wenn er soweit ist. JARVIS würde dir sagen, wo er abgeblieben ist, wenn er in Schwierigkeiten wäre.“

Tony zieht eine Flunsch. „Aber ich wollte ihn die neuen Pfeilköpfe ausprobieren lassen, die ich ihm gemacht habe.“

Bruce raschelt mit seinem Laborkittel, um Clints gieriges Luftholen zu übertönen. „Ich werde ihn darüber informieren, wenn ich ihn sehe.“

Tony seufzt. „Na gut. Dann eben nicht. Steve und ich werden uns jetzt einen Film ansehen. Einen mit möglichst vielen Spezialeffekten. Hast du Lust, dich uns anzuschließen?“

„Vielleicht später, ich bin hier noch nicht fertig.“

Tony nickt zufrieden, aber Captain Rogers zieht leicht die Stirn in Falten. „Wenn du etwas … Ruhigeres bevorzugst -“

Bruce schüttelt den Kopf. „Wenn ich jetzt abbreche, muss ich später wieder von vorne anfangen. Ich komme, sobald ich hier fertig bin.“

Das scheint den Captain zu beruhigen, und er zieht sich gemeinsam mit Tony aus Bruces Labor zurück. Bruce wartet, bis sie außer Sichtweite sind, erst dann geht er zu seinem Labortisch zurück.

Clint umarmt spontan seine Beine. „Das war glorios!“

„Vielen Dank, Clint.“

„Nein, ehrlich, das war fabelhaft. An dir ist ein Geheimagent verloren gegangen!“

„Das auf keinen Fall. JARVIS?“

Ja, Master Bruce?

„Können wir uns darauf einigen, dass unter uns bleibt, was in meinem Labor vor sich geht? Nicht nur heute, sondern immer?“

Sehr gern, Master Bruce. Ich behalte mir allerdings vor, in Extremfällen eine Ausnahme zu machen und nach eigenem Ermessen zu handeln.

„Das klingt sehr vernünftig. Vielen Dank, JARVIS.“

Gern geschehen, Master Bruce.

„Das ist so cool“, sagt Clint voll inbrünstiger Überzeugung.

TEIL 5

fandom: avengers, autor: uena

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