Titel: I Will Always Love You
Team: Sonne
Challenge: Romantik/Intimität: Lieblingslied - Für mich
Fandom: SK Kölsch
Rating: P18
Genre: Preslash, h/c, angstish
Warnungen: Implied Domestic Abuse! Referenced NonCon/Rape!
Zusammenfassung: Dieses Lied kann Klaus einfach nicht mehr hören...
Wörter: ~650
Anmerkungen: Eine etwas düstere Interpretation des "Lieblingsliedes", aber ich hoffe, das ist auch okay.
Gehört zum Story-Zyklus "Von unerwarteter Seite", genauso wie
"Blaue Flecken",
"Zuhause",
"Widerspruchslos" und
"Die Anzeichen waren da...",
"Zerbrochen",
"Halten",
"Böse Überraschung",
"Dichtung und Wahrheit",
"Ende und Anfang",
"Versprochen" und
"Ungut".
Klaus hockte ganz hinten am Ende der Theke des Rättematäng auf einem Barhocker, dreht ein Wasserglas in den Händen und versuchte verzweifelt seine trüben Gedanken im Zaum zu halten. Hin und wieder warf er einen Blick zu seinen ausgelassen feiernden Kollegen hinüber. So leid es ihm auch für Jenny tat, dir sie alle zur Feier ihres Geburtstags hierher eingeladen hatte, aber er war heute einfach nicht in der Stimmung mit ihnen zu feiern. Seine Gedanken kreisten unablässig um Alex. Am Montag würde der Prozess beginnen, er war vorgeladen, musste eine Aussage machen und er hatte keine Ahnung, wie er das durchstehen sollte. Mit jedem Tag, den der Prozess näher rückte, wurde er unruhiger, schlief er schlechter, hatte er mehr und mehr Albträume. Was war, wenn sie ihm nicht glauben würden, wenn sie einfach sagten, er war doch selbst schuld, er hätte sich ja wehren können? Was war wenn…
„Hey, alles okay bei dir?“
Eine Hand auf seiner Schulter und Jupps Stimme rissen ihn aus seinen Gedanken. Er schaute auf. Neben ihm stand Jupp und musterte ihn besorgt. Klaus wollte gerade nicken, als plötzlich eine leise Melodie an sein Ohr drang und er erstarrte. Leise, über den Lärm der Gäste kaum hörbar, aber doch absolut unverkennbar klang Whitney Hustons „I will always love you“ aus den Boxen.
Mit einem Mal war er wieder in seinem Schlafzimmer, in seinem Bett, auf Händen und Knien. Da war Alex hinter ihm, krallte sich seine Hüften, stieß in seinen Körper, zu hart, zu schnell. Ein stechender Schmerz zog durch seinen Unterleib, raubte ihm fast die Sinne und es kostete ihn unendlich Kraft, seine Arme daran zu hindern wegzuknicken. Da war wieder Alex’ Hand an seinem Glied, massierte ihn grob, zwang ihn zum Orgasmus. Alex’ Stöße wurden härter, kulminierten in erratischen Zuckungen. Alex kollabierte über ihm, fiel schwer auf seinen Rücken, seine Arme gaben nach und er klappte einfach zusammen.
„Hey… hey… Klaus? Klaus? Was ist los?“
Jupp schüttelte ihn sanft bei der Schulter, zog ihn zu sich herum, holte ihn zurück in die Gegenwart. Klaus riss die Augen auf, schaute Jupp an, versuchte verzweifelt den Einfluss des Liedes unter Kontrolle zu bringen, doch mit jeder Zeile, mit jedem Wort, mit jedem Ton drängten neue Erinnerungen herauf.
„Das Lied“, presste er mühsam zwischen den Zähnen hervor. „Es war Alex Lieblingslied. Er hat es immer gehört, wenn… wenn…“
Klaus brachte die Worte nicht über die Lippen, aber das musste er auch nicht. Jupp verstand ihn sofort. Er drehte sich zu Anna herum, zeigte kurz auf die Boxen an der Decke und machte eine eindeutige Geste mit der Hand. Keine zehn Sekunden später wechselte das Lied.
Klaus hörte ein paar Leute im Hintergrund murren, aber das kümmerte ihn nicht. Er sank auf seinem Barhocker zusammen und nahm einen Schluck von seinem Wasser. Ihm war zum Heulen zumute. Wie sollte er das am Montag schaffen? Wie sollte er Alex gegenübertreten, schildern was passiert war, wenn ihn schon so ein kleines Lied so sehr aus der Fassung brachte? Er würde kein Wort herausbringen. Niemand würde ihm glauben. Man würde ihn auslachen. ‚Was für ein Weichei‘, würden sie sagen. ‚Dumme, feige Schwuchtel.‘ Und Alex würde das Gericht als freier Mann verlassen.
„Du hast Angst vor Montag, stimmt’s?“
Wieder war es Jupps leise Stimme, die ihn aus dem Strudel düsterer Gedanken rettet. Erst jetzt realisierte Klaus, dass die Hand auf seiner Schulter immer noch da war. Warm und beruhigen lag sie da, drückte ihn ganz sanft. Jupp war noch einen Schritt näher getreten, stand so dicht neben ihm, dass gerade eben noch ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. Nur mit Mühe wiederstand Klaus dem Wunsch, sich einfach gegen Jupps Brust sinken zu lassen. Er nickte schließlich leicht, sagte aber nichts.
„Ich bin da. Versprochen. Ich lass’ dich nicht allein.“
„Danke!“
Jupp drückte Klaus’ Schulter noch ein bisschen fester, zog ihn zu sich, und jetzt folgte Klaus dem Wunsch doch. Er schloss die Augen, lehnte den Kopf gegen Jupps Brustbein, ließ sich einfach von ihm halten und gab sich einfach der ruhigen Geborgenheit hin, die Jupp ausstrahlte.